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Handelskammer Bericht 1902 Ludwigshafen a. Rh. Die Papierfabrikation verzeichnet infolge Rück gangs der Nachfrage schlechteren Geschäftsgang als im Jahre 1901. Der Absatz wurde durch vermehrte Konkurrenz erschwert, da viele Fabriken, welche bestimmte Papiersorten herstellten und ausführten, durch Stockung der Ausfuhr sich auf andere Sorten verlegten und im Inland Absatz dafür suchten. Die Einkaufspreise der Rohstoffe sind infolge grossen Angebots und geringen Verbrauchs zurückgegangen. Dementsprechend mussten auch die Verkaufspreise teilweise bis zu 25 pCt. herabgesetzt werden. Gegen Schluss des Berichtsjahres trat jedoch in diesem Preisrückgang ein gewisser Stillstand ein. Besonders der Absatz nach Holland ist infolge der starken Konkurrenz im Berichtsjahre zurückgegangen. Die Arbeiterzahl blieb im allgemeinen gleich, doch fanden mehrfach Arbeitskürzungen statt. Die Löhne blieben wie im Vorjahre. Das Verhältnis zu den Arbeitern war durchweg gut. Eine Fabrik, die hauptsächlich Rohpapier zur Pergamentpapierfabrikation herstellt, berichtet, dass sich ihre Erzeugung in den Grenzen des Vorjahres gehalten habe. Dagegen leide der Geschäftsgang des fertigen Per gaments sehr. Der Papierhandel hatte ebenfalls zu leiden. Die Einkaufspreise für Papier hielten eich auf der Höhe wie vor dem vor zwei und drei Jahren erfolgten allgemeinen Preisaufschlag. Im Tapeten-Grosshandel war die allgemeine Geschäftslage infolge überall stockender Bautätigkeit und des Darniederliegens der Industrie bedeutend schlechter als im Vorjahre, wenn sich auch Erzeugung und Absatz infolge von Mehraufwand an Mustern und Zugang neuer Kunden ziemlich auf gleicher Stufe hielten wie im Vorjahre. Die Einkaufspreise für Tapeten waren höher als 1901, die Verkaufspreise niedriger, da die Verbände von Fabrikanten und Händlern die Nicht angeschlossenen bekämpften. Lackirte Papierwaren (Hartpapiencaren). Gebr. Adt in Ensheim berichten folgendes: »Trotz der allgemein gedrückten Geschäftslage waren wir im Berichtsjahre bis auf zwei Sommermonate hinreichend beschäftigt, was uns aber nur durch scharfe Bekämpfung der Konkurrenz gelang, indem wir dem Preisdrucke nachgaben. Es war uns trotzdem nicht möglich, das ganze Arbeitspersonal vollauf zu beschäftigen, da die Nachfrage nach den einzelnen Waren nicht nachhaltig war. Es mussten somit namentlich die Arbeiter der Spulenfabrik oft feiern. Gegen Ende des Jahres hat sich der Absatz lebhafter gestaltet. Der Wert einzelner Rohstoffe ist zwar etwas zurückgegangen; die Preise der Erzeugnisse sind dagegen in grösserem Verhältnis gesunken. Unter vorstehend geschilderten Verhältnissen ist der Absatz der Menge nach sogar etwas gestiegen, dem Wert nach aber gefallen. Mit dieser Menge stiegen auch die Frachtkosten.« Die berichtende Firma stellt ihre Hauptrohstoffe, Papier und Pappdeckel, in eigener Fabrik her. Sie führt aus nach ganz Europa, Nord- und Südamerika; nach Asien, Afrika und Australien ist der Absatz sehr gering. Die Absatzverhältnisse nach dem Auslande werden infolge hoher Zölle und des besonders in Nordamerika aut- kommenden Wettbewerbs immer schwieriger. Die Löhne sind im ganzen dieselben geblieben wie 1901 trotz der geringen Verkaufspreise; doch mussten einzelne Akkordsätze verringert werden, weil die Konkurrenz hierzu zwang. Das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer blieb andauernd gut. Die Lage der Geschäftsbücherfabrikation war schlechter als im Vorjahre Es wurden nur billige Waren gefragt und auch für diese nur sehr gedrückte Preise bewilligt. Immerhin hat sich der Gesamtabsatz gegen das Vorjahr gehoben. Sämtliche Rohstoffe, wie Papiere, Leder, Leinwand- und Baumwollstoffe, sind grösstenteils durch die allgemeine schlechte Lage und durch Uebererzeugung billiger geworden. Im Frühjahr wurde zeitweise mit Ueberstunden gearbeitet. Die Löhne blieben auf gleicher Höhe wie im Vorjahre. Buchdruckerei. Zeitungsverlag. Die allgemeine Lage der Buch" druckerei war im Berichtsjahr im wesentlichen dieselbe wie im Jahre zuvor. Von mancher Seite wird jedoch über weiteren Rückgang des Geschäfts geklagt. Als Ursache für den schlechten Geschäftsgang wird vor allem auf die allgemein schlechte wirtschaftliche Lage und den verstärkten Wettbewerb hingewiesen. Der Rückgang machte sich bei dem Zeitungsverlag namentlich in der Abnahme der Anzeigen bemerkbar. Die Einkaufspreise für Papier waren bei den geringen Papiersorten]etwas niedriger. Die Arbeiterzahl war gleich der des Vorjahres. Teilweise musste mit Ueberstunden gearbeitet werden. Die Löhne haben fast durchweg eine Erhöhung bis zu 10 und 12 pCt. erfahren. Das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern war durchweg gut. Die Lage der Buchbinderei hat sich gegenüber 1901, wenn auch unbedeutend, gebessert. Die Einkaufspreise blieben dieselben, Pappe war etwas niedriger wie im Jahre 1901. Die Verkaufspreise waren immer noch sehr gedrückt. Bei Beginn des Jahres waren Ueber- stunden und Sonntagsarbeit sowie Einstellung weiterer Arbeiter erforderlich; späterhin wurde jedoch die Arbeit wieder eingeschränkt. Die Löhne waren dieselben wie im Vorjahre. Ueber die Lage des Buchhandels wird berichtet, dass der Absatz erselbe gewesen sei wie im Vorjahre; dagegen seien die Zahlungen ehr schlecht eingegangen. Verlangen Sie meine neuesten Preise! weitig bestellen! CHN. 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