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24 wendet werden. Stellt man die Pflanzen im Herbst kühl und im Februar warm, so blühen diese ^gatlrasa gerade zu einer Zeit, zu welcher derartige Gewächse brauchbar sind. In der Pflege ist ^.Zatdasa hart. OlsroäsiuZi'OQ Idomsouus (0. Laktouri) und OIsrockeackroQ 1'rassau8, erstere schlingend, letztere kompakt wachsend, sind beide schöne Pflan zen, welche zur Blütezeit auffallen; 0. lruKuus hat zudem einen starken Duft. Fabiana, ilvdrivata eine auch ohne Blumen, durch ihre an Linka erinnernde Belaubung schöne Pflanze, die während der Blütezeit mit weißen doldenartigen Blumen, welche die ganze Pflanze garnieren, besetzt sind. Anzucht durch Stecklinge, kann auch ins Freie angepflanzt werden. Kalwia latikolia, blüht sehr reich und dank bar, eignet sich auch zur Treiberei, besonders dort, wo Wert auf Dekorationspflanzen gelegt wird. Lbo^sia ternata, blüht in den Frühlings monaten weiß, und zeichnet sich durch starken Wohlgeruch aus. Je intensiver die Pflege er folgt, sobald sich die Knospen zeigen, desto größere und vollkommenere Dolden erzielt man. Jedoch ist sie bez. des Knospenansatzes wählerisch. („Gartenflora.") Die braunschweigische Spargelkultnr. Die braunschweigische Konserven-Jndustrie hat sich in den vierziger Jahren vorigen Jahrhunderts aus deu allerbescheidensten Anfängen zu ihrer gegenwärtig beherrschenden Höhe entwickelt. Anfangs war sie nur ein Nebenbetrieb der Klempnerei und ragte aus dem Rahmen der Hausindustrie nicht heraus. Zumeist waren es Spargel, die in Büchsen eingemacht wurden; denn auf dem trockenen eisen- und steinfreien Sandboden wohl vier Stunden im Umkreise der Hauptstadt gedeiht der Spargel in ganz hervor ragender Weise. Dieser Umstand veranlaßte denn auch findige Unternehmer, etwa um 1860 den sogenannten Bleichspargel in feldbaumäßigen Anlagen zu ziehen. Alsbald entstanden Fabriken, die einen Teil des Ertrages der Spargel pflanzungen konservierten und einige Tausend Dosen im Jahre herstellten. Immerhin war der Absatz beschränkt. In der Hauptsache kamen als Käufer Gastwirte, einige wohlhabende Privatiers und Delikatessenhändler in Frage. Weiter als nach Berlin und Lübeck fand der Versand übrigens aum statt. Epochemachend für die braunschweigische Dauerwarenfabrikation war der aus Frankreich eingeführte Autoklav. Dieser geschlossene eiserne Kessel, in dem eine Temperatur von über 100° 6. erzeugt werden kann, wurde in der Fabrik Grahe in Braunschweig 1873 aufgestellt. Infolge des erhöhten Druckes werden die Gärungsbazillen weit schneller und sicherer getötet als durch das Kochen im offenen Kessel. Demgemäß brauchen die Dosen in Autoklaven nur kurze Zeit zu brühen, um Versandreife zu erlangen. Wie lange das Kochen fortzuführen ist, ist Sache der Erfahrung. Im allgemeinen geht man nicht unter 108° und nicht über 120° 6. Die Maschinenfabrik von Karges in Braunschweig stellte alsbald Maschinen für die Konserven fabrikation her und richtete die meisten noch heute bestehenden Betriebe ein, so daß fast alle 42 Dauerwarenfabriken in Braunschweig mit Dampfanlage versehen sind, der wirkliche fabrik mäßige Betrieb der Konserven stammt aber erst aus der Mitte der siebziger Jahre. Die Fabri kanten machten gute Geschäfte, und ihr Glück spornte den Wettbewerb an. Bestanden in Braunschweig 1870 nur 7 Fabriken, so wurden im preußisch-braunschweigischen Spargel-Wirt schaftsgebiete bis 1900 an die 50 Dauerwaren fabriken begründet. Zum Teil sind sie, ähnlich den Molkereien und Zuckerfabriken, als Unter nehmungen genossenschaftlich vereinigter Land wirte entstanden. Für die Lebensfähigkeit des Fabrikationszweiges spricht übrigens der Umstand, daß trotz des Fallens der Preise und somit des Gewinns dennoch die Entwickelung der Industrie im ganzen blüht. Hat doch der Bedarf an Kon serven allerwärts stetig zugenommen. Namentlich soll der strenge Winter 1890 bis 91, der die Wintervorräte an frischem Gemüse großenteils zerstörte, den Verbrauch von Dauerwaren ge waltig gefördert haben. Der Spargelbau verlangt recht intensive Be arbeitung und demgemäß hat das Spargelfeld des einzelnen Besitzers im Durchschnitt eine Aus dehnung von nur 4 bis 5 Ira. Ein Besitz von 8 bis 10 Ira ist schon recht ansehnlich, und Pflanzungen von 100 Ira und darüber besitzen nur die großen Konservenfabrikanten, die auf diese Weise einen Teil ihres Bedarfes durch eigenen Anbau decken. Der Hektar Spargelland wirft jährlich 1600 M. Rohertrag ab. Die Aussicht auf diesen ver hältnismäßig hohen Gewinn veranlaßte die Land wirte zur steten Vergrößerung der Anbaufläche, so daß im Herzogtume der Spargelbau, der im Jahre 1873 nur auf einer Fläche von 323 Ira betrieben wurde, sich bereits 1883 über 609 Ira erstreckte und >893 sogar eine Anbaufläche von 1227,05 lla umfaßte. Im Jahre 1900 waren bereits 1500 Ira dem Spargelbau gewonnen, die 30000 äs Spargel im Werte von 2400000 M. einbrachten. Der Ausdehnung der Spargel-