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Nr. 12. Verschiebung -er Vorbereiiungen zur Reichspräsidentenwahl. Die Mittelparteien warten die Lausanner Konferenz ab. — Amtliche Entscheidung nicht vor Anfang Februar. Die mittelparteilichen Kreise, die sich seit Tagen bemüht haben, einen Ausschuß zur Vorbereitung einer Aufstellung des Reichspräsidenten v. Hindenburg für die Volkswahl zu stande zu bringen, haben beschlossen, diese Bemühungen bis nach der Lausanner Konferenz einzuftellen. Ls soll in den nächsten Wochen in dieser Frage nicht weiter verhandelt werden. Der Antrag des Iungdeutschen Ordens, ein Volks- begehren und einen Volksentscheid für ein Gesetz zur Ver längerung der Amtsdauer Hindenburgs um 7 Jahre durch zuführen, wird noch vom Reichsinnenministerium geprüft. Das Ministerium wird zunächst den Iungdeutschen Orden auffordern, 20 000 Unterschriften beizubringen, durch die be wiesen werden muß, daß die notwendige Zahl von Anhängern für das Volksbegehren im Rahmen der Forderungen der be stehenden Gesetze vorhanden ist. Bei den Parteien der Mitte ist keine sonderliche Stimmung für die Aktion des Iung deutschen Ordens, auch bei der Regierung soll man dem Versuch des Volksbegehrens nicht gerade geneigt gegenüber stehen. Man spricht davon, daß der Versuch gemacht werden soll, den Iungdeutschen Orden zur Aufgabe des beantragten Volksbegehrens zu veranlassen. Dabei wird die Frage er örtert, ob man ohne die Nationale Opposition in der Lage wäre, die notwendige Zahl von Stimmet: im Volksentscheid aufzubringen. Es handelt sich nämlich um 21 Millionen Stimmen, die mit Ja abgegeben werden müssen, weil sich die Hälfte der Stimmberechtigten für ein verfassungs änderndes Gesetz aussprechen muß. Die Beratungen über die Vorbereitung der Reichs präsidentenwahl werden in den dafür maßgebenden Kreisen nicht vor der ersten Februarhälfte beginnen. Das verratene Kanzlergespräch. Der Berliner englische Botschafter nach London abgehört. über das geheimnisvolle Bekanntwerden der Unter redung des Reichskanzlers mit dem Berliner englischen Botschafter über die deutsche Stellungnahme in der Tribut frage meldet der „Star", daß das Gespräch des Botschaf ters mit dem englischen Außenamt, das unmittelbar nach der Unterredung stattfand, durch einen Agenten belauscht worden ist. Bereits vor der Unterhaltung des Kanzlers mit dem englischen Botschafter sei zwischen Frankreich und Deutschland ein Einvernehmen dahingehend erzielt worden, daß jedes Land die Lausanner Konferenz zur Erörterung Pulsnitzer Tageblatt — Freitag, 15. Januar 1932 von Plänen beschicken solle. Jedoch sollten keine endgül tigen Entscheidungen vor Juni getroffen werden. In ein geweihten Kreisen Londons hält man es für wahrscheinlich, daß der Agent mit dem französisch-polnischen Geheim dienst in Verbindung gestanden habe. Oer Durchgangsverkehr im Korridor. Der Reichsrat beschäftigte sich am Donnerstagabend mit dem Abkommen über die Erleichterungen im Eisenbahn verkehr-zwischen Ostpreußen und dritten Staaten im Durch gang durch Polen, durch das Gebiet der Freien Stadt Danzig und dann Uber Deutschland sowie im Eisenbahnverkehr zwi schen Deutschland und dritten Staaten im Durchgang durch Polen, Danzig und Ostpreußen. Durch ein Abkommen war bereits der Durchgangsverkehr zwischen Deutschland und Ost preußen privilegiert. In diesem Abkommen war aber nicht vorgesehen, daß auch der internationale Verkehr dieselben Erleichterungen genießen sollte. Deshalb wurde in einem besonderen Abkommen 1927 festgelegt, daß einzelne Schnell züge auf der Strecke Dirschau—Marienburg auch dem inter nationalen Verkehr dienen durften. Dieses Sonderabkom- men soll nun erweitert werden dadurch, daß der Verkehr zwischen Deutschland und des Ausland durch den Korri dor vollständig dem ursprünglichen Abkommen für den Ver kehr zwischen Deutschland und Ostpreußen unterstellt wird. Da durch soll erreicht werden, daß Durchgangsreisende befreit werden vom Patzzwang und Zollabgaben sowie überhaupt von allen Zoll förmlichkeiten. Nur für den Fall des Krieges und der Verhängung des Aus nahmezustandes sind Ausnahme- davon vorgesehen. Der Reichsrat stimmte diesem Gesetz m:t geringfügigen Aenderun- gen zu. Mussolinis d»el. Auch Gayda sagt, daß Frankreich befriedigt sein könnte. Der zweite Artikel des „Popolo d'Jtalia, der den Weg zur Steichnng der Tribute und Kriegsschulden zeigt, findet in der ganzen Öffentlichkeit Italiens starken Wider hall. Im halbamtlichen „Giornale d'Jtalia" sagt Gayda, daß die Aufforderung des „Popolo d'Jtalia" den ersten wirklich aufbauenden paneuropäischen Versuch darstelle. Mussolini arbeite auf die Vereinigung Europas hin. Ge stützt auf reiches Zahlenmaterial, tveist Gayda nach, daß Frankreich schon 19 Milliarden erhalten habe, während nach Angaben des französischen Ministers für öffentliche Arbeiten der Wiederaufbau nur 13,5 Milliarden Mark ge kostet hätte. Frankreich könnte sich also zufrieden geben. Auch sei Amerika in Wirklichkeit gar nicht gegen eine Ver quickung der Tribute und Kriegsschulden. Seite 3 Hoover kandidiert wieder. Der Generalpostmeister Brown, der der Wahlmacher Hoovers ist, besuchte den Präsidenten im Weißen Hause. Danach erklärte er, daß Hoover ohne Zweifel wieder bei der Präsidentschastswahl aufgestellt werde. Ackerbau minister Hyde sprach sich ähnlich aus. Jugendherbergen in Aoi. Der Reichsverband für deutsche Jugendherbergen ver öffentlicht einen Aufruf an die Städte, Kreise und Gemein den, in dem es u. a. heißt: Trotz größter Beschränkung und Einsparung nach jeder Richtung hin sind wir schon dieses Jahr in erhebliche Be drängnis geraten. Das bisher Geschaffene ist zum weitaus größten Teil aus öffentlichen Mitteln erstanden. Im Ver trauen auf deren Weitergewährung und unter Zustimmung der im Vorstand sitzenden Behördenvertreter haben wir eine Reihe von Darlehen ausgenommen, deren Verzinsung und Tilgung unmöglich aus den Jugendherbergen herausgewirt- schaftet werden kann. Ferner sind bei den meisten Jugend- Herbergen gewisse Instandsetzungen und Beseitigung von Mängeln unerläßlich. Daher richten wir an alle Städte, Kreise und Gemeinden die herzliche und dringende Bitte, uns weiterhin eine Bei hilfe in der bisherigen Höhe zur Erhaltung des mühsam Ge schaffenen gewähren zu wollen. Landeswetterwarte Dresden Keine erhebliche Aenderung des Witterungscharakters, vorherrschend wolkig, zeitweise auch etwas aufklarend, dabei örtlich dunstig oder neblig. In den Gebirgen geringfügige Niederschläge nicht ausgeschlossen. Nachts leichter Frost, tags über in der Ebene Wärmegrade. Im Gebirge um Nullpunkt schwankende Temperaturen. Winde aus südlicher Richtung, meist schwach, nur in freien Gebirgslagen zeitweise etwas auffrischend. ? Großvater erzählt: „Ihr wollt wissen, welches im Alter die beschwerlichsten Stunden sind? Ich will es euch sagen: es sind die Stunden der Nacht. Ich weih nicht, woher es kommt, aber mit den Jahren immer mehr stellt sich bei mir und meinen Altersgenossen wird es nicht anders sein, dieses unangenehme Gefühl der Trockenheit in der Rachenhöhle ein. Das läßt mich in der Nacht immer wieder aufwachen und häufig nicht mehr einschlasen. Aber jetzt habe ich ein probates Mittel dagegen. Seit ich bei solchen Anlässen ein paar „Kaisers Brust-Caramellen" nehme, hört der trockene Gaumen auf und ich finde wieder den Schlaf. Seht, meine Lieben, so kann man. mit den richtigen Mitteln manche Beschwerden des » Alters lindern." Sastkok pulsnitr Lcböoster uuä gröüter Susi 6er Umgebung Loontsg, 6eu 17. 6nnusr, sb uuckm. 3 Udr KroMoMeleii-veliM Liolriu 50 ?kg. Isen krei. Lssl gut gedeiht. k>euu6I. In6en ein Hermsen bkenret u. k>su Lsstkok 8onnabenck, cken 16. januar 8onntL8 unck ßlontsss, cken 17. unck 18. jsnusr öockbier-^usscdsnk hjierru lacken kreunckl. ein ^rtkur Kinck u. frau. 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