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Welken gebracht werden, schadet, hat es die zweite Generation auf die Beschädigung der Früchte abgesehen. Um einer starken Verbreitung der Pfirsichmotte rechtzeitig entgegenzutreten, wurde auf die Bekämpfung der ersten Generation besonderes Gewicht gelegt. Die jungen befallenen Triebe sind daran kenntlich, daß sie bald welken. Um die Larve, die sich im Marke nach unten frißt, sicher zu bekommen, muß bei dem Abschneider: oder Abkneifen der Triebe darauf geachtet werden, daß immer einige Zentimeter trefer geschnitten wird, als die welkenden Blätter das Vorhanden sein des Schädlinges kennzeichnen. Die ge fundenen Larven werden gleich vernichtet. Diese Bekämpfungsmaßregel hat recht gute Erfolge ge zeitigt, denn die zweite Generation zeigte sich nur in beschränktem Maße. Des weiteren wird berichtet über Bekämpfung der Pfirsichlaus mit Quassiabrühe und der Obst made. Bezüglich der letzteren wird besonders auf das Auftreten einer zweiten Generation hin gewiesen. Auf weitere Abhandlungen des 263 Seiten starken Jahresberichtes der Geisenheimer Lehr anstalt und der Einzelberichte der von Jahr zu Jahr umfangreicher werdenden praktischen Be triebe Gartenbau, Obstbau, Gemüsebau, Obst verwertung, Weinbau und Kellerwirtschaft sowie der wissenschaftlichen Versuchsstationen der An stalt für Pflanzenphysiologie, Chemie, Pflanzen pathologie, Hefereiuzucht und Rebveredeluug wird noch einzugehen sein. Praktiker und Liebhaber werden gleichviel des Neuen, Interessanten und Wissenswerten in diesem Jahresbericht finden. Die Nutzbarmachung der Kälte in der Blumenzucht und im Obstbau. Vor wenigen Jahrzehnten war es noch ein großes Geheimnis, wie die russischen Hofgärtner es fertig brachten, den Geburtstagstisch der Zarin im August mit ihrer Lieblingsblume, dem Mai glöckchen, zu schmücken. Daß die Kunst des Gärtners, im tiefen Winter, wo alles Pflanzenleben unter Eis und Schnee schlummernd neue Kräfte für den kommen den Frühling sammelt, es verstand, daß Pflanzen sich mit Laub und Blumen schmückten, nahm man hin als etwas Selbstverständliches das war schon so alt und gewöhnlich, niemand maß diesem Vorgang eine besondere Bedeutung bei. Hatten doch schon vor Jahrhunderten die handeltreibenden Holländer und Engländer aus überseeischen Ländern allerlei seltene Pflanzen mit in ihre nordische Heimat gebracht und bauten sich Glashäuser, um den Kindern des fernen sonnigen Südens ein Gedeihen zu ermöglichen. Mit der Zeit lernte man die Pflanzen zwingen, in der eigentlichen Ruheperiode ihre Blüten zu entwickeln, man nennt dies Treiben und der Hauptfaktor dieses Vorganges bildet die Wärme. Heute weiß es die ganze Welt, daß man nicht nur allein Maiglöckchen, sondern auch noch viele andere Arten von Frühlingsblumen und Zwiebelgewächsen, als: Lilien, Gladiolen usw. zu jeder beliebigen Jahreszeit in Blüte haben kann. Alle jene, welche sich nicht blos mit dieser Tatsache begnügten und der Ursache bis auf den Grund nachgingen, erfuhren, daß der Einfluß der Kälte diese Wunder bewirke. Pflanzen, desfen Blumen zurückgehalten werden sollen, stellt man auf Eis. Dies ist nun nicht gerade wörtlich zu nehmen, obgleich man zu Beginn dieses Zurück- haltuugsverfahren vielfach Eiskeller benutzte uud es auch heute noch tut, denn nur in Großstädten werden Kühlhäuser verwendet, wo mit eigenen zur Erzeugung von kalter Lust konstruierten Maschinen diese Kühlräume hergestellt werden. Hier nun wird die Temperatur auf Eispunkt gehalten, und je nach Bedarf entnimmt man dem Raum die untergebrachten Gewächse, um sie im Gewächshaus oder Mistbeet zur Blüte zu bringen. Größtenteils bedarf es hierbei keiner künstlichen Wärme und reicht die natürliche Wärme aus, in kürzester Frist die Blumenkelche zur Entfaltung gelangen zu lassen. In neuerer Zeit ist man in Amerika auf den Gedanken gekommen, die Kälte auf reifes Obst einwirken zu lasten, um es möglichst lange zu erhalten. Amerka produziert bekanntlich alle Arten von Obst in außerordentlich großer Menge und ist gezwungen, um den reichlichen Segen zu verwerten, geeignete Schritte zu unternehmen. Man erfand die Heißluft-Dörrapparate, welche sich vorzüglich bewährten und welche bei uns, in der alten Welt, längst eingebürgert sind. Doch nicht genug damit, auch frisches Obst sollte aus geführt werden, in erster Linie Äpfel und Pfirsiche. Daß Frühobst, namentlich Pfirsiche, in erster Linie sich nicht sonderlich zum Export, ihrer geringen Haltbarkeit wegen eignen, ist ja hin länglich bekannt und gewiß wäre der Absatz nach obstarmen Gegenden bedeutend, sobald man in der Lage wäre, dorthin tadellose Qualität auf den Markt zu werfen. Um überhaupt Frühobst zu versenden, mußte man bisher noch nicht Voll reife, oft sogar noch unreife Früchte verpacken. Daß solche natürlich wenig Geschmack und Aroma besitzen ist erklärlich, ebenso ist ihre Haltbarkeit eine kurz bemessene. Hier nun öffnete sich den amerikanischen Technikern ein Versuchsfeld, und rastlose Arbeit gehörte dazu, das Problem, vollreifes Obst wochenlang unverdorben zu erhalten, zu lösen. UM" UmuMelunMelle für WftmlMf -es Mdes-OWau-