Volltext Seite (XML)
Grosshändler weniger denn je geneigt kostspielige Läger zu unter halten. Das Geschäft hat sich allmählich so gedreht, dass die Fabriken ein Lager nach hier legen und mit kleinem Aufgeld den jeweiligen Bedarf der Grosshändler an Ort und Stelle decken. Für diese ist eine solche Bequemlichkeit von grossem Wert, sie machen deshalb aus giebigen Gebrauch davon; für die Fabriken ist diese Einrichtung des halb lohnend, weil sie erstens die kleinen Bestellungen mit einsammeln und zweitens ihre Sorten leicht einführen. Ist der Bedarf einmal ge schaffen, so sind häufig grössere Aufträge die Folge. Dies ist eine bedeutungsvolle Aenderung im Londoner Papier vertrieb. Nie hat sich diese Erscheinung auffallender gezeigt als in den letzten 8 bis 4 Monaten, wo bei einer Firma allein vier Fabrik lager eingerichtet wurden. Als Folge dieser Geschäftsweise muss der Umsatz mehr und mehr auf diejenigen auswärtigen Fabriken übergehen, die hier Lager halten. Dies erklärt auch, warum die Lager der Grosshändler geräumt aber nicht wieder ergänzt wurden, an ihre Stelle sind eben die Fabriklager getreten. Die Preise schwankten in 1902 nicht so auffallend wie im Vor jahr, leider konnten sie sich aber nicht behaupten, sondern sind, wie aus umstehender Tabelle ersichtlich, von Stufe zu Stufe zurückgegangen. Gegenwärtig ist der Markt ruhig, aber ziemlich fest, mehr auf Grund der Witterungsverhältnisse als infolge erhöhter Nachfrage. Pergamentersalz ist begehrt und scheint etwas knapp zu sein; eine deutsche Fabrik, die viel nach hier liefert, ist im Begriff ihren Betrieb für mehrere Monate wegen Umbauten und neuer Einrichtungen ein zustellen. Der Ausfall dieses Erzeugnisses macht eich bereits be merkbar. Ueber andere Papiersorten lässt sich Bemerkenswertes nicht mitteilen. So schliesst denn ein Jahr, das für den Durchschnitt der am Papierfach Beteiligten nicht zu den angenehmen gehört hat. Es forderte manche Opfer, man denke nur an die Konkurse von Papier fabriken und Druckereien, Grosshändlern und Händlern, während in anderen Fällen harte Arbeit nicht den verdienten Lohn errungen hat. Aber trotz allen Enttäuschungen nnd Entmutigungen umschmeichelt uns die Hoffnung, dass es im neuen Jahre nicht schlechter werden kann, sondern vielmehr, den Naturgesetzen folgend, auch im ge schäftlichen Leben aus dem Dunkel heraus Sonnenschein brechen muss. So treten wir getrost dem kommenden Jahr entgegen und halten hoch unser Motto: »Fest stehe immer, still stehe nimmer . A Papier-Zeitung • FACHBLATT “ FACHBLATT Berlin W 9, Potsdamer Strasse 134 Telegramm-Adresse: Papierzeitung Berlin Fernsprecher Berlin Amt VI, Nr. 787 aendung der frei eingehenden Zeichen-Briefe hat Besteller der Anzeige 1 M. zu zahlen Stellenjesuche zu halbem Preis Vorausbezahlung a. d. Verleger. Erfüllungs- u. Zahlungsort Berlin Preise der Anzeigen Die Petitzeile von 3 mm Höhe, 56 mm (/-Seite) breit 40 Pfg. Umschlag 50 Pfg. 6mal in 1 Jahr 10 pCt weniger 18 „ „ » 26 » » » 52 „ „ 104 w „ Für Annahme für Papier- und Schreibwaren-Handel und -Fabrikation Buchbinderei, Druck-Industrie, Buchhandel sowie für alle verwandten und Hilfsgeschäfte: Pappwaren-, Spielkarten-, Tapeten-, Maschinen-, chemische Fabriken usw. Herausgegeben von CARL HOFMANN Kaiserlicher Geheimer Regierungsrat 20 „ 80 „ 40 „ 80 » » und freie Zu- ' desPapier-Industrie-Vereins und seiner Zweigvereine: Papier-Verein Rheinland-Westfalen und Mitteldeutscher Papier-Industrie-Verein alleiniges orsan iniges Organ des Vereins Deutscher Buntpapier-Fabrikanten und des Vereins Deutscher Briefumschlag-Fabrikanten A e 8 Alleiniges Organ der Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft und ihrer 8 Sektionen Organ von 10 Sektionen und für die Bekanntmachungen der Papiermacher-Berufsgenossenschaft n r kann t ma chungen der Vereine Deutscher Zellstoff-Fabrikanten, Deutscher Holzstoff-Fabrikanten und Deutscher Pappen-Fabrikanter Organ für diAieiniges Organ des Vereins Deutscher Düten-Fabrikanten und des Verbandes süddeutscher Kartonnagen-Fabrikanten oreander Berliner Typographischen Gesellschaft. Alleiniges Organ der freien Vereinigung Berliner Buchdruckerei-Besitzer Alleiniges g Organ des Schutzverbands für die Postkarten-Industrle, Sitz Berlin Erscheint I Jeden Sonntag u. Donnerstag Bei der Post bestellt und ab- ;genommen oder durch Buch handel bezogen: vierteljährlich 1- M. I (im Ausland mit Post-Zuschlag) i Hi. Ö209 der Deutschen Reichs- i Post-Zeitungs-Preisliste F Nr. 8367 des österreichischen I Zelturgs - Preisverzeichnisses. II Von der Exp. d.BL. direkt unter I Streifband, — In- und Ausland: I rierteljäbrlicb 3 M. 50 Pf. Ij Erfüllungs- u.Zahlungsort Berlin Berlin, Donnerstag, 8. Januar 1903 Rumänien 2 Frank 55 Centimes. Postbezug kostet in: den Niederlanden 95 Cents 72 73 73 74 75 76 76 CD 70 71 I N H Panier- und Sohrelbwaren - Handel und -Fabrikation: Londoner Papiermarkt Elektrische Bleiche für Papierstoff .. . Pappen - Fabrikation, Holzpappen in Oesterreich - . Stoffmischer für Zylinder - Papier maschinen, Centralblatt f. die deutsche Papierfabrikation Arbeitsfeld des Kontorgehilfen . . . . Probenschau . .... . . . . Buohgewerbe: Berliner Typogr. Gesellschaft, Kunstdruckpapier in Buchbindereien Lithografirte Preisliste, Klebstoff für gepuderte Papiere, Minderlieferung von Druckwerken Fingerschutzvorrichtungen Büchertisch Nr. 3 »ÄÄ Bs- ""-,2 In- und Ausland 3 M. ov r durch Post ¬ untor Streifband beziehen will, tele uns nies auren röst Urte mit damit wir den Versand einstellen können. Der vierteljährliche Postbezug kostet in: Oesterr-Ung. 1 Krone 40 Heller den Niederlanden 96 Cents Bebterr 1 Frank 50 Centimes Russland 80 Kopeken Dänemark 1 Krone 1 Oere Rumänien 2 Frank 56 Centimes. Postbestellungen werden ausserdem angenommen in Belgien Italien, Luxemburg, Norwegen, Schweden. Ole Postämter nehmen Im zweiten Monat des Kalendervlerteljahres Bestellungen auf zwei Monate für 67 Pf und In jedem Monat elnmonatllohe für 34 Pf. entgegen. XXVIII. Jahrg. ALT Jahresbericht 1902 des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller - . . . 78 Lineal mit seitlichem Handgriff, Druck- platten-Herstellung durch Lichtdruck platten - Umdruck, Schablonendruck vorrichtung für einseitig zweifarbigen und zweiseitig einfarbigen Druck, Reklameschild (DRP) 79 Geschäfts-Nachrichten 88 Gebrauchsmuster 90 Invaliden-Versicherungsanstalt in Würt ¬ temberg, Neue Postkarten in Baiern . 92 Verdingungen, Zolltarif-Entscheidungen, Betriebseinschränkung in der Bindfaden fabrikation 94 Warenzeichen 96 | Märkte 98 | Briefkasten . 100 Londoner Papiermarkt Eigenbericht London, 81. Dezember 1902 Die alljährliche Geschäftigkeit und Kauflust im Dezember hat auch auf den Papierhandel ihren guten Einfluss gehabt, sodass zu Ende des Jahres unser Gewerbe nicht ganz so flau und gedrückt ist wie im November. (Vgl. Nr. 99) Es ist indess kein Grund vor handen deshalb »Ende gut, Alles gut« auszurufen; eine nur flüchtige Umfrage macht es klar, dass allgemeine Missstimmung über den Geschäftsgang im Papiergewerbe herrscht. Der Weihnachtsmonat zählt eigentlich nur drei Geschäftswochen, und wenn während dieser auch ein flotteres Geschäft als vielleicht zu anderen Zeiten stattfindet, so muss doch dieser Mehrumsatz den Aus fall der vierten Woche mitdecken, und das im beeten Fall über bleibende Plus ist nicht bedeutend. Ferner ist zu berücksichtigen, dass der Weihnachtsbedarf im Grossen und Ganzen nur die Grosshändler mit ihren Lägern begünstigt und etwa noch diejenigen Händler, die sofort ab Werfte liefern können. Dagegen liegt das Geschäft in Aufträgen für Anfertigungen noch immer arg danieder, und da die hiesigen Fabrik Vertreter auffälliges Entgegen kommen zeigen und telegrafische Notirungen oder Preisnachlässe von ihren Fabriken erhalten, nur um eine in Aussicht stehende Bestellung sofort mit Beschlag zu belegen, so gewinnt man die Ueberzeugung, dass Mangel an Aufträgen vorliegt. Und diesmal scheinen mehr die englischen als die deutschen Fabriken davon betroffen zu sein. Wohl muss ein lebhaftes Lagergeschäft, wie es dieser Monat ge bracht hat, durch die weiter und weiter sich bildenden Kreise, die es teht schliesslich auch die Fabrikanten berühren. Aber es wäre ver kehrt darauf zu grosse Hoffnungen zu setzen. Gar oft hört man, »die Eagor müssen doch nun bald geräumt sein, und die Aufträge für deren arsänzung können nicht mehr lange auf sich warten lassen«. Aber und orrahrung hat gerade in diesem Jahre gelehrt, dass man gewartet Kaman wartet h at, ohne dass sich diese Ergänzungsaufträge einstellten, den p.end ich welche, so fielen sie unbedeutend aus, und von lohnen- und mit sen war keine Rede. Dio Zeiten haben sich eben geändert, ich maLsehnen ist. der Geschäftsbetrieb ein anderer geworden. Wie >n diesen Berichten erklärte, sind selbst die bedeutenden