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PAPIER-ZEITUNG 989 Sicherung bei Tiegeldruckpressen Bild 1 J. G. Scheiter & Giesecke. Leipzig. Bild 2 J. G. Scheiter & Giesecke. Leipzig. Bild 8 Scheiter & Giesecke. Leipzig. gegen den Mitnehmer- zapfen c und schiebt so den Walzenwagen in seine Ruhelage zurück, Bild 3. Dadurch wird also erreicht, dass, wenn der Zughaken zer reisst, doch ein anderer Bruch an der Maschine verhindert wird. Brüche entstehen an Tiegeldruckpressen häufig dadurch, dass Stege oder Schliesskeile sich lockern und aus der Form spiessartig heraustreten. Die Walzen werden dadurch in ihrer Bewegung aufgehalten, und dann bricht in der Regel der den Walzen wagen bewegende Zug hakenhebel, welcher an der Rückwand des Ge stelles angeordnet ist. Die Stellung der Maschinen theile zu dieser Zeit wird durch Bild 1 wieder gegeben. Der Bruch des A Zughakens würde an sich 4 nichts bedeuten, da der selbe jederzeit mit wenig Kosten zu ersetzen wäre. Sobald aber der Zug haken gerissen ist, fällt er herab, Bild 2, verliert seine Wirkung auf Zap fen c und damit auf die Walzenwagenhebel d e f. Infolgedessen hört die Weiterbewegung des Wal zenwagens b auf und zwar zu einer Zeit, zu welcher der Walzenwagen zwischen Tiegel und Bett steht, Bild 2. Die Ma schine arbeitet weiter, und infolgedessen wird, wenn die Maschine nicht noch plötzlich ausgerückt wird, zunächst der Walzen wagen zwischen Tiegel und Form zusammenge drückt und schliesslich entweder der Tiegel oder das ganze Maschinen gestell zerrissen. Solchen Unglücksfällen beugt eine Erfindung vor, welche an allen Phönix- Pressen der Firma J. G. Scheiter & Giesecke in Leipzig angebracht werden kann. Die Vorrichtung besteht darin, dass der Zughaken, welcher bisher nach dem Bruch herabfiel und da durch seine Wirkung auf die den Walzenwagen führenden Hebel c d e f verlor, durch eine Schiene g in Bild 3 unterstützt wird. Dann muss der Zughaken seine regel rechte Bewegung weiter ausführen. Infolgedessen trifft er bei seinem Zu rückschwingen wieder Eine Litteratur-Konvention zwischen Deutschland und Ungarn Wurde dem ungarischen und dem österreichischen Abgeordnelen- hause vorgelegt. Die Konvention lautet auf 10 Jahre für alle Werke der Litteratur, Kunst und Fotografie. Das ausschliess hohe Uebersetzungsrecht ist für 3 oder 6 Jahre festgesetzt. Die Konvention gilt auch für schon früher entstandene Werke. Ausgenommen sind dramatische und musikalische Werke, die, Wenn das bisher der Fall war, auch ferner aufgeführt werden Können, g. Preisschleuderei Aus Hessen Ein krasses Bild zum Kapitel Submissions-Unwesen bietet die Vergebung der. Lieferung von 800000 Aufforderungszetteln der Land- und forstwirthschaftlichen Berufsgenossenschaft in Darmstadt. Diese 8000/ 0 Zettel, die mit etwa 1000 verschiedenen Ortsnamen am Kopf versehen werden müssen, wurden seither aus freier Hand vergeben und zum Preise von 800 M. geliefert. Bei der Submission bewegten sich die Angebote zwischen 450 M. und 750 M., den Zuschlag aber erhielt eine Darmstädter Firma, welche die Zettel zu sage und schreib» 285 M anbot. Eine derartige Leistung sollte man von einer Firma, die im Verzeichniss als tariftreu den Behörden empfohlen wird, nicht erwarten. Gefängnissdruckereien wollten auf die Anträge eines Papier händlers die Zettel nicht unter 400 M. herstellen. X. ab- Aufspann-Vorrichtung für Landkarten usw. Zum Aufziehen der Landkarten braucht man Aufspann bretter oder Rahmen; für grosse Karten bedient man sich zu weilen grosser Bretter, welche in der Mitte mit Scharnieren so zusammenlegbar sind, dass sie nur den halben Raum ein nehmen, aber selbst dann versperren diese Aufspannbretter in der Buchbinderei einen grossen Raum, da man zu zweck mässigem Arbeiten eine gewisse Zahl davon besitzen muss. Eine sehr praktische Neuerung bringt die Firma Wilh. Leo’s Nachf. in Stuttgart auf den Markt in dem nebenstehend gebildeten »zusammenlegbaren g Landkarten - Aufspannrahmen« ; (DRGM a). Erfindung des Herrn f Hettler, Theilhabers genannter Firma. Von vier gleich langen Holz leisten, des leichten Gewichtes wegen (auch bei grösstem For mat) aus amerikanischem Pappel holz, sind zwei senkrechte mit solchen Schlitzen versehen, dass sich darin die mit geeignetem Falz an beiden Kanten ver sehenen Querleisten leicht einschieben lassen. Durch sechs solcher Schieberschlitze auf jeder Leiste lassen sich die Querleisten auf die Höhe der verschieden grossen Rahmenformen stellen, während die Verschiebbarkeit der Quer leisten in diesen Schieberschlitzen jede gewünschte Breite ge stattet. Mittels vorgesehener Keile kann das eingestellte Format festgehalten werden. Aus dem zusammengesteckten Rahmen kann kein Keil herausfallen, da er sich nur bei ganz herausgezogenen Quer leisten aus seiner Keilnuth entfernen lässt. Um zum Aufleimen der Leinwand auf dem Rahmen rings um glatte Fläche zu haben und nicht durch die leerstehende Schieberschlitze gehindert zu sein, besitzen diese an Schar nieren befindliche Ausfüllklötze, welche zur Vermeidung jeder Unebenheit der Spannrahmenfläche thürehenartig herumgeklappt werden, während sie, wenn ihr Schieberschlitz zum Einschieben der Rahmenleiste benutzt wird, nach aussen zurückgeklappt werden. L. Holzdruck Obgleich in Deutschland bis jetzt wenig gepflegt, dürfte der Druck auf Holz eine grosse Zukunft haben, da die Holz- Bearbeitung dazu übergegangen ist, Füllungen an Thüren, Schränken, Vertikows usw. mit bedrucktem Holz auszulegen, das die bisher gebräuchlichen Schnitzereien usw. nach ahmen soll. Thatsächlich lässt sich auch gut auf Holz drucken, selbst Töne lassen sich durch Kartonplatten leicht her stellen. Eine zum Holzdruck bestimmte sogen. »Maassstab- Druckmaschine« baute vor Jahren die Frankenthaler Schnell pressen - Fabrik Albert & Co. Act.-Ges. Die Bauart dieser Maschine war der Buchdruckschnellpresse ähnlich, nur befand sich die Druckplatte, aus vulkanisirtem Kautschuk hergestellt, auf dem Druckzylinder, während das zu bedruckende Holz auf das Fundament gelegt wurde. Genännte Maschinen-Fabrik befasst sich jedoch nicht mehr mit dem Bau derartiger Maschinen. Auf Tiegeldruckpressen lässt sich Holzdruck mit Leichtig keit ausführen, weil die Bretter auf dem gut zugänglichen Tiegel sicher angelegt werden können. Um einen Ausgleich des Höhenunterschiedes beim Bedrucken ungleich starker Bretter zu ermöglichen, wendet man Gummiunterlagen auf der Tiegelfläche mit Erfolg an. Es hat sich jedoch hierbei