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MenUm-EMAler TaMft. Amtsblatt. Nr- 238. Sonntag, den 12. Oktober 1902. 1. Beilage. die Der Marine-Etat wird in der Gestalt, die Einige Ttige später war Hohcnrain genöthigt, aus I Liess Gedanken mit reizvollen Bildern naoen Glücks, mb nach dem Anblick des geliebten Weibes, habe ich noch einige Nach diesen Worten Venezuela, und damit ist die Liste der Staaten, sine Knegsflagge zur See führen, abgeschlossen. ich habe mit ihm überlegt, so kann Stunde dort abholen, bis dahin er im neuen Reichshaushalts-Voranschlag aufweist, ich in den Grenzen halten, die durch den Rahmen des Flottengesetzes gezogen sind. „Es gilt aber", so schreibt die „Nat.-lib. Korr.", „nicht für ausgeschlossen, daß ini Reichstage eine Strömung sich geltend macht dafür, im Interesse der Förderung und Neubelebung und von späteren Batsch, Berger, Livonius, Gra* Monts, Freiherr v. Schleinitz, Zirzow und v. Knorr Im Jahre 1861 ging die Amazone zum letzten Male in See, um nie wieder in die Heimath zurückzukehrer:. Wie aus einigen an der holländischen Küste angetric- denen Schiffstrümmern festgestellt werden konnte, war das Schiff einem schweren Unwetter zum Opfer ge- sallen, und mit Mann und MauS untergegangen. Das Schulschiff Merkur endlich war ehemals ein Handels- schiff und gehörte der preußischen Seehandlung. Von dieser wurde es seitens der preußischen Marine ange kauft, und dem Geschwader als Transportschiff beige- geben. Geschütze führte der Merkur überhaupt nicht. Schon ein Jahr vor der Geschwaderreise war es unter dem Kommando des Kapitäns zur See Donner in Westindien gewesen. Ksmmandirt wurde LaS Ge schwader vom Kommodore Schröder, Kommandant des Flaggschiffes Gefion war der aus schwedischen Diensten übernommene Kapitän Sundewall. Die Reise ging zunächst nach der Westküste Afrikas und dann nach Amerika. Im J.ili 1853 ankerte das Geschwader, welches überall den denkbar besten Eindruck hinter lassen hotte, wieder aus der Rhede von Spithead, wo die drei Schiffe vom Prinzen Adalbert inspizirt wurden. Am 10. Oktober werden eS 50 Jahre, daß zum erstenmale deutsche Kriegsschiffe eine überseeische Reise im Geschwaderverband angetreten haben. Es waren dies die Fregatte Gefion, die Korvette Amazone und das Transport, und Schulschiff Merkur, welche den Stamm der jungen, vom Prinzen Adalbert ins Leben gerufenen, preußischen Kriegsmarine bildeten. Die drei Schiffe waren erst im Frühling 1852 in die preußische Flotte übernommen worden, und zwar die Gefion von der 1849er deutschen Flotte, deren allzu kurze Geschichte wohl bekannt ist. Die stolze Fregatte war bei dem Eckernfördec Gefecht von den Dänen er- beutet worden, erhielt dann den Namen Eckernförde bis sie in der preußischen Marine ihren ursprünglichen Namen wieder bekam. Das Schiff war vollgetakelt und besaß eine Bestückung von dreißig größeren Ge schützen in der Batterie, und zehn kleineren Geschützen auf dem Verdeck. Es war eins der schönsten Schiffe seiner Zeit und hat lange Jahre der Marine zur Zierde gereicht. Zuletzt hat es im Kieler Hasen als Kasernenhulk Verwendung gefunden. Die Segelkor vette Amazone war am 24. Juni 1843 vom Stapel gelaufen und dienre als Schulschiff für Seekadetten und Schiffsjungen. Sie besaß bei einer Länge von 62 Meter eine außerordentlich hohe Takelage und eine verhältnißmäßig sehr starke Armirung. Ihr Schicksal wurde im ganzen deutschen Reich aufs Tiefste beklagt. Während ihrer Reise im ersten preußischen Geschwader und viele Jahre nachher sind auf ihr fast alle später hin bekannt gewordenen Offiziere ausgebildet. Wir nennen von diesen Weickhmann, Klatt, Przewisinski, Maclean, von Werner, Kinderling, Chüden, UlfferS Politische Wochenschau. Wir leben zur Zeit in einer Aera der Kongresse, die in ununterbrochener Reihe einander folgen. Juristische, volkswirthfchastliche, sozialpolitische, religiöse, parteipolitische Tagungen der Frauen, der Bankiers und noch zahlreiche andere mehr haben im Lause der letzten Wochen stattgesunden, und die Verhandlungen dieser Kongresse sind zum großen Theil mit lebhaftem Interesse verfolgt worden. Bon den zahlreichen Tagungen der vergangenen Woche Hit wohl das stärkste Interesse der in Frankfurt a. M. abgehaltene Kongreß zur Bekämpfung des Mädchenhandels hervor- gerufen. Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Frage von hoher Bedeutung, sondern zugleich um eine jener wenigen Fragen, der gegenüber sich alle Staaten, alle polifischen Parteien und die Bekenner aller Religionen in erfreulicher Uebereinstimmung be finden. (Bei der Wichtigkeit der Verhandlungen kommen wir auf dieselben noch zurück.) Die Dinge liegen hier genau umgekehrt wie bei der Frage des Zolltarifs, bei der nicht nur die Jnteresfen der verschiedenen Staaten, sondern auch die der verschiedenen Parteien schars aufeinander platzen. Die Gegensätze, welche sich in Deutschland bei dem Streit um den Zolltarif entwickelt haben, sind durch die glücklich beendigte DreivierteljahrSarbeit am Zoll tarif nicht gemildert, sondern eher verstärkt worden. Und der Reichstag, der am Dienstag wieder zur Fortsetzung seiner Tagung zusammentritt, findet die Zolltarisvorlage in einem noch viel kritischeren Stadium wieder, als jenes, in dem er sie der Kommission über liefert hatte. Werden sich die Dinge im Plenum anders gestalten? Hier und da glaubt man zwar, sowohl bei den Konservativen wie beim Centrum eine üieigung zur Einkehr und Umkehr wahrnehmen zu > können, aber bisher hat der Mahnrus des Herrn von ' Frege nicht allzu viel Anklang gefunden, und beim ' Bund der Landwirthe ist das „politisch-wirthschaft- liche Testament" des Herrn v. Frege mit Hohn und Spott ausgenommen worden. Zwei Tage nach dem Zusammentritt des Reichs tags soll in Berlin der Empfang der Burengenerale stattfinden, freilich nur der Empfang seitens der Berliner Bevölkerung. Die Geschichte der angekündigten und dann wieder abgesagten Audienz der Buren generale beim Kaiser weist manche Unklarheit und manches Räthsel auf. Das deutsche Volk hätte es mit Sympathie begrüßt, wenn der Kaiser den Führern des heldenmüthigen Burenvolkes durch die Gewährung einer Audienz eine Ehrung erwiesen hätte. Aber das deutsch-' Volk hätte nicht minder Verständniß dafür gehabt, wenn die Bärenführer Bedenken dagegen ge habt hätten, diese Audienz auf dem Umwege über den englischen Botschafter nachzusuchen. Daß aber die Burengenerale zuerst auf diese dem international- höfischen Brauch entsprechende Bedingung eingingen, dann aber Plötzlich durch eine Aeuderung ihrer Taktik die Audienz unmöglich machten, hat überall ein be rechtigtes Befremden hervorgerufen. Bald darauf verließ sie das Haus. Als sie eben auf einen Briefkasten zuschritt, um ihr Billet selbst zu befördern, trat ein eleganter Mann an sie heran und begrüßte sie vertraulich. Es war Allan Mac Gregor. Sie reichte ihm die Hand und erröthetc. Lächelnd nahm er das Briefchen von ihr entgegen und begleitete sie nach nach dem Wendelstein'schen Hause. Sie pflogen im Gehen eine lebhafte und eisrige Unterredung. Onkel Wilhelms Gäste Roman von A. von der Elbe. 59. Forts. Nachdruck verboten. Hohenrain trat einen Schritt auf den Diener zu und sagte: „Die gnädige Frau ist augenblicklich ver hindert, zu empfangen." Der Mann verschwand. Als Hohenrain sich umwandte, erschrak er über den Ausdruck in Adelheids Zügen. Sie war so blaß ge- worden, daß ihre Sommersproffen sie fast gelb erschein-« ießen, hielt die Hände geballt und die spitzen weißen Zähne in die Unterlippe gepreßt. „Infame Bevormundung" — zischte sie und wandte ihm den Rücken. Das neueste Linienschiff unserer Flotte, „Wettin", ist in Dienst gestellt worden. Mit dem auf der Schichauwerft in Danzig erbauten, am 6. Juni 1901 oom Stapel gelassenen Schiffe wird ein neuer Linien schiffstyp eingesührt, der den Typ der „Kaiser"°Klasse wesentlich verbessert. Der Fortschritt beruht einmal in den: vergrößerten Deplacement — „Wettin" hat 11,800 To. Wasserverdrängung, die „Kaiser"-Schiffe besitzen nur 11,080 Tonnen — und einer gesteigerten Maschinenkraft, dann aber auch in einer zweckmäßigeren Anordnung der Panzerung und der Artillerie. Das mit 54 Schnellfeuerkanonen verschiedenen Kalibers armirte Schiff ist als Geschaderschiff eingerichtet; es hat eine Besatzung von 650 Mann. Die Baukosten belaufen sich auf 22,5 Millionen Mark, Kommandant des „Wettin" ist Kapitän z. S. v. Müller, der seiner zeit den Prinzen Heinrich nach Ostasien begleitete und in den letzten Jahren AbtheilungSvorstand im Marine- kabinett war. Im Laufe der nächsten Monate kommen die Schwesterschiffe „Wittelsbach" und „Zähringen", in Jahresfrist „Mecklenburg" und „Schwaben" zur. Indienststellung. Die stetige Vermehrung unserer Kriegsflotte, die in den letzten Tagen durch die Vollendung der beiden erstklassigen Panzer „Wettin" und „Zähringen" einen nicht unbeträchtlichen Kräftezuwachs erhielt, regt zu eiwm Vergleich mit den anderen Seemächten an. Während Deutschland heute über 11 moderne Prrzer verfügt, werden bereits die nächsten Jahre einen wei- leren Zuwachs bringen, da augenblicklich noch drei Linienschiffe der Wittelsbachklasse auf Stapel liegen und mit dem Bau von zwei Panzern von noch ge waltigeren Dimensionen eine neue Klasse begonnen ist. Nach Verwirklichung des Flottenplanes, wie ihn das Flottengefetz vom 14. Juni 1900 festgesetzt yat, soll unsere Flotte brkanntlich über 38 Panzer» ichiffe gebieten. An Ei satzbaute» sind bis zum Jahre 1917 17 weitere Schlachtschiffe in Aussicht genommen, und da zu erwarten steht, daß zu diesem Zeitpunkt wenigstens die vier Schiffe der Brandenburgklasse noch gefechtstüchtig fein dürsten, wozu noch die acht umge bauten Schiffe der Siegfriedklasse gerechnet werden müssen, so wird unsere heimische Schlachtflotte in 15 Jahren die stattliche Anzahl von etwa 40 Panzern -ufweisen können. Wie steht es nun mit den Kriegs- marinen der anderen Staaten? An erster Stelle marschirt da England, das zur Zeit über 51 Linien- chiffe versügt, dann folgt Frankreich mit 28, hierauf Rußland mit 25, die Vereinigten Staaten von Nord- Amerika mit 17. An fünfter Stelle kommt dann Deutschland, an sechster Italien. Das aufstrebende Japan besitzt 6 Panzerschiff'. Ferner wäre Oesterreich- Ungarn zu nennen, das zur Zett zwei größere Schlacht- ichiffe auf Stapel gelegt hat, ferner Spanien, durch den unglücklichen Krieg mit den Vereinigten Staaten in seiner Seemacht allerdings sehr zurückgedrängt. Die niederländische Kriegsmarine, die einst ein so gebieten der Faktor zur See war, verfügt heute nur über wenige, aber sehr gute Panzerschiffe. Noch schwächer zeigt sich die vereinigte Kriegsflotte von Schweden und Norwegen. A -f diese folgen die Türkei und die kleinen Marinen von Argentinien, Brasilien, Dänemark, Chile, China, Griechenland und Pvitugal. Die unbedeutend- ten Kriegsflotten besitzen noch Belgien, Bulgarien, Rumänien, Colunibien, Costa Rica, Ecuador, Egypten, Hai i. Daran reihen sich noch Korea, Liberia, Mexiko, Persien, Peru, San Domingo, Siam, Uruguay unk er sür die Wohnunp, dis sie beziehen wollten, wünschens- werth hielt. Adelheid schien ja nun mit seinen Plänen einver standen zu sein. Sie benahm sich freilich gegen ihn kühl und ablehnend, aber sie ivagte nichts mehr einzn- wenden. Es lag ja auf der Hand, daß gegen die Thatsache der Abschiedsbewilligung nichts mehr zu machen war. Von ihrem Vater wurde sie darauf hingcwiesen, daß ihr Mann in seinem Rechte sei, daß sie dem eigenen Verhalten diese ihr unerfreuliche Aenderung ihrer Lebensverhältniffe zuzuschreiben habe, daß aber ihre Stellung in Schloß Hohenrainburg im Grunde eine be vorzugtere sei, als hier, im gemietheten Logis uns an der Seite eines jungen Lieutenants. Also sollte sie sich ügen und nun endlich anfangen, solide zu werden. Dieser Zurechtweisungen von Seiten des strengen Vaters hatte sie kein Wort entgegen zu setzen gewagt, oder war diese scheinbare Fügsamkeit nur dis Maske für widersetzliche Gedanken und gefährliche Pläne? Hohenrain kam befriedigt vom Gute zurück; cs war doch wunderhübsch daheim und jetzt im Früh- ling die Gegend so lachend und schön, daß Adelheid sich dort wohl fühlen und eingewöhnen mußte. Der tleine Umbau, den sie früher selbst vorge- fchlagen hatte, würde bald geschehen sein und ihr gewiß gefallen. Die Eltern waren glücklich über seinen Ent schluß und ihrer baldigen Uebersiedelung stand nichts mehr im Wege. Er wollte nun auch Geduld mit Adelheid haben, wenn sie anfänglich noch etwas unfügsam und spröde blieb. Lebten sie endlich ganz ungestört und allein nm einander, so würde sie eine große Liebe erkennen und ihm mit wahrer Hingebung lohnen. Während er sein Haus wieder betrat, erfüllten chn Die Zelte« ««der« sich! Das erste preußische Geschwader. Er sah, daß augenblicklich nicht mit ihr zu reden sei, sagte also kurz: „Die Wohnung ist gekündigt, in vier Wochen ziehen wir fort. Willst Du gehen und Dich gegen Deinen Vater -uSsprechen? Er weiß von Allem, ich habe mit ihm überlegt, so kann ich Dich in einer „Leid r besitze ich aber gar kein Geschick zur Landpommcrauze und muß Dir endlich auch gestehen, daß ich von Anfang an kür Alla > Mac Gregor Feuer gefangen habe. „Es mar wirklich zu viel verlangt von Dir, daß ich der großen Welt, >n der ich schwimme, wie der Fisch im Wasser, meines langweiligen Eheringleivs halb:r auf immer den Rücken kehren solle. Allan ist ebenso reich, liebt mich ebenso heiß, wie Du. Ich folge ihm, mag er mich nach Paris, Wien, Rom oder London führen, „Wir bitten Dich, die Scheidung einzuleiten, da mit wir bald vor der Welt in Ordnung kommen. Allan legt die Adresse seines Rechtsanwalts bei der ermächtigt ist, in meinem Rameu mit Dir zu, unterhandeln. Trö'te Dich und vergiß Deine frei- heitsbedürftige Adelheid." Max von Hohenrain mußte diesen von der äußersten Leichfertigkeit diktirteu Brief mehrere Male lesen, um seinen Inhalt ganz zu fassen, um zu be greifen, wie frivol und flach sie geartet war, sie, die er liebte. Dieses Acußerste würde er ihr trotz aller brennenden Eifersucht doch nie getraut haben. Der quälende Schmerz in seiner Seele, das an fängliche Richtglauben, ging allmälig in eine zornige Verachtung gegen die Nichtswürdige über. Er be mühte sich, die Liebe, die so voll und ganz von ihm Besitz genommen, die der Inhalt seines Daseins während der letz'en Jahre gewesen war, aus seinem Herzen zu reißen. Ihr Bild veränderte sich vor seinem geistigen Auge. Er sah sie nicht mehr in ihrer reizvollen Heiterkeit, ihrer tändelnden Anmuth und Grazie, er sah sie kaltherzig, berechnend und tückisch. Wollte er sich nicht selbst verachten, so mußte er den Altar, den er zur Anbetung dieses Weibes in seinem Herzen errichtet hatte, umfloßen und ihr Bild hinauskehreu. Fortsetzung folgt. dringende Geschäfte zu erledigen." verließ er das Zimmer. Adelheid sank wieder in oen Sessel zurück und ver hüllte das Gesicht mit den Händen. Sie weinte nicht sie sann nach und suchte sich zu taffen. Dann und wann knirschte sie mit den Zähnen. „Er wagt viel — zu viel," kam es über ihre Lippen. Dann sprang sie empor, warf sich an ihrem Schreibtisch wieder und schrieb mit fliegender Feder ein paar Zeilen. Sie adresfirte das Billet und steckte es zu sich. urze Zeit nach dem Gute zu reisen. Er mußte selbst sen frohesten Hoffnungen und einer heißen Sehnsucht Vie Anordnungen für einen kleinen Umbau treffen, den! nach dem Anblick des geliebten Weibes. Die Trepp- hinaufstürmend, rief er dem Diener zu, ob die gnädige Frau in ihrem Kabinet sei? Verzeihen Herr Lieutenant," erwiderte der Mann stockend „die gnädige Frau ist nicht zu Hause" „Ich schrieb voch —" „Die gnädige Frau ist gleich nach dem Herrn Lieutenant abgereist." „Abgcreist?" Der Herr Oberst von Wendelstein und der Herr Assessor sind auch schon ein paar Mal dagcwesen." Hohenrain hörte nichts mehr. Sein Herz klopfte zum Zerspringen, eine tödtliche Augst befiel ihn. Er durcheilte die Zimmer. Er wollte sich beherrschen, ihr nicht Unrecht thun mit argen Gedanken. Er war keiner Ucberlegung fähig. Endlich sagte er sich, stehen bleibend, die Hand an der Stirn, daß er vielleicht auf ihrem Schreib tische ein Wort, eine Erklärung finden werde. Mit bebenden Händen wühlte er nvter den Kleinigkeiten, Alles durchcinanderwerfend. Er schlug die Sammelmappe auf. Ha ein Brief — ein an ihn adressirter Brief! Seine Glieder trugen ihn nicht mehr, er fank auf den zierlichen Schreib fessel und hielt ein paar Augen blicke, bevor er sich entschließen konnte, den Brief zu lesen, da« Blatt erfüllt von besinnungsloser Angst in der zitternde a Hand. Endlich haftete sein Auge auf ihren langgezogenen Buchstaben, die er so gut kannte. Nur mühsam faßte er den Sinn dessen, was sie schrieb. Der Brief lautete: „Liebes Mäxchcn! Ich würde vielleicht bei Dir ausgehalten haben, denn Du bist ja eigentlich ein ganz netter Kerl, wenn Du nicht immer wieder den Othello und lächerlichen Tyrannen herausgekehrt hättest. der heimischen Erwerbsthätigkeit eine Beschleunigung der im Flottenplan vorgesehenen Bauten eintreten zu lassen. Das würde in gleichem Maße der Industrie und der in ihr beschäftigten Arbeiterschaft, wie indirekt auch der Landwirthschast zu gute kommen. Denn je rascher das theilweise Darniederliegen der Industrie überwunden wird, um so mehr wird auch die Wieder erhöhung der Kaufkraft dieses Theiles der vaterländi schen Produktion der Landwirthschast zu gute kommen."