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802 PAPIER-ZEITUNG Nr. 23 Federnde Leitwalze an Papiertrocknern Bei den Papiermaschinen pflegt die Papierbahn zwischen dem letzten Trockenzylinder und dem Glättwerk leicht zu Möglichkeit beseitigt werden soll, das amerikanische Patent Nr. 717 274 erhalten. Bild 1 zeigt einen Teil der Trockenpartie der Papiermaschine und das Glättwerk in senkrechtem Durch schnitt, Bild 2 im Grundriss, Bilder 3 und 4 stellen Einzelheiten dar. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass zwischen dem letzten Trockenzylinder b und dem Glättwerk c c eine Leitwalze l eingeschaltet ist, die federnd gelagert ist und daher einem vom Glättwerke ausgeübten stärkeren Zuge nach gibt. Die Enden der Walze l ruhen je in Gleitköpfen g (siehe Bilder 3 und 4), die je in einer Kulisse d verschiebbar sind und sich gegen Schraubenfedern r v stützen. Die Kulisse ist um Zapfen e am Gestell a drehbar und kann sich daher nach Bedarf schräg einstellen. Auf die Achse k der Leitwalze l ist an beiden Enden je ein Zahnrad j gekeilt, welche Zahnräder in entsprechende Zahnstangen i der Kulissen d greifen, da mit die Walze l sich an beiden Enden gleichmässig verschiebt. Die Walze l sitzt lose auf ihrer Achse k; zur Verminderung der Reibung sind Kugel- oder Rollenlager vorgesehen. Parallel zu der Walze l ist eine Stange m angeordnet, deren Enden ebenfalls in Gleitköpfen h ruhen, die auch in den Kulissen d gleiten. Auf der Achse k der Walze l und auf der Stange m ist noch je ein Zahnrad p und n angebracht, um welche eine Kette o geführt ist. Zur Reglung der Spannung der Federn rvq innerhalb der Kulissen d sind Stellschrauben t und w vor gesehen. reissen, und es entsteht dadurch viel Ausschuss. Bernard J. Reardon in Millburn, Staat New Jersey, hat für eine Ein richtung, durch welche dieses Reissen der Papierbahn nach Verein britischer Papierfabrikanten Der Verein hielt am 26. Februar in London seine Jahres- • Versammlung ab. Ueber die Tätigkeit des Vorstands wurde ausführlicher Bericht erstattet, dem wir Folgendes entnehmen: Ausländischer Wettbewerb und einheimische Fabrikation. Die jährliche Einfuhr von 200 000 Tonnen bedruckten und un bedruckten Papiers hat die ernsteste Aufmerksamkeit des Vereins beansprucht. Die britischen Papierfabriken sollten so vervoll kommnet werden, dass sie einen Teil dieser Einfuhr überflüssig machen können. Als Mittel zur Verbilligung der Herstellungs kosten empfiehlt der Vorstand die Verwendung von billigem Kraftgas zu Antriebszwecken und Fortleitung solcher Kraft aus den Kohlengebieten in Form von Elektrizität. So könnte der Vorteil der ausländischen Wettbewerber, dass sie grosse Wasserkräfte besitzen, zum Teil ausgeglichen werden. Er höhung der Papiermaschinen-Geschwindigkeit, Verminderung der Mannschaft und Aufstellung selbsttätiger Förder-Vor richtungen müssten damit Hand in Hand gehen. Herabsetzung der Eisenbahn-Frachtsätze müsste angestrebt werden, ebenso die Vereinigung Grossbritanniens mit den britischen Kolonien zu einem Zollgebiet mit Vorzugszöllen gegenüber dem Ausland. Fachbildung. Der Verein hat der technischen Ausbildung junger Papiermacher wiederum grosse Sorgfalt zugewandt. Denjenigen, welche die zahlreichen Fortbildungskurse für Papiermacher mit Erfolg besucht und gute Prüfungen abgelegt haben, wurden Diplome verteilt, 11 Kanditaten erhielten Diplome mit ehrenvoller Erwähnung und 19 gewöhnliche Diplome. Im Ganzen meldeten sich 61 zur Prüfung. Der Verein leistete einen Beitrag zu den Unterrichtskosten und gab im Ganzen über 2000 M. für Unterrichtszwecke aus. Vermittlungs-Anstalt. Seit einem Jahr unterhält der Verein eine Vermittlungs-Anstalt für An- und Verkauf gebrauchter Maschinen sowie eine Stellen-Vermittlung. Diese Einrichtungen haben nichts Erspriessliches geleistet. Es ergab sich, dass wohl viele Papierfabrikanten alte Maschinen verkaufen, aber nur wenige solche kaufen wollen. Im Ganzen vermittelte die Anstalt nur vier Geschäfte. Der Versuch hat sich also nicht bewährt, und die Einrichtung wird fallen gelassen. In der letzten Hauptversammlung wurde angeregt, dass Druckpapier-Rollen in allen Fabriken mit dem gleichen innern Hohlraum hergestellt werden sollen, damit die Druckpressen- Fabrikanten die Rollstangen für dieses Maass bauen. Nach langen Beratungen der Fabrikanten wurde empfohlen, dass der innere Hohlraum für Rollen unter 60 Zoll Breite 23/4 Zoll und für Rollen über 60 Zoll Breite 31/4 Zoll Durchmesser haben soll. Sonntagsruhe. Der Verband der Papiermacher (Arbeiter- Verband) ist an den Verein mit dem Wunsch herangetreten, dass alle Papierfabriken an Sonnabend Nachmittagen um 2 Uhr geschlossen werden sollen. Bevor hierüber entschieden wird, will der Vorstand untersuchen, welcher Gebrauch in dieser Beziehung in den Papierfabriken in Amerika, Skandinavien und auf dem europäischen Festland herrscht. Die Arbeitgeber