Volltext Seite (XML)
Beilage suinpulsniher Wochenblatt Sommöend Ar. 2. 8, Januar 1910 OsrMcdes unÖ SüLdsisevos. — Die Bilanz des Jahres 1909. Während der Änfang des Jahres 1909 nur wenig Aussicht auf Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse bot, zeigte es sich schon im April, daß der Tiefpunkt der gewerblichen Depression überwunden war. Die Besserung fetzte ein mit starken Investierungen für gewerbliche Zwecke, beson ders für das Bauwesen. Damit erfolgte eine Vermehrung des Beschäftigungsgrades, der sich von April an von Mo nat zu Monat mehrte. Zwar ist der Arbeitsmarkt noch nicht wieöer auf seiner einstigen Höhe angelangt und die Zahl der Arbeitslosen ist noch immer eine starke, doch sie gibt nicht die Befürchtung, daß das Jahr 1910 zu den Jahren geschäftlicher Depressionen zählen wird. Es ist vielmehr mit Sicherheit anzunehmen, daß Arbeits- und Warenmarkt, Konsum und Warenherstellung sich weiter heben werden. Besonders erfreulich ist es, daß der Geld markt sich stetig hebt. Ein günstiges Zeichen ist ferner, Laß sich im November des Vorjahres auch die Einnahmen der Eisenbahnen mehrten. Der Personenverkehr ergab im November 1909 gegenüber November 1908 ein Mehr von 2-/ig Millionen, der Güterverkehr ein Mehr von9^g Millionen Mark. Die ersten Monate dieses Jahres wer den gleichwohl noch keine rosigen sein, ja die Zahl der Konkurse dürfte in diesen eine recht ansehnliche Höhe er reichen, aber der Anfang zur Besserung ist da und wenn nicht unerwartete Zwischenfälle eintreten, wird uns das Jahr 1910 den längst erwarteten neuen Aufschwung des geschäftlichen Lebens bringen, werden wir auf 1909 als auf ein Jahr des Ueberganges zurückblicken können. — Für den Monat Dezember 1909 find behufs Ver gütung des von den Gemeinden resp. Quartierwirten innerhalb der betreffenden Lieserungsverbände im Monat Januar 1910 an Militärpferde zur Verabreichung gelan genden Pferdefutters in den Hauptmarktorten der Liefe rungsverbände des Regierungsbezirks Bautzen folgende Durchschnitte der höchsten Preise für Pferdefutter mit einem Aufschläge von fünf vom Hundert festgesetzt worden: Hafer 100 Kilo. Heu 100 Kilo. Stroh 100 Kilo. Zittau: 15 M 83 Pf. Bautzen: 16 „ 99 „ Kamenz: 16 „ 34 „ Löbau: 15 „ 96 „ 10 M 50 Pst „ S5 „ 11 „ 76 „ 10 „ 50 ,, 5 M 46 Pf. 6 ,, 91 „ 6 „ 30 „ 5 „ 25 „ — (Die Rentabilitätsberechnung der Linien des Sächsischen Staatseisenbahnnetzes für 1908 ist soeben erschienen. Der Ueberschuß ist gegen das Vor jahr um fast 11 Millionen Mark geringer, die Ausgaben sind um fast 6 Millionen Mark gestiegen. ES verzinsen sich von den Vollspurbahnen die Linien Kamenz- Bischofswerda und Kamenz—Arnsdorf—Pirna 3,450 Proz. (1907: 3,696 Proz) 8. Dresden, 4. Januar. (Der verschollene Ballon „Luna".) Nach einer auswärtigen Meldung sollte in Norwegen das Aneroid-Barometer des vermißten Ballons „Luna" gefunden worden sein. Wie uns vom Sächsischen Verein für Lustschiffahrt mitgeteilt wird, bestätigt sich Liefe Nachricht nicht, hingegen hat der genannte Verein eine Belohnung von 1000 M demjenigen zugesichert, der Nachrichten über den Verbleib des Ballons herbeischafft. Im Sächsischen Verein für Luftschiffahrt ist man jetzt der Ansicht, daß, falls der Führer der „Luna", Leutnant Richter, überhaupt noch am Leben ist, wahrscheinlich vor Ende März keine Nachricht von ihm eintreffen kann. Man rechnet in aeronautischen Kreisen nur noch mit der einzigen Möglichkeit, daß der kühne Luftschiffer sich in einem Fischerdorf, an der Grenze von Finnland und Schweden befindet. Von dort aus eine Verbindung mit der Außenwelt herzustellen, fei in der Regel erst Ende März möglich. Ferner wird die Annahme, der alleinige Insasse eines Ballons könne sich nicht einige Stunden Schlaf gönnen, als eine falsche bezeichnet. Ge rade in dieser Jahreszeit, wo die Fahrtrichtung des Ballons lange nicht in so starkem Maße wie im Sommer durch Temperaturwechsel beeinflußt wird, sei er dazu imstande. Der Insasse könne sich in einer Ecke des Korbes niederkauern, wobei er das Schleppseil um seinen linken Arm zu schlingen habe. Komme der Ballon zum Sinken, so gebe das Seil beim Ausstößen aus den Erd boden einen solchen Ruck, daß er auswache und — da das Seil über 100 m lang sei — noch genügend Zeit habe, Ballast zu geben. — Leutnant Richter, der Führer des Ballons, trug sich schon seit Wochen mit dem Ge danken, den vom schweizerischen Obersten Schaeck im vergangenen Jahre aufgestellten 80stündigen Rekord zu drücken. Nachdem es auch einmal einem Dresdner Luft schiffer, dem Kaufmann Korn gelungen war, sich an nähernd 80 Stunden in einem mit Wafferstoffgas ge füllten Ballon in der Luft zu halten, entschloß sich Leutnant Richter, noch im alten Jahre den 80stündigen Rekord zu schlagen. Mit zwei als erfahrene Luftschiffer bekannten Begleitern wollte er die Rekordfahrt mit der „Luna" antreten. Von verschiedenen Seiten wurde Leut nant Richter auf das Bedenkliche einer solchen Luftreise in der jetzigen Jahreszeit aufmerksam gemacht und auch in OffizierSkreisen riet man ihm von einem solch ge wagten Unternehmen ab. Und selbst die betagten Eltern widersetzten sich dem Plane des Sohnes und baten ihn dringend, von der gefahrvollen Luftreise abzusehen Leut nant Richter ließ sich aber nicht überzeugen und so trat er am 18. Dezember, ohne von seinen Eltern Abschied ge nommen zu haben, die Fahrt an. Ein gütiges Geschick hat seine in Aussicht genommenen beiden Begleiter vor dem MMergange bewahrt, denn diese nahmen sich die ihnen von allen Seiten zuteil gewordenen Warnungen zu Herzen und verzichteten noch im le tsn Augenblicke auf die Rekordreise. Man kann wohl behaupten, daß Leutnant Richter ein Opfer der Rekordsucht geworden ist, denn eine gewöhnliche Lustreise würde ihn nicht in Ge fahr gebracht haben. 8. Dresden, 4. Januar. Dem Rate der Stadt Dresden ist die schwimmende Ballonhalle bei Manzell für das im Jahre 1911 anläßlich der Internationalen Hygiene- Ausstellung angemeldete Zeppelinfche Luftschiff zum Kaus angsboten worden. Die -Stadtverordneten werden sich demnächst mit dem Angebote beschäftigen. — (Verpachtung der Bahnhofswirtschaft auf dem Hauptbahn Hof.) Die Bahnhofswirtschaft auf dem Hauptbahnhofe Dresden soll vom 1. Mai ab anderweit auf sechs Jahre verpachtet werden. Dis all gemeinen Bedingungen liegen auf den sächstsä en Bahn Höfen aus, Pachtangebote find bis zum 21. Januar an die Königs. Generaldirektion der sächstscheu Staatsbahnen einzusenden. Bei Bemessung der Angebote ist zu berück sichtigen, daß die Heizung der Pachträume verwaltungs- seitig erfolgt und Lie Vergütung in den Pachtzins ein zurechnen ist, während über die Lieferung und Zufüh rung deS elektrischen Stromes zur Beleuchtung, sowie über sonstige Nebenleistungen der Staatsbahnverwaltung besondere Abmachungen mit dem künftigen Pächter Vor behalten bleiben. Die Bewerber bleiben bis Ende Februar an ihre Gebote gebunden; wer bis dahin keinen Bescheid erhält oder seine Zeugnisse zurückgeschickt bekommt, kann seine Bewerbung als abgelehnt betrachten. Dresden, 4. Januar. Die Königl. Sächs. Staatseisen bahnverwaltung teilt mit: Die aufsehenerregenden Be schädigungen einiger Wagen des V-Zuges Nr 125 am 29. Dezember während der Fahrt zwischen Freiberg und Kl inschirma beruhte gemäß der infolge der Feiertage et was verzögerten amtlichen Berichte auf folgenden Ur sachen: Durch plötzlichen heftigen Gewittersturm, der völlig den Charaktrr einer Windhose trug, wurden zwei am Fuße der 4 Meter hohen Dammböschung stehenden Fichten in dem Augenblicke, als der V-Zug die betreffende Stelle passierte, umgeworfen, sodaß sie an die Damm böschung zu liegen kamen und die Baumkronen in den freien Raum des nichtbefahrenen Gleises ragten. Diese Wipfel streiften die Wagen des Zuges und zertrümmerten die Fensterscheiben mehrerer Wagen. Eine ernstliche Gefahr für den Zug entstand sonach nicht, weil die Wurzeln jener Bäume noch im Erdreiche am Fuße des hohen Dammes hasteten, sodaß nur die Wipfel abbrachen. Eine Entgleisung usw. war daher nicht zu befürchten. Die betreffende Bahnstrecke liegt auch nicht, wie einige Zeitungen irrtümlich berichteten, in starkem Gefälle, sondern in Steigung 1:100, sodaß der Zug naturgemäß mit vermindeter Geschwindigkeit fahren mußte; er hatte auch durch jenes Vorkommnis nur 6 Minuten Aufenthalt. Nach kurzer Zeit waren sowohl jene zwei Bäume als auch einige andere, die durch den Sturm in nächste Nähe des Bahnkörpers geschleudert worden waren, beseitigt. Dresden, 7. Januar. (verhaftete Einbrecher.) Dis hiesige Kriminalpolizei verhaftete gestern die beiden Ein brecher Boethig und Diehl, die namentlich in Berlin, Ham- bürg und Hannover große Summen bei Einbrüchen erbeu teten. Sie traten hier als adlige Offiziere auf. 8. Dresden, 7. Januar. (Der verbotene Gesang am Grabe eines Sozialdemokraten.) Ein auf sehenerregender Zwischenfall trug sich bei der Beisetzung eines sehr bekannten Dresdner Sozialdemokraten, des früheren Gemeinderatsmitgliedes und Schulvorstandes Klemens Hanusch in NiederhäSlich zu. H. hatte kurz vor seinem Tode bestimmt, daß er ohne kirchliche Zeremonie beerdigt sein wolle. Diesem Wunsche wurde auch seitens der Angehörigen Rechnung getragen, doch wünschte die Sängerabteilung des Arbeiter-Turnvereins am Grabe des toten Genossen ein oder zwei Lieder zu singen. Der Vor stand des Arbeiter-Turnvereins nahm dieferhalb auf dem Pfarramte mit dem Pfarrer Jentzsch Rücksprache. Dieser aber erklärte: „Ich kann das Singen am Grobe weder verbieten noch gestatten. Durch Ortsstatut aber ist be stimmt, daß alle Ehrungen des Verstorbenen in diesem Falle zu unterbleiben haben, weil das Begräbnis ein unkirchliches ist." — Die Arbeitersänger beschlossen nun auf Grund dieser Auskunft des Geistlichen von einem Gesang am Grabe Abstand zu nehmen, dafür aber wäh rend der Beisetzung außerhalb des Friedhofes auf einer benachbarten Wiese einige Lieder zu singen. Zu dem Zwecke holten sie sich sofort die Erlaubnis des Besitzers der Wiese ein, die auch anstandslos erteilt wurde. Als nun in der Abenddämmerung auf dem Friedhöfe der Sarg in die Gruft gesenkt wurde, ertönte von der Wiese her das Lied: „Still ruht dein Herz!" Nunmehr schritt die Polizei ein und untersagte den Sängern das Weiter singen. „Wir sind außerhalb des Friedhofes und haben außerdem noch die Erlaubnis der Besitzers der Wiese," entgegneten die gestörten Sänger. Der Gendarm war aber mit dieser Antwort nicht zufrieden, verlangte viel mehr die Vorzeigung des Erlaubnisscheines, den die Sänger sich nicht hatten ausstellen lassen, und verbot das Singen auss neue. Er machte die Sänger gleichzeitig daraus aufmerksam, daß sie sich über seine Anordnungen bei seiner vorgesetzten Dienstbehörde beschweren könnten. Zwei Verse des genannten Liedes waren gesungen, auf dem benachbarten Friedhöfe hatte man inzwischen den Toten in die Gruft gesenkt, und um die Leidtragenden am Grabe nicht durch eine Szene zu stören, fügten sich die Sänger dem Verbot der Polizei und gingen ausein ander. Aus dem Friedhose selbst aber patrouillierte ein Schutzmann auf und ab und harrte so lange auf feinem Posten aus, bis die letzten Teilnehmer des Begräbnisses die Ruhestätte der Toten verlassen hatten. Leipzig. Ihr 250jähriges Jubiläum beging am 1. Januar die Königliche Leipziger Zeitung. Sie erblickte am 1. Januar 1660 als „Erster Jahrgang der Täglich neu einlausfenden Kriegs- und Welthändel oder Zusam mengetragene unparteiliche Nouvelles Wie sich die Im Jahre 1660 in- und außer der Christenheit begeben und von Tagen zu Tagen in Leipzig schriftlich eingekommen", das Licht der Welt, hieß später „Leipziger Post- und Ordinari-Zeitungen", von 1711 an „Leipziger Postzeitvn- gen", bis 1734 der Name in „Leipziger Zeitungen" und Neujahr 1810 in „Leipziger Zeitung" abgeändert wurde. Der erste Herausgeber des Blattes war der Buchdruckerei besitzer Ritzfch, der jedoch später von seinem Gegner, dem Postmeister Mühlbach, ein ganz ähnliches Geschick erfuhr, wie weiland Gutenberg durch Faust. In der Folgezeit hat die Leipziger Zeitung sowohl Zeiten glänzenden Auf schwunges wie unleugbaren Niederganges erlebt, Zeiten der Verpachtung wie unmittelbarer Leitung durch einen Königlichen Kommissar. In der deutschen Kulturgeschichte gar klangvolle Namen sind mit der Leitung und dem Geiste der Leipziger Zeitung auf das innigste verwoben. Gerade in den letzten Jahren hat die Leip ziger Zeitung dank der besonderen Fürsorge der Regie rung und der umsichtigen Leitung der Redaktion einen großen Aufschwung genommen. Leipzig, 7. Januar. (Mörderin Liebe.) Im Schleußinger Walde wurde heute ein Liebespaar, das anscheinend den bestm Kreisen angehört, erschossen auf- gesunden. Die Persönlichkeiten der Toten sind noch nicht festgestellt. Leipzig. Das alte Rathaus wird in ein städtisches Museum umgewandelt. Eine Hauptsehenswürdigkeit des selben wird eine plastische Darstellung der Völkerschlacht bei Leipzig sein. Die Herstellung kostet mehr als 50000 Mark und bildet die Stiftung eines Leipziger Bürgers, der ungenannt bleiben will. Standesamts - Nacbrlcdten vom 31. Dezember 1909 bis 7. Januar 1910. Geburten: Marie Herta, T. des Handelsmanns Ernst Emil Rohlsche in Pulsnitz. — Elfride Dora, T. des Gasthofrbefitzcrs Martin Bernhard Schurig in Vhorn. — Ernst, S. des Formers Moritz Georg Hentschel in Pulsnitz. — Martha Rosa, T. des Schieferdeckers Ernst Richard Herzog in Pulsnitz. Eheschließungen: Herrmann Arthur Reppe, Bäckermeister in Pulsnitz, mit Bertha Marie Pohle, Haustochter in Pulsnitz. — Ernst Gtto Göde, Fabrikarbeiter in Vhorn, mit Elsa Rosa Klaus, Fabrik arbeiterin in Pulsnitz M. S. — Vtto Max Bürger, Lanmwärter in Vhorn, mit Martha Minna Lunze, Fabrikarbeiterin in Vhorn. — Anton Hermann Born, Fabrikarbeiter in Vollung, mit Emma Auguste vcrw. Schöne, geb. Beyrich, Näherin in Vollung. Sterbefälle: Ein totgeb. Sohn des Töpfers Vskar Emil Mau- kisch in Friedersdorf. — Erwin Paul, S. des Wirtschaftsgehilfen Max Erwin Tübel in Pulsnitz, « T. alt. — Auguste Pauline geb. Garten, Ehefrau des Wagenbauers Robert Gustav Löhnig in Pulsnitz, 72 I. 9 M. 2v T. alt. — Ernst Heinrich, S. des Buchhalters Ernst Richard Wendt in Pulsnitz, 26 T. alt. Säcbsiscbsr Landtag. Dresden, 7. Januar. (Erste Kammer.) Präsident Graf Vitzthum von Eckstädt eröffnet die erste Sitzung nach der Weih nachtspause mit Glückwünschen für die Mitglieder anläßlich des Jahreswechsels. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Petition des Schneidermeisters Georg Schubert in Schneeberg betr. die in einem Rechtsstreite erlittene Vermögensschädigung. Das Haus be schließt ohne Debatte, die Petition auf sich beruhen zu lassen. Bier weitere Petitionen werden für unzulässig erklärt. Nächste Sitzung Donnerstag, den 13. Januar. ^agssgss^ickts. Deutsches Reich. Berlin, 7. Januar. Eine Reichs postkonferenz, die sich mit der Erörterung schwebender Fragen des Postwesens befaßte, wurde heute mittag im Gebäude des Reichspostamtes eröffnet. — Der Vorschlag des ehemaligen Majors und jetzigen Mitarbeiters des „Berl. Tgbl." Gädke, nach französischem Vorbilde alle deutsche Militärseelsorge ab zuschaffen, ist für die Stellung eines Teils des Links liberalismus zur Religion überaus kennzeichnend. Wir können nur wünschen, daß Gädkes Vorschlag im Reichs tag ausgenommen und über ihn namentlich abgestimmt wird. Dann kann das deutsche Volk wenigstens klar sehen, wer ihm die Religion erhalten und wer sie ihm entwinden will. Dort Gädke, der Mann der freiheit lichen Phrase, und hier Ernst Moritz Arndt, der echte deutsche Freiheitsheld, der uns gemahnt: Betet Männer heiligstes Gebet! Gott im höchsten Himmel gebe Segen Diesem freien Mann und seinen Degen Daß er Blitz in deutschen Schlachten sei! Gott behüte unsre Lande, Unsre Seele vor der Schande! Gott erhalte Deutschland frei! Berlin, 7. Januar. Die Abmachungen bezüglich eines Besuche» des Reichskanzlers v Bethmann Hollweg in Rom find nunmehr definitiv erledigt. Danach wird sich der Reichskanzler in den Osterferien de» Reichstage» nach Nom begeben. Die Nachricht von einem vorangehenden Berliner Besuche de» italie nischen Ministers des Aeußern sind unzutreffend. Berlin, 7. Januar. In der Affäre Hellfeld beauf tragte die russische Negierung den Professor des StaatkrechtS Hätschel in Göttingen mit der Ausarbeitung eine» Gutachtens. München, 7. Januar. Heute Vormittag zogen etwa 150 arbeitslose Gemrindearbeiter zum Rathause und schickten eine Deputation zum Oberbürgermeister, die um Arbeit vor» stellig werden sollten. Der Oberbürgermeister versprach sein Möglichste« zu tun.