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Nr. 83. Pulsnitzer Tageblatt — Sonnabend, 9. April 1932 Seite 6 Aus der Wahlbewegung Die letzte große Versammlung, die Hitler auf seiner Wahlrcise durch Süddeutschland besuchte, fand in Ludwigs hafen statt. In der Ausstellungshalle, der Jahn-Halle und in großen Zelten hatten sich nach Angabe der örtlichen Par teileitung über 40 000 Personen eingefunden. Hitler wies die in einem Plakat enthaltenen Behauptungen über seine Einkünfte als Wahllüge zurück und kam dabei auch auf sein Gehalt als Regierungsrat zu sprechen. Er betonte, daß er sofort bei Annahme der Stelle sein gesamtes Gehalt nach Einlauf der braunschweigischen Staatsbank überwiesen habe mit der Anordnung, es durch einen von der braunschweigi schen Regierung genehmigten Ausschuß ausgesteuerten Er werbslosen zur Verfügung zu stellen. Er habe das getan, weil er in der Lage sei, das, was er braune, persönlich zu verdienen, und weil er kein sozialdemokratischer Bonze sei. — In einer Wahlrede in Frankfurt am Main erklärte Hitler u. a., daß sich diejenigen täuschten, die da glaubten, daß der Kampf ein Ende nehmen würde. Der Redner wandte sich dann im einzelnen gegen die Wahllügen, die über ihn und den Nationalsozialismus verbreitet würden. Er habe einen Kampf begonnen zur Vernichtung der Parteien und der schuldigen Männer und führe ihn durch bis zum letzten. In einer Wahlrede zu Hamburg wies Reichskanzler Brüning zunächst den Vorwurf zurück, daß er besser daran getan hätte, nach London zu fahren, anstatt sich an der Wahl agitation für den Feldmarschall zu beteiligen. Schon in Breslau habe er vor dem ersten Wahlgang klar und deutlich die Warnung ausgesprochen, daß die Wochen, die ein zwei ter Wahlgang beanspruchen würde, in vieler Beziehung ver lorene Wochen für die deutsche Außenpolitik sein würden. Aber für einen verantwortungsvollen Politiker könne es sich nicht darum handeln, bei einer Entscheidung von aller größter Bedeutung, wie es die Reichspräsidentenwahl sei, außerhalb des Landes zu weilen. Er gehöre sowohl vor als auch am Tage nach der Wahl auf seine Befehlsstelle. Der Reichskanzler beschäftigte sich sodann eingehend mit der Wahlagitation der Nationalsozialisten und betonte, daß die Nationalsozialisten auf dem Gebiet der Perfidie und Ver leumdung noch manches hinzugelernt hätten. Die Hauptgeschäftsstelle der Hinden- burgausschüsse veröffentlicht einen Aufruf, in dem es heißt: „Der Verlauf des vor dem Abschluß stehenden zweiten Wahlkampfes um die Reichspräsidentenschaft hat dem deut schen Volk die Bedeutung der Wahl am 10. April klar vor Augen geführt. Millionen und aber Millionen fühlen sich in diesen Ta gen von einer gewaltigen Welle der nationalen Leidenschaft erfaßt. Niemand denkt mehr daran, sich der Wahlpflicht etwa deshalb zu entziehen, weil er die Wahl des Reichspräsidenten von Hindenburg für gesichert hält. Jeder weiß jetzt, daß es um viel größere Dinge geht. Es geht um die Geschlossen heit der Volksgemeinschaft gegenüber der Welt, um die Einig keit der Nation in einem Augenblick, wo die entscheidenden Schlachten des deutschen Freiheitskampfes bevorstehen. Nie- mand darf sich von den Gegnern in falsche Sicherheit wiegen lassen. Niemand darf sich die überragende Bedeutung dieser Stunde verdunkeln lassen. Es darf keine Stimme bei der Wahl fehlen! Greise, Kranke und Gebrechliche finden bereit willige Wahlhilfe. Ohne Wahlschein darf niemand auch nicht auf die dringendste Reise gehen. Wer will sich später schä men, daß er an diesem Ehrentag der Nation, daß er bei dieser bedeutungsvollen nationalen Kundgebung nicht dabeigewesen ist?" — Einen besonderen Aufruf hat der Hindenburg-Aus schuß für die Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen er lassen, in dem darauf verwiesen wird, daß Hindenburg durch seinen Sieg bei Tannenberg Posen und Westpreußen vor der Ucbcrflutung durch die Russen bewahrt habe. Der deutschnationale Parteiführer Hugenberg hat das folgende Telegramm an vr. Dingelden, den Vor sitzenden der Deutschen Volkspartei, als Antwort auf seinen Offenen Brief gerichtet: „Wegen Wahlreise habe ich den Wortlaut Ihres Offenen Briefes erst jetzt erhalten. Wenn Ihr Gegenvorschlag auf eine Verhandlung zwischen Ihnen und mir hinausgelaufen wäre, so hätte ich mich gegen Wochenende dafür freimachen können, aber Sie schreiben von einer Verhandlung mit einem unbestimmten Kreise verschie dener Splitterparteien. Dazu liegt offenbar zeitlich und technisch während der alle Kräfte in Anspruch nehmenden Wahlbewegung und angesichts der Listentermine keinerlei Möglichkeit vor. Außerdem würdigen Sie in Ihrem Briefe die politische Grundlage nicht, auf der mein Vorschlag be ruhte. Sein Zweck war nicht, schlechthin mittelparteiliche, d. h. meist dem schwarz-roten System zugute gekommene Rechtsstimmen vor dem Verlorengehen zu retten, sondern sie entsprechend dem Willen der Wähler für deren Kampf ge gen den jetzigen Kurs in Preußen und im Reichezu sichern. In dieser Hinsicht gibt Ihr Vorschlag keinerlei Garantie. Ob übrigens nicht entgegen Ihrer Auf fassung die Verwertung Ihrer Reststimmen an dem Mangel an Wahlkreismandaten scheitern wird, muß nunmehr die Wahl selbst ergeben." Die Bundeszeitung des Stahlhelm, „Der Stahlhelm", teilt unter der Ueberschrift „Neuen Zielen ent gegen!" u. a. mit: Nach den Wahlen des Reichspräsidenten und zum Preußischen Landtag ist eine politische Kampfzeit abgeschlossen, die den Stahlhelm pflichtgemäß in vorderster Linie sah, obwohl er in ihr nicht die letzte Entscheidung der Dinge erwartete. Entsprechend seiner klaren Erkenntnis, daß Deutschland sich nicht gesund wählen kann, ist der Stahl helm vielmehr entschlossen, nach den Wahlen auf seinem be währten und nunmehr doppelt notwendigen Wege der Bil dung außerparlamentarischer Macht und der erneuten Sammlung aller nationalen Kräfte mit verschärftem Tempo vorzugehen. Aus der Notwendigkeit heraus, eine breit angelegte Stahlhelmoffensive einzuleiten, haben die Bundes führer auf Donnerstag, den 5. Mai d. I., nach Magdeburg eine Stahlhelm-Führertagung angeordnet. Auf ihr sollen alle Stahlhelmführer bis zum Ortsgruppenführer einschließ lich versammelt sein. Auf ihr wird die weitere politische und organisatorische Marschrichtung des Bundes festgelegt und kundgetan. Auf Grund der Tatsache, daß Reichsminister Schiele sich nicht aktiv am Wahlkampf beteiligt, werden gegen ihn von einem Teil der Presse Vorwürfe erhoben. Demgegen über wird von unterrichteter Seite daraus hingewiesen, daß sich Minister Schiele seit langer Zeit auf seine rein Wirtschaft- lichen Aufgaben als Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft zurückgezogen habe. Er halte sich infolge dessen von jeder politischen, besonders parteipolitischen, Be tätigung, wie auch andere Fachminister der Reichsregierung, fern. Die Nationalliberale Lorrespondenz er klärt in einer längeren Stellungnahme zu dem Tele gramm Hugenbergs an Dingeldey u. a. folgen des: „Wenn Herr Hugenberg in dem Vorschlag der Deutschen Volkspartei eine Garantie für die politische Zielsetzung ver mißt, so übersieht er, daß Abgeordneter Dingeldey ganz klar und deutlich den Kampf gegen das bisherige System der Parteiwirtschaft in Preußen zur politischen Voraussetzung der Verhandlungen machen wollte. Nur solche Parteien, die dieses Ziel anerkennen, würden für ein Zusammenwirken in Betracht gekommen sein." Zum Schluß wird festgestellt, daß nach dem ersten Ergebnis der Präsidentenwahl ein gewisser Umschwung auch bei Hugenberg zu verzeichnen sei. Diese Wandlung sei aber zu spät erfolgt, um für diese Landtags wahlen bereits zu einem Wahlbündnis ohne Preisgabe der politischen Grundanschauungen der beteiligten Parteien fruchtbar gemacht zu werden. »Ik »üüll! «omsn von Msrllss Smwlmn ceKIXn k-ons?) d> klirrtin kescktvsnLer, ttslls IS3I j57 „Ich meine, wir könnten irgend etwas für ihn tun?" „Mensch! Wir? Für den? Bist du doof? Was denn?" „Sollen wir ihn bei lebendigem Leib ersticken lassen?" „Können wir ihm helfen?" „Ich hab' mal gehört", besann sich Happel, „daß man Verbrannten neue Haut geben kann, die man gesunden Leinen abzieht." ' Manche lachten. „Die ziehen uns so schon das Fell über die Ohren. Sollen wir selber ihnen unsere Haut auch noch anbieten?" Andere wurden nachdenklich. „Gehört hab' ich auch schon davon", meinte ein alter Arbeiter, der bei allen Kameraden hoch in Ansehen stand. „Und wenn das wäre, ich meine, oas wäre dann Menschenpflicht — da hörte alles andere auf..." Zwei oder drei fanden sich bereit, falls es anginge, mit Happel zusammen das Opfer zu bringen. „Man kann nicht sagen, daß er es recht um uns ver dient Hai" sagte der eine, „aber das Unglück wird ihn besinnlicher machen." „Und man mutz ihnen zeigen, oatz man schließlich, wenn's orauf ankommi, mindestens ebenso viel Menschlich keit bar wie ihresgleichen", hieß es von einem anderen. „Wenn eure ehrliche Arbeiterhaut ihm man paßt", höhnte noch ein anderer. „Was geht es euch an?" warf Happel hin. „Wir, nicht ihr, sind bereit, zu tun, wovon die Rede ist." „Werdet schon wissen, weshalb", spottete man ihrer, „es soll euch wohl allerlei einbringen." „Latz, sie schon", beruhigte Happel die Kameraden, die auffahren wollten. „Wir wissen selbst am besten, was wir denken und warum wir handeln." Und die Mehrzahl der Genossen bewunderte und billigte den Plan der drei. Die nahmen und bekamen ein paar Stunden frei und begaben sich gemeinsam zum Krantenhause. Der Chefarzt hörte sie an und drückte ihnen die Hand. „Es har keinen Zweck mehr", mußte er sie abwehren. „Die Wunden sind nicht nur zu schwer, es sind auch irgend welche giftigen, septischen Gase in die Haut eingedrungen — die Heilkraft ist zerstört, die fremde Haut würde nicht wachsen. Aber lassen Sie mich Sie zu Herrn Vollwank führen. Er wird sich freuen, wenn er hört, welches Ge schenk Sie ihm zu machen bereit waren." „Weitz er es?" fragte Happel. „Er weih es — und ist gefaßt", bestätigte der Arzt. Dann standen die drei an Hells Bett, kurz nachdem Alice ihn verlassen, und verstummten entsetzt, als sie das schmerzzerstörte Antlitz sahen. Was war aus dem jungen „Herrn" geworden, über den sie gespottet, über den sie sich geärgert, den sie ob seines Reichtums ganz im stillen doch vor allem beneidet hatten? Hell drückte Happel die Hand mit dem schwachen Druck eines Schwerkranken. „Ich oanke euch." Und mit einem Schimmer des alten, sarkastischen Lächelns: „Die Zeiten ändern sich, Happel. Vor einigen Fahren — hätten wir uns gegenseitig gar zu gern umgevrachi — und heute wollen Sie mir Fhre Haut zum Opfer bringen. " „Wir sind alle reifer geworden", erwiderte Happel ernst und voll Wärme. „Ich sehe immer mehr ein: der einzelne ist nie schuldig, immer nur die Verhältnisse.. " „Aber — vergiß nicht, Freund Happel", lächelte Hell müde, „die einzelnen können dennoch die Verhältnisse ge stalten." Und dann, nach kurzer Pause: „Wenn ihr — bald auf dem letzten Gange mit mir geht, dann denkt an das, was ich euch jetzt sage: Eine Reihe unseliger Mißgeschicke in meinen, Leven waren schuld daran, daß ich euch wie ein Narr erscheinen mußte — oder schlimmer noch. Und ehe dies Unglück mich tras, hatte ich schon die Umkehr ge- Aus aller Welt. Eilenburg. S p i e l a u t o m a t e n st e u e r. In der Stadtverordnetensitzung war einstimmig die Einführung einer Spielautomateusttuer beschlossen worden. Danach soll jeder Apparat monatlich mit 100 Mark besteuert werden. Ter Bezirksausschuß hat diesen Beschluß jetzt genehmigt. Kiel. Die Zechpreller kamen an den Fal schen. In einem Kieler Hotel waren zwei landwirtschaft liche Angestellte aus Riga äbgestiegen. Da sie ihre Hotel rechnung nicht bezahlen konnten, wurde ihnen das Verlassen des Hotels von der Hotelleitung untersagt. In der Nacht zum Freitag bestellten sie den Hotelportier in ihr Zimmer. Der Portier, der nichts Gutes ahnte, steckte eine Schußwaffe ein. Als er das Zimmer betrat, sprang der eine der beiden Hotelgäste auf ihn zu und hielt ihm eine Pistole vors Gesicht. Es entspann sich ein Ringkampf. Der Portier konnte seine Waffe ziehen und die beiden Zechpreller durch Schüsse kampf unfähig machen. Die Verletzten wurden in das Polizei- gefänguis eingeliefert. Kassel. Im Habichtswald ver irrt und er froren. Ein scharfer Temperatursturz ist in Kurhessen und Waldeck eingetreten, so daß auf den Höhen Schneefall zu verzeichnen ist. Ein städtischer Hilfsanwärter aus Kassel, der sich auf den Höhen des Habichtswaldes in Wilhelmshöhe verirrt hatte, wurde von einem Forstbeamten mit ersrorenen Händen und Füßen aufgesunden und in das Karls-Hospital nach Kassel eingeliefert. Die Aktentasche des Beamten mit einem größeren Geldbeträge wurde unversehrt neben dem Frosterstarrten aufgefunden. Uelzen. Geisteskranker läßt sich beide Hände abfahren. In Bodenteil bei Uelzen ließ sich ein 24jähriger Mann, der dort als Filialleiter tätig war, vom Lifenbahnzug beide Hände abfahren. Der Schwerverletzte lief dann in den Ort, schlug mit dem Kopf gegen die Tür seines Hauswirtes, um Einlaß zu bekommen, und ließ sich ins Krankenhaus schaffen. Wahrscheinlich geschah die Tat in einem Anfall von Geistesgestörtheit. Teplitz-Schönau. Wilde Kohlengräberei. Wilde Kohlengräberei wird jetzt zurzeit des Bergarbeiter streikes von Arbeitslosen beinahe im ganzen Kohlengebiet betrieben. Jeder gräbt, wo er will, gleichgültig, ob über oder unter ihm schon jemand mit der Gewinnung von Kohle beschäftigt ist. Auf einem Kohlenlager bei Ladowitz, das erst seit einigen Tagen freigelegt ist, raucht und brennt es schon an allen geöffneten Plätzen. Die willkürliche Kohlensuche hat derart überhand genommen, daß die Be hörden mit Verboten einschreiten mssen. Eine Berg mannsfrau wurde bei einer nächttichen Kohlensuche von einstürzendem Haldenmaterial verschüttet. Ihr Tod trat durch Genickbruch ein. Budapest. Beide Hände vom Blitz abge rissen. In dem Dorf Kissitke schlug der Blitz in das Haus einer Witwe ein. Der Blitz riß der in der Küchentür stehen den Frau beide Hände ab und schleuderte einen neben ihr stehenden Mann zu Boden. Nizza. Liebestragödie einer deutschen Tänzerin. Die Tragödie, deren Heldin eine deutsche Tänzerin Adelheid Koslowsky aus Gleiwitz ist, spielte sich in einem kleinen Hotel in Nizza ab. Die 23jährige Tänzerin war früher einmal in einem Kabarett in Lemberg tätig, wo sie den Sohn eines reichen Hotelbesitzers Friedrich Schöngut kennenlernte. Das Paar hatte Lemberg nach dem Zerwürf nisse mit dem Vater des jungen Mannes verlassen und sich zunächst nach Paris und später nach Nizza begeben. Nach kurzer Zeit gingen ihnen jedoch die Geldmittel aus, was zu Streitigkeiten führte. Der junge Mann beschloß daraufhin, nach Lemberg zurückzukehren. Er hatte hiervon seiner Ge- liebten Mitteilung gemacht. Was dann zwischen den beiden vorgegangen ist, weiß man noch nicht genau. In den Morgen stunden des Donnerstag jedenfalls teilte die Tänzerin einem Freund ihres Geliebten mit, daß sie diesen nach einer heftigen Auseinandersetzung erschossen habe. Die Mörderin wurde sofort verhaftet. funven uno wollte einen Weg gehen, ver mich näher zu euch geführt bätte - durch diesen meinen kleinen Kame raden — und mit iVm." Er blickte zärtlich auf Nora; da»» fuhr er leiser fort: „Ich werde dafür sorgen, daß sie mein» Pläne verwirklichen kann " ,Ja", sagte Happel gmmeineno, aber eiwa^ u... „So ist es ja immer im Leben: die Besten sterben weg. -> war es im Kriege. Und nun wieder der Herr Bob und die andern. Schade, Herr Vollwank, schade.. " Hell schloß die Augen, lieber sein Gesicht, dessen geruhig froher Ausdruck über die körperlichen Qualen hinweg sich nur selten verändert baue — oh, er hatte einen Willen, dieser Hell, unv wenn er wollte, so konnte er viel mehr an Selbstbeherrschung zuwege bringen als andere —, über sein von oen leiblichen Schmerzen aber doch bleich, hager und fast verfallen aussehendes Gesicht ging zum ersten Male ein Ausdruck hilf- und hoffnungslosen Leides. „Schade", wiederholte er mit heiserer Stimme. „Ja, wirklich schade!" Nora winkte Happet zu — er verstand. „Wir müssen gehen." Müde hob Hell die Hand, streckte sie den Leuten ent gegen „Lernen Sie — lehren Sie andern die Weisheit, die ich selber erst heute recht erfaßt habe: Man muß den Augenblick nutzen und nichts oom Leben ertrotzen wollen — sonst eines Tages — ist es zu spät." Eine Träne rollte über seine Wange. Happel neigte sich tief über die Hand des Leidenden. „Herr Vollwank, um Ihretwillen möchte ich glauben können, es gäbe einen Gott — und mit diesem Leben wäre es nicht zu Ende." Hell lächelte schmerzlich, mit geschlossenen Äugen. Nora winkte heftiger. Die drei Leute zogen sich leise zurück. Lange lag Hell regungslos, ohne die Ltder zu heben. Er sah nicht, wie eine Träne nach der andern langsam und verstohlen — hastig entfernt, doch immer von neuem kommend — das Antlitz seiner Braut benetzte.