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»aIn»Le?c!ienc!e»'^e!^s^a«!^e Die Tower-Brücke über die Themse, Londons Wahrzeichen. Bild der Ausnahmen (5): Weltbild enkbar ist. an der Südspitze Afrikas Die Akropolis bei Athen zeugt von der Vergangenheit Athens im- Griechenland» Nicht immer sind es Türme oder Brücken oder Tore. Rio de Janeiro darr vielleicht den Ruhm für sich beanspruchen, mit dem Pao de Assucar, dem Zuckerhut, das schönste Wahr zeichen aller Weltstädte zu besitzen. Dieser fast 400 Meter hohe Berg springt aus dem Meere heraus, er beherrscht die Bucht und bewacht die Stadt. Daß Rio als einer der schönsten Wer Amerika durch das östliche Tor betritt, sieht die Areiheitsskatue, das Wahrzeichen New Jorks und Amerikas. Für Paris ist der Eiffelturm zum repräsentativen Wahrzeichen geworden. einem anderen Sinne, als ur Wolkenkrager ist gewaltiger, aber die Freiheitsstatuc wurde zum Wahrzenheu von New Port sogar zum Wahrzeichen Hafen der Welt gilt, verdankt es nicht zuletzt diesem wuch» Ligen, in der Einfahrt liegenden Felsklotz. Noch einmal ist ein Berg Wahrzeichen, der Amerikas Allerdma der Akropolis, jenem einzigartigen Zeugen altgriechischer Geschichte und Kultur. Rom hat als Wahrzeichen das Ko losseum oder die Peterskirche, die noch immer das Stadtbild beherrscht und beeindruckt. Und Moskau, die Hauptstadt Rußlands, ist überall in der Welt bekannt durch den Kreml, jenen abgeschlossenen Stadtteil, in dem sich die Zaren vor dem Volke verbargen. Dis roten Machthaber, so sehr sie bemüht waren, das Gesicht Rußlands und Moskaus zu wandeln, haben nicht vermocht, ein anderes Wahrzeichen zu errichten, es ist nach wie vor der Kreml. Hand die Fackel in dis Luft London ist reich an großartigen und geschichtlichen Bau werken.. Niemand vergißt so leicht die Wucht der Linien der Westminster-Abtei, niemand den Turm der St.-Pauls- Kathedrale. Der Buckingham-Palast, das Parlament mit Wasser ragen die Silhouetten der Wolken kratzer. Finger recken sich gen Himmel. Dieses Bild haftet immer im Gedächtnis, wie man niemals die großartigen, kühn geschwungenen Brücken vergessen wird Aber am nachhaltig sten ist doch jenes Bild für den Fremden: Schon viele Meilen vor dem Hafen taucht über der Kimm erst eine Spitze, dann ein Arm und nach und nach ein Körper auf, gleichsam als wachse er aus dem Wasser, und wenn das Schiff dann kurz vor dem Hafen an der Frei heitsstatue oorüberfährt, ragt der gewaltige Aoloß hoch aus Sem Wasser. Mehr als dreißig Meter hoch reckt die Frsiheitsgöttin mit der Aber schon das Wiener Wahrzeichen, der Stephans- turm. hat nichts mehr mit der eigentlichen Geschichte Oester reichs oder Wiens zu tun. wie er auch nicht eme der be rühmtesten Kirchen krönt. Er hebt sich aus dem Stadtbild heraus, er fesselt das Auge. leine Silhouette prägt sich ein und ist unvergeßlich. Ist der Stephansturm überhaupt das Wahrzeichen von Wien? Oder darf der Pratcr diese Ehre für sich beanspruchen? Die Stimme des Volkes wird sich wahrscheinlich für den Prater ent scheiden. In diesen Ruhm darf sich übrigens ein anderer Vergnügungspark teilen, das Tivoli von Kopenhagen. Will man solche Stätten als Wahrzeichen nicht gelten lassen, und verlangt man ein Bauwerk, dann darf diese Ehre der pittoresk gedrehte Iermer Turm für Kopenhagen beanspruchen. Als der Bau- : meister diesen architektonischen Scherz voll ¬ brachte, wollte er anscheinend protestieren ge gen die irrige Meinung, daß Kopenhagen langweilig und steif iei und der Däne nüch tern. Mit diesem Wahrzeichen ist ihm der Be- . weis gelungen. Jede Stadt, mag sie noch so klein sein, hat ihr Wahr zeichen. Sei es eine Kirche oder ein Turm, sei es eine Burg oder ein Denkmal, eine Brücke oder ein Berg Das Wahr zeichen ist da, es ist der Stolz der Einwohner und erscheint auf den Ansichtskarten. Wer nur wenige dieser Wahrzeichen werden so berühmt wie jene, die den Weltstädten ihr Gepräge gegeben haben. Die größten Städte der Welt sind New Jork, London, Berlin, Chicago und Paris. New Jork ist die überdimen sionale Stadt. Wer mit dem Schiff von Europa kommt, sieht vor sich diesen versteinerten Gegensatz liegen. Aus dem sprünglich gedacht war Es tollte das Symbol der Freiheit sein, die irden in Vielem Lande erwarte. In Amerika sind heute die Merychen unfreier als m manchen anderen Län dern, und doch blieb die Statue vor dem Hafen von New Jork das Wahrzeichen dieser Riesenstadt. Jede Stadt und viel mehr jede Weltstadt hat ihr Wahrzei chen. An den vier größten Städten der Welt wurde bereits gezeigt, daß diese Wahrzeichen ihre Bedeutung nicht immer aus der Geschichte der Stadt oder des Landes herleiten. Gewiß, das Bild Athens wird beherrscht von Baukunst, oder Sacre-Coeur mit ihrem hohen Turm auf dem Montmartre oder das Louvre, der Triumphbogen, das Elysee? Nichls von dem: diese Bauwerke, obgleich sie die Geschichte Frank reichs verkörpern sind nicht zum Wahrzeichen der Stadl gewor den, wohl aber der Eiffelturm. Mit ihren 300 Metern Höhe ist diese kühne Eisenkonstruktion das höchste Bauwerk der Welt; es steht nicht in New Port, sondern in Paris, und doch ist das Bild der Hauptstadt Frankreichs nicht denkbar ohne diese himmelwärts stürmenden Stahlträger. Was sind dagegen die riesigen Silos und Fleischhallen, die Wahrzei chen von Chicago? Weil sie in Massen auftreten, verlieren sie jede Eindringlichkeit. Andere Weltstädte ha^.u ihre Wahrzeichen. Sie sind' nicht immer so einprägsam und weltbekannt, aber sie sinv typisch eben nur für diese eine Stadt. Paul Deparade. Westminster Hall, das Stadthaus und die Paläste der Banken und M Schiffahrtsgesellschaften formen R dieses Stadtbild, aus dem weder » W der Triumphbogen noch das Nel- son-Denkmal noch die Plätze und W Parks wie etwa der Hyde-Park wegzudenken sind. Wer London besucht hat, der wird immer an I M' den gewaltigen Verkehr in der W-ASkF-KHZ-M City denken, aber weder ein schloß noch eme Kirche noch ein - Denkmal beherrschen das Stadt- W : - bild so, daß üe zum Wahrzeichen s der Stadt geworden wären. Ein WWWWDDW^^ Wahrzeichen muß einmal sein. und das ist die Tower-Brücke. - Als technisches Bauwerk hat sie selbst in London ihresgleichen, aber nichts gibt dem Stadtbild die charakteristischen Züge wie diese Brücke: Zwei mächtige Turmpfeiler liegen mitten im Strom, und zwischen den Türmen winden sich die stählernen Träger und Seile, die die Fahrbahn tragen. Will ein Schiff die Brücke passieren, muß die untere Durchfahrt durch Hochklappen der Brücken bahn geöffnet werden. Diese Brücke ist einmalig und für die Hauptstadt und den Haupthafen Englands typisch, sie wurde zum Wahrzeichen Londons. Warum man wohl, wenn man von Berlin spricht, das Brandenburger Tor vor Augen hat? Als Bauwerk muß es anderen in der Reichshauptstadt die Palme reichen. Ge- 'chichtlich bedeutet dieser Abschluß der Straße Unter den Linden nicht mehr als etwa das Stadtschloß oder das Pa lais Kaiser Wilhelms l. oder die Paläste in der Wilhelm- straße. Als Bauwerk wird es von vielen anderen über troffen sowohl an Ausmaßen wie durch die künstlerische Form und Gestaltung. Und doch ist das Brandenburger Tor zum Wahrzeichen Berlins geworden. Weil es nicht seinesgleichen Hal in der Stadt, weil sein Bild einprägsam ist? Sicherlich spielen diese Dinge mit, aber nicht zuletzt ist es die Tatsache, daß die strengen, auswärtsftrebenden Linien der Säulen und der sparsame Schmuck an diesem Bauwerk den Geist Preußen-Deutschlands symbolisieren und der Stadt Berlin, die mit Preußen groß geworden ist. Wie reich ist Paris an geschichtlichen Denkmälern, an Palästen, an Kirchen und Museen und Erinnerungsmalen! Und es wäre nicht verwunderlich, wenn eines dieser Denk mäler zum Wahrzeichen der Stadt geworden wäre. Etwa die Kathedrale Notre Dame, dieses Meisterstück gotischer