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70 PAPIER-ZEITUNG Nr. 3 Gattung Unsatinirt Weiss Zeitungsdruck 40 g/qm . . „„ » 45 » • • » » » 48 „ . . Satinirt „ » 50».. Unsatinirt farbig Prospekt 40 „ . . Satinirt „ „ 60 » . . Einseitig glatt Cellulose-Seiden (pure Sulphite) Satinirt Braunholzpapier Kraftbraun Maschinenglatt Sealings Rein Cellulose eins, glatt Wickelpapiere 30 g’qm » „„ „ 40 „ Durchschnittliche Papierpreise in London Januar 1902 Dezember 1902 Preisrückgang Preis für das engl. Pfund 11/. d — 10 pCt. 11/, d — 15 pCt. 5 pCt. 11/4 d - 121/2 » 1d— 12‘/2 » 11/4 d - 15 » 21/2 „ 11/4 d - 171/2 , 5 „ 11/2 d — 15 „ 11/4 d - 10 „ ca. 12 11/2 d — 171/2 » 11/2 d - 20 „ 21/2 " 1‘/2 d - 171/2 " 1‘/2 d - 20 „ 21/3 » Preis für die Tonne von 1016 kg 19 Lstr. 10 sh — 5 pCt. 18 Lstr. 15 sh — 5 pCt. ca. 4 pCt. 10» — » - 5 » 9 » 10 » — 5 » » 5 , 16 » 15 , — 5 » 16 n » 6 „ » 5 » 16 , - » — 5 » 16 » » 5 » » 6 , 17 . — » — 5 » 16 » — » — 5 „ » 6 „ 16 „ 5 » - 5 » 16 „ „ 5 „ » 2 » Elektrische Bleiche für Papierstoff Von Dr. Albert Neuburger, Berlin W 62 Herausgeber der Elektrochem. Zeitschrift Die grossen Vorteile der elektrolytischen Bleich verfahren verschaffen denselben in immer ausgedehnterem Maasse Eingang in die verschiedensten Zweige der Industrie, insbesondere auch ins Papierfaoh. Trotz des grossen Preissturzes, den Chlorkalk jüngst erfahren hat, erweist sich die Einrichtung einer elek trischen Bleicherei immer noch zweckmässiger und sparsamer als die Verwendung von Chlorkalk; allenthalben werden des halb gegenwärtig neue elektrische Bleichereien errichtet. Bei der elektrischen Bleicherei handelt es sich um die Ge winnung von Bleichflüssigkeiten, d. h. von Flüssigkeiten, welche unmittelbar auf den zu bleichenden Stoff einwirken sollen. Sie werden sofort in der richtigen Konzentration, in welcher sie auf den zu bleichenden Stoff ohne Schaden für diesen einwirken können, hergestellt, also mit einem ziemlich geringen Gehalt an bleichendem Chlor, der sich meist auf 1/a per Mille beläuft und nur in seltenen Fällen 1 per Mille über steigt. Diese grosse Verdünnung des Chlors bringt es mit sich, dass bei der elektrischen Bleicherei stets mit grossen Flüssig- keitsmengen gearbeitet werden muss, welche infolge ihres Ge wichtes und Raumbedarfs nicht versendbar sind und daher am Gebrauchsorte, also im Betriebe selbst, nach Bedarf er zeugt werden müssen. Zur Herstellung derartiger Bleichlaugen dienen verdünnte Lösungen von Kochsalz und anderen Chloriden. Die Frachtkosten sind geringer als bei Verwendung von Chlorkalk, und zur Verfügung stehende Kräfte (Wasser kräfte, vorhandene Dampfmaschinen, Gasmotoren, Elektrizitäts werke und Anlagen usw.) können mit Vorteil zur Erzeugung von Bleichflüssigkeit ausgenutzt werden. Abgesehen hiervon ist trotz des Preisrückganges des Chlorkalks heute noch die Verwendung desselben in Amerika um 25 pCt. teurer als die jenige elektrolytisch erzeugter Bleicbflüssigkeit, und das Gleiche trifft für Skandinavien zu (vergl. Nr. 97 S. 3502 der Papier-Zeitung von 1902). Noch mehr verschieben sich aber diese Verhältnisse zu Ungunsten des Chlorkalks, wenn man als Vergleichsmaassstab die Bleichwirkung wählt, was auch einzig richtig ist. Wie be reits C. F. Cross beobachtete, hat die Gewichtseinheit wirk samen (aktiven) Chlors in elektrolytisch erzeugter Bleichflüssig- keit eine weit grössere Bleichwirkung als dieselbe Gewichtsmenge wirksamen Chlors im Chlorkalk. Je nach dem zu bleichenden Stoff genügt die Hälfte bis ein Drittel des bei der Chlorkalkbleiche nötigen Gewichts von wirksamem Chlor, um dieselbe Bleich wirkung mit elektrolytischer Bleichflüssigkeit herbeizuführen. So ist es bekannt, dass zum Bleichen von 1000 kg gewisser Cellulosearten 3000 1 Chlorkalklösung mit 4 per Mille wirk samen Chlors nötig sind, während zum Bleichen derselben Menge ebensoviel Liter elektrolytischer Bleichlauge mit nur 2 per Mille Gehalt an wirksamem Chlor gebraucht werden. Die Ursache dieser Erscheinung liegt zweifellos darin, dass bei der elektrolytischen Bleichflüssigkeit die Wirkung des Chlors sich ausschliesslich auf die Farbstoffe erstreckt, während die aus Chlorkalk hergestellten Lösungen auch die Faser angreifen. Es ist ja eine bekannte Sache, dass bei der Chlorkalkbleiche auch die Festigkeit der Faser leidet. Dieser durch die grössere Güte des erzielten Stoffs gewonnene Vorteil muss gleichfalls bei Rentabilitätsberechnungen in Anschlag ge bracht werden, ebenso wie der Wegfall der Chlorkalkrückstände. Trotz des scharfen Wettbewerbs, den der chemisch und elek trisch erzeugte Chlorkalk der elektrischen Bleicherei bisher machte, hat diese auf allen Industriezweigen, für welche sie in Betracht kommt, das Feld siegreich behauptet, und sie steht gegen wärtig am Anfang einer vielverheissenden Entwicklung. Für die elektrische Bleiche wurden bereits eine ziemliche Anzahl von Verfahren und Vorrichtungen vorgeschlagen und teilweise in den Betrieb eingeführt; die Mehrzahl derselben wurde in der Papier Zeitung beschrieben. Die älteren Arten der elektrischen Bleicherei arbeiteten ziemlich ungünstig. Wenn sie sich trotzdem gegenüber dem Chlorkalk unaufhaltsam Ein gang zu verschaffen wussten, so ist dies ein erneuter Beweis für die vielen Vorzüge des elektrischen Bleichverfahrens gegenüber der Chlorkalkbleicherei. Erst in neuerer Zeit be müht man sich die Nutz Wirkung der elektrischen Bleiche durch bessere Ausnutzung der Salzlösung sowie der elek trischen Kraft günstiger zu gestalten. Als Beispiel für diese Bestrebungen kann der nachstehend beschriebene, seit einiger Zeit mit Erfolg in die verschiedenartigsten Betriebe eingeführte Apparat gelten, welcher sich zur Herstellung elektrischer Bleich- flüssigkeit namentlich für Papierstoff, ferner für Baumwolle, Hanf, Jute und Flachs eignet. Dieser Apparat kann an jede vorhandene Gleichstromanlage angeschlossen werden. Bei seinem Bau wurde besonderes Augenmerk darauf gerichtet, eine leistungsfähige Vorrichtung zur Elektrolyse der Salz-