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Am häufigsten vertreten waren in der Ausstellung von Äpfeln 40 mal Winter-Goldparmäne, 27 gelbe Renette, 26 Renette Damason (graue fran zösische Renette), 25 Ribstons Pepping, 25 gelber Richard, 22 geflammter Kardinal, 22 Kaiser Alexander, 20 Bismarckapfel, 16 Goldrenette von Blenheim, 16 Landsberger Renette, 11 Baumanns Renette, 10 gelber Edelapfel. Von Birnen 30 mal Diels Butterbirne, 30 Clairgeaus Butter birne, 21 gute Luise von Avranches, 12 Marie Luise, 14 Napoleons Butterbirne, 14 Boses Flaschenbirne. 28 — In der nun folgenden Besprechung kamen die Ansichten zum Ausdruck, daß man im all gemeinen danach streben möge, die vielen zum Teil recht wertlosen Sorten durch anerkannt bessere zu ersetzen und daß zu diesem Zwecke das engere Normal-Sortiment für das Königreich Sachsen maßgebend sei, ohne etwa erprobte Lokal sorten zu vernachlässigen. Andererseits bliebe es den Bestrebungen von Obstfreunden unbe nommen, in ihren Gärten neuere Sorten zu Versuchszwecken anzupflanzen, um solche günstigen falls im Bezirke zu verbreiten. —r. Monatskalender. Februar. Obstbau. Für den Januar haben wir recht sehr empfohlen, eine Musterung unter den Obstbäumen abzuhalten und abgängige Bäume, welche des hohen Alters wegen unfruchtbar sind, zu entfernen. Auch für den Februar stellen wir diese Aufräumungsarbeit als zweckmäßigste und lohnende Arbeit hin. Viele Tausend solche alte Veteranen, die nicht mehr tragen können, zählen noch als Obstbäume und sind es doch in Wahr heit längst nicht mehr. Das Auslichten der Baumkronen, das Verjüngen derselben, oder das Abwerfen der Krone zum Zwecke des späteren Umveredelns sind nun Hauptarbeiten. Wir möchten besonders auf das Umveredeln Hinweisen als auf eine Arbeit, die sich in der Folge reichlich lohnt. Zur Vermeidung von Frostbeschädigungen am Stamme (Frostplatten) ist das Anstreichen der jungen glattrindigen Obstbäume wirkungsvoll. Eine anderweite Rindenpflege besteht in der Ent fernung alter Borke nicht nur am Stamme, sondern so weit möglich auch an den starken Haupt ästen. Der Kronenschuitt bei jüngeren Obst bäumen wird vorgenommen. Der Winterschnitt an den Formenbäumen wird vorgenommen. Edel reiser sind zu schneiden und aufzubewahren. Ältere Johannis- und Stachelbeersträucher werden ausgeschnitten. Sträucher, welche stark mit Schild läusen besetzt sind, werden verjüngt, d. h. auf 20 — 30 enr über der Erde zurückgeschnitten. Meist Ende Februar beginnt der Schnitt der Weinrebe. Bei offenem Boden düngen der Obstbäume und Beerensträucher. Die Öbstlager bei Null Grad lüften. Bei noch größerem Lager von dauerhaften Früchten ist ein starkes Schwefeln des geschlossenen Lagerraumes recht am Platze. Bestellungen auf Obstbäume jeglicher Art für die Frühjahrspflanzungen werden bei unseren Baum schulgeschäften aufgegeben, und dadurch rechtzeitige Lieferung sichergestellt. Im Gemüsegarten wurden die Boden arbeiten durch die ungünstige Witterung des Januars aufgehalten. Tiefgründige Bearbeitung war nur möglich, wo vorsichtigerweise der Boden im Herbste schon mit Dünger bedeckt wurde. Bei frostfreiem Boden beginne man mit der Vor bereitung der Beete für die Frühjahrsbestellung, und zwar für Neuanlagen von Spargel, Rhabarber, Artischocken, Meerrettich, ferner zur Aussaat von Möhren, Schwarzwurzeln, Zwiebeln, Petersilie usw.; doch hüte man sich diese Arbeiten vor zunehmen, wenn der Boden noch zu naß und klebrig ist. Da läßt man am besten den schwer keimenden Samen, in Töpfen usw. eingeschlagen, vorkeimen, und baut den Samen erst an, wenn der Boden etwas abgetrocknet ist. Frühbeete werden zu allgemeinen und zu verschiedenen Zwecken angelegt. In halbwarme oder lauwarme Kästen werden Gemüsesämereien zur Anzucht von Pflanzen angebaut, wie z. B. Kohlrabi, Wirsing, Blumenkohl, Sellerie, Lauch, Kopfsalat, oder die Frühbeete werden zur Aberntung angebaut mit Karotten, Radieschen, Salat, Erbsen, oder schließ lich werden überwinterte Gemüsepflanzen ver schiedener Art in die Treibbeete eingepflanzt. Erdbeeren in Töpfen werden zum Treiben in warme Kästen eingestellt. Wesentlich ist für alle Treibkulturen, daß die erforderliche Wärme im Treibraume sich möglichst gleichmäßig erhält. Im Ziergarten sind Bäume und Gehölze auszulichten oder zurückzuschneiden. Laubgehölze aller Art können verpflanzt werden. Der Be pflanzungsplan für die Gruppen wird aufgestellt. Blumensämereien werden bezogen. Die Bekämpfung der Schädlinge erstreckt sich nun zumeist auf die Beseitigung von Raupen nester an den Zweigen. Abschneiden jenerZweige, welche mit den Eiern der Blattläuse besetzt sind. Gegen Ende Februar werden die Jnsektenfang- gürtel abgenommen und verbrannt. Nicht selten haben Meißen und Spechte die Fanggärtel nach den Larven und Puppen der Schädlinge schon abgesucht. Nistkästen aus Naturholz werden be sorgt und entsprechend aufgehängt. Preisver zeichnisse durch die Firmen C. A. Dietrich, Hof lieferant, Clingen bei Greußen und OttoJänke, Rosenthal-Schweizermühle i. S. Braunbart.