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»cichLksft-llc: Pulsnitz, «t-mmckvlatz Nr, 265. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W, M o h r in Pulsnitz. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. hauptblatt -md Ließe Zeitung in den Ortschaften de« PnlSnitzer AmtSgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Grohröhrsdors, Bretnrg, Hausw-lde, Ohorn, Oberstem«, Niederstem« Weißb«ch, Ober- und Niederllchtenau, FriederSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, Nummer 75 Dienstag, den 24. Juni 1S24 76. Jahrgang ^u!8nitrei' Lank s. Q. m. b. 14. und Olioi u ^ir verzinsen sb 15. t^lLi 1924 wie lolxt: 10°/, p. a. bei tä^Iicker VerküZuriA 15°/, - - - 15 tägiger Küncti^uv^ 20«/, - - - 3 mvnLtlicker KiuictixunA Kei längerer KünZixunxskrist ^inssätre nack VereinbLrunx. Lommerr- unä k'rivalkanli ^ktisnAsssllsedstt 2Iw6i^8t6ll6 ?u1srii^2 Oröüere LetrsZe suk Wunsck mit V^ertsicberunA suk Dollar - ksÄL — l-sukenäe Konten provigionskrci. Amtlicher Teil. Für die om 1. Juli ds». Ihr«, stattstndende ArbeiterzShlung werden den hiesigen Betriedsunternehmera in den nächsten Tagen die rrsorderlichen Formulare zu-,«stellt werden. Diese Formulare find am 1 Juli in ollen Punkten wahrheitsgetreu auszusüllen Und hierbei die aut der Rückseite vermerkten »Erläuterungen* genauestens zu beachten. Bis spätesten» Freitag, de« 4. Jnli ds». Ihr», sind die Zühlkarten in der Polizeikanzlei abzugeben. Pulsnitz, den 23 Juni 1924. DEV SlUdlkal. Gemeindeverfasfung bete. In der in der letzten Nummer dieses Blattes veröffentlichten Gemeindeverlaffung der Stadt Pulsnitz mutz es in 8 12 aus der dritten Zeile anstatt ßtz 14/18 heißen 88 13/14. Pulsnitz, den 23. Juni 1924. AHLV S10H1. Kanaegirtzer, Bürgermeister. Ankündigungen aller Art lind im „Pulsnitzer Wochenblatt" von denkbar bestem Erfolg. SEMD vertliche und sächsische Angelegenheiten. . Pulsnitz. jSonnenwendfeier) Dem alt ^Manischen Braune folgend, veranstaltete der hiesige ^irgsoerein am Abend des 21. Juni auf dem .Medenstein eine Sonnenwendfeier. Trotz des un- ^stizen, regnerischen Wetters waren zahlreiche Mit- '^der und Gäste aus Pulsnitz, Obersteina und Ohorn Das Wichtigste. Ein schwerer Wolkenbruch ging Sonnabend nachmittag über die Gödaer Gegend sowie über Rodcwitz, Wilthen, Tautewalde, Neukirch und Sohland nieder und richtete erheblichen Schaden an. Sonntag, den 29. Juni findet im ,,Hamburger Hof" in Meißen der ordentliche Berbandstag des Landesverbandes Sächsischer Schlosserinnungcn statt. Am Abend vorher wird d.e Obermeister tagung abzehalten. Reichskanzler Dr. Marx konnte am 22. Juni auf eine 2Sjährige Tätigkeit als Parlamentarier zurückblicken. Rus der ZeitungSvcrlegerlagung in Stuttgart trat Reichsinnen minister Dr. Jarres nachdrücklich für die Erneuerung des Reichs- Pressegesetzes und für die Schaffung eines Jonrnalistcngesetzes ein. Verschiedene Redner traten dem Minister entgegen, so daß damit die Frage des Journalistengesetzes ihre Erledigung gefun- den haben dürfte. Als Ort der nächsten Berlcgcrtagung wurde Königsberg gewählt. ^eg-m den früheren sozialdemokratischen Innenminister von Thü ringen ist nunmehr das Verfahren wegen Amtsuntcrschlagung eröffnet worden. Dis Krise der deutschen Wirtschaft hat, wie übereinstimmend in den maßgebenden Kreisen fcstgestellt wird, nunmehr den gefährlichsten Höhepunkt erreicht. ^ic oberschlesische Wirtschaftskrise hat am Sonnabend zu neuen Massenkündigungen in der Industrie geführt. Es werden 11500 Entlassungen bekannt. Falls keine Belebung des Wirtschafts- Markles eintritt, sollen weitere Masscnentlassungen am Sonn- abend, den 28. Juni folgen. Die Elternbeiratswahlen in Berlin brachten einen Zusammenbruch des sozialdemokratischen Kulturprogramms. deutsche Botschafter in Paris, Herr von Hoesch, hat sich zur . Berichterstattung nach Berlin begeben. Die Zusammenkunft zwischen Macdonald und Herriot bat nach einem Kommuniques ein volles Einverständnis zwischen den beiden Ministerpräsidenten ergeben, die für Mitte Juli eine Konferenz aller alliierten Mächte in London planen. Der „Temps" meldet: Der Besuch des deutschen Sozialdemokraten Dr. Breitscheidt bei Herriot dauerte kaum 10 Minuten. Herriot erklärte sich außerstande, sich mit einem ausländischen Abgeord neten über Fragen zu unterhalten, über die die französische h Kammer noch keine Entscheidung getroffen habe. Russische Zeitungen melden, daß eine große Anzahl deutscher Ar beiter aus Söhlingen in nächster Zeit in Rußland zu erwarten » seien. Hauptbeteiligte am Matteotti-Mord, Dumini, hat ein um- h lassende» Geständnis abgelegt. einer Meldung der „Grazer Tagespost" wurde im Orient- Expreßzug in der Nähe von Risch ein Bulgare verhaftet, der bis Aufgabe hatte, auf den Ministerpräsidenten Pasitsch ein » Attentat zu verüben. den Schießplätzen bei Port Arthur wurden die von Kugeln durchbohrten Leichen zweier Japaner gefunden. einer schweren Explosion in den Räumen der Internationalen Dxedrith - Gesellschaft in Molenbeck St.-Jean (Belgien) sind Mehrere Ingenieure und Arbeiter schwer verletzt, eine Person ist ^getötet worden. erschienen, um an der erhebenden Feier auf BergeshSH teilzunehmen. Die Kastraume rparen dicht besetzt und draußen stand um das heilodernde Sonnenwendfeuer eine große Menge von Zuschauern. Der Posaunen» chor von Ohorn halte bereitwilligst seine Mitwirkung zugesagt. Er trug unter der Leitung des Herrn Oderpostsekretär Jäckel verschiedene ernste, der Stim mung des Abends angepaßte Weisen sauber und wirkungsvoll vor Im Mittelpunkt des Abends stand die tiefangelegte und begeisternde Rede des Herrn Nier. Von der altgermanischen Sitte der Sonnen- wendfeier ausgehend, pries er die Tugenden unsrer alten Vorfahren: Ihre Liebe zur Natur, ihre Einigkeit, ihr Nationalgefühl und ihr Gottvertrauen und richtete an die Zuhörer den ernsten Mahnruf: Werdet wie eure Vorfahren! Lernt die Natur wieder lieben und lernt sie schätzen als eine reiche Kraftquelle und handelt nach Schillers Worten im „Wilhelm Teil": Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr! Wir wollen frei sein, wie die Väter waren, eher den Tod, als in der Knechtschaft leben! Wir wollen trauen auf den höchsten Gott und uns nicht fürchten vor der Macht des Menschen! Reicher Beifall bekundete, daß der Redner allen Anwesenden tief zu Herzen gesprochen hatte. Begeistert erklang, vom Posaunenchor begleitet, der allgemeine Gesang „Deutschland Über alles" in die stille Nacht hinaus und verkündete den Um wohnenden, daß hier die Wogen vaterländischer Be» gristerung hochschlugen. Mitglieder der Pulsnitzer Gesangvereine trugen durch zwei Männerchöre „Heilge Nacht, o gieße du" und „Rosenfrühling" zur Ver schönerung des Abends bei. Bis in die 12. Stunde blieb man in fröhlicher Stimmung beisammen, dann gings truppweise durch die nebeloolle regnerische Dacht den Wohnstätten zu. Herzlichen Dank dem Vorstand des Gebirgsvereins, als Veranstalter dieses Abends, für die zu Herzen gehende Feierstunde Möchte sich es der Gebirgsverein zum Vorsatz machen, alljährlich an dieser Feier festzuhalten, möchte ihm aber auch dann besseres Wetter dazu beschiedsn sein! — <3 um Johannistag.) Mitsommertag führt uns an die Wende des Jahres, unsres Lebens. Noch eine kleine Weile ist das Licht bei uns. Weh mütig schauen wir dem scheidenden Tage nach, tief- bewegt dem ablaufenden Leben. „Noch sind die Tage der Rosen" heißt es in der Sprache der Welt: laßt uns genießen, denn morgen sind wir tot. In der Sprache des Geistes: O lieb, solang du lieben kannst... Wirket im Licht der Sonnen, eh es zu spät sein mag... Daß ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfan» get.. . Noch das Licht. .. Muß uns das nicht mif tiefem Dank erfüllen und mit tiefem Ernst? Die Höhenseuer unsrer heidnischen Ahnen sind herunter gebrannt zu Schlacke, das Licht des christlichen Jo» hannistags ruft's empor Glaubet an das Licht, daß euch die Finsternis nicht überfalle. Unser Verhängnis ist, daß wir nicht loskommen von dem Bann des Schlechten und der Schlechten, von dem Wahn, als müsse die Ungerechtigkeit ewig über uns die Herr schaft behalten und die Lüge und Gottlosigkeit, daß wir es nicht wagen, an den Namen Jesu von Naza» reth zu glauben, an den Sieg des Guten und Reinen^ an Gottes Reich, an den Herrn Jesus Christus. Erst wenn wir wieder den Lichtglauben bekommen an Gottes Reich, dann werden unsere Nächte hell, dann wandelt unser Volk wieder im Licht, zum Licht. ?. Iic. Fuchs. — (ErhöhungderMilitärrenten.) Vom Reichsbund der K, K. und K, Ortsgruppe Pulsnitz, wird uns mitgeteilt: Da die vor kurzem durch die Presse gegangene Notiz über die Erhöhung der Mi litärrenten in vielen Kreisen falsch verstanden worden ist, so diene zur Aufklärung folgendes: Am I. April 1824 trat eine Rentenerhöhung von 24 °/, des Grund betrages ein. Diese 24 °/, sind ab 1. Juni auf 40 °/„ erhöht worden. Es ist demnach eine Erhöhung von 16°/» ab 1. Juni eingetreten. Und da die 16°/» bei der Juni Rente nicht berücksichtigt werden konnten, so werden diese bei der Juli Rente mit nachgezahlt. Die Auszahlung der Rente für Juli erfolgt am 28 Juni. — lDsr Sächsische Landesverband Babelsberger) tagte vom 14. bis 16 Juni in Löbau. Fast sämtliche Stenographenvereine Sachsens hatten ihre Vertreter hierzu abgeordnet. Den Anfang der Tagung am Sonnabend bildete die Vertreter sitzung, die von dem Vorsitzenden, Regierungsrat Dr. Blauert in Dresden, geleitet wurde. Der große Saal im Fremdenhofe Lamm war bis zum letzten Platz gefüllt. Nach dem Jahresbericht ist der Verband wieder ein großes Stück vorwärts gekommen, die Kassenverhältnisse sind geordnet. Beschlossen wurde: Für jedes stenographiekundige Mitglied sind jährlich 20 Pfg nach dem Stande vom 31. März 1924 zu zahlen. Mitgeschriebßne überflüssige Endungen werden bei Preis-, Schön- und Richttgschreiben nicht mehr als Fehler gerechnet. Die silberne Häpe-Denkmünze kann in Zukunft nicht nur Vereinen und Verbänden^ sondern ausnahmsweise ganz besonders verdienten Kunstgenossen verliehen werden. Stenographen, die sich um die Förderung der Eabelsbergerschen Steno» graphie durch jahrelange treue Arbeit besonders inner halb eines Vereins verdient gemacht haben, können in Zukunft auch durch eine Anerkennungsurkunde ausgezeichnet werden. Neben allen Abteilungen im Schneilschreiben wird eine besondere Abteilung von 200 Silben in der Minute eingerichtet, in der hervor ragende Arbeiten durch eine Ahnert - Blanketle aus gezeichnet werden. Als Ort der nächsten Haupt»