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Sonnabend, den 23. Mai 1936 Pulsnitzer Anzeiger Nr. 119 — Seite 5 SSehstsche Nachrichten Dresden. Volkstag in der „R e i ch s g a r t e n - Ichau". Die Reichsgartenschau hatte in den ersten vier Wochen über eine halbe Million Besucher zu verzeichnen. Um möglichst allen Volksgenossen Gelegenheit zu geben, diese einzigartige Schau zu besichtigen, entschloß sich die Ausstel lungsleitung, am kommenden Montag, 25. Mai, einen Volks tag anzusetzen-, es wird an diesem Tag statt eine Reichsmark ein einheitlicher Eintrittspreis von 50 Reichspfennig erhoben. Dresden. Der alte st e süchsischeOffizier-s-. Im Alter von zweiundneunzig Jahren starb Oberst a. D. Carl Hans von Hartmann; er nahm an den Kriegen 1866 und 1870/71 teil und stellte sich auch während des Weltkrieges als Siebzigjähriger als Vorstand der militärischen Telegra phenüberwachungsstelle Dresden zur Verfügung. Mit ihm ist der älteste sächsische Offizier zur Großen Armee abberu fen worden. Leipzig- Fahrer flucht nach Unfall. Leider Muß man immer wieder in den Städten beobachten, daß die Kraftwagensahrer die ihnen zur Pflicht gemachte Vor sicht an Straßenbahnhaltestellen nicht beachten und auf die ein- und aussteigenden Fahrgäste keine Rücksicht nehmen. An einer Haltestelle in der Dresdner Straße wurde der die Straßenbahn besteigende fünfundvierzig Jahre alte Max Rolfs umgefahren und so schwer verletzt, daß er ins Kran kenhaus gebracht werden mußte. Der schuldige Fahrer ent zog sich der Verantwortung durch die Flucht. Augustusburg. Besichtigung des 500 Jahre alten Schlosses. Das im Chemnitzer Landkreis auf dem Höhenrücken über dem Zusammenfluß der Flöha und Zschopau liegende kastellartige Schloß Augustusburg — wird dank der Fürsorge der Staatsregierung baulich instand gesetzt. Von seinen vielen Sehenswürdigkeiten werden dis Kapelle mit berühmten Schnitzereien und dem Altarbild von Lukas Cranach d. I., der tiefe Brunnen mit seinem großen Göpelwerk, die alte sagenhafte Linde u. a. gezeigt. Ein Ausstieg auf den Turm des Sommerhauses, von wo man eine weite Sicht ins Sachsenland genießt, bildet den Höhe punkt einer Burgführung. Außerdem bietet die alte Berg stadt inmitten einer prächtigen Landschaft mit ihren weiten Kuranlagen manches Sehenswerte. Reichenbach i. V. M a r k t f e st i m A u g u st. In einer Besprechung des Oberbürgermeisters mit den in Frage kom menden Kreisen wurde beschlossen, in Gemeinschaft mit „Kraft durch Freude" und der Stadtverwaltung ein Markt- sest stattfinden zu lassen, und zwar am 15. und 16. August. Schluckenau (Böhmen). SchwererSchadendurch den Apfelblütenstecher. Wie in anderen nordböh mischen Bezirken tritt auch im hiesigen Bezirk der sogenannte Apfelblütenstecher in diesem Jahk in besonders starker Weiss auf. Ungezählte Blüten fallen, von der Raupe dieses Schäd lings ausgehöhlt, vorzeitig ab. In den Gärten ist schon letzt etwa die Hälfte der Ernte durch den Apfelblütenstecher vernichtet worden. Unter die Schaufelräder eines Elbedampfers gekommen Auf der Elbe bei Meißen stieß ein Paddelboot offen bar infolge falscher Steuerung mit einem stromaufwärts fahrenden Raddampfer zusammen, wobei die Bootsinsassen Ms Wasser fielen. Beide konnten sich erst im Wasser aus dem gekenterten Boot befreien und gerieten dann unter die Schaufeln des Dampfers, durch die sie mehr oder weniger ichweroerletzt wurden. Während der eine sich schwim mend retten konnte, ging der andere unter, bevor ihm Hilfe gebracht werden konnte. Der Reichsmütterdienst im Deutschen Arauenwerk ist die Aziehungsstätte für alle verantwortungsbewußten deutschen Frauen und Mütter. Du unterstützt und förderst diese segens reiche Arbeit, wenn Du am 23. und 24. Mai das Abzeichen ber Reichsmülterdienslsammlung, das Vergißmeinnicht, kragst. Der Mörder des Truppführcrs Ehrenberg zum Tode verurteilt. Das mitteldeutsche Sondergericht in Halle verurteilte den mehrfach vorbestraften Walter Gelbke zum Tode und dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte sowie zu fünf Jahren Gefängnis. Gelbke hatte am Abend des 3. Mai in Staßfurt-Leopoldshall den SA.-Rottenführer Felix Ehrenberg durch einen Pistolenschuß in die Bauchhöhle getötet. Gelbke und zwei Komplizen waren im Begriff, Diebesgut, das aus einem Einbruch herrührte, wegzuschaf fen. Dabei trat ihnen ein Polizeibeamter in den Weg. Da Gelbke den Beamten hart bedrängte und mit einer Pistole bedrohte, rief dieser den SA.-Mann Ehrenberg zu Hilfe. Ehrenberg ging mit dem Beamten sofort auf den Verbrecher zu. Plötzlich schoß Gelbke, und Ehrenberg brach schwerverletzt zusammen. Gelbke flüchtete, konnte aber wenige Tage später festgenommen werden. Ehren berg ist nach wenigen Tagen im Staßfurter Krankenhaus der schweren Verletzung erlegen. Sachsens vlaue SA-Männer in Hamburg Die fünfzehn Kutter mit 237 Angehörigen der Sächsi schen Marine-SA, unter denen sich 75 Teilnehmer an der Seeschlacht am Skagerrak und anderen Kämpfen auf See befinden, sind auf ihrer Fahrt von Dresden elbeabwärts am Freitagnachmittag in den Hamburger Hafen eingelaufen, wo sich zahlreiche Volksgenossen zu ihrem Empfang einge funden hatten. Polizeiherr Boltz und als Vertreter der SA- Gruppe Hansa Standartenführer Freund begrüßten den Führer der sächsischen Marine-SA Standartenführer Alten burg, und seine Kameraden mit herzlichen Worten. Nach dem Empfang wurden die Boote nach Wedel geschleppt, wo auch das die Bootsslotte begleitende motorisierte Land kommando eingetroffen war und alle Vorbereitungen für die Unterbringung und Verpflegung ihrer Kameraden ge troffen hatte. Bon Wedel aus geht die Fahrt am Sonntag morgen weiter über Brunsbüttelkoog durch den Nord-Ostsee- Kanal nach Kiel. Die Sachsen, die am Sonnabend von ihren Hamburger Kameraden als Gäste geladen sind, nehmen an den Feierlichkeiten zur Einweihung des Marineehrenmals in Laboe am Tag der Skagerrakfchlacht am 31. Mai teil. 1 Volk§«ok>kskrt^ Aufgaben der NS.» Volkswohlfahrt Nachdem bas Winterhilfswerk beendet ist, tritt in Ler NS.-Dolkswvhlfahrt die Arbeit für die eigentlichen Tätig keitsgebiete wieder in Den Vordergrund. Da ist zunächst die Kinderverschickung teils in Kurorte, teils in Landpflegestellen zu erwähnen. In diesem Jahve sind bisher 84 Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren nach Bad Elster, Wiek auf Rügen, Misdroy und andere Kurorte entsandt worden. Der Aufenthalt dauert jeweils 5 Wochen, und die Kinder sind aus dem Erholungsheim jedesmal gesund und kräftig zurückgekehrt. Daneben konnten bisher 12 Kinder des hiesigen Kreises in Landpflegestellen nach Schlesien untergebracht werden. Wenn diese Zahl nicht höher ist, so liegt das daran, daß die Landpflegestellenwerbung in unserem Kreise in diesem Jahre ein sehr schlechtes Ergebnis gehabt hat. Die NS.-Dolkswohl- fahrt kann dieses ungenügende Ergebnis auch nicht hinnehmen, sondern wird in nächster Zeit nochmals an diejenigen heran- treten, die ohne weiteres in der Lage find, ein Kind für 5 Wochen bei sich aufzunehmen und dies nur aus Dequemlich- keits- oder anderen nichtigen Gründen nicht tun. Gewiß ist ein Opfer mit der Aufnahme eines Kindes für 5 Wochen im Hause verbunden. Dieses Opfer wird aber reichlich aufgewogen durch die Freude, die Lie Pflegeeltern an den Kindern haben können, und durch die Dankbarkeit, die ihnen entgegengebracht Wird. Wer glaubt, sich dieses Opfers durch eine gering«! Geldspende entledigen zu können, hat den Sinn der Kinder- verschickung vollständig verkannt. Auch wird sich jeder sagen müssen, daß mit einer geringen Geldspende keine Pflegestelle 'n- - ? ! M - ... ' finanziert werden kann. Die NS.-Volkswohlfahrt hofft, daß der nächste Appell an die Einwohnerschaft zur Zeichnung von Kinderpflegestellen einen besseren Widerhall bei denen findet, wo die Aufnahme eines Kindes ohne jede ernstliche Schwierigkeit möglich ist und nur vom guten Willen abhängt. Daneben steht die Verschickung von Müttern in Er holungsheime im Vordergründe. Hier konnten in diesem Jahre für unseren Kreis gute Erfolge erzielt werden. 114 Mütter fanden für 4 Wochen Erholungsaufenthalt in Bad Elster, Wermsdorf, Gleesberg bei Aue und Augustusbad. Die vielen schriftlichen und mündlichen Danksagungen solcher Mütter zeigen, daß Ler Gedanke der Müttererholung den erhofften Erfolg gehabt hat. Die Verschickung eines Kindes in ein Erholungsheim! kostet etwa 100 RM. Mit der Anterbringung einer er holungsbedürftigen Mutter sind Kosten von ungefähr 125 RM verbunden, die aus den Einkünften der NS.-Volkswohlfahrt bestritten werden. Dies ist für ihre Einnahmen neben frei willigen Spenden lediglich auf ihre Mitgliederbeiträge ange wiesen. Am Ler NS.-Dolkswohlfahrt bas erforderliche Rück grat zu geben und die Arbeit auf eine breitere Grundlage zu stellen, ist es erforderlich, daß jeder Volksgenosse, Ler es irgendwie wirtschaftlich tun kann, der NS.-Volkswohlfahrt als Mitglied beitritt. Die Werbetätigkeit in den letzten Wochen hat schon gute Erfolge gezeitigt. Anter anderem haben die Gefolgschaften von 8 Betrieben des Kreises geschlossen ihren Beitritt zur NSV. erklärt. Trotzdem stehen unserer Arbeit noch viele fern, die in unsere Reihen gehören. Wenn unser Kreis zur Zeit mit ca. 7 v. H. Mitgliedern auf Lie gesamte, Einwohnerschaft an drittletzter Stelle von allen sächsischen Kreisen steht, während die Kreise Rochlitz und Zwickau z. B. 13 v. H. ihrer Einwohnerschaft zu ihren Mitgliedern zählen können, so ist damit gesagt, daß noch viele Mitglieder ge wonnen werden müssen, um unsere Arbeit in dem notwendigen Umfange durchführen zu können. Jeder, der noch nicht Mit glied der NS.-Dvlkswohlfahrt ist, trete daher in unsere Reihen und helfe uns mit, unsere Aufgaben zum Wohle des ganzen Volkes durchzuführen. Geschlossen zur NSV.! Die Gefolgschaft der Firma Gotthold Gebler, Bretnig, hat geschlossen ihren Beitritt zur NSV. angemeldet. Auch die Gefolgschaftsmitglieder der Firma Ernst Höntsch, Fuhrbetrieb und Spedition, Kamenz, bekennen sich durch ihren Beitritt zur NSV. zum Sozialismus der Tat. Diese schönen Beispiele von Opferbereitschaft unserer Ka meraden in den Betrieben wird auch den noch abseitsstehenden als gutes Vorbild dienen. — Jeder Volksgenosse, der sich zum sozialen Hilfswerk bekennt, hilft damit die Grundlage verbreitern, die notwendig ist, das Erholungswerk des deut schen Volkes weiter auszubauen. Wer wird die nächste Firma sein? GemelMaMiche Arbeit — gemeinschaftlicher Gewinn Von der Deutschen Arbeitsfront, Gauwaltung Sachsen, wird mitgeteilt: Die Verwirklichung des Punktes des natio nalsozialistischen Programmes nach Gewinnbeteiligung in Betrieben macht immer mehr Fortschritte. Während sie früher nur bisweilen als Ausnahme auftauchte, nimmt die Zahl der Betriebe ständig zu, die hier in deutlichster Form die sozialistischen Forderungen in die Tat umsetzt. Eine der jüngsten Meldungen besagt, daß im Kreis Chemnitz die Firma Wilhelm Tauschwitz rückwirkend ab 1. September 1935 alle Gefolgschaftsmitglieder am Reinge winn des laufenden Jahres mit 10 vom Hundert beteiligte. Weiter kann der Kreis Chemnitz melden, daß die Firma O. Reil, Chemnitz, Eisenhandlung, ihren Gefolg schaftsmitgliedern je nach Bedürftigkeit und Dauer der Be triebszugehörigkeit eine Gewinnbeteiligung von 100 bis 200 Reichsmark für das vergangene Geschäftsjahr auszahlte. Lest eure Heimatzeitung: den Pulsnitzer Anzeiger Der SS, „Denn könn' wir ja ausladen?" „Und wo ist der Herr Romanus mit seiner Frau?" „Die kommen mit die Eisenbahn! Konnten ja mit dein Wagen fahren, aber so noble Herrschaften tun det Een nicht!" „So noble Herrschaften, sehr richtig! Aber lieber freund, was haben Sie denn da alles eingepackt? Da- M könnte ich ja das ganze Haus möblieren, und ich habe doch nur zwei Räume ftir meine... Schwieger eltern frei." „Zwee Zimmer? Du lieber Jott, det langt für eene Acht-Zimmerwohnung." „Da müssen wir mal warten, bis ... die Herrschaften Aminen, damit sie entsprechend bestimmen können." Eine halbe Stunde später traf der Konsul mit seiner 8rau in Güldensee ein und erkundigte sich gleich nach ^nem Auto. Da aber keins da war, mußten sie wohl "der übel zu Fuß gehen, und erreichten ganz erschöpft Hansens Haus, wo schon der Möbelwagen stand. Die Begrüßung war alles andere als herzlich. Hans war starr wie eine Statue und der Konsul wie leine Frau wagten vor Verlegenheit kein richtiges Wort öu sprechen. Der Konsul gab sich zwar Mühe, seine gesellschaft- nche Ueberlegenheit wieder zu finden, aber es wollte uicht recht gelingen. „Wie haben Sie sich das gedacht, Herr Romanus?" lagte Hans ruhig. „Ich kann Ihnen zwei Zimmer zur Verfügung stellen. Was soll mit den übrigen Möbeln werden?" „Kann man sie nicht irgendwo unterbringen?" fragte Trau Andrea leise. Hans empfand etwas Mitleid mit ihr und sagte: --Frau Andrea, ich gebe Ihnen einen guten Rat. Eine neu« Seite im Lebensbuche hat angefangen. Sie sind in die kleine Welt herabgestiegen. Es liegt an ihnen und Ihrem Gatten, ob Sie in dieser kleinen Welt zufriede ner, froher und freier leben wollen, wie in der soge nannten großen Welt. Machen Sie kurzen Prozeß, wählen Sie sich aus, was Sie für die beiden Zimmer brauchen und was übrig bleibt, das verkaufen Sie hier an Ort und Stelle! So manchem Siedler fehlt noch das oder jenes!" „Das ist ganz ausgeschlossen, lieber Schwiegersohn!" rief der Konsul, hochrot vor Aufregung, dazwischen. „Ich darf wohl erwarten, daß Sie für die Möbel Raum schaffen!" „Ich darf wohl erwarten, daß Sie sich nach mir richten!" antwortete ihm Hans grob, und wandte sich wieder Frau Andrea zu, der Tränen in den Augen standen. „Ich nehme an, Sie sind vernünftiger, Frau Andrea. Nehmen Sie meinen Rat an! Trennen Sie sich von den Sachen, die Sie nicht unterbringen können. Wir wollen sie einstweilen zu meinem Bruder in's Haus stellen und der Verkauf kann in Ruhe erfolgen." Da war Frau Andrea damit einverstanden, und das Ausladen der Möbel begann. Die Kinder standen und staunten, als jetzt die Möbel hineingetragen wurden. Sie wagten sich nicht zu den Schwiegereltern. Rosel begrüßte dann den Konsul und Frau Andrea, und half ihr beim Einrichten der beiden Räume. Es waren schöne, lichte Zimmer, eins mit einem Austritt auf den großen Altan, von dem aus man einen wundervollen Blick über den Güldensee hatte. Frau Andrea blieb wie gebannt stehen, als sie das herrliche Bild sah. Nach den Wochen der Qual kam mit einem Male ein so beruhigendes Gefühl des Friedens über sie, daß sie sich vor Schwäche an die Wand lehnen mußte. Rosel empfand Mitleid mit der alten Frau, denn das war jetzt Frau Andrea, das bittere Erleben hatte das glatte Gesicht verschwinden lassen. Das Alter war mit einem Male über sie gekommen. Nach zwei Stunden waren beide Zimmer, ein Schlaf zimmer und ein Wohnzimmer, eingerichtet, und sie wirkten licht und freundlich. Die anderen Möbel wurden in Gustavs Haus unter gestellt, und der kleine Jochen krähte vor Vergnügen, denn mit einem Male war das Haus so schön wie nur irgend möglich möbliert. Förmlich vornehm sahen die Zimmer aus. * Am Abend nahm man gemeinsam das Mahl auf dem großen Altan ein. Schweigend wurde es verzehrt, nur hin und wieder fiel ein Wort, das nicht zu um gehen war. Als das Mahl zu Ende war, stand Rosel auf. Mit Ursel zusammen räumte sie den Tisch ab. Hans war tete, ob wohl Frau Andrea einen Handgriff mit tun würde? Nein, sie rührte sich nicht. Arbeiten, selber Hand anlegen, das kannte sie nicht. Als Hans mit seinen Schwiegereltern allein am Tische saß, da sagte er: „Und wie haben Sie sich nun Ihren Aufenthalt hier in dem Hause gedacht, Herr Romanus?" Der Konsul zuckte bei den Worten zusammen. „Wie meinen Sie das lieber Schwiegersohn?" „Lassen Sie den lieben Schwiegersohn weg!" bat Hans barsch. „Bleiben wir bei dem Herrn Müller! Wie ich das meine? Nun, zum Feiern sind Sie doch noch nicht alt genug! Ich nehme doch an, daß Sie hier die Hände nicht in den Schoß legen wollen." „Ach so!" stieß Romanus hervor, „Sie meinen ar beiten?" „Ja! Das meine ich!" „Sie find ja liebenswürdig, Herr Müller!" „Ich bin nicht liebenswürdig, Herr Romanus. Würde ich das sein, dann wäre ich ein Heuchler. Ich bemühe mich... trotz allem was geschehen ist... so anständig wie nur möglich zu Ihnen zu sein, aber das sage ich Ihnen heute schon... die Hände in den Schoß legen, das können Sie bei mir nicht!" „So! Soll ich in Ihrem Garten an den Blumenbeeten stehen und warten, daß sie grade wachsen?" spottete der Konsul wütend. Fortsetzung folgt, j