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22 anderen Jahren; so lagen z. B. aus Sachsen über 30 Angebote in Gravensteiner vor und war diese Apfelsorte in mittlerer Größe durchschnittlich für 15 M. pro Zentner zu haben, während etwa die gleiche Ware in anderen Jahren 20—23 M. kostet. Das durchweg kleinere Obst machte dieNach- frage nach Schaufrüchten ziemlich rege. Pariser Rambour vom Spalier erzielten 18, 20—25 M., Lord Suffield (!!) 17 M., Goldrenette v. Blen heim und Kaiser Alexander 16 M., sehr große Früchte der Landsberger Renette 15 M. pro Zentner usw. Von Kirschen lagen ziemlich be deutende Nachfragen vor, da wir aber nur An gebote ohne Preis- und Gewichtsangabe hatten, vermögen wir nicht anzugeben, ob nennenswerte Abschlüsse erfolgt sind. In Pflaumen war die Ernte wesentlich ge ringer. Große Nachfragen wie im Vorjahre (i/s Million Kilogramm für industrielle Zwecke) blieben ganz aus. Pfirsiche und Aprikosen waren gut angeboten und nachgefragt, wennschon wir bei beiden die fehlenden Angaben über Menge und Preis fehr bedauerten. Die Preise der Pfirsiche gingen zur Zeit der Haupternte und bei der schnellen Reife fehr zurück. Wir möchten die Pfirsichzüchter darauf aufmerksam machen, daß in reichen Jahren ein Absatz so großer Mengen an Private aus geschlossen ist, und daß wir die Lieferungen an Konservenfabriken dringend empfehlen. Der Preis wird zwar ein geringerer fein, dafür werden aber Pfirsiche und Aprikosen in jeder Menge auf einmal abgenommen. Ein nicht minder reges Geschäft war in Erdbeeren und Johannisbeeren, und auch hiervon sind Konservenfabriken und Obstweinkeltereien ständige Abnehmer für große Posten. Das Obstangebot im Jahre 1904 hat sich folgendermaßen gestaltet: Apfel , . 655477 KZ Nüsse 1695 „ Weintrauben 390 „ Pflaumen 8175 „ Johannisbeeren 59 305 „ Stachelbeeren 3 850 „ Birnen 53105 „ Quitten 480 „ Pfirsiche und Aprikosen . . . 4400 „ Kirschen (ohne Gewichtsangabe) — „ Himbeeren 7 100 „ Erdbeeren 110 600 „ mithin das Gesamtangebot 904 577 ÜA. Ferner wurden noch angeboten: 500 Spargel, 1500 Liter Obstwein, 5000 Stück Erd beerpflanzen. Als besonders erfreulich ist der Umstand zu betrachten, daß sich im verflossenen Jahre eine größere Anzahl neuer sächsischer Obstzüchter an unsere Vermittelungsstelle gewandt hat und daß zu erwarten steht, daß diese uns ihre Produkte auch in anderen weniger obstreichen Jahren an bieten werden. MißverhältnissewieimJahre1903, wo die Obstnachfrage 15 mal so groß war wie das Angebot, würden dann immer mehr schwinden. Nicht minder erfreulich ist die Tatsache, daß die chngebotenen 708 000 ÜA Kernobst nicht wie in anderen Jahren der Mehrheit nach Mostobst, sondern Wirtschafts- und Tafelobst war. Es bestätigt dies meine im Vorjahre ausgesprochene Vermutung, daß Sachsen doch erheblich größere Mengen besseres Obst produziert, als vielfach angenommen wird. Zu kaufen gesucht wurden folgende Mengen: Äpfel 463 340 Nüsse 100 „ Pflaumen (ohne Geivichtsangabe) ... — „ Kirschen 20 000 „ Himbeeren und Stachelbeeren (ohne Ge wichtsangabe) — „ Birnen 10 238 „ Quitten 15 „ Pfirsiche 2 500 „ Johannisbeeren 30295 „ Erdbeeren 18150 „ Die Gesamtnachfrage belief sich somit auf 544 638 Außerdem wurden gesucht 5200 Stück Erdbeerpflanzen und anderes mehr. Einem mehrfach geäußerten Wunsch haben wir dadurch entsprochen, daß wir für das Publi kum Dresdens und Umgebung in der Ver mittelungsstelle Obstmuster auslegten und danach Bestellungen annahmen. Von dieser Einrichtung ist der weitgehendste Gebrauch gemacht worden und viele Hunderte Besucher haben sich dort ein gestellt. Züchter, welche ihr Obst in verschiedenen Qualitäten und Größen gut sortiert hatten, haben dabei ihre angemeldeten Vorräte am schnellsten und gut abgesetzt. Bei dem Obstreichtum des Jahres 1904 be durfte es aber auch einer niedrigeren Preisnotiz als 1903, um für das Obst Absatz zu finden. Über 50 erhebliche Angebote in Winter-Gold parmänen zum Preise von 7-9, 10, 12—16 M. pro Zentner lagen vor, und war durchschnittlich für 12,5 — 13 M. eine vorzügliche Qualität zu kaufen, die in obstärmeren Jahren 4—5 M. pro Zentner höher bezahlt wird. Während der Obst saison haben wir durch eine Reihe Artikel in den verschiedenen Tageszeitungen Sachsens auf die Vermittlungsstelle aufmerksam gemacht. Eine größere Anzahl Käufer haben wir auf die Obst märkte bei den in Tolkewitz und Dresden statt gehabten Obstausstellungen hingewiesen, - foweit die gefragten Obstsorten und Mengen bei uns nicht angemeldet waren. Über 700 eingelaufene Postsachen haben durch die Vermittlungsstelle Erledigung gefunden. Be schwerden über schlechte Verpackung sind erfreu licherweise nicht laut geworden. In einzelnen Fällen, wo die Sendungen nicht nach Wunsch ausgefallen, haben die Lieferanten ein befriedigendes Entgegenkommen gezeigt. In zwei anderen