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findlichen hiesige,l Maschinenfabrik mit sämtlichen fortgesetzt. Der Schaden ist zum grüßten Arbeitern Schleuß? geworfen. Arbeiten verrichtet und nachmittags den Ehebund unverschämtesten Weise ausfällig wurde. gaben der Mutter Glauben zu schenken. DaS Kind geschadet. zum größten Teil ans Holz bestand, fand daS Feuer Re aut! daS StadtkcunkenhauS bedurften eine 73jährige Witwe »hr" und was sonst e vch an „putziger Lust ge ¬ geben oder Entgegenkommen zu veranlassen. Durch Gesellen beschäftigen können. E« sind daS Leute, Die Fabrikation wird während des Neu Fabrik in einer zurzeit außer Betrieb be halten. boueS der treten. — In dem soeben auSgrgebenen Gesetz- unl Verordnungsblatt ist das Gesetz zur Abänderung der brach ein 45 Jahre alter Geschäftsführer durch Hin- fallen das Fußgelenk, ein 54jähriger Handarbeiter verstauchte sich das Handgelenk. — Limbach, 28. Dez. Wiederholt hablN in u.» letzivergangenen Tagen Unterhandlungen mit dem Fäcderrrng stattgesunden, um dreien znm Nach- WettervoravOssaa« der Künigt. Säcys. Landes- Wetterwarte zu Dresden. Die Sämpse i« Marotte. General Liautey meldet unterm 29. d. M.: Seit 3 Tagen herrscht hestigel Regen; daS Terrain ist infolgedessen ausgeweicht, so daß die Operationen eingestellt werden mußten. Die Verbinvungen sind unterbrochen, doch ist die Lage in keiner Weise pe- sährdet. Die Truppen haben alle Unbilden gut er tragen, der Gesundheitszustand ist ausgezeichnet. — Inzwischen ist die Witterung wieder günstig gewor den, so daß man mit dem zweiten Teile der Opera tion beginnen konnte. Der „Morning Leader" hat ein drahtloses Telegramm aus Tanger erhallen, demzufolge der Gegersultan Muley Hafid in zwei Schlach ten schwer geschlagen worden sei. Muley Hafid verlor 200 seiner Anhänger und zog sich auf Mar- rakesch zurück. Zeine Gefolgschaft ist völlig demo ralisiert. — Chemnitz, 29. Dez Der Aufnahme in — Polizeiliches Einschreiten machte sich heul! ,mit einem hiesigen Bergarbeiter geschlossen. Sie nachmittag gegen einen aus der Niederlausitz stam rief selbst sofort Hilfeleistung herbei Die Sektion menden gewerbsmäßigen Fechtbruder notwendig, der kleinen Leiche fand gestern nachmittag 4 Uhr der StaatSbahn von ihrem Wohnorte MS zur idenz und zurück. Darin soll, wie man Dresden berichtcr, nunmehr eine Aenderung ein-1von hier die infolge AuSgleitcns auf dem Brühl so treten, indem in Aussicht genommen ist, den Ab- unglücklich zu Falle kam, daß sie einen linksseitigen grordneten Fahrkarten zu überweisen, die zur freie» lOberschenkelhalSbruch erlitt, sowie ein 33jähriger Fahrt auf allen Ltuie« der sächsischen SlaatS IBuchbinder, der auf der Sonnenstraß' zu Falle kam eisenbahanetzeS berechtigen. Voraussichtlich dürft und außer einer stark blutenden Wunde am Hinter- diese Aenderung mit dem neuen Jahre in Krafilkopfe eine Gehirnerschütterung davontrug. Ferner die vom 1. Juli bis 31. Dezember 1907 »»Hz»- zahleude« Beträge sobald al» tunlich zur Auszahlung zu bringen. — Wie im „Reichsanzeiger" jetzt amtlich be- kannlgegeben wird, ist dem Ober-Paftdtrtttar Richter in Chemnitz der Charakter als Geheimer Ober Poftrat mit dem Ronge eine« Rats zweiter Klaffe verliehen worden. > — ES wird darauf aufmerksam gemacht, daß chin 31. Dezember dieses JahreS die Lanb- U«b Kulturrente» auf den Termin Weihnachten 1907 zu bezahlen sind. Da sich die Fälligkeit dieser Renten an den TerminStag bindet und nach dessen Verlauf gegen die Säumigen sofort mit BeitreibungS- matzregeln vorzugehen ist, so mögen sich die Be teiligten mit der Bezahlung beeilen, umsomehr, als sonst noch Kosten entstehen. — Maskenbälle und Sffentliche Kostüm feste düifen nur in der Zeil vom 7. Januar bis mit Fastnacht, im nächsten Jahre also bis mit 3. März, abgehalteu werden. Weiter sei daran er- innnert, daß in der Zftt vor Ostern Tanzoergnü- gungen aller Art nur ms Sonntag Lätare, der im dieser eigenartige Abschluß des gewa Ligen RalhauS- turmeS eine ausgezeichnete Wirkung auSüben. Nach ihrer Vollendung soll die Riesenstgur auf kurze Zeil öffentlich ausgestellt werden. — Die Wahl männer-Ersatzwahlen im 5. Wahlkreis der Stadt Dresden finden in den Tagen vom 8. bis 10. Januar statt. Die Wahl der Abgeordneten ist auf den 22. Januar anberaumt. — Dresden, 29. Dez. Der Gesamtoorstand der Dresdner Tischler-ZwangSinnung richtete an das h'esige Stadtoerordmten Kollegium die Bitte, bei Vergebung der Lose des RathauSneubaues infolge der herrschenden Arbeitslosigkeit im Tischlerberufe sowie der Höhe des Objektes möglichst viele Meister zu beschäftigen. Der Vorsitzende des Kollegiums, Justiziar Dr. Stöckel, machte hierzu folgende Be merkung : „Ich bitte dringend, daS Gesuch wohl wollend zu behandeln. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß viele Tischlermeister und viele kleine Hand werker geradezu am Hungertuche nagen; mehrere ind bei mir gewesen und haben dringend gebeten, hnen Arbeit zuzuweisen, damit sie wenigstens ihre Für Dienstagr Trocken und ziemlich heiter, schwache Luftbewegung, Frostweiter. 31. Dezember: Tagesmtltei —1.2". Maximun , 0,2 ", Minimum —4,0 0 — Der Ring- und Sportkraftttub „Sandow" hatte in einer gestrigen Wethnachts- aufführuvg 'M Altstädter Schützenhause Gelegen heit zu zeigen, daß er in der kurzen Zeit seines Be stehens wacker gearbeitet und in der Ausbildung seiner Mitglieder bereits schöne Resultate erzielt hat. Die Vorführungen der Tropez-Kraftturner, der Zentner-Riege, der Stuhlhandstand- und der Par- terre-Akrobaten sowie der Luftgymnastiker zeichneten sich durch Exaktheit und Eleganz aus und bewiesen, daß im Verein auf turnerische Schulung ebensoviel Gewicht gelegt wird wie auf die Ausbildung der Körperkraft. Eine Programmnummer von be- iondecer Schöndeit waren die Marrnorgruppen, die von einer größeren Anzahl von Mitgliedern gestillt wurden. Sie waren im Sinne antiker Meister ge halten und zeugten in ihrer sinnvollen Anordnung von wirklichem künstlerischen Verständnis des Leiters. Bemerkenswert war auch die eherne Ruhe, die die Mttwirkenden bewahrten, sodaß die weißg» schminkten muskulösen Gestalten tatsächlich Marmorgruppen glichen. Merkwürdigerweise schien gerade diese Programmnummer, mit der jedes großstädtische Barietse Ehre einlegen würde, im Publikum wenig Liklang zu finden ; denn nach den einzelnen Gruppen rührte sich keine Hand, sodaß die Darsteller der Mühe einer Wiederholung enthoben waren; erst am Schluß regte sich schüchtern der traditionelle Applaus. Dafür wurden aber der Komiker „Fridolin Wackel- lotal Stadthaus ihr dierjührige«, guibesuchteS Christ- baumoergnügen ob. Der Verlaus war rm sehr animierter, wozu eine Verlosung eingegangener Ge schenke viel beitrug. — Im Gasthaus zum grauen Wolf hielt gestern abend der Mä«»ergefa»g- Verein „Humor" ebenfalls em Weihnacht«, vergnügen mit anschließendem Tänzchen ab. Auch hier verlebte man einige Stunden angenehmer Geselligkeit. — Gestern Sonntag hielt der hiesige Kani» chrnzüchtrrveret« sein Christbaumvergnügen mit Ball in seinem DereinSlokal Hotel GewerbehauS ab Der Vorsitzende des Vereins begrüßte die anwesen den Gäste und hieß alle herzlich willkommen. Herr Bildhauer Franz Strütz erwiderte als Gast und Vertreter de» Bundes Deutscher Kaninchenzüchter; er dankte für die freundliche Einladung und toasten auf weiteres Gedeihen und fest,n Zusammenhalten deS Vereins. Küche und Keller boten ihr bestes und noch in den frühen Morgenstunden zeigte sich im Lokale ein reges Treiben. Möge eS dem rührigen Verein vergönnt sein, noch oft d rartige frohe Fest zu feiern. Dis Lage in Vnßkchnd. Der Prozeß gegen daS Wtborger Rumpf parlament. In der Sonnabendverhandlung gegen die Unter zeichner des Wiborger Aufrufs griff der frühere Abgeordnete Ramischi 1 i, der in der ver gangenen Verhandlung ohnmächtig geworden war, die Regierung in der heftigsten Weise an. Darauf legte Staatsanwalt Siberg den formellen RechtS- standpunkt der Regierung dar. Die Abfassung des Aufrufs auf fin ländischem Gebiet sei nicht strafbar, dagegen müsse die V e r b r e i t u n g des Aufrufs in Rußland gesetzmäßig gesühnt werden. Die Verteidiger schloffen sich in ihren Ausführungen den von den Angeklagten vorgebrachten Verteidigung?- gründen an. Die Sitzung wurde darauf bis Mon tag vertagt. Als die Angeklagten den GerichtSsaal »erließen, wurden sie von der Menge mit begeisterten Kundgebungen begrüßt. die Vermittelung deS Industrie» Vereins dürfte eS nunmehr gelingen, in Kürze einen Weg zu finden, der sowohl die Färber, Bleicher und Appreteure, als auch die Handschuh- und Wirkwarenfabrikonten be- friedigep wird. — AWicka«, 30. Dez. Gestern früh sand man auf dem Bahnhof Niederschlema zwischen den Gleisen liegend einen der Bremser vor, die den gegen '/,L Uhr morgens in Zwickau nach Aue abfahreuden Güterzug begleiten. Der an den Unterschenkeln schwer Verletzte wurde mit dem rächsten nach Zwickau ver kehrenden Personenzuge in daS hiesige Krankenstist übergeführt. — Erimmtlfchau, 28. Dez. Ein in über- mäßiger Feststimmung befindlicher Handarbeiter faßte eine mit einem vierglase über die Straße gehende Frau an der Taille an, worüber diese so erschrak, daß sie hivfiel. Der Angreifer kam eben falls zu Fall, wobei ihm von den Glasscherben sämt liche Adern und Flechsen der rechten Hand zer- schnitten wurden und er infolge des sehr starken Blutverlustes besinnungslos inS Krankenhaus ge bracht werden mußte. — Plaue» i. B-, 29. Dez. Die Vogtlän- dische Molkerei (E. G. m. b. H), die vor einigen Jahren von einer Anzahl Lrndwirte der Umgebung Plauens begründet worden ist, errichtet im nahen Straßberg eine Käserei und eine Schweinemastanstalt. — Ntederfchlema, 28. Dez. Zu dem Brand der Maschinenfabrik von E. Hoffmann ist noch mit- zuteilen, daß das Feuer zuerst in dem als Modell tischlerei benutzten Raume bemerkt worden war. DaS Fabrikgebäude mit den Maschinen ist bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt. Es gelang, das Wohnhaus, die Kontor» und Zeichenräume, die Schmiede, sowie die Dampf- und Lichtanlage zu er- boten wurde, stürmisch bejubelt. Der Schluß der»Gesetzes, die Gewährung von Wohu««S»geIdz» Aufführung bildeten griechisch-römische Ringkämpfe.IschüFe« betreffend, mit der zugehöriger Aussühr- —i. Die hiesige freiwillige Keuerwehr uugSverordnung des Finanzministeriums publiziert. II. Komp, hielt am Sonnabend abend im Verein»- Die AuSstellungSbehöiden werden darin angewiesen, Teil durch Versicherung gedeckt. Immerhin dürfte bem Besitzer ein bedeutender Verlust entstehen, da viele zum Versand bereitstehende Maschinenfabrikale dem Feuer zum Opfer fielen. — Dresden, 29. Dez. Eine allegorische Figur von 5'/, Meter Höhe wird sich in einigen Wochen auf dem nahezu vollendeten Rathausturme erheben. Sie stellt gewissermaßen den Schutzgeist Dresdens dar. E'N unbekleideter Riese mit der Mauerkrone auf dem bärtigen Haupte hält in der linken Hand ein gewaltiges Füllhorn und erhebt seine Rechte segnend über die Stadt. Der Koloß wiro gegenwärtig bei der Firma Hermann Beeg in Kupfer getrieben und soll dann vergoldet werden. Von seinen Dimensionen macht man sich ungefähr ein Bild, wenn man hört, daß in einem seiner Oberschenkel ein Mann bequem Platz finden kann. Lie Figur ist von Pros.ssor Guhr, Königliche Kunstgemerbeschule, mooelliert worben. Im Innern ces Körpers werden starke Eisenträger und Eisen ringe für die notwendige Sicherheit und Befestigung der Figur angebracht werden. Zweifellos wird — Ein in der Oststraße wohnender Hou» Jahre 1908 auf den 29. März fällt, statthaft sind. Weber erhielt am 3. Feielillge den Besuch eines — Luga», 28. Dez. Traurige Weihnachten Bekannten, der zur Zeit arbeitslos ist. Während durchlrbie in diesem Jahre die Familie deS Werks- sich der Logisinhabec einmal vorübergehend aus der boten Schlegel hur. Nachdem erst vor wenigen Stube entfernt hatte, eignete sich der „Freund" dos Wochen zu gleicher Zen zwei blühende Kinder am in einer frei dahängenden Hose steckende Porte Typhus gestorben waren, entriß die unheimliche monnaie des ersteren mit 11 Mk. Inhalt, d-w Krankheit der Familie die treusorgende Mutter. Erlös für die soeben erfolgte Warenablieferung, an. UeberdieS liegen von den noch lebenden 5 Kindern Auf den Vorhalt deS Besitzers, der den Verlust sofon weitere zwei schwer krank im Lugauer Kuoppschatts- nach seiner Rückkunft bemerkte, bestritt der Täte» Krankenhause. entschieden, den Diebstahl auSgesührt zu haben, gab — Hohndorf, 28. Dez. Zu dem Funde ihn aber schließlich, nachdem Anzeige erstattet war, einer Kindesleiche wird noch berichtet, daß ein Ver- reumütig zu. Er behauptete, den Diebstahl wegen biechen ausgeschlossen ist. Die in Frage kommende Mangels an Verdienst auSgeflihrt zu haben. Das Mutter wurde auf dem Abort von ihrer Niederkunft. Geld hatte er bis auf einen geringen Betrag iü dis sie eist in 2 Monaten erwartete, überrascht. Sie sich verwendet, das Portemonnaie aber in ein» hatte an demselben Tage vormittags noch schwere — i. Heute gegin mittag entstand in eine, Ireichliche Nahrung, doch wurde der Brand wirksam Wohnung der Schützenstroße ein Stubenbraud, ^kämpft. der aber alücklicherweise durch hinzngekommene Psi-1 — Glaucha», 27. Dez. Der Inhaber der ionen erstickt wurde, ehe er größeren Umfang an F rma Otto Boeßneck 3c Co., Otto Boetzneck, hat dn nehmen konnte. Den Flammen fielen auch die amliür die Beamten und Aroeitec der Firma anläßlich Fenster hängenden Gardinen zum Opfer. Der Brant d 4 25jährige„ Jubiläums der Firma errichtete ist vermutlich durch spielende Kinder entstanden. Stiftung zu WohlsahrtSzwecken jetzt erhöht, und — DiefSchfifche» La»dtagSabgeord»etev zwar für die hüsige Firma auf 30 000 Mk. und besaßen bisher nur Karten für freie Fahrt auf für die Fabrik in Mülsen St. Michel» auf 40000 Mk —i. Durch die letzten kalten Tage hat sich war vollständig entwickelt und hat bei der Geburt bereit« auf unseren Teichen eine recht ansehnliche wahischeinlich gelebt. Eisdecke gebildet, die bei Fortdauer des Frostes! — Lichtenstein, 28. Dez. Schwer verunglückt für den NeujahrSlag die schönste Schlittschuhbahn »st heute früh 3 Uhr auf dem Höhndorfer Kohien- verspricht. Bereits gestern tummelten sich Kinde» werke „Vereinigtfelo" der 21 Jahre alte Bergarbeiter auf einigen Teichen der Umgebung. Daß aber da- Mox Werner von hier dadurch, daß ihm durch Eis noch nicht die nölige Tragfähigkeit besitzt, mußt» hsiEbrechende Stcinmoffen das rechte Bein zer- gestern ein in der Alistadt wohnender Schulknob» schmettert wurde. Der Verunglückte wollte sich in erfahren, der auf einem in der Nähe der Sladt ge 8 Tagen verheiraten. Sein Befinden gibt zu Be legenen Teiche Schlittschuh lief und hierbei eu.broch.Isenken Anlaß. Da er sich nicht selbst aus seiner bedenklichen Lag»! — Glaucha», 28. Dez. In dem bekannten befreien konnte, brachte ihn ei» junger Bursche, de, VsrgnügunpSlokal Kolosseum zu Remse brach gestern den Vorfall bemerkt hatte, aufs Trockene. Dew labend ein Brand aus, dem glücklicherweise nur ein Kleinen hat glücklicherweise das kalte Bad nichts Anbau zum Opfer fiel. Da dieses und sein Inhalt Sächsische» Hohe«stet«.Er»stthaI, 30. Dezember. "inen Geschäftsmann in der Dresdner-Im Gegenwart eines Vertreters der Staatsanwaltschaft » o straße, der ihm nichts verabreichen wollte, IN derlstalt. Nach dem Ergebnis der Sektion ist den An- Mittellose Mädchen. Roman von H. Ehrhardt. 27. Fortsetzung. iAaLdruck verbalen., „Aber jetzt ganz artig sein!" mahnt sie dann, indem sie eine recht zurückhaltende Miene aufzu- setzen sucht, „wir sind gleich zu Haus. Merkt man mir was an?" Sie wendet ihm ihr frisches, gerötetes Gesicht zu, aus dem trotz all ihres Bemühens überall die innere Glückseligkeit herauslacht, und er mustert sie mit ernsthafter Genauigkeit, ehe er in dem förm lichen Verkehrston sagt: „Nun, gewiß, mein gnädiges Fräulein, der kleine Schwips, den Sie haben, läßt sich nicht ver bergen. Aber der ist verzeihlich nach solchem Feste.« Sie muß einen Moment hinwegsehen, ehe es ihr gelingt, ihm ein schmollendes Gesicht zu zeigen. Als echte Evastochter scheint ihr das letztere unbe dingt notwendig. Vorwurfsvoll sagte sie: „Pfui, wie häßlich!" Er versucht ihr in die Augen zu sehen. „So rin kleiner Rausch ist gar nicht häßlich", neckt er, „besonders, wenn er nicht von geistigen Getränken herrührt." Sie hat ihn verstanden, aber antworten kann sic nicht mehr — kaum daß er ihr unbemerkt noch sagen kann: „Du hörst morgen früh von mir" — denn das Ehepaar ist vor dem Hause angelangt, und während der Hauptmann den Schlüssel mit e nem energischen Ruck ins Schloß schiebt, ist die blasse Frau stehen geblieben und steht die beiden langen Leute herankommen. Das fahle Frühlicht ruht auf ihrem verblühten, graufarbenen Gesicht. Ist es die ungünstige Beleuchtung nach der durch wachten Nacht oder der Gegensatz zu Snses blühen ¬ der Jugendschönheit — nie ist Frau fNeta dem jungen Offizier so abschreckend häßlich erschienen, wie in diesem Moment, da auch nicht ein Schimmer von Liebenswürdigkeit die nüchternen Züge ver schönt. Mit welch unfreundlichem Blick sie scine kleine Braut ansieht l Fest und beruhigend drü» t cr g»m Abschied die kleine bebende Hand. Flüchtig streift er den rehledernen Handschuh der blassen Frau mit den Lippen. Ein gezwungen freundliches „Adieu!" hinüber und herüber — aber in dem Blick, den die beiden Männer dabei tauschten, liegt etwas u» bewußt Feindseliges. Dann klirrt Trautendorfs Säbel iw. Davor- gehen über das schlüpfrige Pflaster. XIII. Hauptmann von Brockhaus empfing uw "idtren Morgen Trautendorf mit einem Gesicht, in ?em ein kalter, spöttischer Zug um die Mundwivke »jchts gutes weissagte. Die Leutnants waren »"ch der durchtanzt n Nacht schlapp und verdrossen un > r ebel lierten innerlich mehr denn je gegen den g« r engen Vorgesetzten, und ihr unlustiger Ton, wirkte Zus die Untergebenen weiter — es ging alles w serabel, kein Griff klappte. Die Mannschaften kamen immer mehr aus der Fassung. Der Hauptmann versteinerte förmlich vor innerer Wut, die sich in einer kurzen, vernichtenden Kritik Luft machte. Er wurde nie heftig, aber seine verletzende höhnische Kälte wirkte um so unangenehmer. Die Leute atmen auf, als nach dem Fortgang des Gestrengen aus deni Munde des Feldwebels sich ein tosender Schwall nicht gerade sehr gewähl ter Schimpfworte über ihr« schuldbewußt geneigten Häupter ergoß. Das wie erlösender Regen nach der dumpf drückenden Atmosphäre eines in der Luft hc »genden Gitters. Erleichtert trollten sie im Lauf schritt von dannen. Fritz Trautendorf schlenderte langsam seiner Wohnung zu. In seinen Glücksrausch war das finstere Gesicht seines Hauptmanns, sein mehr als dienstlich knappe: Ton als leise Verstimmung ge fallen. Ja, er war sehr unruhig geworden. Er witterte eine nahe Gefahr, aber er war sich nicht klar, von welcher Seite sie kommen würde, nur da rüber, daß sie sein Liebesglück bedrohte. Von einer jähen Angst befallen, bereute er jetzt, den Heimweg mit Suse in törichter Weise vertändelt zu haben, anstatt gleich ernsthaft die Konsequenzen ihrer heimlichen Verlobung mit ihr zu besprechen. Frau von Brockhaus hatte von dem alten Meridies ein mal als von einem „Sonderling" gesprochen, ohne sich näher darüber auszulassen, nun wollte er gern erst von Suse erfahren, wie der Vater sich wohl seiner Werbung gegenüber stellen würde und wie er am besten zu fassen war. Vielleicht hatte der Alte ganz andere Pläne mit der hübschen Tochter gehabt, als sie an einen fast mittellosen Offizier zu verheiraten mit einem endlosen Brautstand als Zugabe. Schließlich hatte er ein kurzes „Nein" zu ge wärtigen, wenn er die Sache falsch anfing. Er mußte bestimmt erst alles genau mit Suse durch sprechen. Im Moment fiel ihm das Nachdenken über diese Angelegenheit schwer, die schlaflose Nacht begann sich an ihm zu rächen, in seinen Schläfen meldete sich ein bohrender Schmerz, seine Augen lider schienen von Blei zu sein. Er zog die Uhr. Erst 20 Minuten nach 10 Uhr. Da konnte er gut noch eine Stunde schlafen, denn vor 12 Uhr durfte er sich nach einem Balle bei den Damen doch nicht melden lassen. Also rasch nach Haus. Unterwegs trat er noch in einen Blumenladen Die niedliche, schwarzäugige Verkäuferin errötete freudig. Er hatte eben überall Glück bei den Frauen. Aber heut fand er kein galantes Scherz wort für die hübsche Blumenfee, er war sehr freund lich, aber sie merkte zum ersten Male die Schranke, die sie von dem eleganten Offizier trennte. Er be stellte einen flachen Strauß aus Veilchen und Mai glöckchen, kritzelte rasch seinen Namen auf eins der stets vorrätigen Kärtchen und gab die Adresse an. Nachdem er das Versprechen erhalten hatte, daß der Strauß sofort hinbesorgt werden sollte, ging er, ein wenig zerstreut grüßend, fort. Mit einem weh mütigen Blick sah das große schlanke Mädchen ihm nach. Zwei Stunden später — der Laufbursche mit dem Strauß war bereits seit längerer Zeit fort — klirrte der Säbel des Offiziers abermals vor ihrer Tür vorüber. Er war jetzt im Helm und sichtlich in großer Eile. Leicht geärgert erschien sein Gesichtsausdruck. Nicht ohne Grund. Er hatte sich ganz gegen seinen Wunsch arg verspätet. Der Bursche war, wie immer, wenn er am nötigsten gebraucht wurde, nicht dagewesen, als er zu Haus ankam, und der junge Offizier hatte die Sekretärswitwe, von der er die beiden Zimmer ge mietet hatte, gebeten, ihn nach einer Stunde zu wecken. Totmüde war er sofort fest eingeschlafen und von der mitleidigen Witwe, die's nicht übers Herz gebracht hatte, ihn dem süßen Schlummer zu entreißen, eine halbe Stunde zu spät geweckt worden. Fortsetzung folgt.