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Donnerstag, den 8. September 1932 Pulsnitzer Tageblatt 84. Jahrgang, Nr. 211, Seite 7 Aus Sachsen M Zahre evangelische Diaspora - Arbeit — Geschäfts st enographen-Prü- fung. Das Pmfungsamt für Kurzsch ist bn der Industrie- und Handelstammer zu Zätau teilt mit, daß es zu Michalas wiederum eine Eeschästsstenographen-P ü^unz a^häü. Gegen stand der Prüfung ist die richtige Ueoer- tragung eines kuczschciftlich aufgenommenen § Dictats in Maschinenschnft. Geprüft wird in der Schnelligkeit von 150 und 180 Silben in der Minute und in größeren Schnelligkeiten von je 20 Silben mehr. Die Dirtatdauer be trägt nach einem Vordiktat von 1 Minute zweimal 5 Minuten mit 1 Minute Pause. Die Anmeldungen zu dieser Prüfung sind bis spä testens 25. September 1932 auf besonderen Vordrucken einzureichen. Diese Vordrucke kön nen kostenlos vom Pcüfungsamt bezogen wer den, das auch jeden gewünschten näheren Auf schluß erteilt. — Acker und Hof im September. Für die Landwirte ist die Zeit gekommen für die notwendigen Düngemittel und das Saat gut zu sorgen. Wenn die Qualität der eigenen Ernte eine Wiederqussaat gestattet, so muß für beste Reinigung gesorgt werden, um mit der Ernte hereingebrachte Ankrautsamen nicht wieder aufs Feld zu bringen. Bei Neuankauf von Saatgut bevorzuge man das anerkannte Saatgut, oa nur dieses eine Gewähr für äußere und innere Beschaffenheit bietet. Die VAzbehandlung des Weizens gegen Stein brand dürfte jetzt wohl von den meisten Land wirten durchgeführt werden. Auch sollte man daran denken, den Roggen gegen Schnee schimmel zu beizen, vor allem in feuchten Lagen. — Keine Aenderung des Gast stättengesetzes. Der Reichswirtschaftsmini ster hat den Bund Deutscher Frauenvercine auf dessen Eingabe um eine Aenderung bestimmter Paragraphen des Eaststättengesetzes dahin be- schieden, daß er von besonderen gesetzgeberischen Maßnahmen zur Verminderung des Alkohol verbrauchs gegenwärtig umsomehr Abstand nehmen möchte, als sich der Alkoholverbrauch ohnehin im Verfolg der allgemeinen Wirt schaftslage in Rückgang befindet. Der Reichs wirtschaftsminister weist in diesem Zusammen hänge auf die von der Mehrzahl der Re gierungen der Länder auf Grund des 8 21 Abs. 2 des Eaststättengesetzes erlassene Sperre hin, nach der für die nächsten 3 Zähre Kon zessionen zur Errichtung neuer Schankbetriebe nicht erteilt werden dürfen. Der Reichswirt schaftsminister weist in seinem Schreiben ferner darauf hin, daß er den Anträgen zur Aen derung des 8 16 des Gaststättengesetzes nicht stattgeben kann, da gerade die hierin ent haltenen Verbotsvorschriften bei den Vor beratungen des Eaststättengesetzes eingehend erörtert worden sind und vom Reichstag mit einer großen Mehrheit in der gegenwärtigen Fassung beschlossen wurden. Die Einleitung von gesetzgeberischen Versuchen zur Aenderung dieser Vorschriften erscheine daher als aus sichtslos. Auch im Wege der Verordnung könne deshalb eine Aenderung des Gaststätten- gesetzes nicht in Aussicht gestellt werden. Dresden. Fellisch „freiwillig" ge gangen. Bekanntlich war vor einigen Monaten gegen den früheren Amtshaupt- mann von Großenhain, Alfred Fellisch, ein Disziplinarverfahren mit dem Ziel auf Dienstentlassung eingeleitet und Fellisch selbst sofort vorläufig seinesDienstes enthoben wor den. Gegen ihn wurden schwere Vorwürfe in bezug auf seine Lebensführung erhoben. Fel lisch, der bekanntlich früher auch Wirtschafts- Minister und sogar einige Monate Minister präsident gewesen ist, hat es nicht zur Ver handlung vor der Disziplinarkammer kom men lassen, die zweifellos mit seiner Verur teilung geendet hätte, sondern hat „freiwil lig" unter Verzicht auf jeden Ruhestandsan spruch und auf Dienstbezeichnung um seine Entlassung gebeten. Die chchstsche Regierung hat diesem Ersuchen begreiflicherweise sofort entsprochen. Dresden. Personalveränderungen bei der Reichswehr im Bereiche der IV. Division. Das Reichswehrmini sterium gibt folgende Personalveränüerungen im Bereiche der 4. Division bekannt: Ernannt mit 1. Oktober 1932: Generalmajor Beck, Artillerieführer IV, zum Kommandeur der 1. Kavallerie-Division; Oberst Praetorius, Reichswehrministerium, zum Kommandeur des 4. Artillerie-Regiments; Oberst Schell bach, Kommandeur des 4. Artillerie-Regi ments, zum Artillerie-Führer VI; Oberst Hiel scher, Stab des 4. Artillerie-Regiments, zum Artillerie-Führer IV; Oberst Sorsche, Kom mandeur der I./4. Artillerie-Regiments, zum Kommandeur von Küstrin; Oberstleutnant v. Salmuth, Stab der 1. Division, zum Kom mandeur des I./12. Infanterie-Regiments; Major Gallenkamp Reichswehrministerium, zum Kommandeur 'der I./4. Artillerie-Regi ments; Major v. Altrock, Infanterie-Regiment 11, zum Kommandeur des II./10. Infanterie- Regiments; Major Mehnert, 4. Nachr.-Ab- teilung, zum Kommandeur dieser Abteilung; Major v. Wachter, Infanterie-Schule, zum Kommandeur des I./15. Infanterie-Regiments und Landeskommandanten in Hessen ; General oberveterinär Or. Köhler, Infanterie-Schule, zum Divisions-Veterinär der 1. Kavallerie- Division. Dresden. Keine Erhöhung der Bürger st euer. Die Kreishauptmann schaft Dresden-Bautzen hat den Antrag des Rates der Stadt Dresden auf Erhöhung des Die Hundertjahrfeier des Gustac-AdLif-Verems in Leipzig Aus aller Welt sind die Vertreter der evangelischen deutschen Diaspora nach Leip zig gekommen, um Mitte September dem Gustav-Adolf-Verein, der seit hundert Jahren die Volks- und Glaubensgenossen in der Zer streuung betreut, zu seinem Jubelfeste Glück zu wünschen. Der Gustav-Adolf-Verein ist der älteste deutsche Volkstumverein, und was er geleistet hat, ist nicht nur eine Angelegen heit der evangelischen Kirche, sondern, über deutsche evangelische Kirche die Volksgenossen um iich, .ist ihnen Mittelpunkt und nationaler Rückhalt. Wo ein lebendiges, evangelisches, deutsches Kirchenleben im Auslande wirkt, da erhält sich Ser Deutsche in seiner Natio nalität rein und unverdorben. Überall in der Welt aber hat das Deutschtum auch schwer zu kämpfen. Was die evangelischen Deutschen in Rußland unter der Christenverfolgung zu leiden haben, ist grauenhaft. Politisch unter alle Konfessionen hinweg, Sache des deutschen Volkes. Überall dort, wo deutsche evangelische Christen in Not und Bedrängnis leben, greift der GAB. durch seine brüderliche Hilfe ein. Er hat in den hundert Jahren seines Be standes Tausende von Kirchen gebaut und er richten helfen, er hat Schulen gegründet, Krankenhäuser, Diakonissenanstalten, Ge meinde- und Pfarrhäuser erbaut. Hundert Millionen Goldmark hat er im Laufe der hundert Jahre innerhalb des deutschen Vol kes gesammelt und der Kräftigung der Dia spora zugewendet. Wer nie die Geborgen heit des Mutterlandes verlassen hat, der kann sich nur schwer ein Bild über das Leben in der Zerstreuung machen. Überall in der Welt, sei es in Siebenbürgen oder im Baltikum, in den Donaustaaten oder in den Großstädten Europas, im Urwald von Brasilien, in Süd afrika oder Australien, überall sammelt die drückt sind sie am meisten in Polen, aber auch im Baltenland und in Südosteuropa haben sie schwer unter chauvinistischem und wirt schaftlichem Druck zu leiden. In Sieben bürgen z. B. ist die deutsche evangelische Schule durch die wirtschaftliche Not, die durch die Enteignung der Kirchengüter entstanden ist, außerordentlich gefährdet. Politisch hat das evangelische Deutschtum in Übersee er freulicherweise nicht zu leiden, und es ent wickelt sich besonders in Brasilien und Argen tinien sehr schön. Überall aber braucht es die Hilfe des Mutterlandes, weshalb es selbst in dieser schweren Zeit Pflicht des gesamten Deutschtums ist, die Liebesarbeit des Gustav- Adolf-Vereins weitgehend zu unterstützen, denn die 7 Millionen evangelischen Deutschen im Ausland sind tapfere Kämpfer für Deutschlands Weltgeltung! Fritz Heinz Reimesch. Zuschlags zur Bürgersteuer um 100 auf 400 Prozent, so Laß insgesamt SOO Prozent zu erheben gewesen wären, abgelehnt. Es bleibt auch für 1932 bei dem bisherigen Gesamt steuersatz der Bürgersteuer von 400 Prozent. Sie wird in den ersten Monaten des Jahres 1933 erhoben werden. Auch für die Stadt Freital hat die Kreishauptmannschaft den Bürgersteuersatz wieder auf 400 Prozent ins gesamt festgesetzt. Dresden. VonderArbeitdesLuft- schutzes. In der letzten Sitzung der Orts gruppe Dresden des Deutschen Luftschutzver bandes wurde eingehend über die Aufgaben des Luftschutzes in der engeren Heimat ge sprochen. Die Gruppe, die den ganzen Bereich der Kreishauptma nnschaft Dres den-Bautzen betreut, hat aus dieser Aus sprache wertvolle Anregungen für die weitere Luftschutzarbeit gewonnen. Zum Vorsitzenden wurde endgültig Ministerialrat Or. Kramer und zu seinem Vertreter Reichsbahnrat vr. Hartwig gewählt. Dresden. Ein Baumeister tödlich verunglückt. Zwischen Grillenburg und Tharandl ist dieser Tage der hiesige Bau meister Hugo Göpfert dadurch verunglückt, daß sein Wagen, den er wegen einer Repa- racur mitten auf der Straße hatte verlassen müssen, ins Rollen kam und ihn gegen eine Mauer drückte. Er erlitt so schwere Ver letzungen, daß er am Sonnabend vormittag im Freitaler Krankenhaus starb. Göpfert ist vor allen Dingen als Baumeister der Gegend um den Hauptbahnhof in Dresden bekannt geworden. Dresden. Einbruch in die Katho lische Hofkirche. Dieser Tage wurde in die Sakristei der Katholischen Hofkirche ein Einbruch verübt. Den Tätern, die mehrere Pulte aufbrachen, fiel einiges Bargeld in die Hände. Sie entkamen unbemerkt. Vermutlich waren sie an einem der Gerüste, die zur Zeit für Ausbesserungsarbeiten errichtet sind, hoch gestiegen und so in das Innere gelangt. Dresden. 50 Hühnerverbrannt. Bei einem Schadenfeuer in einer Lebensmittel halle in der Lockwitzer Straße in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag kamen 50 Hühner in den Flammen um. Das Feuer, dessen Entstehungsursache noch nicht ermittelt werden konnte, griff rasch um sich und er faßte die Lebensmittelhalle mit dem Hühner stall und sprang außerdem auf mehrere Räume über. Die Feuerwehr war mit zwei Schlauchleitungen tätig. Dresden. 35 Hühner gestohlen. In der Nacht zum 4. September entwendeten Einbrecher aus einer Gastwirtschaft in Wach witz 35 verschiedenfarbige Hühner und ein Herrenfahrrad, Marke „Original-Weltrad". Nach den bisherigen Feststellungen haben die Täter das Diebesgut nach Dresden gebracht. Vor Ankauf wird dringend gewarnt. Mit teilungen hierzu erbittet die Kriminalpolizei. Dresden. Spare nicht im — Bett! In Neudärfl erlitt der Landwirt Bienert da durch schweren Schaden, daß ihm seine Spar groschen in Höhe von 3200 Kronen, die er im Bett verborgen hatte (!), von einem Ge wohnheitsdieb namens Otto Wolf gestohlen wurden. Wolf muh genau Bescheid gewußt haben, wo Bienert das Geld versteckt hatte. Der Dieb flüchtete vor der gerade heimkeh renden Besitzerin und fuhr nach Reichenberg, wo er in Nachtlokalen die Hälfte seiner Beute in leichtsinniger Gesellschaft verjubelte, bevor seine Festnahme erfolgte. Wurzen. Die Wiederwahl des so zialdemokratischen Bürgermei sters ab gelehnt. In der Sitzung der Stadtverordneten am Freitag abend fand unter großem Andrang die mit Spannung erwartete Abstimmung über eine Wiederwahl des bisherigen ersten Bürgermeisters Boock statt. Nachvem Kommunisten, Sozialdemo kraten und Nationalsozialisten eine kurze Er klärung abgegeben hatten, wurde die Wahl vorgenommen. Mit 14 gegen 11 Stimmen der Sozialdemokraten und eines Bürgerlichen wurde die Wiederwahl des Bürgermeisters Boock, der der SPD. angehört, abgelehnt. Lie Sozialdemokraten quittierten diesen „schö ben Undank" an ihrem Genossen mit Pfui- Rufen. Zwickau. Wegen des Sohnes in den Tod. Die Mordkommission der Zwickauer Kriminalpolizei wurde nach Jerisau gerufen, wo ein Toter mit Kopfverletzungen aus der Mulde geborgen worden war. In dem Toten wurde der 71 jährige Webermeister Heinrich Weber aus Glauchau ermittelt. Es wurde ein wandfrei festgestellt, daß kein Verschulden Dritter vorliegt. Weber hat offenbar selbst den Tod gesucht, weil sein Sohn Hermann Weber in einer Fabrik in Werdau größere Unterschlagungen begangen hat und flüchtig geworden ist. Penig. Der Tod auf der Land straße. Der etwa 20 Jahre alte Arbeiter Schulz aus Göppersdorf bei Burgstädt wurde am Montagfrüh gegen 2 Uhr auf der Um gehungsstraße in der Nähe des Wasserbehäl ters von einem in Richtung Chemnitz fah renden Mietkraftwagen, der aus Chemnitz stammt, tödlich überfahren. Der flüchtende Kraftwagenführer wurde sofort von einer in Penig weilenden Abteilung der Chemnitzer Sicherheitspolizei im Auto verfolgt und konnte schließlich in Chemnitz festgenommen werden. Der Kraftwagenführer soll stark be trunken gewesen sein. Hohnstein (Sächs. Schweiz). Aufgeklär ter Selbstmord. Wie seinerzeit gemel det, war am 8. August im Forstrevier mache- waloe von Pstzjua-ern ein Mann gefunven woroen, oer stcy mit Veronal vergiscec hatte uno mgs daraus un wlaottrankenyaus Pirna puro, oyne vay man seine Peric-nauen yatte se,lstellen tonnen. Der Mann war in Beglei- lung einer Frau uno eines Mnoes in Dres- üeii uno in oerjcqieoenen Hoiers der Sacy- stjcyen Schweiz erngeleyrl. Er harte stch unier oenr faqcqen ma.nen ^eo Ebering erngerra- gen. ocacy umfangreichen Nachforschungen oer Poazei ist es nunmehr gerungen, segzu- stellen, vag 0er angevnche Ebering aus Han nover stammte uno dort schon wochenlang vermiß! wuroe. Auch die Persönllchrelt sei- ner Begrettertn wuroe ernultett. Uber die Beweggrunoe des Selbstmordes ist nocy nichts beranni. Bauyen. Kindesraub vor Gericht. Vor vem Lanogericyt Bautzen hatte sich oie Backersmeisterer-esrau Michael aus Wald- Oppersoors wegen Kindesraubes in Tatein heit mit Kindesunterscyiebung und Urkunden fälschung zu verantworten. Die 28 Jahre atle Angeklagte hatte im März dieses Jahres einem Zcuchenmavchen in Leipzig Vesten neu- geoorenes Aino mit Lift einmal, es ihrem v2 Jahre atten Ehemann gegenüber als eigenes Kind ausgegeoen uno als eheliches Kind aus dem Srandesamt anmelden las sen. Ferner sollte sie zum Zwecke der Täu schung von gesaljchlen Briefen und Quittun gen Gebrauch gemacht haben. Las Gericht hielt die Angetragle in vollem Umfang für schuldig und verurteilte sie zu 13 Atonalen Gefängnis. Aus aller Welt Grotzfeuer in Berlin In einer Lauvenkolonie in der Landsber ger Allee bracy um 3.45 Ahr ein Grotzfeuer aus, durch das in ganz kurzer Zeit 3 Wohn lauben, 4 Stallgevaude mit Inhalt und meh rere Bretterstapel in Schutt uno Asche gelegt wurden. ANt fünf Schlauchleitungen wurde bis in die frühen Morgenstunden gelöscht und erst gegen 7 Ayr konnre die Feuerwehr wie der avrucken. Bei den Ausraumungsacveiten wurde die Leiche des Handlers Ferdinand Richter verkohlt aufgefunden. Eine 59 jäh rige Händlerin Emme Bover wurde schwer verletzt, so daß sie unverzüglich ins Kranken haus gebracht werden mußle. Nationalsozialistischer Student in Graz erstochen Nach einer Meldung des „Völkischen Be obachters" aus Graz, erhielt bei einem Über fall auf National,ozianften der Student August Amann emen >»a) ins Herz. Er war sofort tot. Em anderer Nanonalfozallst wurde durch Stiche in den Kops und in den Rucken schwer verletzt. Zuchthausurteil gegen einen Reichsbahn- asttstenten Altona. Das Altonaer Gericht verurteilte den Reicysbaynasslstenlen Feromand Walter zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr und einem Monat uno zu einer Geldstrafe von 50 mM. Walter, der bei der Güterabfertigung des Bahnhofes Eidelstedt tätig gewesen war, hatte dort im Jahre 1931 uno Anfang 1932 bei Sendungen eines Margarinewerkes höhere Frachcbeträge eingezogen als nach demGüterveforoerungstarif zu zahlen waren. Die über den Tarif ymausgehenoen Beträge — 321,80 NM. — hat er für sich verbraucht. Von Sandmassen verschüttet Koblenz. Der Essener Rechtsanwalt Som merfeld wurde in Burgbrohl bei geologischen Untersuchungen von yerabstürzenoen wand masten verfchüttet. Lie Nettungsarbeiten wurden sofori ausgenommen, waren aber er folglos, da ein Mit den wanömasten herab- gefcurzter schwerer Mein dem Verschütteten oen Kopf zervrückt hatte. Budapest. Ein Abzeichen, das jeder tragen lann. Da yal ein ttuger Kopf in Vimapest die Konjuncmc in Abzeichen erkannt und ein Eminem geschaffen, das von Ange hörigen aner Pacreien, aller Berufe, aller Becenntntzse, von Mugaeoern von Sport vereinen genau so gut wie von denen der Gesangs- und Vergnügungsveceine getragen weroen kann. Ein Unwerfar-Aozeichen also! Es ist aus Metall gestanzt, in Herzform ge halten und trägt die Inschrift: „Auch ich habe zu klagen". Das Abzeichen wird rasend ge kauft. Es hat sich auch in kurzer Zeit außer ordentlich bewährt. Wenn man z. B. von Bekannten und Fremden mit Klagen über Geschäftsgang oder P.ivatverhältnisse bestürmt wird, was meistens am Schluß noch auf einen Pumpversuch hinausläuft, so ist man durch das Abzeichen geschützt. Mit der freundlichsten Miene zeigt man auf das linke Knopfloch. „Auch ich habe zu klagen!" wird jeden Hilfs bedürftigen abschrecken. Der ^Pumpversuch wird sozusagen im Keime erstickt. In Budapest laufen schon Hunderte von Menschen herum, die „auch zu klagen haben". Bald wird jeder dieses Abzeichen anstecken müssen. Alle haben heute zu klagen, nur einer nicht: Der Erfinder des Abzeichens. Er klagt auch gar nicht, sondern verkauft zu Tausenden dieses bewährte Pump-Abschreckungsmittel.