Volltext Seite (XML)
514 PAPIER-ZEITUNG Nr. 15 Bild 2 Bild 1 74 — 73 Jeder Einzelne vermag nach seiner Art und seinen Kräften den Hebel der Kultur in Bewegung zu setzen. das verschieb- und feststellbare Gegengewicht 14. Der von der Papierrolle I auf das Papier ausgeübte Druck wird noch von einer Stellschraube 15 geregelt, gegen welche der Arm 12 sich stützt. Ein auf die Welle 6 gekeilter Hebel 7 (Bild 1) ermöglicht, sämtliche Prägerollen 1 gleichzeitig äusser Tätig keit zu setzen. Damit die Prägerollen I sich möglichst leicht auf ihren Zapfen 18 drehen, ist eine Kugellagerung 22, 23, 24 (Bild 3) vorgesehen. Der Mantel 32 der Prägerollen ist durch Speichen 27 mit einer Nabe verbunden, die der Länge nach gespalten ist und durch zwei Schellen 29 auf der Hülse 21 festgeklemmt wird. Auf dem Mantel der Prägerollen ist durch zwei parallele Rippen 31 ein innerer Raum abgegrenzt, in welchem die ah Wasserzeichen einzuprägenden, aus Hartgummi oder dergl. be Herstellung von Wasserzeichen in Papier Bei den üblichen Langsiebpapiermaschinen pflegt man die Wasserzeichen zu der Zeit anzubringen, wenn die soeben ge bildete Papierbahn sich noch auf dem Langsieb befindet, und zwar werden hierzu bekanntlich die Vordruckwalzen oder Egoutteure benutzt, die sich mit ihrem aus feinem Drahtgewebe mit darin angebrachtem Muster bestehenden Mantel auf die nasse Papierbahn legen und durch Reibung in Umdrehung ge setzt werden, während das Langsieb als Widerlager dient. Nach vorliegender Erfindung, für welche Ernst R. Behrend und Otto F. Behrend in Erie, Staat Pennsylvania, die amerikanischen Patente Nr. 711 815 und 717 799 erhielten, werden die Wasser zeichen an irgend einer Stelle zwischen den Gautschwalzen stehenden Zahlen, Buchstaben oder Zeichen 33 durch Anschrauben oder mittels über die Ränder gelegter Gummi bänder 33 a (Bild 2) befestigt werden. Zu beiden Seiten dieser Zeichen 33 sind Ringe 34 aus Weichgummi oder sonstigem weichem Stoff auf dem Mantel angeordnet, welche infolge ihres hohen Reibungs widerstandes sicheres Mitnehmen der Prägerollen durch die Papierbahn be wirken. Da, wie schon gesagt, die Präge rollen infolge der Kugellagerung sich ausserordentlich leicht auf ihren Zapfen drehen, so wird keine Zerrung der Papierbahn durch die Prägerollen her vorgebracht, und die Wasserzeichen werden bei jeder beliebigen Geschwindig keit des Maschinenlaufs gleich klar und scharf ausgeprägt. Da die Papierfasern an den betreffenden Stellen nicht zu sammengepresst, sondern, wie bei der Vordruckwalze, zum Teil zur Seite ge schoben werden, so entstehen sogen, echte Wasserzeichen, welche auch der bekannten Aetznatron-Probe, bei der die eingepressten Wasserzeichen ver schwinden, widerstehen. und den Kalandern in das Papier geprägt, und zwar wird die Vorrichtung vorzugsweise an der letzten Nasspresse an gebracht, und es dient eine der Walzen dieser Nasspresse als Wider lager. Sie kann jedoch auch an dem ersten oder einem der folgenden Trockenzylinder ange bracht werden, falls die Papierbahn noch hin reichend feucht ist, um leicht Eindrücke auf zunehmen und zu be wahren. Bild 1 zeigt die Vorrichtung in Seiten ansicht, beispielsweise im Zusammenwirken mit einer Walze J einer Nasspresse, Bild 2 in Vorderansicht, Bild 3 zeigt eine der zum Prägen der Wasserzeichen benutzten Rollen für sich im Durchschnitt. Die feuchte Papierbahn läuft über die Walze J und nimmt die Prägerolle I, welche durch ein Gegengewicht 14 oder eine Feder beständig angepresst ge halten wird, durch Reibung mit. Die Rolle I sitzt auf dem von dem Arme 12 getragenen Zapfen 18. Der Arm 12 ruht mit einem Zapfen 11 in einem oben offenen Lager 10, welches von dem Arm 8 getragen wird, der mittels einer Schelle 9 auf der parallel zur Walze J angeordneten Welle 6 festgeklemmt wird. Ein auf dem Zapfen 11 festgeklemmter Hebelarm 13 trägt Holländer-Regler Zu dem Aufsatz des Herrn Ingenieurs Ereky in Nr. 5 sendet uns ein Fachmann unter Anderm folgende Bemerkungen: Die einfache Momentengleichung zeigt, dass das Gegengewicht die Druckverminderung zwischen Walze und Grundwerk veranlassen muss. Es ist danach ganz natürlich, dass man im leeren Holländer erst dann die Einwirkung des Gegengewichtes bemerkt, wenn sein »Gewicht« (richtig Moment) grösser ist als jenes der Walze. Herr Ereky begeht den Irrtum, dass er einen Zwischenraum von 6 mm zwischen Walze und Grundwerk annimmt, dann natürlich kolossal viel Fasern zwischen Walze und Grund werk und damit 65 fache Sicherheit gegen Zerreissen herausbringt, ohne sich zu fragen, ob es auch wahr ist, dass der Zwischenraum von 5 mm da ist. Mit diesem hängt alles in der Luft und ist vollständig haltlos, unverständlich, wie die hingeworfene Bemerkung, es müsse gegen das »Totmahlen« die Geschwindigkeit oder das Trägheitsmoment der Walze verkleinert werden. Woher Herr Ereky die ausreichende Steifheit der Fasern ge nommen denkt, damit sie nach Bild 8 tatsächlich zerschnitten werden, ist nicht ersichtlich. Hinsichtlich des Schuhes nach Bild 4, der Kropf- weite und dergl. sei auf das Werk »Der Holländer« von Ing. Alfred Haussner verwiesen (besprochen in Nrn. 57 und 58 der Papier-Zeitung von 1902), wo unter Berücksichtigung aller einschlägigen Verhältnisse diese Fragen erörtert erscheinen, die keineswegs so einfach liegen, wie es nach den wenigen Zeilen, die Herr Ereky diesen Fragen widmet, scheinen möchte. Holländer-Regler. Der Verfasser des Aufsatzes in Nr. 13 ersucht uns zu berichtigen, dass er sich Carl Eichhorn und nicht Carl Eichhorn jr. schreibt. Schriftleitung