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-tz Allerlei Hochzeiten. Am Hochzeits tag feiert man bekanntlich seine „grüne Hochzeit". Am 2S. Jahrestag feiert man seine „silberne", am 50. Jahrestag seine „goldene", am 60. Jahrestag seine „dia mantene" und am 65. Jahrestag seine „eiserne". Bei uns Was ist aber mit den dazwischenliegenden Jahrestagen? Die bekannte englische Schriftstellerin Ouida gibt darüber Aufschluß. Bei ihren Landsleuten feiert man am ersten Jahrestag die „baumwollene" Hochzeit, weil da oas Frauchen meist noch immer so behandelt wird, als ob cs einem Schmuckstück gleich in Baumwolle gelegt wäre. Tann kommt die „papierne" Hochzeit, weil da die Liebe und (natür lich nur beim männlichen Teil) auch die Treue sehr oft nur noch auf dem Papier stehen. Der dritte Jahrestag ist der der „ledernen" Hochzeit, dann kommt der der „hölzernen". Der siebente Jahrestag ist der der „wollenen" Hochzeit, die Zeit, in der man unrettbar dem Philistertum der gestickten Wollpantosfeln, deS Haus käppchens und vielleicht gar der Zipfel mütze zu verfallen droht. Der zehnte Jahrestag ist der der „zinnernen" Hoch zeit, da lötet sich so manche Ehe wieder fest. Der zwölfte Jahrestag heißt der „seidene", dann als zwanzigster kommt der „gläserne"; der dreißigste bringt die „Pe:len"hochzeit und der vierzigste wird der „Rubinen"hochzeitstag genannt. * Unter dem Pantoffel stehen. Jeder mann weiß, daß mit dem Sprichwort: „Unter dem Pantoffel stehen" die Herr schaft der Ehefrau über den Ehemann ge kennzeichnet werden soll. Die sinnbild liche Bedeutung des Pantoffels oder der Sandale als Zeichen der Macht ist uralt. Bei den Indern bedeutet die Übersen dung der Sandalen die persönliche Unter werfung des übersendenden; die Be duinen Arabiens „Wersen den Pantoffel weg", wenn sie sich von ihren Ehefrauen trennen. Auch bei den Griechen und Römern war der symbolische Pantoffel nicht unbekannt. So läßt der Spötter Aristophanes ein keifendes Weib ihren Mann mit einem Pantoffel bedrohen. Bei einem römischen Schriftsteller lesen wir von einem Amorbild mit einer San dale in der linken Hand, welches die bezeichnende Inschrift trägt: „jas meum alwri tracko" (mein Recht übertrage ich einem andern). Bei den Germanen war der Pantoffel das Sinnbild der durch das formelle Verlöbnis zustande gekom menen Gcwaltsüberiragung an den Ehemann. Eine „Pantoffelsitte" ist noch heute in England gang und gäbe. Siedelt am Hochzeitstag ein ncuvermähltes Ehe paar in sein neues Heim über, so wirft die junge Frau mit einem Pantoffel nach ihrem Ehemann. Gelingt es ihr, ihm die Kopfbedeckung herunlerzu schlagen, so gerät der Mann unweigerlich unter den Pantoffel Ler Frau. Aber auch hier hat Wilhelm Busch nur zu oft recht: „Tenn erstens kommt's ganz anders und zweitens als man denkt." 4- Tie „9" in unserer Jahreszahl. Es gibt Ziffern in unseren Jahreszahlen, die uns länger treu bleiben als alle andern. So läuft die Eins, die immer und immer wiedeikehrt, ein ganzes Jahrtausend mit der Menschheit an erster Stelle mit, um erst der Zwei des Jahres 2000 zu weichen. Weniger treu, aber doch von rührender Anhänglichkeit sind andere Ziffern, so die 9. Sie trat am 1. Januar 1889 zum ersten Male nach langer Zeit wieder dauernd in die Erscheinung, ging in ununterbrochener Reihe mit hinüber in das neue Jahrhundert und wird uns erst nach dem 31. Dezember 1999 wieder verlassen, nachdem sie 111 Jahre das Ge schick der Völker begleitet hat. Nur ein mal vorher hat in unserer Zeitrechnung die 9 ebenfalls über ein Jahrhundert sich in der Jahreszahl behauptet, und zwar vom 1. Januar 889 bis zum 31. Dezem ber 999. Auch damals diente sie 111 Jahre, was ein Rekord unter den Zahlen ist, da keine andere Zahl diese Ziffer er reicht. * Ter kluge Patient. Ein preußischer und ein österreichischer Offizier, die beide während des Krieges in Teplitz zur Erholung weilten, hatten sich mitein ander befreundet. Beide waren am rechten Beine verwundet und bekamen recht schmerzhafte Duschen vorgeschric- ben. Beide unterzogen sich der Behand lung in zwei nebeneinanderliegenden Zellen. Der Preuße konnte seinen Schmerz kaum unterdrücken und jam merte laut, während der Österreicher sich mäuschenstill verhielt, worüber sich der erstere nicht wenig wunderte und die Willenskraft des Freundes anstaunte. Endlich gibt er seiner Bewunderung Worte: „Herr Kamerad, Sie bekämpfen Ihren Schmerz heldenmütig. Ich be mühe mich, Ihnen nachzneifcrn, jedoch es gelingt mir nicht." — Der Österreicher lächelt und erwidert: „Oh, Kamerad, hob' gor keine Schmerzen. Welches Bein halten's denn hin?" — „Nun, mein ver wundetes rechtes Bein natürlich wie Sie." — „Dös ich an Narr wär'! Ich halt' immer mei g'sund's Bein hin." * Probat. A.: „Gegen Ihre Körper- I schwäche sollten Sie unser Kraftpulver > einnehmen." — B.: „Hilst denn das , wirklich?" — A.: „Na ob! Neulich war j jemand so schwach, daß er keinen Finger I rühren konnte, und nach dreimaligem j Einnehmen konnte er schon seine ganze i Verlobung aufhcben." : * Immer Geschäftsmann. „Gestern I hielt ja der Müller um unsere Elli an ; und heute bittet Harry Lehmann um ihre « Hand. So lange kein Bewerber und jetzt , aus einmal zwei. Was machen wir da > nur, wem geben wir sie?" — „Ganz ein- i fach, unbedingt dem Mindestfordernden." ' 4- Langer Schlaf. „O Mama, heut' ! bin ich so müde, und weil wir gerade I Ferien haben, könntest du doch erlauben, I daß ich morgen erst übermorgen auszu- ; stehen brauche." 4- Freundlicher Wunsch. A: „Ich ! habe mit Bedauern von Ihrem Motor- > Unfall gehört." — B.: „Danke, der batte ? aber nicht viel zu bedeuten. Ich hoffe » da noch ganz andere zu überleben." — I A.: „Nun, das wünsche ich Ihnen nicht!" j * Der tüchtige Arzt. „Ah, ein Glück ! für Sic, sich an mich gewendet zu haben," ' sagte ein Arzt lebhaft, „ich bin der rechte I Mann, Ihnen zu helfen." — „Das freut , mich," antwortete der Besucher, „Sie sind , also mit meiner Krankheit Wohl beson- ! dcrs vertraut?" — „Natürlich," ver- i sicherte der Äskulapsjünger unüberlegt, I „ich leide ja auch schon seit zwanzig » Jahren selbst daran!" ! MW Zum kopfresdsechen UW Kreuzworträtsel. Von oben nach unten: 1. Winter- sportgerät, 2. männl. Rind, 3. Land in Mitteleuropa, 4. Wild, 5. Mineral, 6. Ort bei Berlin, 7. körperliche Erfrischung, 8. europäische Hauptstadt, 9. Fisch, 10. bedrückender Zustand, 13. Teil der Take ¬ lage, 16. Kraftquelle, 18. rhei nische Stadt, 20. anderer Name für „Kurort", 21. warmes Ge tränt, 24. Rüge, 25. weibl. Vor name, 27. Geldbewahrsam, 28. Brennstoff, 29. Name für den Weltenraum, 30. Zahlwort, 32. Fremdwort für „Fluß", 34. Stadt in Marokko, 35. Fluß in Spanien, 38. Stadt im Reg.- Bezirk Düsseldorf, 40. Gesot tenes. Von links nach rechts: 3. Einfahrt, 5. .unverfälscht", 7. Pelztier, 9. Rattengift, 11. Trinkstube, 12. röm. Dichter, 14. Fremdling, 15. kirchliches Gebäude, 17 Platz bei Bewe gungsspielen, 18. altdeutsches Getränk, 19. Anerkennung, 21. Tiefland, 22. Zeitabschnitt, 23. Rheinselsen, 24. Lebensende, 26. Knecht, 28. „gekocht", 29. weibl Vorname, 31. russischer Herrschertitel, 33. Teil der Uhr, 34. Hansprodukt, 36. englische Anrede, 37 Schiffsteil, 39. italienischer Dichter, 41. Lotterieurkunde, 42. Fremdwort für „Straße" (ch gilt als ein Buchstabe!) (Auflösung in nächster Nummer.) Auslösung der Rätsel aus voriger Nummer. Verwandlungsausgabe: Meer, Ochse, Natter, Dieb, Saul, Ceder. Hahn, Engel, Imme, Nagel, Sand, Omen, Nummer, Acker, Tee, Else. U m ste l lr ät s e l: Edam—Made. Rösselsprung: Wie heißt das schlimmste Tier mit i Namen? I So fragt' ein König einen weisen Mann. » Der Weise sprach: Von wilden heißt's ! Tyrann ? Und Schmeichler von den zahmen.