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von 20 Centimetern, eine Kupferkette von 59 Centimetern, Kettenstückchen von 15 Centimetern, also inSge- 2 übergeführt werden, was am Sonntag mit Hilfe einer darunter auch die Bücher dcS dortigen Pensionsfonds^ Kompagnie Soldaten gesckah. Es waren vier derartige der erst vor kurzem durch freiwillige Beiträge mit Anrichteräume hergerichtet, deren Offizianten sich durch verschiedenfarbige Schleifen in den preußischen Kom- IS« ÄI pagniefarben, weiß, rolh, gelb, blau, unterschieden. Der größte dieser, mit mächtigen „Würmern" auSge- stattelen Räume führt den Namen „Hölle". Jede Platte ist immer für zehn Speisende berechnet, die Platten sind dementsprechend handlich, was bei der Schnelligkeit, mit der servirt werden muß, sehr nöthig ist. Es waren 2 Enten für je 10 Gäste gerechnet, nur die Pagen bekamen je 3 Enten auf ihre 5 Platten; man weiß auch bei Hofe, daß die Jugend mit gutem Appetit gesegnet ist. Zeit zum langen Ueberlegen wird bei derartigen Festmählern nicht gegeben; wer nicht zur Zeit abgegessen hat, dem wird das Essen einfach wieder weggenommen. Das Eis wird nicht in der königlichen Küche hergestellt, sondern bei den gro ßen Festmählern von Kranzler geliefert. * Ein kostbarer Arend beschäftigt die Ber, liner Kriminalpolizei. Ein Händler aus der Krausen- straße sah auf dem Flur feines Hauses ein Packet in ZeitungSpapier liegen und bat die Pförtnerin, den „Schmutz" zu beseitigen. Bei näherem Zusehen ergab sich, daß dar Packet 23,000 Mark in Werthpapieren enthielt. Die Polizei ermittelte, daß die Werthpapiere einer alten, etwas schwachsinnigen Dame gehören, die derselben entweder gestohlen wurden oder die sie selbst verloren hat. * Gegen eine Anklage wegen W e i ns ä l sch u n g hatte sich vor der Strafkammer des Landgerichts zu Hoftheaters ist dem Feuer allerdings nicht zum Opfer gefallen, soll aber durch Wasser sehr gelitten haben; * Bei dem preußische« Ordensfest ist es eine alte Bestimmung, daß bei der Tafel die höchsten Würdenträger, die mit den höchsten Orden geschmüc sind, neben dem einfachen Arbeiter sitzen, Postschaffner, Landbriefträger, Fußgendarmen, die mit berechtigtem Stolz das ihnen verliehene Allgemeine Ehrenzeichen tragen. Das Festmahl hat an die kaiserliche „Gala küche" wieder ganz gewaltige Anforderungen gestellt, um in der kurzen Zeit von 45 Minuten 890 neuen Rittern, die an dem Esten theil nahmen und den 50 zur Feier befohlenen Pagen ein Diner von 7 Gängen zu fervicen. Es gab Oonsommä royal, Zander au ^ratin, garnirt mit Champignons, Morcheln und Klößchen, Rinderschmorstück mit Gemüsen garnirt, Hühnersouffle, Hummeraufbau, Ente mit Kompot und Salat und EiS. Um alle diese Speisen herzustellen, die 564 Platten füllten, und zu deren Darbietung außerdem 282 Saucieren und 188 Schüsseln erforder- lich waren, war die Heranziehung zahlreicher Hilfs- kräste und die angestrengte Arbeit von 4 Tagen nöthig. Die Leitung lag in den Händen des Küchenmeisters Schönborn, unter dem am ersten Tage 8, am zweiten Tage 12, am dritten Tage 15 und am Sonntag 20 Köche thätig waren. Am Sonntag begann die Arben in der Küche schon um 3 Uhr früh. Neben den Köchen waren natürlich auch noch andere Hilfskräfte herangezogen, vor ollem die „königlichen Bratenspickec", dann die „Schlächter" und endlich auch alle Küchen, diener. Es ist dics nothwendig, weil die Küchenräume an der Wasserseite des Schlosses zu weit entfernt lie gen von den Speisesälen; es müssen daher alle Speisen vorher aus der Küche in verschiedene Anrichteräume Geschenk von Mutter Natur hat ein Kind bei der Geburt mitbekommen, das von Dr. Rutten in Lüttich untersucht worden ist. Es besaß nämlich eine seltene und höchst wunderbare Mißbildung der Nase. Die Spitze der Nase war gespalten, wodurch das Organ geradezu in zwei Hälften getheilt wurde. Dagegen fehlte die innere Scheidewand vollkommen, sodaß nur eine einzige Nasenöffnung vorhanden war; als einzige Spur der Scheidewand war eine kleine Hervorragung mir einer Furche in der Nasenhöhe wahrnehmbar. Die genauere Untersuchung ergab, daß die beiden Nasenhöhlen normalerweise vorhanden waren, ebenso waren die Nasen knochen vollkommen ausgebildet. Eine Warze auf der Spitze der Nase vollendete die Häßlichkeit der Mißbild ung. Das Kind war bei der Untersuchung fünf Wochen alt und erfreute sich — man ist wirklich versucht zu sagen: leider — einer ausgezeichneten Gesundheit. * Die schon oft gerügte üble Angewohnheit weib licher Personen, im Schürzenlatz oder in der Taille Na- dein stecken zu haben, hatte in SosnoWiee einen schwe ren Unfall zur Folge, besten bedauernswerthes Opfer, ein Hüttenbeamter, den Verlust eines Auges zu beklagen hat. Der Mann drückte im Schlaf sem Gesicht in das Kisten, als er plötzlich einen furchtbaren, stechenden Schmerz im Auge verspürte. Als er, um die Ursache gier. Der Expreßzug Neapel — Berli -, der zum ersten Male om Vormittag deS 18. d. Mts. von Neapel abgelassen wurde und am 19. d. MtS. in Berlin eintraf, hatte nur einen Fahrgast aufzuweisen, welche die Reise von München nach Berlin zurück legte. Bei der Ankunst in München hatte der Ex. preßzug überhaupt keinen Passagier. einem Grundstock von 70000 Mk. gegründet worden ist. Der Ausfall, der der Theaterkasse aus der zeit weiligen Beschränkung der Vorstellungen erwächst, wird ein sehr beträchtlicher sein. Man denke zum Beispiel nur an die eventuelle Zurückerstattung der Theater- Abonnements, die immerhin einen Betrag von 200000 Mark ausmachen. Ueber die Entstehung-ursache deS Brandes sind die Ansichten, wie der „Schwäb. Merk." schreibt, noch sehr getheilt. * Ein «««os Nach für Diebe hat ein Pariser Gauner eingeführt Ec versteht es vortrefflich, als vornehmer Herr Baron oder Graf aufzutreten. Als solcher tntt er bei einem Fuhrherrn der reichen Viertel ein und bestellt einen prächtigen herrschaftlichen Wagen nach irgend einem vornehmen Hause. Wenn der Wagen ankommt, läuft er demselben entgegen und fährt sofort ab. Plötzlich läßt er halten, gi.-bt dem Kutscher ein Goldstück, um in einem etwas entfernten Laden Cigarren zu kaufen. Während der Diener dieselben auSwählt, fährt der Gauner auf und davon. Pferde und Wagen weiß er unkenntlich zu machen, um sie zu verkaufen. Er hat manchen Besitzer um Wagen und trage eines amerikanischen Syndikats das glänzendste An gebot gemacht, das jemals ein Sänger erhalten hat. Es handelte sich um eine Tournee in den Vereinigten Staaten während des nächsten Winter-, bei der der berühmte Tenorist in einer Anzahl transatlantischer Städte singen füllte, die ihn noch nicht gehört haben. Man bot Jean de Reszke dafür die fast unglaubliche Summe von l,010,000 Francs für 40 Vorstellungen, d. h. 25,250 ür jede einzelne. Bisher hat Adelina Patti das größte Honorar bezogen; denn der Vater Maplesons hatte ihr 750,000 Francs für 30 Vorstellungen, d. h. 25,000 Francs für den Abend gezahlt. Außerdem stellte man »ber Jean de Reszke noch einen Palastwagen zur Ver- ügung, der königlich eingerichtet sein sollte, mit Salon, Zßzimmer, Rauchzimmer, Bad, Schlafzimmer, Ankleide zimmer und Küche mit einem französischen Koch! — kurz einen wahren Palast auf Rädern. Nun aber kommt das Unglaublichere: Jean de Reszke hat dieses Angebot ab gelehnt! Er schrieb dem Impresario folgenden Brief: „Lieber Freund! Der glänzende Vorschlag, den Sie mir soeben gemacht haben, ist höchst verlockend, und ich bin überzeugt, daß unter Ihrer geschickten Leirung alles aufs beste gehen würde, für meine Interessen wie für meine moralische Ruhe, welch letztere für einen Opernsänger von höchster Wichtigkeit ist. Aber ich bin in Paris so glücklich, und da mein Herzenswunsch, den Siegfried in der Oper zu kreieren, befriedigt ist, habe ich gegenwärtig keinen anderen Ehrgeiz. Ich bitte Sie, diesen kühnen Herren von dem Syndikat, die bereit sind, mehr als eine Million auf meine Kehle zu wagen, herzlichst zu danken. Genehmigen Sie rc. Ihr sehr ergebener Jean de Reszke" * Ei« Glückspilz. Aus Reims wird berichtet: Monsieur I Camus, ein Kassierer in einein bedeutenden Handelshause der Stadt, ist entschieden ein Lieblingskino der Göttin Fortuna. Im letzten Oktober gewann er in einer Lotterie 1000 Frcs.: mit dieser Summe kaufte er eine Obligation des Crödit Foncier und eine Obligation der Stadt Paris 1869. Darauf wurde im November die erstere Obligation mit 100,000 Frcs. ausgeloost, und jetzt brachte ihm die Stadt Paris das hübsche Sümmchen von 200.000 Frc«. * Schönes Beispiel. An den Gustav Adolf. Verein schrieb ein Postpacker aus Kaufbeuren im bayeri- schen Schwaben: „Ich habe schon lange Zeit gespart, um zu der protestantischen Kirche in Rom ein Scherflein beitragen zu können; ich habe jede« Fünfer! und Zehner!, welches ich als Trinkgeld bekommen habe, zusammengelegt, um auch einen Stein zu dieser Kirche legen zu können. Ich bin in einem mehr als zur Hälfte katholischen Orte, und was man da zu leiden und zu dulden hat, glauben Sie nicht. Ich möchte die 50 Mk. zu einer Glocke ver wandt wissen." Mederschlagsv-rhältniff- der 50 Flußgebiete Sachsens in der 2. Dekade des Januar 1902. des Schmerzes festzustellen, mit der Hand nach dem Auge fuhr, entdeckte er zu seinem Entsetzen, daß in vem- elben eine Nadel steckte. Die von derselben verursachte Verletzung war so schwer, daß das Auge auslief. Wahr- cheinlich ist dem Dienstmädchen beim Zurechlmachen des Bettes e>ne Nadel aus dem Schürzenlatz in das Kopf- kiffen gefallen. * Der Milchkrieg in der Stadt Berlin erinnert an den südafrikanischen Krieg insofern, als dessen Ende vorläufig noch nicht abzufehen ist und inzwischen beide kriegführende Parteien sich den Sieg zuschreiben bez. das baldige Versagen des Gegners Voraussagen. Zweifellos ist an zum Verlause stehender Milch lein Mangel, wenn eS auch den der Centrale nicht angehörenden Milchhändlern nicht leicht werde Gafiwirth hat darauf verzichtet, „auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen Wege" in den Ehehafen einzu laufen. * Hundert Jahre alt. Die Rentiere Fräulein Wilhelme Jährlich in Gardelegen vollendet in ziemlicher Rüstigkeit und Frische ihr 100. Lebens jahr. Bam Kaiser wurde sie durch eine kostbare, mit dem Bildniß deS hohen Spender- geschmückte Tasse, sowie durch ein Glückwunschschreiben erfreut. Na- menS der Kaiserin überreichte der Landrath von AlvenSleben eine Photographie der hohen Frau mit deren eigenhändiger Unterschrift. * Was ei« Mage« alles faße« kan«! Ein 21jähriger Mann, der seinen Lebensunterhalt mit Verschlucken von Glas, Nägeln und anderen Gegenständen verdiente, wurde wegen heftiger Schmerzen im Magen ins John HopkinS-Spital in von auswärts zugezogen zu fein scheint. Sie lebte mit einem weit älteren Manne zusammen und hatte ihre Kinderkrippe in der Vorstadt Ehrenfeld ausge- chlagen, wo sie die Wohnung ost wechseln mußte, weil die Miteinwohner daS Gewimmer der Kinder nicht lange anhören konnten und Frau Volkmann nicht gut zahlte. Wenn auch als sicher angenommen wird, daß sie die ihr anvertrauten Kinder nicht hat ver hungern lassen, so ist doch anderseits bemerkenswerth, daß sie für die durchschnittlich mehr al- 20 Kinder nur wenige Liter Milch täglich genommen hat. Ver dacht erregte sie zunächst, als sie in der Leostraße wohnte; dort starben ihr neun Kinder rasch nach einander. Der revidirende Polizeibeamte fand, als diese beerdigt waren, am ersten Tage zwei neue Kinderleichen vor. Die Untersuchung erstreckt sich auch dahin, ob die Personen, welche der Volkmann die Kinder anvertraut haben, wußten, daß sie eine „Engelmacherin" sei. Viel Geld hat die Frau mit ihrer Kinderkrippe nicht verdient, sie lebte einfach, kleidete sich einfach und blieb die Miethe an ver- schiedensn Stellen schuldig, weil sie nicht zahlen konnte. Man braucht sich übrigens nicht zu wundern, wenn die Frau schließlich nur wegen fahrlässiger Tödtung angeklagt wird. * Der Expretzzug mit — einem Paff«- mag, die erforderlichen Vorrüthe zu besch^ffcn. M Ausnahme der Sozialdemokraten, die sonderbar; rwei lediglich vom Hasse gegen die Agrarier getrieben, au drücklich für die Milchhä..dler Partei genommen haben, scheint das konsumirende Publikum, nachdem die erst- Sorge wegen Vertheuerung der Milch sich als gegen standslos herausgestellt hat, um den Kampf sich nicht weiter zu bekümmern, sondern die Milch nach wie vor da zu beziehen, wo es ihm am bequemsten erscheint. * Ueber die Bestrafung deS Duells in Englund macht Dr. Weis! in seiner Schrift über den französischen Entwurf einer Militär stra*proz ßordnung folgende Mittheilung: Das englische Militärrecht stellt die Herausforderung zum Zweikampfe gleich dem Versuche eines Selbstmordes, der als eine militärische Strafthat betrachtet und bestraft wird. Ein Offizier, der ein v Selbstmordversuch macht oder zum Duell herausfordeit oder sich zum Duell stellt, wird kassiert und wie ein ge wöhnlicher Soldat ins Gefängniß gesetzt. Ein Kartell träger ist in gleicher Weise zu strafen Wenn ein Zwei- kampf mit dem Tode eines Theiles endete, so werden der Ueberlebenve und die Sekundanten beider Theile wegen des Verbrechens de« (gemeinen) Mordes verfolgt. " Vom Heirathsmarkt. Ein Berliner Gafiwirth erhielt jüngst, wie die „Deutsche Tagesz." hö.t, auf ein HeirathSgesuch nicht weniger als 257 Angebote, zu denen noch 34 von Vermittlern kamen, obwohl solche verbeten waren. Die meisten Bewerberinnen waren Wittwen im reiferen Alter. Sie gaben an, sich durch Vermiethen, durch Nähen, Aufwarten, Waschen, Plätten und dergleichen zu er- nähren. Alle berufen sich auf ihre schuldenfreie gute Wirtschaft und prahlen mit dem Sparkassenbuch, das im Monde liegt. Sobald nämlich Ernst gemacht und das Sparbuch verlangt wurde, hatten die Frauen und Mädchen allerlei Ausflüchte bei der Hand. WaS in manchen Briefen versprochen, aber auch verlangt wurde, ist haarstläubend. Trat der Schank- wirth mit Heirath-lustigen in persönliche Verbindung, so ließen sie sich in erster Linie gut bewirthen und luden ihn dann für den nächsten Tag nach ihrer Wohnung zu einem Gespräch „unter vier Augen" ein. Verschiedene suchten eine Zusammenkunft im Wittwen- verein zu erzielen. Auch eine Wittwe mit 9 lebenden Kindern befand sich unter den Bewerberinnen. Der Sie sich man Ihre Pfennige zu Ihrem Leichcnstein auf." * Das Amtsgericht in Hamburg, Abtheilung für Handelsregister, macht bekannt: „Max Moses. Der Fa milienname des alleinigen Inhabers dieser Firma Max Moses lautet nunmehr Voß; das Geschäft wird unter der Firma Max Voß fortgesetzt" — Mox MoseS klingt entschieden hübscher. * Eine Unterbrechung der Vorstellung im Berliner königlichen Schauspielhause ist am Montag eingetreten. Gegen Ende des 3. Aktes von „Wie die Alten sungen" erhoben sich mehrere Zu- schauer im Parkett und verließen den Theaterraum, weil sich Brandgeruch bemerkbar machte. Andere Zuschauer erhoben sich ebenfalls und brachten da durch eine solche Unruhe in das Publikum, daß alles aufsprang und die Vorstellung eine Zeit lang unter- brochen werden mußte. Die Untersuchung aller Räume ergab, daß es sich um keinen Brand handelte. In dem unter der Freitreppe befindlichen Raume, in welchem sich die Heizanlage des Schauspielhauses be findet, war feuchtes Holz zum Trocknen aufgespeichert. Durch die Hitze hatte sich Qualm entwickelt. * Zu dem Brande des Stuttgarter Hof- theaters wird u. A. noch mitgitheilt: Bon der furchtbaren Gluth, die sich während des Brandes ent- wickelte, kann man sich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß der schwere eiserne Wellblechvorhang, der 25000 Mk. kostete, zu einem Knäuel zusammen- geschmolzen, unter dem Schutt liegt. Allmählich stellt es sich auch heraus, daß die Verluste an Garderoben viel größer sind, als bisher angenommen wurde. Von dem, was gerettet wurde, ist nur ein Theil noch zu gebrauchen. Sehr empfindlich sind namentlich auch die Verluste der Original - Rokoko - Kostüme, die die Bühne aus alter Zeit befaß, denn es handelt sich hier um Unika, die gar nicht zu ersetzen sind. Unter diesen Umständen kann aus den Versicherungsbeträgen der Württembergischen Privat - Feuerversicherung? - Gesell- schaff, bei der das Inventar des HoftheaterS mit 400 000 M. versichert war, nur ein Theil deS Schadens gedeckt werden. Die Registratur und das Archiv d-S Pferde geprellt, ehe die Polizei seiner habhaft werden konnte. * Zu spät entdeckter Mörder. Vor 14 Johrcn wurde in der Nähe des zwischen Erlangen und Fürth liegenden OrteS Vach eine Botenfrau auS einem oversränkischen Oertchen nebst ihrem 15jährigen ammt 28 Stücke in einer Gesammtlänge von 594 Centimetern. Ferner: 10 Hufeisennägel, 50 Stahl- ägel (darunter 16 von 7 ein halb Centimeter tnge), 35 gewöhnliche Nägel, 8 Schrauben, 2 Schraubenhaken, 7 Messerklingen, 1 Messergriff, 50 iapeziernägel, 12 Stecknadeln, 1 Stück Blech, im Ganzen 204 Fremdkörper wurden mit der Pincette entfernt, doch mußten zwei Einschnitte in den Magen gemacht werden, um alles entfernen zu können. Die )peration dauerte nicht weniger als 3 Stunden. Aber schon im Laufe eines Monats war alles wieder verheilt und der Mann gesund. Linda«, 23. Jan. Der Juwelier Karl Broeg wurde in seinem Goldwaarengeschäft heute Nachmittag ermordet aufgefunden. Der Laden ist ausgeraubt worden. Der Thäter ist unbekannt. Eydtkuhne«, 24. Jan. Nachdem seit einiger leit in der nahe gelegenen russischen Ortschaft Kibarty erschiedene Erkrankungen an Pocken vorgekommen waren, ist jetzt auch in einer hiesigen Arbeiterfamilie der Ausbruch der Pocken festgestellt worden. Die betreffende Familie ist ins Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei traf die erforderlichen Vorsichts maßregeln. * Die unter dem Verdacht der Engel macherei in Köln verhaftete P.rson ist eine 35 Jahre alte Frau mit Namen Volkmann, welche, da die Adreßbücher der letzten Jahre nicht ausweisen, Ui August 101 in seinem Keller 235 Fuder Wein lagern. Dies erregte Verdacht und es erfolgte eine Keller revision, bei der 10 kl beanstandet und mit Beschlag belegt wurden. Ferner wurde festgestellt, daß Clauß von zwei Landauer Firmen größere Quantitäten losinen, Gärzucker, Ammonium, Rosinenextrakt und reinsteinsäure bezogen hat: Substanzen, welche die CreScenz der nicht geherbsteten 100 Fuder aufzuklären eeignet sind. Eine im Kelterhause vorgefundene mit insinen gefüllte und durch einen Schlauch mit dem eller verbundene Kelter unterstützte die Voraussetzung der Anklage. Gleichwohl stellte der Angeklagte, ob wohl er selbst zugeben mußte, nur 65 Fuder Natur- ein gekauft zu haben, die ibm beigemessene Wein- älfchung entschieden in Abrede und behauptete, die be- zogenen Substanzen nicht zur Weinbereitung verwendet zu haben. DaS Gericht erachtet jedoch den Angeklagten als der Weinfälschung überführt und verurtheilt ihn zu 1000 Mark Geldstrafe oder 100 Tagen Gefängniß. * Ein Nafenungeheuer. Ein unseliges * Aus Litt«««« schreibt man: Wohl der älteste preußische und deutsche Lehrer ist der Präceptor Kerner zu Langwethen, der Anfang Februar seinen 87. Geburts tag feiern und auf eine 68jährige schulamtliche Thätigkeit zurückblicken kann. * Striega«. Es dürfte zu den Seltenheiten ( gehören, daß eine Bergspitze abgetragen wird. Dieser, Tage wurde die Kuppe des Streitberges abgesprengt Der abgesprengte Theil ist etwa 7 Meter hoch, so daß der Berg nunmehr nur noch 347 Meter über dem Meeres spiegel liegt. Die Abtragung mar nothwendig geworden, weil die überhängendcn Theile den in den Steinbrüchen beschäftigten Arbeitern gefährlich zu werden drohten. * Altrich, 21. Januar. Wittwe Fleht zu Neun- dorf konnte vor einigen Tagen ihren 102. Geburtstag feiern Sie ist die drittälteste Person im Regierungs- bezirk Aurich; zwei Frauen in Dyksterhusen und Groß- midlum erreichten dasselbe hohe Alter bereits im vorigen Jahre. * Ei« kostspieliges Futter hat ein Dienst knecht in dem badischen Orte Ihringen am Kaiserstuhl dem seiner Obhut anvertrauten Vieh bereitet. Als ihm sein Dienstherr seinen Jahreslohn von 350 Mk. in Pa pierscheinen ausgezahlt hatte, legte er die Papierscheine einstweilen in die Futterschneidemaschine. Inzwischen wurde es Nacht und beim Einlegen des Futters in die Maschine bemerkte er das Geld nicht und letzteres wurde sammt dem Futter „kurz geschnitten". Erst als das Vieh an dem kostbaren Futter fraß, dachte der Knecht mit Schrecken an seinen Jahreslohn, jedoch zu spät, * Bettlerfrechheit. Einer Hausfrau za Ar- genau, welche einem Bettler ein Stück Brot abschneiden wollte, sagte dieser, aus seinen Sack mit Brotstücken zei gend, frech: „Geben Sie man ruhig das ganze Brot her, ich kann es Jbnen wechseln!" Eine andere Frau welche einen Bettler wegen Mangels an Kleingeld au ein anderes Mal vertröstete, antwortete dieser: „Heben ILondott gebracht, wo Magen operativ öffnete. Stück kleine Hundekelten in einer Gesammtlänge von 460 Centimeter, rin Stück einer dicken Hundekette von 29 Centimetern, 4 Uhrketten in Gesammtlänge stückchen, welche in einer Kautschuk-Oellösung gekocht worden sind. Dabei entsteht eine sormbare Masse, welche nach ihrer Bulkanisirung große Elastizität und Widerstandsfähigkeit zeigt. — Ein weitere- Verfahren geht von Pflanzenölen oder Thronen aus, welche der Einwirkung des elektrischen Strome- ausgesetzt werden. Danach unterwirft man Ricinus-, Sesam-, Lein-, Cottonöl und dergl. oder Fisch- bezw. Robbenthran unter Zusatz von geringen Mengen Säure der elektrolyptischen Oxydation durch einen Strom von niedriger Spannung, aber hoher Stromstärke. Dabei erstarren die Oele und Throne zu einer gelben bis braunen elastischen Masse, welche ein guter Ersatz von Kautschuk bezw. Guttapercha sein soll. (Bericht des Patent- und Maschinen-Geschäfts Richard Lüders in Görlitz.) Soho, der sie in dem damaligen Schneewetter be- ILanda« (Pfalz) der Weingutsbesitzer und Wein- ILondott gebracht, wo Professor Halsted ihm de» gleitete, ermordet und beraubt. Der Thäter, den Händler Jacob Clauß aus Gleisweiler zu verantworten, Magen operativ öffnete. ES fanden sich darin 20 man eine Zeit lang in dem Manne der Ermordeten Clauß, der von dem ihm gehörigen 12 Morgen Wein- vermuthete, ist nicht ermittelt worden. Jetzt hat eine berge im Jahre 1900 : 30, im Jahre 1901: 40 Fuder Frau gestanden, ein Hundehändler Galster auS Her- Wein geherbstet hat, hatte vom November 1900 bis zogenaurach, der noch manche Unthat auf dem Ge- wissen hatte, habe den Doppelmord auSgeführt. Bon Gewissensbissen gefoltert, hatte er vor Jahren Selbstmord verübt, indem er sich bei oer Fürth- Nürnberger Stadtgrenze unter die Straßenbahn stürzte. * Das höchste Eäugerhonorar. Der Im presario Henry Mapleson hat Jean de Reszke im Auf- No ! ! Flußgebiet 2 s 1 1 Elsterthal, u. ... 13 8 -i-5 2 „ m. ... 18 11 -17 3 „ o. . - - 31 14 -i-,7 -l-8 4 Parthe ... 16 8 5 Schnauder . ... 10 6 Pleiße, ohne W. u. E. 18 10 -1-8 7 Wyhra u. Eula . . . 16 9 -l-7 8 Göltzsch ... 52 13 -1-39 9 Vereinigte Mulden ... 16 9 -t-7 10 Zwickauer Mulde, u. Thal . , 22 10 -1-12 11 - m. « « « 24 12 --12 12 n « 0. 50 16 -34 13 Freiberger Mulde, u. Thal . 21 10 -1-11 14 ,, n 0. SS ' 36 14 -22 15 Zschopau . 20 11 -1-9 16 Flöha ... 41 15 -1-26 17 Pockau 61 16 -1-45 18 Zschopau mit Sehma . . . 58 15 -^43 19 Preßnitz u. Pöhlbach ... 46 16 -1-30 20 Chemnitz ... 48 11 -1-37 21 Würschnitz u. Zwönitz ... 35 13 -f-22 22 Lungwitz ... 31 11 -1-20 23 Schwarzwasser ... 53 17 -1-36 24 Striegis . . . 35 12 1-23 25 Bobritzsch . ... 27 13 1-14 26 Zwodau ... 55 18. 4-37 27 Elbthal ... 20 9. 1-11 28 Döllnitz . » . 28 9- 1-19 29 Jahna 9 —— 30 Lommatzscher Wasser ... — 9 — 31 Triebifch . 27 10- 1-17 32 Vereinigte Weißeritz — 9 33 Wilde Weißeritz . . - - 36 14- 1-22 34 Rothe Weißeritz . ... 65 13 1-52 35 Lockwitzbach. ... 27 11- 1-16 36 Müglitz . - - 53 13. ^-40 37 Gottleuba . 30 12. 1-18 38 Biela . 28 12- 1-16 39 Prießnitz ... 21 9. 1-12 40 WeSnitz . . 27 11. 1-16 41 Polenz 44 12. 1-32 42 Sebnitz 28 12. 1-16 43 Kirnitzsch ... 28 12. 1-16 44 Röder 21 9. 1-12 45 Pulsnitz 20 9. 1-11 46 Schwarze Elster . ... 27 9. 1-18 47 Spree. 26 10- 1-16 48 Löbauer Wasser . — 10 — 49 Mandau . - - 22 12 1-10 50 Neiße. . . . 3l 10j-s-2l