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Atr. 1. PulSnitzer Tageblatt. — Mittwoch, den 2. Januar 1929. Seite 4 Olympia- T Iksatsr vonnersisg, kreltsg 8 Dkr „VSzISileKizüO" V^ildwestdrama in 6 ^.kten In der Hauptrolle: I.SO IVssIONSV Amerikas §eleiei!ster >ViIdwest-^e!ter Vts LooLstkkplorii» Druxbilder dc; kebens in 6 /rieten nack Motiven des Komans „Oer fall Oekrsdoik" flennst IIn Heine Heimel? 6iM.r.täMii,I.irMiM Vorläuk!§e ^nreiße Sonnsdenü, 12. <Isnusr 1929 Kreier MMclier Üliülieii kill! ^urückZekeklt vom Orabe uri8ere8 lieben» treusor^enden Lntscklstenen küklen vir uns ver- anlalli, allen lieben Verwandten, bekannten und blackbsrn kür das raklieicke OrabZeleit und den vielen ktumensckmuck beim ktinsckeiden un8ere8 viel ru kük ent8cklakenen Herr» kMl Klnlll KSIlIIII! SN die8er Stelle derLlleksI LU üsukeu, Oan? besonders xilt dieser vsnk seinen lie ben Arbeitskollegen, sowie der kürmaLuke, Königs brück, dem Militär verein und dem bandbund kür die ekrende ^nteilnskme. Oderskelas und TMuu, den 2. I. 29. Vie Ileltrsueraüsn vinlerdliedsuen vir aber, lieber Oatte und Vater, kabe Vsnk lir alle' Oute und scklake wokl in veinem kük len Orabe. § ffür die uns snlaölick unserer - z 8Hb6r-H0od26i^ § in reickem dlaös dargebracktenEilückwünseke und 5 ? Oesckenke sagen wir kierdurcb unseren § kerrlickslen Dank. 2 a klllsuttL älalermeister rvisx Hübner H / unü krau < LsM-Mnüi" und denjenigen, die e; nock werden wollen, wünscki ffoke fski-t im üeuen jskn! Sruno Lsrten, Pulrnitr OK>V-Verlretllng sm Xlbert-Venkmal Ltsusrkrslss VKW-^otorrsd nur noek 6SS.— sbWsrk M MM SmewM auch an Nichtmitglieder bis auf Weiteres mit 7 °/o Unsere Geschäftsräume befinden sich am Bahnhof Pulsnitz (Verladestraße Spar», Kredit- und Bezugsverein Pulsnitz eingetragene^Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht Lsknprsxk Okorn Lsrrkvß rur kicke Vilb. 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Plötzlich hört er zärt liches Geflüster: „Ei, wem gehört denn das rosa Händchen?" „Deiner kleinen Susu!" „Ei, wem gehört denn das blaue Auge?" „Deiner kleinen Susu!" „Ei, wem gehört denn das —" „Einen Augenblick", unterbricht da schnell Krumm durch Klopfen Weiterungen, „wenn Sie beim Koffer angelangt sind, fragen Sie erst nicht lange, der gehört nämlich mir". Jo Hanns Rößler. Hübnor»ugen-l.«bewobt sack vebevvobl-vslleusobeibel» Mecbckose (S LUsster) 75 ?kx l.edewokl-kvÜbsd xe^eo ewpkiock- Ucke?üe uacl v-cdweM, Scbscbtel (2 MUer) 50 ?kx, erdsIMcd m Apotkelceo unä vroxerlen. Sieber ru babeo bei dlax ckeotscb, Leatrsldrogerie, buixestr 32 Sei« wahrer Name. Roman von Erich Ebenstem. Copyright by Greiner L Comp. Berlin W 30. Nachdruck verboten. 36. Fortsetzung. Das blonde Haar wurde mit einem persischen Färbe mittel in Blauschwarz verwandelt, die zarte Hautfarbe des Gesichts, des Halses und der Hände verschwand unter einem dauerhaften Anstrich mit einer starken Lösung von über mangansaurem Kali, so daß sie nun ganz bronzefarbig aussahen, Lippen und Augenbrauen wurden kräftig nach geschminkt, und während aller dieser Veränderungen nahmen auch die Bewegungen des Detektivs etwas Leb haftes, Farbiges an. „So", meinte er dann, sich zufrieden im Spiegel be trachtend, „ich denke, ich kann mich ganz getrost für einen Romanen ausgeben, für einen südfranzösischeu Wein reisenden oder so etwas... je nach Bedarf. Man wird ja sehen." Er warf einen Blick in das Kursbuch und dann auf seine Uhr. „Ausgezeichnet! Wenn ich mich spute, kann ich einen früheren Zug benützen als er. Unmöglich kann er Verdacht haben, wenn ich früher dort bin als er. Uebrigens, damit er nicht einmal an den Augen einen Anhaltspunkt hat, wollen wir Noch einen Zwicker aufsetzen. So —" Die Tür hinter ihm öffnete sich, und Kata, die auf räumen wollte, trat ein. Sie brachte zwei Weiche Eier und Schinken zum zweiten Frühstück. jl Als sie den ihr fremden Menschen erblickte, blieb sie einen Augenblick mit offenem Mund stehen und brach dann in eine Flut entrüsteter Schimpfworte aus. Denn, da sie kurz zuvor Teppiche gereinigt und die Flurtür nur angelehnt gelassen hatte, glaubte sie, ihr Herr sei ausgegangen und ein Fremder habe sich erkürt, hier ernzutreten. Silas verbiß das Lachen, ließ sie eine Weite toben und sagte dann in leicht ausländischem Dialekt: verzeihen Sie, Madame, ich wollte bloß fragen, ob Weiter kam er nicht. Das Wort „Madame" stieß dem Faß den Boden aus. „Madame" — so nannte man doch in Wien die Frauen, welche dem Storch ins Handwerk pfuschen . „Unverschämter Kerl", polterte sie zornig, „ich nix sein eine Madame! Ich mir das verbieten! Ich lasse Polizei holen, Sie sein einbrochen in ein fremdes Wohnung! Sie eingesperrt werden dafür! Gleich! Auf der Stelle! Das Taschen mit stohlenes Sachen dalassen!" Sie wollte Hempel, der die Handtasche ergriffen hatte, diese mit Gewalt entreißen. Er aber lachte nun laut und sagte mit seiner natür lichen Stimme: „Es scheint, daß die Maske gelungen ist, da nicht einmal du mich darin erkennst, Kata! Beruhige dich nur — es „niemand fein einbrochen in fremdes Wohnung—" „Sie! Gospodar! O — — Gospodar!" stammelte die arme Kata verwirrt und starrte ihren Herrn kopfschüttelnd an. „Nein — nix zu kennen! Nix — aber " „Adieu, Kata! Ich muß nun fort! Es ist höchste Zeit!" Er stülpte den schäbigen Zylinder auf und wollte zur Tür, als sie ihm den Weg vertrat. „Nix fort! Erst essen!" sagte sie sehr diktatorisch. „Unmöglich jetzt!" „Müssen essen! Ich nix lassen eher fort " Aber sie hatte die Rechnung ohne HeMpel gemacht. Mit einer eleganten Wendung, die einem Schlangen menschen Ehre gemacht hätte, drückte er sich an ihr vor über und eilte mit Siebenmeilenstiefeln die Treppe hinab, ehe sie sich nur recht besinnen konnte. 19. Kapitel. In Mauerberg war selige Zeit. Lisa schwamm in einem Meer von Glück, und Prosper brachte jede freie Stunde, — also ziemlich den ganzen Tag und einen großen Teil des Abends — bei ihr zu. Weder das Brautpaar, noch die Baronin, die fast die ganze Zeit über in der Wäschekammer -wischen der Mamsell, zwei Näherinnen, Bergen von Leinwand und Stößen von Prospekten verbrachte, machten sich viel Sorgen über des grilligen, alten Senlenbevg unfreundliche Hal tung gegen sie. Er hatte die Verlobung Prospers mit eisiger Miene zur Kenntnis genommen, eine Vorstellung der Braut aber vorläufig abgelehut. „Später vielleicht! Ich fühle mich nicht wohl genug, neue Bekanntschaften zu machen," sagte er. In der Tat sah er hagerer und leidender aus, als je zuvor, und Peter Mark sagte es dem alten Fräulein Renate kopfschüttelnd, daß die Lichter in seinen Zim mern jeden Morgen ganz herabgebrannt ssien — ein Be weis, daß Herr von Senkenberg keine Nacht schliefe. „Er ist ein Querkopf und Weiberhasser," sagte Prosper ärgerlich, „aber dafür können doch wir nicht. Ich wette, wenn er dich nur einmal sähe, Lisa, er wäre bekehrt!" „Inzwischen aber verlierst du meinetwegen wahrschein lich die Anwartschaft auf Senkenberg!" versetzte sie kokett. „Wird es dich nie reuen? Werde ich dir immer so viel wert sein?" „Süße, kleine Närrin! Nicht für zehn Herrschaften wie Senkenberg gäbe ich dich her! Gottlob war ich nie ein Erbschleicher! Und zu leben haben wir ja genug, Erich und ich!" „Schließlich wirst du ja dafür auch Herr von Mauer berg," mischte sich die Baronin, die ganz verliebt in ihren Schwiegersohn war, ein. „An eurem Hochzeitstag im Sep tember lasse ich alles auf euch überschreiben und behalte mir nur eine kleine Witwenwohnung im Seitenflügel vor. Ich freue mich schon kindisch, all den Kram von Verrech nungen mit dem Inspektor loS zu werden." Fräulein Renate, die nun fast täglich nach Mauer- ber zu ihrer jüngeren Freundin kam, schüttelte dazu aber jedesmal bekümmert den Kopf. „Bitter ist es doch, daß Joachim so starrköpfig ist! Ich weiß bestimmt, er leidet selbst am meisten darunter, denn er hat Prosper sehr lieb gewonnen, und wir ge wöhnten uns beide daran, ihn als zukünftigen Herrn von Senkenberg zu betrachten. Gott weiß, wie es jetzt werden sollt" „Nun, vielleicht gefällt euch tiefer andere Neffe, dieser Lavandal, doch noch besser, als du denkst!" beschwichtigte die Baronin. „Schließlich hat er als älterer, und, wie du sagst, mittelloser Mann doch eigentlich den ersten An spruch!" < . ^Fortsetzung folgt.)