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Donnerstag, den 8. September 1932 81. Jahrgang, Nr. 211, Seite 2 Pulsnitzer Tageblatt Rede Hitlers in München Scharfe Auslassungen gegen den Reichskanzler Sozialdemokratische Besprechungen zur Lage Berlin, 8. September Der Vorstand der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion hielt am Mittwoch eine durch zwei Fachausschüsse erweiterte Sitzung ab. Er beschäftigte sich mit der innenpoli tischen Lage und dem bevorstehenden Zu sammentritt des Reichstages. Auch wurden die mit dem deutschen Schritt in Ler Gleich berechtigungsfrage in Zusammenhang stehen den Wehr- und außenpolitischen Fragen be sprochen. Als Redner für die Aussprache über die Regierungserklärung im Reichstag wurden zunächst die Abgeordneten Löbe und Tarnow bestimmt. Weitere Zusammenstöße in Loeben Nationalsozialist von Jung-Sozialisten erstochen Graz, 8. Sept. (Funkmeldung) In Loeben kam es am Wiltwoch in den Nachmittagsstunden zu Zusammenstößen zwi schen Nationalsozialisten und Jung-Soziali- sten. hierbei wurde der SS.-Wann Helle durch einen Messerstich in den Bauch lebens gefährlich verletzt. Die Zusammenstöße er neuerten sich dann, wobei auch ein Schuh fiel, der den Nationalsozialisten Jasse in die Brust traf. Er erlag kurze Zeit später seinen Verletzungen. Die Lage in Loeben wird als bedenklich bezeichnet. Bereits am Tage vor her hatten sich in Graz ähnliche Zusammen stöße ereignet, bei denen ein Nationalsozialist, wie bereits gemeldet, durch einen Messerstich getötet wurde. Der Täter konnte noch nicht festgestellt werden. Zwei Personen wurden der Tat dringend verdächtig in Polizeige wahrsam gebracht. Der Grazer Polizeipräsi dent hat eine Warnung erlassen, in der er die Bevölkerung eindringlich aufmerksam macht, an den Zusammenrottungen auf der Straße nicht teilzunehmen. Erfolg der brasilianischen Bundeslruppen Buenos Aires, 8. Sept. (Funkmldg.) Nach Meldungen aus Rio de Janeiro haben die brasilianischen Bundestruppen den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Mogi Mirin im Staate Sao Paulo eingenommen. Die Einnahme Mogi Mirins wird von der Regierung als ein großer Erfolg betrachtet, da es in nächster Nähe Campinas liegt, der zweitgrößten Stadt in Sao Paulo. In Porto Alegre, der Hauptstadt des Staates Rio Grande do Sul, wurde das Zeughaus von einer tausendköpfigen Menge gestürmt. Die Waffen- und Munitionsoorräte wurden geplündert und an die Aufständischen ver teilt. Gerüchtweise wird gemeldet, daß der frühere brasilianische Präsident Dr. Bernar- des sich an der Spitze der durch den Staat Espirito Santo auf Rio de Janeiro marschie renden Aufständischen befinde. Zusammenstoß zwischen peruanischen und kolumbischen Streitkräften Rio de Janeiro, 8. September Nach einem im brasilianischen Innen ministerium eingegangenen Bericht ist es in der Nähe der brasilianischen Grenze (Ama zonas) zu einem Zusammenstoß zwischen peruanischen und kolumbischen Streitkräften gekommen. Der Zwischenfall wird auf die Besitzergreifung der kolumbischen Grenzstadt Leticia durch peruanische Ansiedler zurück geführt. München, 8. September Im überfüllten Zirkus Krone sprach am Mittwoch abend Adolf Hitler über die politische Lage. Ähnlich wie schon in Berlin in seiner Rede im Sportpalast polemisierte Hitler gegen die Regierung Papen. Das Judentum und der feudale Herrenklub bil deten sich ein, Deutschland retten zu können. Die NSDAP, hätte es nicht nötig, im Jahre 1932 das zu tun, was sie 1923 tun mußte. Unter stürmischem Beifall erklärte Hitler weiter: Wir lassen euch nicht zur Macht kommen, und wenn ihr den Reichstag zehn mal auflöst. Diese alten Exzellenzen werden uns nicht mutlos machen können. Ich bleibe bei meinem Eid, zu Lem ihr mich gezwungen habt. Ich bleibe streng verfassungsmäßig. Das könnte euch passen, uns von der Ver fassung wegzulocken. Wir bleiben bei der Verfassung. Allerdings: Wir werden sie auch abändern, aber verfassungsmäßig. Wenn ihr uns vorwerft, daß wir den Parteistaat er halten wollen, so antworten wir: Wir wollen den deutschen Volksstaat retten. Mit dem neuen Rettungsprogramm Papens rettet man nicht Las deutsche Volk, sondern höchstens ein paar Banken. Scharf wandte sich Hitler hierauf gegen die Angriffe Papens wegen des Aufrufes und des Telegrammes des nationalsozialistischen Führers in der Angelegenheit Ler Ver urteilung Ler Beuthener SA.-Leute. Hitler erklärte dazu u. a.: „350 Nationalsozialisten sind getötet worden; auch nicht ein Mörder wurde dafür geköpft. 40 000 sind verletzt worden. Mir ist nichts davon bekannt, daß man jemanden dafür mit Lem Tode bestraft hätte. Es ist mir nicht bekannt, daß in Polen jemals fünf Personen zum Tode verurteilt wurden, weil sie einen Deutschen erschlagen haben, der zahlreiche Polen gemordet hat und Len polnischen Staat vernichten wollte. In unserem Reich, das wir errichten, werden nicht ssinf Deutsche wegen eines polnischen Mörders zum Tode verurteilt (stürmischer Beifall). Herr von Papen hat von Gerechtig keit gesprochen. Das ist in meinen Augen nicht Gerech tigkeit, sondern Wahnsinn. Bei mir erlischt die Kameradschaft nicht, auch wenn Lie Kameraden einmal einen Fehl griff machen. Glaubt ihr, daß man im Kampfe eure Paragraphenregister immer dabei hat? über Soldaten können nur Soldaten zu Gericht sitzen, und über Kämpfer in einer Freiheitsbewegung können nur Mit kämpfer zu Gericht fitzen. Die anderen verstehen das gar nicht. Erst belegt man die Beuthener SA.-Leute mit einem Todesurteil, und dann kann man dieses Urteil doch nicht aufrechterhalten. Jetzt begnadigt man sie zu lebenslänglicher Zucht hausstrafe. Glaubt ihr wirklich, daß dieser Spruch bleibt, daß es so lange dauert, bis wir in Deutschland zur Macht kommen? Wir werden zur Wacht kommen. (Stürmischer Beifall.) Wir werden unsere Kameraden vor ein Tri bunal stellen und untersuchen, wie weit sie wirklich gefehlt haben. Dabei werden wir ausgehen von dem fundamentalen Grundsatz, daß da^ Leben der Nation wichtiger ist als alles andere. Mit dieser politischen Führung in Deutschland können wir niemals zu sammengehen. Herr Papen begreift nicht, warum Sie SA.-Leute auf mein Telegramm an die Beuthener Verurteilten nicht sofort von mir weggehen. Wenn Herr von Papen im Kriege ge wesen wäre, anstatt auf der Botschaft in Neuyork, wenn er in den dreizehn Jah ren statt im Herrenklub bei uns gewesen wäre, würde er dies verstehen. Polen hat über 900 000 Deutsche ausgewiesen. Wie viele Polen hat Deutschland ausge wiesen? Es hat Hunderttausende hinein gelassen. Wenn Herr von Papen glaubt, die natio nalsozialistische Partei wächst nicht mehr, so erwidern wir ihm: Die Partei wächst, bis der letzte Deutsche erwacht ist. Wenn Sie morgen den Reichstag auflösen, so freue ich mich heute schon auf den Kampf, der dann beginnen wird. Man wirft uns vor, wir wollten jetzt plötzlich mit anderen Parteien eine Koalition bilden. Wir sagen darauf: Wir wollen mit anderen Parteien die Rechte des Volkes wahren, wenn es schon nicht anders geht. Wir schrecken vor gar nichts zurück. Nur will ich auch nicht, daß wegen unserer Grundsätze vielleicht heute ein System zur Macht kommt, das am Ende alles zerstören würde. Und wenn andere'sagen: „Sie hätten einschlagen müssen, warum taten Sie das nicht?", so sage ich: Ja, meinen Sie denn wirklich, daß jede Bewegung für ein paar Ministerstühle feil ist? Glauben Sie, daß ich überhaupt um einen Titel kämpfe? In meinem Testament wird einmal stehen, daß ich mir verbitte, daß auf meinem Grabstein etwas anderes steht als Adolf Hitler. Meinen Titel schaffe ich mir mit meinem Namen und mit meiner Eigen art, von niemandem verlangt und geschenkt. Auch Herr v. Hindenburg kann mir nicht einen Titel geben. (Stürmischer Beifall.) Was heißt für mich schon ein Titel, oder was heißt für mich das Wort Reichskanzler? Ich buhle nicht um einen Titel, Len vor mir Herr Müller getragen hat. Ich strebe nur nach -der Führung. Der Titel ist mir einerlei. Die Ehre, der Führer der Partei zu sein, ist für mich größer, als ein Kanzler in der bekannten Reihenfolge zu sein. Ich verkaufe die Partei nicht für einen Ministerstuhl, für einen Titel, den sie mir anbieten. Da kämpfe ich lieber weiter, ein Jahr, zwei Jahre, wenn es sein muß, drei Jahre. Und wenn die Herren sagen, wir werden es nicht aushalten, so sage ich, mein großer Gegenspieler, der Herr Reichspräsi dent, ist 85 Jahre alt, und ich bin 43 Jahre alt, und ich fühle mich ganz gesund. Das kann ich Len Herren versichern und habe die Überzeugung, daß mir gar nichts zustößt, weil ich glaube, daß mich die Vorsehung für eine Arbeit bestimmt hat. Ich kann ihnen weiter sagen, daß meine Zähigkeit und Be harrlichkeit durch nichts erschüttert wird, und bis ich einmal 85 Jahre alt bin, lebt Hinden burg schon längst nicht mehr. Wir kommen einmal an die Reihe. Nachgeben werde ich nicht. (Stürmischer Beifall.) Die NSDAP, nimmt den Fehdehand schuh auf, den ihr Herr von Papen hin geworfen hat. Wenn andere sagen, die Verfassung sei überlebt, dann sage ich, die Verfassung hat jetzt erst ihren Sinn. Denn jetzt komme ich und der National sozialismus durch diese Verfassung zur Wacht. Unter stürmischem Beifall der Versamm lung schloß Hitler: Wir wollen den Kampf durchfechten und wollen sehen, auf wen Deutschland hört: Ob auf den Befehl des Herrn von Papen: „Das Ganze kehrt!" — oder auf unser Kommando: „Junges Deutsch land vorwärts!" Verschärfung im niederschlesischen Metallarbeiter- Streik Görlitz, 8. September. Nach Len bisher vorliegenden Meldungen scheint sich die Lage im niederschlesischen Metallarbeiterstreik weiterhin verschärft zu haben. Lediglich in Niesky wurde die Arbeit bei Ler Firma Christoph Lc Unmack wieder voll ausgenommen, da die Streikenden durch Arbeitswillige ersetzt werden konnten. Da gegen hat sich Ler Streik im übrigen ausge dehnt und umfaßt die Orte Görlitz, Schweid nitz, Waldenburg, Niesky, Liegnitz, Bunzlau und Keula. Die Angaben über Lie Zahl Ler in Streik befindlichen Arbeiter gehen auseinander. Während von Arbeitgeberseite die Zahl auf 2500 geschätzt wird, spricht man beim Deut schen Metallarbeiterverband von 3500 Strei kenden. Zunächst handelt es sich lediglich um Teil streiks. Da in einer Reihe von Betrieben noch das Ablaufen Ler Kündigungsfristen abge wartet wird, soll man auf Ler Arbeitgeber seite auf der Festsetzung der 4prozentigen Lohnsenkung bestehen. Ende des belgischen Kohlenarbeikerstreiks Brüssel, 8. September Der aus den Arbeitgebern und Arbeit nehmern gebildete Ausschuß zur Beilegung des belgischen Kohlenarbeiterausstandes nahm am Mittwoch den Regierungsvorschlag an, der den Streik nunmehr beendet. Die Löhne sollen vom 1. Oktober an — vorläufig bis zum 1. November — um 1 v. H. erhöht werden. Falls die deutsch-belgischen Ver handlungen über die Kontingentierung der Kohleneinsuhr für Belgien das gewünschte Ergebnis zeitigen, ist eine weitere Erhöhung der Löhne vorgesehen. Im übrigen soll das allgemeine Lohnabkommen einer Nachprü fung unterworfen werden. Im unbekannten Eismeer Moskau, 8. Sept. (Funkmeldung) Nach einem Bericht aus Leningrad Hal der Eisbrecher „Walygin" funkentelegraphisch milgeteill, daß er sich dem weihen Lande nähere. Dieses Land, das 1894 Nansen pas sierte, ist bisher noch von keines Wenschen Fuß betreten worden. Das Land ist von mächtigen Gletschern bedeckt. Lustmord in Berlin Berlin. Am Mittwochabend wurde die 56 Jahre alte Sprachlehrerin Carl-Vruscato, eine geborene Italienerin, in ihrer Woh nung, Tempelhofer Ufer 32, tot aufgefun den. Nach den polizeilichen Feststellungen handelt es sich um einen Lustmord. Bekämpfung der spinalen Kinderlähmung Neustrelitz. Zur Bekämpfung der spina len Kinderlähmung hat das Mecklenburg- Strelitzer Staatsministerium weitere Vor beugungsmaßnahmen getroffen. Außer den Stadtschulen werden auch alle Landschulen des Landesteiles Stargard bis zum 27. September geschlossen. 17. Forliei ung „Die Kinder?" Marianne hob ein wenig spöttisch die Lippen. „Sie werden bald nicht mehr als Kinder angesprochen werden wollen." „Gott bewahre sie vor solchem Dünkel. Und wenn sie auch achtzehn und sechzehn Jahre alt sind, so bleiben sie doch unsere Kinder." Absichtlich hatte Friedrich August das Wörtchen „unsere" betont, um das Gemeinschaftliche ihrer beider seitigen Interessen hervorzuheben und damit eine Grund lage zu schaffen für das, was er noch mit ihr zu besprechen hatte. Nicht gerade gern, aber doch seinem Wunsche folgend, hatte sich Marianne wieder umgewandt und stieg vor ihm her die Stufen zu der Wohnung Bergmüllers hinauf. „Also, was ist mit den Kindern?" sagte sie, kaum eingetreten, „fasse dich bitte kurz." Nun stand er wieder da und wußte so schnell keine Antwort. Freilich ging es letzten Endes um die Kinder, aber doch auch um so vieles andere, was er in dieser Stunde so gern mit bereinigt hätte. Wie sollte er das dieser Frau, die drängend und ungeduldig von einem Fuße auf den anderen trat, beibringen? Da fiel sein Blick auf das Zeitungsblatt, das vor ihm auf dem Tische lag und vermutlich soeben erst hereingegeben worden war. In großen Lettern stand auf der Titelseite der Aufruf des Königs an sein Volk. „Bitte, lies das," sagte er und schob ihr das Blatt hin. „Jetzt?" fragte sie erstaunt und unwillig zugleich, „gehört das zu deiner Besprechung?" „Es gehört dazu," antwortete Friedrich August, „es ist am Ende sogar das wichtigste." Marianne überflog die Zeilen, flüchtig und ohne nachzudenken, so, wie sie wohl jede andere Notiz ebenfalls überlas. „Ja, und was nun?" sah sie dann unbelehrt auf. „Marianne!" Bergmüller holte tief Atem. „Marianne! Du weißt so gut wie ich, was dieser König in den letzten Jahren durchgemacht hat. Hast du nicht aus den Worten, wie er sein Leid auf sich nimmt und einen neuen Weg zu lichteren Tagen sucht, auch für uns beide etwas zu entnehmen vermocht?" Sie sah ihn verständnislos an. „Er sucht nach all dem Schlimmen, was über sein Haus gekommen ist, neues Vertrauen und einen Weg, auf dem er wieder von vorn beginnen kann, aufwärts zu schreiten," sagte Friedrich August mit einem warmen Ton in der Stimme. Sie wich ihm aus. „Ich denke, du willst von den Kindern sprechen. Willst du Fritz für dich haben? Maria behalte ich auf alle Fälle bei mir." Bergmüller sah seine Frau mit weitaufgerissenen Augen an. „So weit bist du also schon. Du denkst an eine völlige Trennung?" „Ich denke, daß es das beste ist, und ich habe auch schon weitere Pläne für mein künftiges Leben gefaßt." Bergmüller fühlte mit einem Male einen scharfen Stich gegen die Herzgrube. Eiu Schwindel drohte ihn zu befallen. Er mußte sich setzen. Schmer raun er nach Atem und sagte dann fast tonlos: «Und die Worte des Könias? Hast du gar kein Ver ständnis dafür? Für eine neue Basis des Vertrauens, für eine Brücke zu einem neuen Leben?" „Sentimentalitäten verfangen bei mir nicht mehr. Ich habe zu große Enttäuschungen an deiner Seite erlitten .. " „Marianne! Fast zwanzig Jahre sind wir nun verheiratet!" „Erinnere mich nicht an diese zwanzig Jahre. Meine Tnmenv vave tch dem «wdn geankert, an detner Sette glücklich werden zu können Ebe ich ganz verblühe . . ." Da fühlte er eine wachsende Kälte an sich emuar- kriechen Miles, was ibn an wese Tran einstnmls gekesselt hatte, ttel ab wie ein ,erscl''-"<"'-'S Mewand Er sah nur nach ihre Eitelkeit, ihre Selbstsucht, ihre grenzenlose Oberflächlichkeit. „Du hast recht " saate er mit krastiaer Stimme und war aschkahl dabei im Gesicht, „es hat keinen Zweck mehr. Reiche dn die Scheidung ein. Tch willige in alles. Nur daß wieder Frieden in meine Seele einziehen kann." „Das Geschäftliche kannst dn mit Vater regeln. Ich glaube, er wird nichts dagegen haben, wenn du das Geschäft behältst. Ich werde ohnehin nicht im Hause bleiben." Sie schieden mit kühlem Gruß. Wahl eine Stunde saß Friedrich August den Kopf tief gebeugt und das Herz voll brennendem Web Denn wenn ancki das Band dieser Ebe schon längst brüchig geworden war, so saß das Vergangene doch viel zu tief in seiner Seele, gls daß er es hätte obne weiteres und so leicht wie sein Weib Herausreißen können. Dann erhob er sich und ging hinauf zu den Schwieger eltern. „Es ist doch am Ende besser ko," saate die alte Dame und trocknete eine Träne der Rührung vom Ange. „Mach dir nichts daraus " saate der Schwiegervater, und begann sogleich vom Geschäftlichen zu sprechen. „Du kannst natürlich auch die Wohnung behalten und brauchst nicht zu fürchten, mit Marianne zusammenzntreffen. Sie will in Leipzig bei Tante Clara die Scheidung gbwarten und wird guch dann schwerlich nach Dresden zurückkebren. Sie hat so ihre Pläne. Der Teufel werde klug aus den Frauen." Dann schenkte er ein Glas Samos ein, und als Friedrich August nicht dergleichen tat, rüttelte er ihn an der Schulter und versuchte energisch zu werden. „Friedrich August! Richt den Kopf hängen! Bist doch ein Mann! Ihr wart eben etwas zu schnell und unüber legt, damals. Aber nun ist die Bahn wieder frei. Fang von vorn an!" (Fortsetzung folgt.)