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Der Bürgermeister. Radiumbad Oberschlema, 8. Januar 1943. Der Bürgermeister. Berlin SO 36 Januar 1948 Schneeberg (Stadtteil Neustadl el). Neueste Wochenschau. Jugendfrei. - 26. 7. 1869 -f- 4. 1. 1943 MWk Valo» WM» Hartensteiner Str. Fernruf 222 s ». 1. 194» « S. 11. 186» 4000—SOO« «M aus Privathand sofort auszuleihen. Angebote unter W 66» a. d. Geschst. Schwarzenberg. Or. Krame, ^er-tin Karliumbaä Oberscblema. 1199, bei Kaulfuß Nr SV1 bis 62». Schneeberg, 7. Januar 1943. Damenstrümpfe Kunstseide, plattiert u. Wolle mit Seide hat abzugeben Texttlhaus «mil Riet», Schwbg.- Reuwelt. Wir haben uns verlobt Steffi Dreisow Bet«, Sieinmardt Obergefr. der Kriegsmarine Ansangszeitcn wochentags >^6 und V«8 Uhr. Sonnabend u. Sonntag >/e4, V«6 und 8 Uhr. Sonntag nach«. V«2 Uhr gratze Mürchenvorstellung »Der gestiefelt« Kater" PamgrnydfMG mit Lade» u. Ge. schiiftsrSumen in guter Lage in Schwarzenberg, Aue oder Schneeberg zu kaufen gesucht. Angebot« unter A 6466 an die Geschäftsstelle Aue. Es «erden mit Fischmann beliefert: Abschn. 25 bei Hubrig Nr. 991 bi- 120», bei Sandig Nr. 1451 bis 165», bei Leonhardt Nr. 1971 bis Ihre am 2. Januar 1943 vollzogene Vermählung beehren sich anzuzeigen »lll, Steh,««, Obergefr. ««t««b Rehrig geb. gähn Schladen / Harz Lauter/ Sa. Januar 1943 Zugleich danken wir für die uns zutciigewordenen Glückwünsche und Geschenke aufs herzlichst«. MltrlMlMlW IM WndM Am Sonnabend, dem 9. Januar, 2» Uhr, findet ein «ameradschaftsavemd in der „Post" statt. Heimatfreund Pg. Seidel und die Filzteichmaad werden den Abend verschönern. Vollzähliges Erscheinen mit Frauen wird erwartet. Richard Georgi, Kameradschastsführer. Still und friedlich verschied nach arbeitsreichem Leben und schwerer Krankheit unser lieber Vater, Schwieger-, Groß- und Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel, der Schuhmacher Earl Anto« LSffler. Di« trauernden Hinterdli«b«nra. Grla, Schw.. Neuwelt, Lauter, am 6. Januar 1943. Beerdigung Freitag 14 Uhr von der Friedhofshalle Lauter aus. Ihr« Verlobung geben, zugleich im Namen beider Estern, bekannt «Nfabeth Schöffler Paul Romaltowski Schneeberg Duisburg-Hamborn Januar 1943 Lichtspiele Grünhain Donnerstag und Freitag 8 Uhr »Vie 8srke Viktor de Kowa, Margit Symo. Jugend verboten. Sonnabend 8 Uhr Sonntag V«6 und 8 Uhr vte in VeneÄiH Heidemarie Hatheyer, HaraldPaulsen. gutr.ab 14Jahren Filmtheater Beierfeld Donnerstag und Freitag V-8 Uhr, letzter Einlaß 8 Uhr VerslarilvnrielL Mathias Wiemann, Luise Ullrich, Oskar Sima u. a. Wochenschau und Kulturfilm. Jugend verboten. Sonntag nachmittag V-2 Uhr Märchenvorstellung „Die 7 Schwaben" - „Fuchs,du hast die Gans gestohlen" lüMMeie * lsuter Freitag 8 Uhr, Sonnabend V«6 und 8 Uhr ' Sonntag '24, V«6 und 8 Uhr NInnH-" Die Wochenschau, n w Lener SLRLr Zutritt ab 14 Jahren. Sonntag V«2 Uhr: Kinder- und FamUi«tworst«ll»mg „vrenzfeuer" Die Deutsch« Arbeitsfront RS«.,Kraft durchFrendk" BottsbildrutgsstStte ?kau L «RLL, äue/8s. Huk 2538 R«u« Kurs« begt»««»: Im Ballh. »Sonne", Schw.-Wildena« Sonntag, den 1». Januar, 17 Uhr Im Hot«l »Stadtpark", Au« Montag, den 11. Januar, 19Vr Uhr Weitere Anmeldungen Aue, Dr.-Todt- Str. 52 od. im Unterrichtslokal erbeten. filmeell-ilelikpisls Ußnitr Heute Donnerstag letztmalig: Nmfchlm» «tf B«k«. S-nnta-^ Lcklüter nach Motiven des Roman» „Der MUnzturm", mit Heinrich Georg«, Olga Tschechowa, Dorothea Wirch Eduard von Winterstein, Theodor Loo». Täglich Beginn Vr6 und 8, Sonnabend und Sonntag 8, l»8 und 8 Uhr. Jugend ad 14 Jahren. Freitag u. Sonnabend 5 u. 8 Uhr, Sonntag S, V-Su. 8Uhr DL« Lrküi von» Ein Film von Humor und Herz mit Hanfi Knoteck, Paul Klinger u. a. Iugendverbot. Vorverkauf ab Freitag von 18—l» Uhr. MoW-Mter. MWMg Donnerstag bis Sonntag Willy Birgel in «g Der dramatische Lebenskampf «Ines deutschen Erfinders. Wochenschau. Jugendfrei. Beginn wochent. 6 u. 8 Uhr, Sonntag ab "r4 Uhr. Sonntag nachmittag 2 Uhr: Kindervorstellung mit gleichem Programm. LMr umirpßeie Lae Nuf 2288 Bahnhofstraße Freitag bis Montag „Oer «ckeinkeiLize kLariru»- Joe Stöckel, Erna Fentsch, Josef Etchheim u. a. Neueste Wochenschau. Zutritt ab 18 Jahren. Ansangszeiten: Freitag und Montag u-6 und V«8 Uhr Sonnabend und Sonntag Vt4, y-6 und V«8 Uhr Sonntag nachm. >/«2 Uhr groß« MSrche«vorst«llung »D«r grstirfelte Kat«r" Rotb«»««« Vl«tschdoch« auf dem Wege Dr.-Todl-Stratze—Moltkestraße bis Stadtbank »««l»«««. Abzugeben gegen Belohnung bei Fleischermeister Adolf Ludewig. Au«, Dr.-Todt-Str. 84 Lüler UMlsvlele Lae Nuf 2287 Ernst-Geßner-Platz Ab Freitag Willy Birgel Hilde Meißner Paul Wegener, Josef Sieber, Walter Janssen u. a. Netter Lat «Ite Nunat Kostproben aus Musik und Dichtung Studienräte Dr. Sieber und Fritz Marr, Au« Dienstag, den 12. Januar, abends 8 Uhr Eintrittspre^"flc'Mchch'ö?e^ RM. Wir erhielten die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber, ältester Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Paul Bauman« am 20. 12. 1942 an Herzschlag in Madrid (Spanien) verstorben und am 21.12. auf dem Madrider Fried-, Hof betgesetzt worden ist. I« Mn Trauer Malerehrenobermstr. Pani Baumaya u. Familie. A«« (W«ttinerftr. 5V), den 7. Januar 1948. 8» Jahr« war der Verstorbene bei Siemens-Induftria- Electrica in Madrid in verantwortung»ooller, leitender Stellung al» Kaufmann beschäftigt. Die Direktion der Fa. Siemen» hat in dank«n»werter Weist di, Bestattung unsere» lieben Angehörigen besorgt. Der Verwaltungs- rat, dir Direktion, Gefolgschaft und da» gesamt« Per- sonal der Aa. Siemen» u. a. m. haben unserem lieben Berschledenen da» letzt» Delett gegeben. An der offenen Gruft sprach ein evangelischer Getftllcher der deutschen Gemeinde von Madrw im Rahmen einer retiglöstn Feier dewegt» «orte. Die Direktion widmete Herz. Uche Wort« d«, Abschiede». An der Besetzung nahm auch rin Bertrrt« der Deutschen Arbeitsfront teil. Ler Berstorbene war von der Firma und seinen Mitarbeitern geachtet, geliebt und erfreut» sich hoher Wrrtschätzüng. Di» Firma schreibt: Sein Tod ist für un» ein imrrsttzlich« Verlust. caoNoi-UiMpiele ksöitiau Sonnabend 6 und 8 Uhr, Sonntag >Ä4, 8 Uhr lkllv»« Albert Matterstock, Hertha Feiler, LllUlkl. t,Uvkk Hilde Meißner, gutr. ab 18 Jahren Sonnabend 3 Uhr und Sonntag 1 Uhr Märchenfilmvorslellungen „Frieder u. Catherlieschen" „Sonnige Jugend" und „Der Geisterköntg mit Kasper und seinem Freund Seppel". Meine lieb«, treue Lebenskameradin, unser bst zum letzten Atemzug« treusorg«nd«s, U«de», gute» Mütter- lein, unser tnnigstgeltebst» Großmütterlein, Frau Wilhelmine Bretschneider g«». gim»«ma»» ist M und fri«dlich, wie fi« gelebt, von un» ge- gangen. Wir geben diese» nach der heut« erfolgten Einäscherung hiermit bekannt. In tiestr Trauer: Paal Br«tfchn»td«r, Oberpost, schaffner a. D., «Ist Sstinwach» geb. «retschnei. der, Paula Schl«g«l ged. Bretschneider, Fritz Sstinwach», -«mumm Schlegel und Enkelkinder. Au«, am 7. Januar 194». StM und stledlich, wie sie gelebt, erlöste Dott der Allmächtige meine geliebte Gattin, unsere herzensgute, treusorgende Mutter, Groß- und Schwiegermutter, Schwester und Tante, Fra« Luise Müller«» Fränkel von ihrem schweren, mit großer Geduld ertragenen Leiden im 70. Lebensjahre. In stiller Trauer: «nfta» Müll« im Ramen aller Hinterbliebenen. Aue i. Sa., Schwärzend««, Dresden, Eibenstock. Beerdigung Sonnabend V-1 Uhr von der Friedhofs. Halle St. Nicolai aus. Blumenspenden bitte beim Friedhofsverwalter abzugeben. Freitag, Sonnabend und Montag V«6 und 8 Uhr Sonntag >/r4, V«8 und 8 Uhr »«sr» Hebt vor Gustav Fröhlich, Vittoria von Balla»ko. Wochenschau. Oft«skitour In Tirol, gut«, ad 18 Jahren Nur Freitag 17,45 und 20,00 Uhr 0»s (»Lück HvoÜMt mit Maria Andergast, Molf Aldach.Retty u. a. Kulturfilm. Wochenschau Zutritt ad 14 Jahren. Sonnabend bis Montag 17M und 20,00 Uhr „Vision -11» SLL" Kulturfilm. Wochenschau. Jugendl.nichtzugrlaffen. Sonntag 15 Uhr: Kind«, «nd Familien»»rst«ll«»g »Da» Glück wohnt n»b«mm" VWWllchtverM dUeeverg. Sonnabend, den 16. Ian.: Bewertung der Zuchtstämme von L. u. Sch. durch Preisrichter Schweigert in der Sonne. Prämiierung d« 10 besten Tiere. Sitzung »0» L. u. Sch. Donnerstag, den >4. Jan., pünktl. 8 Uhr in der Sonne Ericheinen ist Pflicht. WWzWervereln MWtel. Sonnabend, d. 9. Jan: Versammlung Tischbewertung fällt aus. da der Tag zur Versammlung bestimmt wird. Gleichzeitig werden die Flügelmarkcn verteilt, gaylr. Erscheinen erwünscht Der Vorstand. Es werden beliefert gegen Abtrennung des Abschnittes 7 bzw. 8 die Kundennummern 453—1324 bei A. Riemann, 3651—4027 bei E. Ehr hardt, 6010-6350 bei A. Neumann, 6619—6656 und 7872—8210 bei H. Schnorrbusch, 9815—10 324 bei W. Leicht. Papier ist mitzubringen. Schwarzenberg, am 7. Januar 1943. Der Erst« Bürgermeister. Wegen der Verkehrssicherheit wird mit sofortiger Wirkung das Ruscheln auf allen öffentlichen Straßen, Plätzen, Wegen und in öffent lichen Anlagen verboten. Für die Kinder haften die Eltern. Zu- widerhandelnde werden ohne Nachsicht bestraft. Die Grundstücksbesitzer werden erneut auf ihre Pflicht, die Fußwege und Gangbahnen vor ihren Grundstücken von Schnee und Eis zu beseitigen und zu streuen, hinge wiesen. <19. Fortsetzung ) ege -es Lebens lsr-Wl geltungeabdruck, - Nicht« durch Dr. Arthur vom Dorp, Freital. Dann können Vir ungestört ein wenig auf und ab gehen und noch ein Weilchen plaudern. Oder ist Ihnen der Sitz «ms dem umaestürzten Baumstämme lieber? Sie wissen doch, da haben wir bereit« gesessen. Sie stimmte in sein Lachen ein. ,Za, setzen wir uns. Heute wird unsere Unterhaltung entschieden angenehmer sein. Damals konnte ich ja kaum einen vernünftigen Satz fassen. „Na also*, scherzte er, „ich wußte es, daß Sie mir die Bitte erfüllen würden, obwohl Sie nur mit einem Förster vorliebnehmen müssen. Feinere Kavaliere gibt es hier in den Bergen ja auch nicht.* „Glauben Sie, daß mir die lieber wären?* — ,Eigentlich sollte man's annehmen.* — „Aus welchem Grunde?* — „Nun, die einzig« Tochter des Herrn Generaldirektors! — Ausgezeich nete Erziehung! Pension womöglich in der Schweiz, und Umgang immer nur mit hohen und höchsten Persönlichkeiten! Was soll da ein gewöhnlicher Forstbeamter sagen? Der sich zu allem Uvberfluß noch anmaßt, Sie einfach an der Hand fest zuhalten, als sei er Ihresgleichen.* „Poch*, lachte sie spitzbübisch, indem sie sich setzte, „meinen Sie, ist, bin so dumm?* Er machte ein. erstauntes Gesicht. „Ich verstehe Sie nicht. Ich halte Sie durchaus nicht für unklug." Sie zerpflückte einen Grashalm und sah ihm offen ins Gesicht. „Gewiß, Vater hat viel angewandt, damit ich etwas nach seinem Sinn werden solltet Aber ich glaube, Sie haben viel mehr als ich gelernt. Ihr ganzes Benehmen läßt darauf schließen, und eigentlich wundere ich mich, daß Sie nicht einen höheren Posten bekleiden. Heute ist allerdings so etwas nichts Neues, aber ich vermute sehr, daß Sie unter normalen Um- ständen ganz wo anders, als hier auf dem adeligen Gute, wären. Jedenfalls sind Sie ein Ehrenmann, auf den man sich durchaus verlassen darf.* Walter hatte einen roten Kopf bekommen. Das Mädchen imponierte ihm, denn es war kein konventionelles Gefasel, was sie rodete. Walter fühlt« es, daß ihr« Worte aus dem Herzen kamen. In Walter stieg ein leises Bedauern auf, daß sie so einen fragwürdigen Vater hatte. Vielleicht war die Mutter anders geartet. Sicher war es ein Erbteil von ihr: diese klare, vernünftige Ausdrucksweise, diese gesunde Urteils kraft und die angeborene Bescheidenheit, ohne Standesdünkel und Ueberhobung über Menschen, die in der Wahl ihrer Eltern in bezug auf das Bankguthaben nicht vorsichtig genug ge- wesen waren. „Sie schlagen wohl sehr Ihrer Frau Mutter nach?" stellte Walter die Frage. Ein wehmütiger Fug legte sich auf ihr hübsches Gesicht. Sie seufzte. „Ach, mein armes Mütterlein! Es ist schon seit zehn Jahren tot. Ja, wenn Mutter noch lebte, dann wär« manches anders. Ich soll ihr sehr ähnlich sein. Sie war etwas kleiner als ich. Vater hat recht klein anqefangen, und Mutter konnte sich anfangs gar nicht an d«n Reichtum und das vornehme Leben gewöhnen. Darin war sie ganz anders als der Pater, dem alles nicht rasch genug feiner werden konnte. Als Kind hab« lch noch Holzschuhe getragen, bi« Vater elne« Tag«, reich war, und Gouvernanten, Groom», Lakaien, Schofför« und Portiers da sein mußten und wir in rin« schön« Billa im vornehmsten Stadtviertel einzogen. E» mußt« alles da sein, was sich reiche Leut« halten können. Sogar eine Jagd. — Obwohl der Vater nie etwa» von d«r Jagd verstanden hat, wa» ich au» gelegentlichen Unterhaltungen der Aufsichtsjäger erlauscht«, ist er Pächter von drei großen Jagdrevieren mit entsprechenden Jagdhäusern. Zuerst war mir da» all«» inte» effant und neu, und ich freut« mich über dies« unetwartete Veränderung Bald wurde mir die» aber schrecklich gleich- gültig. Was soll einem das alles helfen, wenn man nur solche Menschen um sich hat, mit denen man kaum etwas Gescheites reden kann? Die Frauen, die zu uns kommen und zu denen man geht, sprechen nur von Flirt und Toiletten und anderen nebensächlichen Dingen und di« Männer wissen nur fad« Schmeicheleien aufzutischen, hinter denen nichts steckt. Ich kann es ehrlich sagen, mir wär« es lieber, der Vater wär« ein« ein- facher Handwerker und hätte mich einen Beruf erlernen lassen. Man will doch einen Lebenszweck in seinem Dasein erblicken können. Ich bin aus der Stadt herausgekommen, um für einige Wochen nichts mehr von dem Gesellschaftskram zu sehen, um in den Wäldern das öde Dasein zu vergessen. Des Vaters wegen bin ich nicht hier. Ihn sehe ich sowieso wochenlang manchmal nicht. Wenn er nicht auf di« Jagd geht, ist er meistens mit seinem Denzwagen unterwegs. Hier in den Wäldern findet man Sammlung, Ruhe und Freude. Ich bin jeden Tag draußen, so lange ich im Iagdhause wohne. Das liebste ist mir aber das Wandern auf versteckten, einsamen Dergwegen. Da kann man sich oft stundenlang irgendwo hin setzen und dem Herbstgold — wie Sie neulich so schön sagten — zuschauen und dabei sinnen und träumen." Walter hatte stumm zugehört. Was das Mädchen sagte, kam ihm wie Musik vor. Sie sprach so, wie er es empfand, und dachte ähnlich wie auch er. „Das Leben spielt uns Menschen mit", fuhr es ihm durch den Sinn, „es poliert, stößt und schleift uns und macht es möglich, daß der eine aus hochgeborenem Geschlecht mit dem anderen von geringem Herkommen eines Sinnes, eines Ge- fühls und einer Anschauung wird." Was hatte Irene ihm doch, neulich gesagt? Sie sei bereits achtundzwanzig Jahre alt? — Ja, gewiß, für ein Mädchen alt genug, um schon die bittersten Herzens- und Seelenkämpfe durchrunqen zu haben. Wer weiß, welcher Aufruhr schon in dieser Mädchen- seele gewühlt hatte? Welches tief« Leid sie zu der Erkennt nis dessen, das sich in ihren Worten soeben äußerte, brachte? Veranlagung konnte das nicht allein sein. Irgendein Kummer mußte dahinterstecken. Eine Zeitlang saßen sie schweigend und schauten der strah- lenden Herbstsonne nach. „Wie alt sind sie eigentlich, Herr Wolfbach?" unterbrach sie die Stille. Er fuhr aus seinen Sinnen auf. „Wie alt ich bin? Achtundvierzig Jahre, Fräulein Weden- kämper." Sie sah ihn mit verwunderten Augen an. „Für so alt hätte ich Sie nicht gehalten. Dann sind Sie ja genau zwanzig Jahre älter als ich. Als ich noch nicht geboren war, hatten Sie schon Ihre großen Interessen." „Und was für welche!" lachte Walter. „Wenn Sie die alle wüßten, Sie würden staunen." (Fortsetzung folgt ! »M. «»»»»««. »» I» «.«.«WM»,», »»„wo *8 Schvey»»«««. «„am, Schwarz««b«rg, 7. Ian. Der älteste Lehrer der Stadt, Oberlehrer i. R. Hermann Mauersberger, ist im 82. Lebensjahre heimgegangen. Mit den Angehörigen gab ihm der engste Kreis der Bekannten, Freunde und Bevufskame- raden da» letzte Geleit. Der Heimgegangene ist nach kürzerer Wirkungszeit in Eibenstock und Obermittweida 38 Jahre hin- durch segensreich im Schulleben der Stadt Schwarzenberg tätig gewesen. Durch seine vielseitige Mitarbeit an der Selek- ten-, Bürger-, Fortbildung»- und Gewerbeschule ist ihm ein großer Kreis von Schülern zugewachsen, die sich in dankbarer Verehrung ihres Lehrers erinnern. Durch sein reiches Wissen besonders auf den Gebieten der Natur- un- Heimatkunde ist er auch seinen Berufskameraden jederzeit ein hilfsbereiter Förderer und Berater gewesen. Um für einen stellungslosen Junglehrer Platz zu machen, ist er in seiner hochherzigen Ge sinnung vorzeitig in den Ruhestand getreten. Oberlehrer Mauersberger, ein gebürtiger Grünhainer, war allezeit ein treuer Sohn seiner Erzgebirgsheimat, di« er mit viel Liebe wie selten einer durchwandert hat. Kein Wunder, wenn er sich von je Anton Günther in inniger Zuneigung verbunden fühlte. Nun hat der stille, besinnliche Heimatfreund den Wanderstab für immer aus den Händen gelegt. Der Schul chor sang' ihm an der letzten Ruhestätte sein Lieblingslied vom „Feierohmd". Schwarzenberg, 7. Ian. Das verflossene Geschäftsjahr hat der Stadtspa5asse wiederum einen beträchtlichen Spar- einlagenzuwachs gebracht. Die Einzahlungen im 4. Viertel jahr betrugen 1481393,18 RM., die Rückzahlungen 705 211,89 RM. Das Einlegerguthaben ist 1942 um 4 621353 RM. gestiegen und betrug am 31. Dezember mit den gutgeschriebenen Zinsen 16 815 749 RM. Schwarzenberg, 7. Jan. Von der Kriminalpolizei wur den vier Frauen wegen Kriegswirtschaftsverbrechens festge nommen. — Am 1. d. M. wurde im Lichtspielhaus ein grün und rosa gemustertes Vierecktuch mit schwarzem Ran- gestoh len. — Am 5. d. M. wurden zwei Fettkarten, zwei Nähr mittelkarten, drei Brot- und vier Fleischkarten der neuen Zu teilungszeit, ausgestellt auf die Namen Emil, Walter, Horst und Martha Dittrich, gestohlen. Die Namen sind mit Tinte eingetragen. Um sachdienliche Angaben bittet die Kriminal- Polizei im Rathaus. Es wird darauf hingswiesen, daß es verboten ist, abgetrennte Marken zu beliefern. Die Marken dürfen auch nicht an die Stammkarten angeklebt sein. — Ein 13 Jahre alter Laufjunge hat seine jeweiligen Auftraggeber mehrfach bestohlen. Ein Teil der Diebesbeute konnte beige bracht werden. * Erla, 7. Ian. Auf dem Landstraßenübergang der Strecke nach Antonsthal stieß abends der Personenzug, der ord nungsmäßig Läutesignale gegeben hatte, mit einem Liefer kraftwagen aus Lößnitz zusammen. Der Fahrer wurde leicht, der Beifahrer schwer verletzt.