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trieb ibn zu Pestalozzi in die Schweiz und später zu weiteren Studien nach Böttingen und Berlin. Den Be freiungskrieg 1813 machte er als Lützower Jäger mit und fand in dieser Zeit unter seinen Kameraden die beiden bedeutendsten Freunde für sein ganzes Leben: Middendorss und Langethal. Mit ihnen zusammen gründete er 1818 in Keilhau beiDudolstadt seine erste Erziehungsanstalt für Knaben, die all das in di« Tat umsetzen sollte, was in seinen Gedanken gereift war. Die Anstalt war schon damals das, was wir beute »Land erziehungsheim" nennen und wird noch heute imFrö- belschen Geiste weitergeführt. — Fröbel griff sein lebe lang bis in die Sterne. Sein Geist — am Studium des Kosmos, der sphärischen Erscheinungen, der Minerale und ihrer wunderbaren Kristallwelt gebildet — umfaßte die Einheit von Himmel und Erde im Goetheschen Sinne und suchte den Men schen in seiner vollkommenen natürlichen Entfaltung dieser Einheit einzufügen. »Ich will Menschen bilden, die mit ihren Füßen in GotteS Erde, in die Natur ein gewurzelt stehen, deren Haupt bis in den Himmel ragt und in demselben schauend liest, deren Herz beides, Erde und Himmel, das gestaltenreiche Leben der Erde und Natur und die Klarheit und den Frieden des Himmels, Gottes Erde und Gottes Himmel eint." — »Allseitige Leben-- einigung" nennt Fröbel das giel seiner Erziehung. Er schrieb in Keilhau sein grundlegende- Werk »Die Menschen erziehung", worin er seine Ideen ent wickelt«. — Der Rastlose fand nicht Ge nüge anseinem Werkin Keilhau. Erüber- ließ seinen Freunden di« Leitung und zog weiter, wie auch s«in« Gedanken weiter zogen. Mehr und mehr erkannte Fröbel, daß seine Erziehung beim ganz kleinen Kinde anfangen müsse. Ihm gehörte fortan seine Liebe und sein Leben. Er war der Psychologie seinergeit weit voraus darin, daß er das Kind nicht als »unfertigen Erwachsenen", sondern als UNS un/ern Ixin^crn !e^en! Lum I5c>. OekurtstaZ fricciriclr l ivtzel« am L1. /Xpril IY3L Von ^lilabetb Nöbne-XVüllenwebcr /^^ommt, laßt uns unsern Kindern leben!" — Diese Worte stehen auf dem V Grabdenkmal Friedrich Fröbels, des großen Erziehers, des „Kinder- narren", der ein Genie war und das harte und entsagungsvolle Kämpfer- leben des Genius ertragen mußt«. And vom Sockel des gleichen Steines grüßt sein durchfurchtes und gütiges Denkerantlitz, das in seinen gügen an den »Bau meister" des Albrecht Dürer gemahnt. Fröbel war.PfarrerSsvhn aus dem Dörfchen Oberweihbach im Thüringer Wald, wo er 1782 geboren wurde. Hart war sein« Kindheit, denn die Mutter starb an den Folgen seiner Geburt, als er noch nicht ein Jahr alt war: die zweite Frau seines Vaters hat ihm die Mutterliebe nicht ersetzen können, und auch der Vater selbst fand erst nach vielen Jahren den Weg zum Herzen seine- jüngsten. eigenartigsten Kindes. Bunt war Fröbels Werdegang. Nach den verschiedensten Richtungen hat er suchen müssen, ehe er Zweck und giel seines Lebens fand. Lehrling bei einem Förster, Student in Jena, Schreiber auf einem Gut, Forstamtsaktuar, angehender Architekt —, das waren die beruflichen gwischenstationen Fröbel-, ehe er — 23jährig — die Berufung seines Lebens erkannte: Erzieher zu sein. Menschenerzieher im umfassendsten Sinn« desWortes zu werdrn. — In Frankfurt am Main lehrte er an einer Schule, wohin ihn ein Freund gebracht hatte, und übernahm dann die Erziehung der drei Söhne einer Frankfurter Familie. Rastloses Streben nach eigener Vollendung und tieferem Ein dringen in die Kunst des Erziehens '—< Kinder schmücken das Grab ihres freundes. — Friedrich Fröbels Grabstätte in Schweina; sie trägt gleich dein Gedeukstein im Marienthaler Wäldchen die Fröbelschen Lebens- symbole: Kugel, Walze nnd Würfel, die er den Kindern zum Sviel gab Fröbel-Gedenkmünze, die die baye rische Münze nach einem Entwurf von K. Götz, München, herausbrachte Unten: Tas Fricdrich-Fröbel-Haus in Bad Blankenburg, eingeweiht 1M8; eS enthält ein Fröbelmmeum und ein Er holungsheim für Kindergärtnerinnen. Das Hans, in dem der von Fröbel selbst begründete erste deutsche Kindergarten untergebracht war, batte den Anforderungen nicht mehr genügt Mnrne ^0 -V r.a. k Argönnen 4 S ll . Berge aus Müll. Die Großstädte haben teilweise Henie große Mühe, die riesigen Müllmengen, die sich in ihnen sammeln, aus billige Art zu beseitigen. Einzelne Städte sind auf den Gedanken gekommen, das gesamte Müll zu Bergen anzuhäufen, di« dann später als Aussichtspunkte oder Winteriport- gelände angelegt werden sollen. Frank- r-^, fnrt am Main besitzt bereits einen „ - zwölf Merer hohen Müllberg, »u / 1/ i/ / der im Bolksmiuid „Monte . r tz» / M k / Schcrbelino" heißt S.B.D. ,, 1/ Tas erste Regimentsmuseum i« Deutschland wurde kürzlich inOpveln von dem Traditionstruppenteil des ehemaligen Preußischen Infanterie- Regiments Nr. 63 eingeweiht. Zn dem Museum sind Erinnerungszeichen an die Geschichte des Regiments nnd an 'eine Kämpfe in den verschiedenen Feldzügen zusammengetragen. — Blick aus eine Sammlung alter Gewehr modelle K. Autos erwache« aus dem Winterschlaf. Biele Autobesitzer, die ihre Wagen nicht ganz abschaffen konnten, mußten sie dochwährend der Wintermonate zur Ersparnis von Steuern und Betriebsstoff still legen. JnlangenReiben warteten sie auf das Frühjahr und neues Leben (unten). Jetzt plötzlich herrscht in den Lagerräumen Betrieb samkeit und die Ver kehrsämter könne» den Andrang der„Sommer- autler" kaum bewäl tigen (rechts) Zweckdienliche Beschäftigung von erwerbslosen Jugendlichen ist eine der wichtigen Aufgaben, die den Kommunen neuerdings erwachsen sind. Wie viele andere Gemeinden hat auch Falkenstein im Vogtland des halb in seiner Gewerbeschule einen Fortbildungskurs für Eriverbslose eingerichtet, in dem diese in ihrem Spezial fach weilergebildet werden. — Junge Bauhandwerker beim Unterricht an Modellen Ei« Wal in der Elbm«nd«ng. Ein Bergungsdampser versuchte, das acht Meter lange Tier 1 lebend zu bergen, schleifte es jedoch zu lange unter Wasser, so daß es erstickte. Jung Hamburg » hatte trotzdem seine Freude, als ein Kran den Wal an Land hob S.S.D.