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pulsmherFayeb!att Sonnabend, den 22. Joni LS2S 2. Beilage zu Nr. 143 81. Jahrgang —:—Frage: Zeitungen werden jetzt viel in sog. Kiosken verkauft. Woher kommt diese Bezeichnung? Antwort: Die Bezeichnung Kiosk ist türkisch persischen Ur» sprungs (türkisch: Kiushk, persisch: Kusk) und bedeutet: ein Gartenhäuschen. Als Name für solche wird er bereits 1350 auch in England gebraucht, und zwar in der persischen S. .ib- weise. 1623 findet sich die Aenderung in: Kiosk vor. Seit 1865 benutzt man, zuerst in England, den Namen auch für Zei tungshäuschen. Neue Drei-Markstucke mit der Umschrift »Vereinigung Waldecks mit Preußen". Auf Grund der Bekanntmachung über die Ausprägung von Reichssilbermünzen im Nenn beträge von 3 Reichsmark vom 27. März 1929 werden im üblichen Mischungsverhältnis Dreimarkstücke geprägt, deren Schauseite in der Mitte den preußischen Adler zeigt, an den sich rechts unten, ihn teilweise bedeckend, der in einem Schilde angebrachte achtstrahlige Stern von Waldeck an lehnt. Innerhalb des aus einem flachen Stäbchen bestehen- den erhabenen Randes befindet sich im oberen Teile in An- tiaua die Umschrift „Vereinigung Waldecks mit Preußen" und im unteren Teile die Umschrift „1. April 1929". Das sommerliche Iäckchenkleid Es gehört zu den elegantesten Erscheinungen der Sommer mode, das kurze Jäckchen, das die Ergänzung eines Kleides bildet, mit dem es durch das Material selbst oder durch eine farbliche Übereinstimmung harmoniert. Ist z. B. ein Kleid aus einer farbig bedruckten Seide gearbeitet, wählt man für das Jäckchen ein einfarbiges Gewebe — und dieser Jäckchenstoff wiederholt dann die hauptsächlichste Farbe des gemusterten Kleidermaterials. — Unsere Abbildung zeigt ein paar hübsche Jäckchenkleider, zunächst eins aus schwarzem CrLpe-satin mit weißer Seidenbluse; dann, ein zweites, das durchgehend aus fliederfarbenem Crepe de Chine gearbeitet ist und dessen Schmuck aus plissierten Volants und fein durchsteppten Blenden aus gleichfarbiger, glänzender Seide besteht. Das nächste ist ein sportlicher Anzug in der beliebten, sehr modischen Zusammenstellung von Gelb und Weiß. Das Jäck chen ist ärmellos gehalten und mit weißem Ma terial abgefüttert. Das letzte Modell ist von einem kurzen Tuchjäckchen vervollständigt, das einfach in der Form und unauf fällig in der Garnierung ist. Man kann solch ein schlichtes Jäckchen zu jedem Kleid tragen, vorausgesetzt, daß die Farbe dieses Jäckchens sich irgendwie im Kleiderstoff wiederholt. Besitzt man z. B. ein Jäckchen aus marineblauem Tuch, kann man es zu einer ganzen Reche blaugrundiger Mr blaugemu sterter Seiden-, Voile- und Muffelin kleider tragen. — Zu allen Modellen find Lyon-Schnitte erhältlich. A.K. .7 5945/4« G-gan«-- Complet au- himbeerfarbenem Lrüpt d- Chine mit Steppercwerzierung in dunklerem To». Da- Kleid zeigt am Rock vorn unterbrochene Bolan«-. Die Jacke ist oerlchluhlo-. Lyon.Schnitt, Eröne 44 und 48 (l grober und 1 »einer Schnitt) Unsere drei Fragen —Frage: Ein wichtiges Rohmaterial, das wir von» Ausland beziehen, ist die Jute. Woher kommt dieser Name?. Antwort: Der Name Jute geht zurück auf das sanskritische Juta, auch Jata, womit man eine Haarflechte bezeichnete. In! Bengalen wird der Ausdruck noch heute für die Faser ge braucht, die ähnlich dem Flachs und dem Hanf zubereitet wird und wie ein Haarzopf geflochten werden kann. —:— Frage: In Bessarabien finden dauernd Räuberüber fälle statt. Wie kommt das Land zu seinem Namen? j Antwort: Bessarabien hieß früher Budshak. Hier wohnte seit dem 7. Jahrhundert der thrazische Volksstamm der Bessen, mit dem sich osmanische Volksstämme vermischten. Vom 13. bis 18. Jahrhundert gehörte das Land zur Walachei. Ein walachischer Woywode nahm den Titel eines Fürsten „Bes- saraba" an; nach diesem Familiennamen wurde das ganze Land genannt. Die Familie verbündete sich mit Rußland um das Land von den Türken zu befreien und wurde deshalb von den siegreichen Türken gänzlich ausgerottet. I 5S5V BoieroNcid au- fchwar-em Ln'pe-sttln vnd weihem CrSpe de Shi»e, ber für die Must verwende« ist. In' Jäckchen PlaWichstickerel. Den Rock ergänz« ein glaoanlieaendcr Hüftgürtel. Abplätimuster, l Bogen. Lyon-Schnit«, Srdste 42 erhältlich «Tröber Schnitt) D 01822 Jugendliches Sportkleid ans strohgelbem Sei. denmarocäin mit ärmellosem, verfchlublosem Jäckchen, das über einer «veiben LrLpc de Chine-Blu«« getragen wird. Dies« ist mit Fältchen »«arbeitet. Kraaen- schleise.Lyon-Schnitt, Gräbe « (Grober Schnitt) I 5SL5/2K Sommerlicher Compl««: Ärmellose« Kiew E^Mu« empfangen, oaß er mit ihnen ein ganzes Museum füllen kann. Das wurde durch eine für zehn Tage in einem Flügel des Jefferson Memorial-Museums in St. Louis veranstaltete .Schaustellung der Lindbergh-Geschenke bewiesen. Die Aus stellung der Lindbergh-Geschenke war eine Sen sation. Da sah man, was alles der kühne junge Mann von männlichen und weiblichen Bewunderern geschenkt bekam. So empfing Charley zum Beispiel ein seltenes persisches Manuskript des Korans, das aus dem 10. Jahrhundert stammt und das viel Geld wert ist. Zahlreiche Maler, Zeichner, Bildhauer, Photographen hatten den Ehrgeiz darein gesetzt, den ersten Ozeanflieger mit Farbe, Kohle, Bleistift, in Marmor, Holz, Bronze, Gips, Silber, Wachs und au fder lichtempfindlichen Platte zu ver ewigen. Auch die „Spirit of St. Louis" wurde unzählige Male abgebildet. Eine Teppichfabrik webte das Bild der Flugmaschine in einen Teppich, den sie Lindbergh bescherte, eine alte Dame stickte das Flugzeug in ein spinnwebendünnes Tuch. Kurios war der Anblick der Vitrinen, Tische und Kasten mit den allgemein üblichen Geschenken. Der Verkauf aller dieser Sachen auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung würde selbst bei billigsten Preisen ein Vermögen einbringen. Lind bergh bekam Dutzende Medaillen, Uhren, Ringe, Manschet- tenknöpfe, Tabatieren, Füllfedern, Crayons, Zigaretten- und Zigarrenspitzen, Pfeifen, Berge von Kleidungsstücken, vom Pyjama angefangen bis zu den elegantesten Anzügen, alle Arten von Schuhwerk, gestickte Pantoffeln, Lackschuhe und Wasserstiefel, Pokale, Schalen, Teller und Schüsseln aus Gold und Silber, Polster mit Stickereien, Ueberwürfe, verschiedene Näharbeiten usw. Manche Gaben rufen ein Gefühl der Rüh rung hervor, so zum Beispiel eine aus fast siebentausend Lap pen zusammengefiigte Decke, die „eine Mutter" spendete, oder eine verdorrte Rose, der ein Zettel mit der einfachen Bemer kung beigelegt war: „Die erste Rose aus unserem Garten für Charley." Ein Landstreicher spendierte Lindbergh zehn Pfund Schnupftabak, ein anderer Verehrer schickte ihm einen Spazierstock, verfertigt aus dem Holz eines Baumes, der in Mark Twains Garten in Hartford stand. Nach den Hunderennen — Schweinerennen. Pferde-, Hunde-, Automobil-, Motorrad- und Flugzeug rennen scheinen immer noch nicht sensationell genug zu sein, denn neuerdings richtet man in Mexiko Ferkel dazu ab, um später Schweinerennen mit ihnen zu veranstalten I Den in einzelne Käfige gesperrten hungrigen Tieren hält man wohl riechende Nahrung vor die Schnauze, läßt sie daran riechen und stellt die Gefäße in einiger Entfernung auf, um die wie besessen hinstürzenden Ferkel durch Oeffnen der Käfige zum Laufen zu veranlassen. Man schließt in Mexiko sogar große Wetten auf diese „Rennen" ab. Für die Mußestunden. Ein Gästebuch aus Siem. KVV. In einem der alten Weinberge in der Gegend bei Raumburg a. d. Saale befindet sich ein ganz eigenartiges kulturhistorisches Denkmal, das in der Zeit nach 1720 ent standen ist und von frohen Gartenfesten zeugt, die hier ge feiert worden find. Es handelt sich um eine Art in Stein gehauenes Gästebuch. Dieses „steinerne Album" ist in dem einstigen Steinauerschen Weinberg am linken User der Unstrut zwischen Naumburg und Groß-Jena zu suchen. Seine „Blätter" bestehen aus 12 Bildertafeln, die dankbare Gäste dem Besitzer Steinauer als Widmungen in die Sandsteinwand einhauen ließen. Die gewählten Motive sind biblische Szenen, die irgendwie auf den Wein oder den Durst Bezug nehmen: so z. B. Lot mit seinen Töchtern, die Hochzeit zu Kana, Noah mit dem Weinstock und die Arbeiter im Weinberge des Herrn. In einigen Fällen verraten die Inschriften der Bildertafeln noch die Namen der Stifter, unter denen sich sogar ein Generalsuperintendent aus Weißen fels befand, der sich am 17. März 1722 verzeichnen ließ. Diese Inschriften beweisen ganz einwandfrei, daß es sich hier tatsächlich um nichts anderes handelt als um ein barockes „Album", um ein steinernes Stammbuch, in das die Wein bergsgäste sich dem Herrn Johann Christian Steinauer zu Ehren eintrugen, wenn auch nicht gerade eigenhändig. Alte ägyptische Industrie. In einem in London abgehaltenen Vortrag über alt» ägyptische Industrie teilte ein Hochschulprofessor, der ein- gehende Studien im Nilland gemacht hatte, mit, daß das Ge webe eines Stücks Leinen vor siebentausend Jahren sich durch nichts von den modernen, schönen Batisttaschentüchern unter schied. Die Aegypter wußten ihrem Erzeugnis ein Höchstmaß von Feinheit und Geschmeidigkeit, verbunden mit einem Höchstmaß von Festigkeit, zu verleihen. Die Aegypter be» trieben auch die Glasindustrie, waren ferner Meister in der Cteinmetzkunst und in der Ornamentik, hatten Geräte, um die Zeit und die Temperatur zu messen, und waren im Schleifen von Diamanten und in der Herstellung von Mosaik äußerst geschickt. „Museum" der Lindbergh-Geschenke. Was dem Ozeanflieger alles verehrt wurde. Fast zwei Jahre sind verstrichen, seitdem der ainerikani- sche Flieger Charles Lindbergh seinen Ozeanflug ausführte, aber die Begeisterungswelle ist in Amerika noch immer nicht verebbt. Noch stets werden ihm aus allen Teilen der Union Geschenke zugeschickt. Lindbergh hat schon so viele Gaben