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Nr. 1. Pulsnttzer Tageblatt. — Mittwoch, dm 2. Januar t9L9. Sette 2. !che „Dresdner Volkszeitung" greift die sächsische Regierung bisher Rücksicht genommen werden. Das gilt auch für das Gebiet der Arbeitszeitregelung und des Ärbeitsrechts, wo dem Handwerk so viel Spielraum zu lassen ist, daß durch seine Arbeit die individuellen Bedürfnisse des täglichen Lebens ausreichend befriedigt werden können. Bei dem Arbeitsschußgesetz steht die Zukunft des Handwerks auf dem Spiel, weil der Entwurf im wesentlichen auf großstädtische und industrielle Verhältnisse zugeschnitten ist. Daß der Lohn ein Wirtschaftsfaktor und nicht ein poli tischer Machtfaktor ist, wird geflissentlich übersehen. Es ist' untragbar, daß der Staat Arbeitnehmern das Einkommen garantiert rind den Arbeitgebern auferlegt, es zu bezahlen. Das Schlichtungswesen ist unter allen Umständen neutral zu gestalten. Das Handwerk befindet sich mit dieser Forderung in Uebereinstimmung mit dem gesamten Unter nehmertum, um so mehr, als es auch bei hohen Löhnen nicht gegen die weitgehende Schwarzarbeit der Arbeitnehmer geschützt ist. Daß trotz aller Bestimmungen über das Ver gebungswesen in den meisten Fällen noch immer der jenige die Arbeit erhält, der am wenigsten dafür verlangt, ist eine Uebung staatlicher und städtischer Behörden, deren Charakterisierung wir uns aus naheliegenden Gründen ver sagen. Bei dieser Art Vergebung wird entweder schlechte Arbeit geliefert oder der mit der Arbeit Beglückte erarbeitet seinen Ruin. Der Preußische Minister für Handel und Ge werbe hat auf der Tagung des Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertages gesagt, daß das alte deutsche Handwerk noch imnier jung und kräftig genug sei, um durch Selbsthilfe und Selbstverwaltung über alle Schwierigkeiten der Gegen wart hinweg seinen Weg zu gehen. Das ist richtig, aber, deshalb brauchen Gesetzgebung und staatliche und städtische Verwaltungen diesen Weg nicht mit Hindernissen zu belegen, die ein Vorwärtskommen unmöglich machen. gehörend, war auf dem Boden ein Schadenfeuer ausgebrochen. Der zur Zeit von Großschweidnitz beurlaubte, bei seiner Mutter wohnende, geistesschwache Willi Müller, hatte Reisig bündel vom Boden in seine Kammer geholt. Wie vermutet wird, hat er in derselben Zigaretten geraucht und einen Zi garettenrest in das herumliegende Reisig geworfen. Er hat dann augenscheinlich versucht, das entstandene Feuer zu dämpfen, da sein Kopfhaar versengt ist, was ihm aber nicht gelang. Durch den entstandenen Rauch ist seine Schwester auf den Brand aufmerksam geworden und vereint mit der Mutter haben sie versucht, ihn zu unterdrücken. Als ihnen das nicht gelang, haben sie, allerdings zu spät, die Hausbe wohner zu Hilfe gerufen. Aber bereits hatte das Feuer auf den Dachstuhl übergegriffen. Der Boden ist ausgebrannt, der Dachstuhl durch Feuer vernichtet. Das Mobiliar der im Hause wohnenden vier Mietsparteien, von denen drei ver sichert hatten, konnte gerettet werden. Den schnell herbei eilenden hiesigen Feuerwehren und der Frw. Feuerwehr Bret nig gelang es, den Brand auf den Dachstuhl zu beschränken, doch ist erheblicher Wasserschaden entstanden. Radeberg. (Auf seltsame Weise verun glückt) ist der hiesige Stadtmusikdirektor Eckenbrecht. In der Hauptstraße hatte der Führer einer Kraftdroschke den Motor nicht abgestellt, während er sich im Sportkasino auf hielt. Durch die Erschütterungen setzte sich die Droschke plötzlich nach rückwärts in Bewegung und riß dabei den auf dem Heimweg begriffenen Musikdirektor um. Er erlitt da bei verschiedene Quetschwunden, auch wurde ihm ein Arm ausgekugelt. Bautzen. (Neuer Leiter des Arbeitsamts Bautzen.) Wie die Blätter melden, ist der frühere Regie rungsrat, Rittergutsbesitzer von Boxberg auf Gcoßwelka, zum 1. Vorsitzenden des Bautzner Arbeitsamtes gewählt worden. Wie verlautet, ist die Wahl gegen die Stimmen der Arbeit nehmervertreter erfolgt. Bautzen. (Jubelfeier der Bautzener Bäckerinnung.) Die Jubelfeier der Bautzener Bäcker- innnung, deren älteste Satzung vor 350 Jahren ausge stellt wurde, begann mit einer festlichen Veranstaltung, in der Bäckermeister A. Förster die beifällig aufgenommene Festrede hielt. Ein lange gehegter Wunsch ging dann in Erfüllung, als die Jnnungsfahne geweiht werden konnte. Die Weihe nahm Superintendent Fröhlich, Bautzen, vor. Musikalische Darbietungen und Reigen verschönten die Feier, zahlreiche ehrenvolle Beglückwünschungen schlossen sich an. Am nächsten Tage fand eine Gedächtnisfeier in der Taucherkirche statt, bei der Pfarrer Grosse die An sprache hielt. Zittau (Tod eines alten Geistlichen.) Im Alter von 85 Jahren starb am Freimg hier einer der be deutendsten Heimats- und Geschichtsforscher der Oberlausitz, Pfarrer i. R. Oskar Sauppe, der sich besondere Verdienste um die Geschichte des Oybins erworben hatte. Mit ihm ist der älteste Schüler des Zittauer Gymnasiums und der älteste Angehörige der Lausitzer Prediger-Gesellschaft dahingegangen. Er war 38 Jahre lang als Geistlicher in Lückendors tätig und lebte seit l8 Jahren im Ruhestand. Dresden. (Abgelehnte Einverleibung.) In Hosterwitz fand die Abstimmung über die Eingemein- duna nack Groß-Dresden statt. Von 562 Stimmberech- noch eine scharfe Kritik der Wirlschastsgebarung Deutschlands geübt wurde. Als das hervorstehendste Merkmal des um fangreichen Berichts — der fast 188 Seiten umfaßt — muß der ausgesprochene Optimismus des Reparationsagenten in der Frage der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung Deutschlands bezeichnet werden. Die trefflichste Kommentie rung, die dem Bericht Gilberts gegeben werden kann, ist der in der Kanzlerrede beim Neujahrsempfang des Reichspräsi denten enthaltene Ausspruch, daß es manchmal scheine, als wenn die Fortschritte, die Deutschland gemacht habe, über trieben würden und mancher Beobachter Deutschland in einem Zustande der Blüte sehe, der nicht den Tatsachen entspreche; denn genug Sorgen und Schwierigkeiten lasteten auf uns und wir hätten oft in kurzer Zeit Aufgaben zu bewältigen, die in früheren Epochen ein vielfaches der uns zur Verfü gung stehenden Zeit erforderten. In den Ausführungen über den Kapitalmarkt weist der Reparatiousagent auf die hohen Zinssätze hin, unterläßt es aber, sich über die Folgen dieser hohen Zinssätze, vor allen Dingen aber über die Ge fahr auszulassen, die ein längeres Andauern dieses Zustan des mit sich bringen muß. Er stellt weiter die Steigerung der deutschen Ausfuhr fest, macht aber keinerlei Bemerkungen darüber, welche Schwierigkeiten der deutschen Ausfuhrindu strie beim Absatz der Ware im Auslande gegenüberstehen. Zu der Durchführung des Dawesplanes gehören bekanntlich zwei Dinge: die Leistungen des Schuldners und der Emp fangswille der Gegenpartei.' Jwei weibliche Mitglieder in Hoovers Kabinett Washington, 2. Januar. Vor zwei Tagen ist von verschiedenen Seiten die Meldung verbreitet worden, Hoover beabsichtige, die stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der Republikanischen Partei Frau Alwin Hort (Kentucky) mit dem Posten des Innenministers in seinem zukünftigen Kabinett zu betrauen. Ebenso sollte nach diesen Meldungen Frau Ruth Hanna Mccormick für einen Ministerposten vorgesehen sein. Von Bord des Schlachtschiffes „Utah", auf dem Hoover unier Myrung des Staates und Ausgleich der Interessen von „Kapital" und „Arbeit". Reichswirtschaftsminister Curtius. Notschrei -er Pfalz. Sämtliche pfälzischen Zeitungen veröffentlichten folgende Kundgebung: „Zur Jahreswende wiederholt die Pfälzer Be völkerung den Ruf nach Befreiung vom drückenden IocheinerfremdenBesatzung. Zehn Jahre tragen wir dieses schwere Joch mit jener bereitwilligen Vaterlands liebe, der kein Opfer zu groß ist. Wie ein Alpdruck liegt die Besatzung auf dem Pfälzervolk. Fast hat es den Glauben am wahren Frieden und an echte Völkerversöhnung verloren. Allerorts spricht man in schönen Worten vom Frieden. Wir sehen aber in unserer Heimat zehn Jahre nach Kriegsende immer noch fremde Truppen! Vom Jahre 1929 erwarten wir die volle Befreiung deutschen Bodens ohne besondere Gegenleistungen Deutschlands und dgmit die volle Freiheit für unsere pfälzische Heimat. Wir erheben Anspruch auf diese Befreiung. Rechtliche, moralische und politische Gründe sprechen dafür. Artikel 431 des Versailler Vertrages verspricht uns: „Wenn Deutschland vor dem Ablauf des Zeitraumes von 15 Jahren alle Verpflich tungen erfüllt, welche ihm aus dem gegenwärtigen Vertrage erwachsen, so werden die Besatzungstruppen sofort zurück gezogen." Deutschland hat diese Verpflichtung bisher trotz größter Not erfüllt; wo aber bleibt die Vertragstreue der Gegenseite? Als die berufenen Sprachorgane des Pfälzer Volkes richten wir an die gesamte Kulturwelt die Frage: Wie verträgt sich Völkerbund in Genf mit Völkerzwist am Rhein, Selbstbestimmungsrecht mit Versklavung in Besatzungsketten, Kriegsächtung mit Fortführung der Kriegsbesatzung? Nicht die 70 000 Bajonette am Mhein geben den ehemaligen Kriegs gegnern die Sicherheit ihrer Grenzen, sondern nur der fried liche Sinn des deutschen Volkes. Gebt uns am Rhein und in der Pfalz, nocheheeszuspätist,die eines europäischen Volkes allein würdige Freiheit! Der Bericht Parker Gilberts veröffent licht — Grotzer Optimismus Berlin, 1. Januar. Der Bericht Parker Gilberts über die deutsche Bilanz und Wirtschaftslage im letzten Re parationsjahr ist am Sonnabend abend veröffentlicht worden. Er hat im Hinblick auf die bevorstehenden Sachverständigen- verhandlungm in diesem Jahre vielleicht ein noch größeres sich zur Zeit auf der Heimreise nach Washington befindet, wird demgegenüber nunmehr in Abrede gestellt, daß Hoover sich mit derartigen Absichten trage, obwohl nicht bestritten . wird, daß von gewisser Seite die Ernennung der beiden ge nannten Frauen energisch betrieben wird. Fest steht jeden- > falls, daß Hoover bisher noch an niemand herangetreten ist „ . ! ein Portefeuille zu übernehmen. Das dürfte erst nach seiner Interesse als der letztjährige Bericht, in dem es an sich j Rückkehr nach Washington geschehen, die am 6. Januar erfolgt. scharf an, weil sie angeblich den Landtag brüskiert und an Stelle des vom Landtag präsentierten sozialdemokratischen Abg. Kautzsch den demokratischen Abg. Dr. Kastner in den Landeseisenbahnrat entsandt habe. Das genannte Blatt ist aber völlig im Unrecht, denn Abg Kautzsch ist durch seine Wahl ohne weiteres Mitglied des Landeseisenbahnrats ge worden, während Dr. Kastners Berufung ganz unabhängig davon auf einen der (onstigen freien Posten im Landeseisen bahnrat erfolgt ist. Beide "Ernennungen haben gar nichts miteinander zu tun. — (100 Stationen verkaufen Sarrasani karten.) Um den Bewohnern der Umgebung von Dresden den Besuch der zur Zeit dort gastierenden Sarrasani Schau so bequem wie möglich zu machen, hat die Reichsbahnver waltung die Einrichtung getroffen, daß sich jeder am Fahr kartenschalter seines Ortes rechtzeitig Eintrittskarten für den Circus sichern kann. Das Verfahren ist ganz einfach. Die Fahrkartenausgaben halten die Bestellscheine für Circusplätze vorrätig. Man geht zur Bahn, löst seine Fahrkarte nach Dresden und bestellt zugleich die Circnskarten. Besitzer von Lichtbildkarten müssen ihre mit Lichtbild versehene Karte am Schalter vorweisen. Die Circuskarten müssen sofort bezahlt werden. Die Fahrkartenausgaben geben die Bestellungen täglich um 12 Uhr mittags weiter und erhalten dann die Originalcintrittskarten. Die Bestellung kann bis zu drei Tagen im Voraus erfolgen. Vor Antritt der Fahrt müssen dann diese Originalcircuskarten an der Fahrkartenausgabe der Heimatstation abgeholt werden. Bereits gelöste Karten werden von der Sarrasani-Schau nicht zurückgenommen. Eine Vorverkaufsgebühr wird von Seiten der Bahn nicht erhoben. Durch diese Einrichtung hat die Reichsbahnverwaltung eine sehr glückliche Gemeinschaftswerbung geschaffen, die sowohl der Reichsbahn, wie der Stadt Dresden und dem Circus Sarrasani zugute kommt. — (Kommt die Kraftpostlinie Bretnig- Puls nitz-Königsbrück?) Wie aus der letzten Ge meindeverordnetensitzung in Bretnig hervorgeht, schweben Ver handlungen über die Einrichtung einer Postkrastlinie Bret nig-Königsbrück. Die Gemeindeverordneten in Brrtnig faßten folgenden Beschluß: „Für die Errichtung der Post kraftlinie Bretnig—Königsbrück, besonders für die Teilstrecke Bretnig—Pulsnitz, ist das Kollegium interessiert und zur Beteiligung an Verhandlungen bereit, vermag sich aber zur Anerkennung einer Garantiesumme von 10°/, nicht zu ent schließen." Großnaundorf. (Einweisung.) Im gestrigen Vormitlagsgytlesdienst wurde nach einer gehaltvollen Predigt der neugewählte Kantor der Kirchgemeinde, Herr Lehrer Kurt Martin, bisher in Mülsen-St. Niclas (Bezirk Glauchau) durch den Herrn Ortspfarrer Rauh in sein Amt eingewiesen und mittels Handschlag vor versammelter Gemeinde in Pflicht genommen. — (Die Mütterberatung in Großnaun dorf) findet am Freitag, den 4. Januar, nachmittag r/,3 Uhr in Büttners Gasthof statt. Großröhrsdorf. (Feuer-Alarm.) Am Sonn abend Mittag >/,1 Uhr ertönte Feuer-Alarm. In der frü heren sog. Klctschen Färberei, am Radplan und der Bischofs werdaer Straße gelegen, jetzt der Firma C. G. Großmann MM Md WM Angeltgenvetleu Pulsnitz. (Vom neuen Jahre!) Das Jahr 1d29 ist ein normales Jahr von 365 Tagen, das mit Dienstag begann. Es ist das 1874. seit Einführung des julianischen und das 347. Jahr seit Einführung des grego rianischen Kalenders. Seit Einführung des verbesserten Ka lenders ist es das 229. Jahr. Fastnacht haben wir am 12. Februar, Ostern am 31. März, Pfingsten am 19. Mai. Dies sind verhältnismäßig frühe Daten (im Jahre 1930 z. B. fällt das Osterfest erst aus den 20. April). Im Jahre 1929 finden zwei Sonnenfinsternisse statt. Die erste ist eine totale, und zwar am 9. Mai, deren Totalitätszone südlich von Madagaskar im Ozean beginnend nach Sumatra, den Malaiensttm und der Philippinen sich erstreckt. Als par tielle ist sie auch in Südafrika, Indien, China, Japan und Australien zu sehen. Die zweite, am 1. November, als ringförmige, durchzieht Afrika von Sansibar nach Rio de Oro. Als partielle ist sie in Labrador, Grönland, dem südlichen Skandinavien, ganz Europa ohne das östliche Rußland, Arabien und Afrika sichtbar. Pulsnitz. (Evangelische Jungmänner arbeit) Eine Anzahl Jungmänner von Pulsnitz und Pulsnitz M. S. haben sich jetzt zusammengefunden; es könn ten aber sehr gut noch mehr sein. Wir wollen eine Einheit bilden; uns zusammenfinden beim Lesen, beim Besprechen wichtiger Gegenstände auf allen Gebieten des Interessanten mit besonderer Betonung des Christlich-Religiösen, im gesel ligen Spiel oder was sonst etwa in Frage kommen könnte. Bis auf weiteres ist uns jetzt freundlicher Weise ein Zimmer im „Herrnhaus" sür unsere Zusammenkünfte — die aller 14 Tage Donnerstags stattfinden — gewährt. Ich hoffe aber, daß uns bald ein eignes Heim bereitet werden wird, wodurch wir uns dann erst recht heimisch fühlen werden. Die nächste Zusammenkunft ist Donnerstag, den 3. Januar, abends 8 Ubr im „Herrnhaus". Pf. Grobe. — (Das Notjahr 1929.) Nach den Ausführungen des Staatssekretärs im Reichsfinanzmimsterium, Dr. Popitz, wird das Jahr !929 ein Notjahr sein, wie wir es seit der Stabilisierung nicht erlebt haben Das klingt in Verbindung mit der in den letzten Monaten stark zugenommenen Arbeits losigkeit nicht gerade ermutigend, soll uns aber ein Ansporn sein, der Gefahr mutig ins Gesicht zu blicken und selbst alles mögliche zu tun, um die wirtschaftlichen Verhältnisse zu bessern. Einschränken, statt Anleihen aufnehmen! Vom Pumpsystem abschwenken, so gut es möglich ist! Bar bezahlen, was man kauft! So nur können wir uns selbst und dem ganzen dienen! » — tEs geht wieder aufwärts.) Weihnachten hatten wir bereits den Tiefstand der Sonne überschritten. Der Tag mit dem kürzesten Licht war der 23. Dezember. An diesem Tage leuchtete uns die Sonne nur 7 Stunden 34 Minuten; am Heiligabend war es aber schon wieder eine Minute mehr. Noch wird es eine ganze Zeit dauern, ehe man die Zunahme im praktischen Leben wirklich merkt; aber wir haben nun doch die Gewißheit, daß die Zeit der langen Dunkelheit wieder Weichen muß, daß es wieder aufwärts geht. Auch wenn wir wissen, daß der Winter vor kurzem erst be "" Hvnnen hat, daß uns noch viel Schnee und Eis bescheert werden kann, ist uns die Gewißheit geworden, daß es wieder Frühling werden muß. Langsam, Tag für Tag um zwei bis vier Minuten, wurde in der letzten Woche vor Weih nachten der Tag kürzer; ganz langsam wächst auch der Tag wieder, aber so gering das Wachsen ist, so zählt es doch, wenn man es wochenweise betrachtet. Am ersten Sonntag im neuen Jahre sind es bereits 12 Minuten, am zweiten Sonntag 25 und am dritten Sonntag 47 Minuten, bis dann vierten Sonntag des Januar schon eine Zunahme von 1 Stunde und 4 Minuten eingelreten ist. MM — (Eine bemerkenswerte Aenderungi tritt ab 1. Januar 1929 im Bereich des Freistaates Sachsen ein. Die sämtlichen staatlichen Sicherheitspolizeibeamten, dergleichen Wachen, Bezirke, Dienstgebäude, Kasernen usw. haben in Zu kunft wie in Preußen und den anderen Ländern die Dienst bezeichnung Schutzpolizcibeamte pp. zu führen. — (Unberechtigte Kritik.) Die sozialdemokra-