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Nr. 249 PulSnitz« Tageblatt. — Sonnabend, den 24 Oktober 1931. Seit« 6. Mundfunk Rundfunk-Programm Leipzig (234,3) Zwischensender: Dresden (319) Eleichbleibcndes Werltaas-Prosramm. 6.30: Turnstunde. » 10 15.35, 17.55: Wirtschastsnachr. (So. nur 10 u. 15.45). O 10O5: Wetter. Verkehr, Tagespr. » 10.10: Was die Zeitung bringt. » 11: Werbenachrichten. » 12: Wetter, Wasserstände. » 12.05: Schalk- platten. » 12.55: Nauener Zeit. » ca. 13: Wetter, Presse, Börse. Schallplatten. « 17.30: Wetter, Zeit. « ca. 22 bis 22.30: Zeit, Nachrichten, Wetter. Sonntag. 25. Oktober. 6L0: FunkgnmnaW. 7 .00: flrühkonzert. Sängerchor „Fortschritt", Leipzig-Stötteritz. 8 .00: H. Schäfer: Die Verwertung der diesjährigen Kartoffelernte im landwirtschaftlichen Betrieb. 8^0: Orgelkonzert aus der Frauenkirche in Dresden. Organist: A. Hottinger. 9 .00: Neige des Jahres. Ein Zyklus herbstlicher Musik und Dich tung von R. Maczurat. 10P0: Dipl.-Ing. Hoch: Die Arbeit der Funkhilfe, ihre Grund lagen und Grundsätze. 11.00: Dr. Paguet: Ein paar Tage in Dänemark. 11P0: Bach-Kantate: Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Un glauben. 12A5: Mittagskonzert des Sinfonieorchesters. 14.00: Wetter, Zeit. — anschl.: Aktuelle Viertelstunde. 14.15: Winke für die Landwirtschaft. 14L0: Esperanto. 15 .00: Rennbahn Dresden-Reick: Hörbericht vom Rennen UM dm Sachlenvreis. 15L0: Klavierkonzert. Ausf.: Prof. F. Wührer. 16 .00: Reihe 13 . . . Platz 13. Hörspiel von H. PH. Weitz. 17 .15: Unterhaltungskonzert des Sinfonieorchesters. 19.10: Eulenspiegeleien. Heitere Hörfolge von Jochen Günther. 20.00: Staatsoper Dresden: La Bohöme. Oper von Puccini. 20.30: Nachrichtendienst. anschl. Tanzmusik des Emde-Tanzsportorchesters. Montag, 28. Oktober. 14.00: Marie Kirchhof: Erwerbslose Frauen über 30 Jahre. 14L0: Charontus. Erzählung von R. Glaser. 14.45: Dr. Schirokauer: Kunstberichte. 15.00: Frauenfunk: Lisa König — Margarete Beyer: Photogra phische Innenaulnahmen. 16.00: Nachmittagskonzeri des Sinfonieorchesters. 18.00: Stunde der Neuerschcinungen. 18.30: Weltliteratur in Lebensläufen. W. Schumann: Arno Holz. 18.50: Wirtlchaftsberatung. 19.00: Proi. Dr. Janetzky: Vom Sinn des Tragischen. 19^0: Unterhaltungskonzert des Sinfonieorchesters. Solistin: Je lena Pactc-Neichel Violoncello). 2020- Wunder des Vogelzuges. Lehrsviel von Harry Langewrsch. 21.15: Militärkonzert. Musikkorps des 3. Bakis. 11. Inf.-Regt. 22.15: Nachrichtendienst. — anschl.: Unterhaltungsmusik. (Schall- platten' Rimvfnnk-Programm Deutsche Welle (1635) Deutsche Welle: Eleichbleibendes Werktags-Programm. 6.30 Gymnastik. « 6.45, 18.55: Zeit, Wetter für den Landwirt. — ca. 6.50: Frühkonzert. » 10.35, 13.30: Nachrichten. « 12: Wetter für den Landwirt. » 12.05: Schallplatten bzw. Schulfunk. » 12.55: Nauener Zeit. « 14.00: Schallplatten. « 15.30: Wetter, Börse. Deutsche Welle: Sonntag, 25. Oktober. 6.30: Funk-Gymnastik. 7.00: Bremer Hafenkonzert. 8.00: Mitteilungen und praktische Winke für den Landwirt. 8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage. 8.25: Prof. Dr. Nolte: Senkung der Produktionskosten durch sach- gemätze Düngung. 8.55: Morgenfeier. Glockenspiel der Potsdamer Earnisonkirche. anschl. Glockengeläut des Berliner Doms. 10 .05: Wettervorhersage. 11 .00: Dr. Banmza v. Bazan: Elternhaus und Jugendbund. 11.30: Leipzig: Vach-Kantate: Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben. 12.10: Oeffentliche Kundgebung des Reichsverbandes der Heimat treuen Ost- und Westpreutzen e. V. im Wintergarten. 13.00: Konzert des Orchesters des Königsberger Opernhauses. 14.00: O. L. Brandt: Weinlese und Weinprobe. 14.30: Heinrich Lersch liest eigene Dichtungen. 15 .00: M. Raschke: Ein Mensch mit Büchern und Schallplatten. 16 .00: Blasorchester-Konzert. 17 .00: Ulap: Ausschnitt aus dem Kunstabend. Veranstaltet vom Reichsverband Deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterblie bener. 18 .00: Mannheim: Ein Gesellschaftsabend beim Intendanten von Dalberg. Ausf.: Prof. Dr. Walter «Sprecher), Sophie Karst (Sopran), H. Neugebauer «Tenor), Di. Cremer (Klavier), Kergl- Quartett. Rezitation: Elisabeth Helfferich. 19 .00: H. Gruner: Der Metallarbeiter. 19 .20: M. Hochstetler: Caruso und Schaljapin. 19.45: Dr. Würzburger: Der Hörer hat das Wort. 20.00: Staatsoper Dresden: La Bohöme. Oper von G. Puccini. 22.30: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. anschl. Tanz-Musik der Kapelle Ilja Livschakoff. Deutsche Welle: Montag. 26. Oktober. 10.10: Schulfunk: Querschnitte durch die zeitgenössische Literatur. 14.45: Kinderstunde: Kinderzeitung. 15.40: Pros. Weitz: Mar Eyth zum Gedächtnis. 16.00: Stud.-Rat Dr. Schwering: Staatsgedanke und Schule. 16.30: Berlin: Nachmittagskonzeri. 17.30: Konzerte für zwer Violinen. Einführung: P. Elgers. Mitw.: Selene Miculaschel-Schirbel, F. Schirbel. 18.00: R. Brandt: Stätten der Tragik. 18.30: Spanisch für Anfänger. 19.00: Frhr. von Richthofen: Wie wird das wirtschaftseigene Futter am besten verwertet? 19.30: O. Zienau: Der freie Beruf in Rußland. 1925: Wetter für die Landwirtschaft. 20.00: Hotel Adlon: Unterhaltungsmusik der Kapelle Emil Roosz. 20.30: Wunder des Vogelzuges. Lehrspiel von H. Langewisch. 21.15: Militärkonzett des Musikkorps des 3. Vatis. 11. (Sächs.) Jns.-Regt. 22.15: Dr. Räuschen Politische Zeitungsschau. 22.35: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. anschl. Orchesterkonzert des Berliner Konzert-Vereins. für wsnig Osltt mit clsm 33 für^echsslztrom sinschl.köiiren 8^4 134- 6rkö!t!jckc>ucvm.singsbautsmi.out5prscvsr Aus dem Gerrchlsfaal Zechpreller Pulsnitz. Wegen Rückfallbetrug in zwei Fällen hatte sich der Geschäftsreisende Alfred Johann Popig, zuletzt in Ham burg wohnhaft, vor dem Amtsgericht Pulsnitz zu verantworten. Der Angeklagte hatte am 22. und 23. Juni 1931 in 3 Fällen, und zwar in Großröhrsdorf im Gasthof „Krone", „Grüner Daum" und „Linde" gezecht, im ersteren Falle auch über nachtet, ohne bezahlt zu haben. In den beiden letzteren Fällen hatte er den Abortschlüssel verlangt, um Austreten zu gehen und um bei dieser Gelegenheit zu verschwinden. Im „Grünen Daum" war ihm das geglückt, während er in der „Linde" Wiedererkannt und als er denselben Trick, zu entkommen, aüs- sühren wollte, dabei gefaßt wurde. Popig wurde daraufhin der Polizei übergeben und verhaftet. Nachdem er wieder auf freien Fuß gesetzt war, hat er seine Schuld in der „Krone" bezahlt, während er die übrigen Schulden nicht bezahlte. Dev Angeklagte gab zu seiner Verteidigung an, er sei betrunken gewesen, doch war nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme anzunehmen, daß er nicht betrunken gewesen ist. — Der An geklagte, der bereits wegen Betrug, Unterschlagung und Rück- fallbetrug erheblich vorbestraft ist, wurde in den Fällen „Grüner Daum" und „Linde" wegen Rückfallbetrug zu einer Gesamtstrafe von 6 Monaten Gefängnis verurteilt, während er im Falle „Krone" freigesprochen wurde, weil ihm, da er im voraus erklärte, kein Geld zu haben, kein Betrug nach gewiesen werden konnte, Das Gericht führte in der (Urteils begründung aus, der Angeklagte sei in den Fällen „Grüner Baum" und „Linde" im voraus zahlungsunfähig und -unwillig gewesen und habe sich heimlich aus den Lokalen entfernt, er gebe sogar selbst zu, sich dieserhalb strafbar gemacht zu haben, In Anbetracht der geringen Beträge nahm das Gericht mil dernde Umstände an und erachtete für jeden Betrugsfall eine Strafe von je 4 Monaten Gefängnis für angemessen, aus denen die Gesamtstrafe von 6 Monaten Gefängnis gebildet worden ist. Ein gefährlicher Angeklagter. Dresden. Das Schöffengericht verhandelte in Abwesenheit des Angeklagten gegen den 45jährigen Schuhmacher Heinrich Mensing in Halle, der sür den Fall seines Erscheinens mit Gewalttätigkeiten gedroht hatte. Er war dann aus seinenWunsch vom persönlichen Erscheinen entbunden worden. Mensing hatte von 1926 bis 1931 einen Zivilrechtsstreit geführt. Zuerst hatte er in Leipzig 1928 seinen Prozeß gewonnen, während später der Zivilsenat des Oberlandesgerichts Dresden die Klage ab wies. Mensing, der auch mehrfach den Vorsitzenden dieses Se nats. Oberlandesgerichtsrat Buchwald abgelehnt haue, erging sich nun in einer Reihe von Eingaben an das Justizministe rium, den Strafsenat des OLG., den Oberstaatsanwalt, die Rechtsausschüsse des Sächsischen Landtages und des Deutschen Reichstages in schweren Beleidigungen gegen den Justizmint- ster, den Zivilsenat usw Er sprach von „gewissenlosen Schie bungen", „Justizkomödie", „Gaunerstück", „gemeine Verbrechen", „Schurkenstreichen" gegenüber seiner Person und bedrohte wie derholt verschiedene der beleidigten Personen mit Niederschießen. Der Gerichtsarzt in Halle erklärte Mensing für zurechnungs fähig. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Beleidi gung und Bedrohung zu sechs Monaten Gefängnis. Betrügereien eines Kunstmalers. Dresden. Der Kunstmaler Fritz Wilhelm Brandt beging schon 1923 bis 1926 mehrere Betrugshandlungen und wurde bestraft. Ansang 1931 suchte er wieder gutsimiene Persönlich keiten auf und bat, da er in großer Noi sei, um Aufträge sür kleine Gemälde. Die Aufträge wurden ihm erteilt und Anzah lungen gegeben. Nach einigen Tagen erschien dann Brandt wieder und erbat weiteren Vorschuß zum Ankaus von Farben, der ihm wiederum gegeben wurde. Von da ab ließ Brandt nie wieder etwas von stch hören. Brandl verteidigte sich damit, daß er nicht m Stimmung zum Malen gewesen sei. Zwei der versprochenen Gemälde Halle er erst am Verhandlungstage an die Geldgeber abgeliese«. Das Gericht nahm Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage des Angeklagten und verurteilte ihn zu fünf Monaten Gefängnis. Vorwürfe der Sklareks gegen den Staatsanwalt. Berlin. Von Rechtsanwalt vr. Iulius Meyer I wurde , bei Beginn der Verhandlung dem Gericht der Silber- pokal überreicht, von dem Leo Sklarek in der Donnerstag verhandlung behauptet hatte, daß auf ihm die wahrhaft Schuldigen eingraviert seien. Frau Max Sklarek teilte dazu brieflich mit, daß der Pokal anläßlich einer Gesellschaft bei ihnen geschenkt und dann von Pfarrer Edgar Wolf gesegnet worden sei. Auf dem Pokal befindet sich die Eingravierung „Unserer Freundschaft. 28. Januar 1925." Es folgen dann die Namen des Chirurgen vr. Schäfer, Ella Sklarek, Stadt- verordneter Rosenthal, Fritz Brokat, Edgar Wolf, M, d. R., Gustav Degener, Paul Hirsch, Staatsminister a. D., Fritz Schneider, Bürgermeister, Frau Schneider, Leo, Max uud Willi Sklarek. Als Rechtsanwalt Bahn feststellte, daß die Namen der Stadt- bankdirektoren Hoffmann und Schmitt fehlen, äußerte sich Leo Sklarek, daß Hoffmann einen besonderen Pokal geschenkt habe. Das Gericht kam dann auf die Vorgänge bei der Li quidation der KVG. zu sprechen. Es sollen bereits im Jahre 1924 Vorbesprechungen zwischen den Sklareks und Bürgermeister Kohl stattgefunden haben, um die Li quidation der KVG. zu beschleunigen, damit die Sklareks die Gesellschaft erwerben könnten. Willi Sklarek und auch Bürgermeister Kohl wollen sich an derartige Vor verhandlungen nicht mehr erinnern. Beide haben aber der artige Aussagen vor dem Staatsanwalt und dem Unter suchungsrichter in der Zeit der Voruntersuchung gemacht. Beide behaupteten nun, daß ihre damaliges Angaben nicht stimmten, sie seien damals unter Zwang gestellt worden Uno Härten alles unterschreiben müssen, was die Staatsanwälte gewollt hätten. Die Staats anwaltschaft protestierte gegen die Vorwürfe. Staatsanwalt- schastsrat vr. Weißenberg erklärte, daß niemals Druck mittel ausgeübt worden sind. Oberstaatsanwalt Freiherr von Steinecker weist die von Kohl erhobenen Vorwürfe mit aller Schärfe zurück. Im weiteren Verlauf der Sitzung kam es zur Verneh mung des Medizinalrats vr. Störmer als Sachverständi gen, der sich die „Erinnerungslücken" des Angeklagten Kohl nicht erklären kann. Allerdings habe Kohl in der Vorunter suchung sozusagen in der ersten Erregung sich an das eine 18 „So haben Sie nichts aus der Vergangenheit herüber gerettet? Keinen Fingerzeig, der aufklären könnte, wer Ihre Eltern waren?" „Nichts, gnädige Frau! Ich habe oft mil Storkow gesprochen. Er hat auch wohl nachgeforscht, aber außer vem Namen Turati, der ihm von den Bauersleuten ge jagt wurde, ließ sich nichts seststellen. Ich habe mich dann damit abgeiunden." „Arme, kleine Frau! Und nun sind Sie ganz allein! Laben niemand mehr?" „Niemand, gnädige Frau. Aber . . . wenn ich wieder gesund bin .. . dann will ich arbeiten und die Arbeit soll mir Kamerad sein. Vielleicht findet auch die Einsame noch das Glück." „Ich wünsche es Ihnen von Herzen, Frau Storkow!" * Als Maria allein war, da sah sie die Briefe, die Schrift stücke ihres Gatten durch und tiefe Wehmut ergriff sie. Da waren Gedichte, Vie in Sehnsucht der Heimat — Mütterchen Rußland gedachten. Sie fühlte, wie er unter der Fremd? gelitten hatte. Es tat ihr weh. Ne verstand fetzt seine oft fo niederge- drn^te Stimmung. . Auch sein Testament war da. Es war versiegelt und mit großen steilen Buchstaben stand darauf: „Nach einem Jahre zu offnen!" 2. Carla Hollmann sagte acht Tage später zu dem Gene raldirektor: „Frau Storkow tritt heute wieder ihren Dienst an!" „Ist sie schon soweit hergestellt?" „Ja! Auch der Arzt gestattet es! Es steckt ein starker Wille in dem zarten Körper." „Ich hoffe, daß sie Direktor Scholz nicht gleich im An fang überlastet. Uebrigens . . . vielleicht bitten Sie Di rektor Scholz, daß er sich mit unserem Schützling — das wollest wir auch für die Zukunft festhalten — einmal vor stellt. Ich möchte Frau Storkow kennenlernen." Wenige Minuten darauf kam Direktor Scholz mit Maria, die sehr befangen war. So klein kam sie sich neben der stattlichen Figur des Generaldirektors vor, der ihr einen so respekteinflößenden Eindruck machte, daß sie erst kein Wort herausbringen konnte. Hans Jordans Blick umfaßte die zarte Gestalt. Sie ivor schön! das sah er. So einfach auch das Kleid chen ivar, das sie trug. Die einfache Korallenkette um den Hals hob sich wundervoll von der zortweißen Haut ab. Aber Vas Anziehendste waren die großen Kinderaugen. „Frau Storkow ... ich freue mich . .." sagte er herz licher als man es sonst gewohnt war. „Bitte, nehmen Sie doch Platz . . . bitte. Direktor Scholz!" Gehorsam folgte Maria der Aufforderung. „Sie wollen wieder arbeiten, Frau Storkow! Sind Sie gesundheitlich wieder soweit auf der Höhe." „Ja, Herr Generaldirektor. . . und ... und ich möchte Ihnen . . . noch doiiken für olles!" Er wehrte ernst ab. „Nein, nicht danken! Ne haben nichts zu danken. Frau Storkow! Es war die einfachste Menschenpflicht, daß man wieder gutmackite, was an Ihne» gesündigt wor den war. Ich hoffe, daß Sie Herrn Direktor Scholz, der es bestimmt nicht an oer anständigen Behandlung und der Hochachtung einer Dame gegenüber fehlen lassen wird — dazu kenne ich ihn zu genau — eine Stütze sind." „Ich will so gern arbeiten, Herr Generaldirektor!" Sie unterhielten sich noch eine Welle, dann ging Scholz mit seinem Schützling. Ms der Generaldirektor mit Carla Hollmann allein war, da sagte er nachdenklich: „Seltsame Erscheinung! Eine Frau ... die gewiß noch ein Mädchen ist . . . mit j den schönsten Kinderaugen, die ich je sah." * Direktor Scholz war ein jovialer netter Herr in den Vierzigern und er meinte es herzlich gut mit Frau Stor kow. Langsam ließ er sie sich wieder einarbeiten. Er merkte gleich, daß er in ihr eine wertvolle Hilfe hatte. Ihre Auffassungsgabe war eine fabelhafte. Sie zeigte auch viel Ehrgeiz, gab sich alle Mühe, in die Materie der Elektrotechnik einzudringen, daß Scholz nach kurzer Zeit lachend sagte: „Frau Storkow. . . wenn Ne so weiter machen, dann beschämen Sie bald jeden Fachmann hier!" Da blitzten die Kinveraugen mit einem Male auf. „Das will ich auch!" „Soviel Ehrgeiz! Alle Achlung!" „Ganz einfach. Herr Direktor! Ich bin so allein, habe niemand. To muß mir Vie Arbeit so mancherlei ersetzen." „Verstehe ich, Frau Storkow! Sind Sie nicht mit Fräulem Hollmann befreundet?" „Ich mag sie sehr gut leiden. Aber üe iü io beschäf tigt, daß wir fetzt, do :ch wiever bei Frau Peterkvrn wohne, kaum ein paar Worte wechseln können."