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Nr gegen 7 Uhr ist im Laden des Fleischers Keller hier TLHsisches. ganz er I Die ten Habei unru gerei, drinc forscl böser AuSi sie g der schon wußi sah 1 desl scheii Klar saget ob je außer, denn t von Ä kundic Chine Assim welche Kaufn sofort Die ( chinesi chinesi Nativ User Chine flohen Stroi reiche trauei hinüb geblie die T die Schw ganze Schai stehui mong fehlet leute und Furck lich des Chin, sich liberc Aufn unter arbei angel veren Tage folgt! aber Die chinefischen Wirre«. Die Besetzung der Kaisergräber und die Enthaup tung der drei hohen Beamten in Paotingfu haben, wie übereinstimmend gemeldet wird, einen tiefen Ein- druck auf die Chinesen gemacht. Nach einer Reuter meldung aus Washington soll das Aufleben eines fchon jüngst bemerkten offensiven Geistes unter den Boxern auf Rechnung der Entrüstung der Chinesen zu setzen sein, daß, während Friedensverhandlungen schwebten, die Verbündeten nicht gezögert haben, einen der höchsten Beamten — es ist der Provinzschatzmeister und stell vertretende Vicekönig Tingyung gemeint — hinzurichten. Dieser Mann sei immer Nichtstreiter gewesen, er habe die verbündeten Truppen bei ihrem Einmarsch in Paotingfu bewillkommnet und ihnen feinen Damen angeboten. Es unterliegt keinem Zweifel, daß den stellvertretendem Vicekönig die Verantwortung trifft, in Paotingfu die Abschlachtung zahlreicher Staats angehöriger Englands, der Vereinigten Staaten und Belgiens zugelassen zu haben. Wenn die Truppen behörden in China mit unerbittlicher Strenge vor gehen, so wissen sie wohl, daß diese nur dann gute Folgen haben kann, wenn sie mit Gerechtigkeit vereint ist. Das ist in Paotingfu der Fall gewesen. Ob nun die Boxer wegen angeblicher Ungerechtigkeit odei aus anderen Gründen sich wieder rühren, die fremden Truppen sind stark genug, um den Widerstand zu brechen. Den „Times" wird noch aus Peking gemeldet, daß außer der einen deutschen Expedition unter dem Grafen Jork von Wartenberg noch eine andere deutsche Unternehmung nach den Kaisergräbern der Mingdynastie am 12. November abgehen sollte. Diese Gräber liegen 12 km nordöstlich von Nankou, seitwärts des Weges, den die Colonne Graf Jork zu nehmen hat. Wahr scheinlich handelt es sich hier um eine Seiten-Colonne, die den Marsch der Colonne Graf Jork in der rechten Flanke zu begleiten hat. Wilhelm erregt hier lebhafte Theilnahme und Ent rüstung. Allgemein herrscht hohe Befriedigung über den glücklichen Ablauf. Die Nachricht wurde der Königin Victoria in Windsor schonend von der Prin zessin Beatrice mitgetheilt. Obwohl ties erregt, blieb die Monarchin gefaßt und setzte sofort an den Kaiser Wilhelm einen warmen Glückwunsch zu seiner Rett ung auf. Besprechung ersucht; sie würden wahrscheinlich nächster Tage empfangen werden. Eine von zuverlässiger Seite aus Tokio in London eingegangene Privatmeldung besagt, die japanische Re gierung habe von chinesischen Beamten, welche am Hofe bedienstet sind, genaue Mittheilungen darüber erhalten, daß der Kaiser Kwangsü noch nicht den geringsten Antheil an den Staatsgeschäften nehmen könne. Keines der seine Unterschrift tragenden Edicte sei von ihm ausgegangen, und selbst die reumüthigen Bittbriefe an die fremden Staatsoberhäupter feien ihm nur theilweise durch die Bahnhofserweiterung nothwendig wurde, iem Verkehr übergeben. Mit der Beseitigung der da neben befindlichen Steinbrücke wurde sofort begonnen. Die neue Brücke, welche nur aus Eisen besteht, bietet, obgleich die Fußsteige noch nicht vollendet sind, einen schönen Anblick. — Limbach, 16. Nov. Am vergangen Diens- tag fand im Hotel zum Hirsch der von Herrn Schul direktor Dr. Mäder veranstaltete erste Elternabend statt. Der zahlreiche Besuch bewies am besten, wie beliebt der Veranstalter in hiesigen Bürgerkreisen ist und es wird allgemein mit Freude begrüßt, daß un sere städtischen Kollegien Mittel und W.ge gefunden haben, Hrn. Dr. Mäder unserer Stadt zu erhalten. Nach einer längeren Begrüßungsrede, in welcher der Herr Direktor darlegte, was er mit den von Zeit zu Zeit in hiesiger Stadt zu veranstaltenden Elternaben den bezwecke, beschäftigte sich die Versammlung nach einem Vortrage des Herrn Direktor über einen Or- harrte aber in vollkommener Ruhe Beim Verhör auf der Polizei gab die Frau auf alle Fragen die Antwort: Alle Menschen wollten sie ermorden, deshalb müsse sie den Kaiser ermorden! Das Beil war ganz neu und soll erst heute hier gekauft worden sein. Von Beruf ist die Schnapka Hausirerin; sie pflegte draußen auf dem Lande namentlich Wollwaaren und Strümpfe zu vertreiben. Ihren Hausgenossen ist sie durch ihr merkwürdige« Wesen lästig geworden; man glaubte schon lange, daß eS ihr nicht recht richtig im Kopfe sei, wie man hier sagt. Vor einiger Zeit war sie wegen einer Gewerbecontravention in eine Geldstrafe ge nommen worden, die sie nicht erlegt hat; sie hat deshalb einen Tag Haft verbüßt. Auf dem Polizeibureau aber, wohw man sie zwecks Antritts ihrer Strafe holte, hatte sie sich vorher so ungeberdig benommen, daß sie einer Anklage wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und Beamtenbeleidigung entgegensehen mußte. Da sie mit der Miethe im Rückstände war, und auch ihres eigen artigen Benehmens wegen hatte der Hauswirth die Ex missionsklage gegen sie angestrengt. In dieser Angelegen heit sollte morgen Termin stattfinden. In ihrer Wohnung pflegte sie sich, wenn sie zu Hause war, stets eingeschloffen zu halten Klopfte jemand bei ihr, so wurden von drinnen wirre Redensarten vernehmbar. Breslau, 16. Nov. Auch die im Anschluß an die Verhaftung der Schnapka erfolgte Vernehmung der Verhafteten durch den Staatsanwalt hat außer jeden Zweifel gestellt, daß politische Bedeutung irgend welcher Art dem Vorfälle nicht beizumeffen ist und daß man es lediglich mit der That einer Geistes- kranken zu thun hat. Um Zi/, Uhr verließ der Kaiser mit dem Erb- Prinzen von Sachsen-Meiningen die Kürassiec-Kaserne und suhr, eskortirt von einer Schwadron Leibkürassiere, die zur Hälfte vor, zur Hälfte hinter dem Wagen ritt, nach dem oberschlesischen Bahnhofe zurück. Die Truppen der Garnison bildeten Spalier. Eine dichtgedrängte Menschenmenge brachte dem Kaiser auf dem ganzen Wege begeisterte Ovationen dar. Auf dem Bahnhofe war die Frau Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen erschienen, von welcher sich der Kaiser in berzlichster Weise verabschiedete. Die Abfahrt nach Groß-Strehlitz erfolgte um 3 Uhr 47 Min. Paris, 16. Nov. Kurz nach der Eröffnung der Kammersitzung gelangte die Depesche von dem Bres lauer Attentat in den Sitzungssaal. Das Ereigniß wurde in Gruppen lebhaft besprochen. Auf den Boulevards fanden die Extra-AuSgaben reißenden Absatz. Man hörte allenthalben Ausdrücke der Be- friedigung über das Mißlingen des Anschlags und sehr sympathische Worte sür den Deutschen Kaiser. Nach dem Eintreffen der ersten Nachricht erschien in der deutschen Botschaft der Protokollchef Crozier, um namens Loubets nachzufragen. Der Botschafter ließ im Laufe des Abends die eingetroffenen Nachrichten nach dem Elys^e gelangen. London, 16. Növ. Das Attentat auf Kaiser Aufreißen der Schienen einen gemischten Eisenbahnzug, welcher englische Regierungsgelder im Baarbetrage von Lstrl. 150000 (gleich 3 Millionen Mark) von Durban bringen sollte, zum Stehen und entführten in aller Muße diesen schönen Betrag in hartem Golde, ohne den Passagieren und den wenigen englischen Soldaten ein Haar zu krümmen. Auf Befehl des Hauptquartiers in Prätoria durfte bis jetzt kein Wort über diesen Vorfall und über diesen schweren pekuniären Verlust telegraphirt werden oder in den Blättern er scheinen. — Es muß natürlich sehr verdrießlich für Lord Roberts sein, wenn die Buren ihm auf diese Weise das Geld zur Auslöhnung und zum Unterhalt seiner Truppen vor der Nase wegnehmen, und aus diesem Grunde erklärt es sich wohl auch, daß er oder sein Stab die Veröffentlichung einer derartigen Nach- richt nach Möglichkeit unterdrückt hat. Anderseits kann in einem solchen Vorfall auch der Grund dafür gefunden werden, daß, wie längst zur Evidenz er wiesen worden ist, ein großer Theil der englischen Truppen auf dem Kriegsschauplatz monatelang ohne Löhnung geblieben ist. Lord Roberts erwähnt in seiner letzten Depesche wörtlich, was der General Smith-Dorrien über einen „brillanten Angriff" der Buren sagt, den diese in der Nähe von Belfast auf die englische Nachhut aussührten. „Etwas in diesem Kriege noch nicht Dagewesenes (?) ereignete sich, indem die Buren gänzlich unerwartet in einer Stärke von 200 Berittenen in Karriere eine glänzende Attacke auf unsere Nachhut aussührten, wo bei sie bis auf 50 Meter an unsere Front heran kamen, um dann durch eine Flankenattacke der kana dischen Dragoner zum Stehen und zum Rückzug ge bracht zu werden." — Und dabei behauptet Lord Roberts, daß die Buren gründlich entmuthigt und demoralisirt seien! Cradock, 14. Nov. Eine Abtheilung kürzlich in Kimberley neu formirter Polizeitruppen wurde von den Buren 15 Meilen von Vryburg überrascht, doch wurden sie von 60 Polizeifreiwilligen befreit. Sieben Buren wurden getödtet. Der Feldkornet Duplessis wurde verwundet und gefangen genommen. Die Briten verloren drei Mann. Die Buren schossen 60 Pferde nieder. Port Said, 15. November. Präsident Krüger lehnt jede Unterredung mit einem Zeitungsberichterstatter ab. Die „Gelderland" fährt heute Nachmittag von hier ab, der Bestimmungsort des Schiffes ist unbekannt. der neueren Zeit, Sucht nach Gewinn und unzweck mäßiger Ernährung und Ruhe für die Centralorgane zur Unterschrift vorgelegt worden. Der Kaiser werde in fortgesetzter Furcht um sein Leben erhalten und müsse sich willenlos jedem Befehle fügen. Schanghai, 15. Novbr. Gestern wurde ein kaiserliches Edict veröffentlicht, wodurch die Prinze Tuan und Schuang ihres Ranges entkleidet werden. Dieselben sind vorläufig verhaftet worden, bis ein end gültiges Urtheil gefällt ist. Schanghai, 15. Nov. Die ZeitungSmeldung, wonach 2500 Mann chinesischer Truppen aus dem Süden des Reiches bei Tschingkiang den Hauptfluß überschritten hätten, um sich in Peking unter Li-Hung- tschangs Befehl zu stellen, wird chinesischerseits dahin berichtigt, daß 500Kantonesen aus persönlicher Ergeben heit für Li-hung-tschang sich ihm als Leibwache anbieten wollten und zu diesem Zweck über den Jangtse nach dem Norden abgegangen seien. * Paris, 16. Nov. Der „Agence Havas" wird aus Peking vom 13. dss. Mts. gemeldet: Die Russen geben die Ueberwachung der Bahnlinie Taku-Tangsch auf. Generalfeldmarschall Graf Waldersee richtete daraufhin direct nach Petersburg an den russischen Kriegsminister ein Telegramm, in welchem er sich in nachdrücklicher Weise über diese Maßregel beklagt, von welcher er nicht zuvor in Kenntniß gesetzt worden sei. Schanghai, 16. November. (Telegramm des Deutschen Flottenvereins.) Der seit 8 Tagen vermißte deutsche Kabeldampfer „Podbielski" ist glücklich in Schanghai angekommen. Nach offiziösen Mittheilungen sind von den für die deutschen Truppen in China gekauften 3050 austra lischen Pferden auf der Fahrt von Australien nach China etwa 500 zu Grunde gegangen. Den größten Verlust hatte das erste Transportschiff zu erleiden, das 500 Pferde an Bord hatte, davon aber nicht weniger denn 300 infolge eines schweren Taifuns verlor. Von San Francisco sind sür die deutschen Truppen rund 2000 Pferde geliefert worden, die, soweit bisher bekanni geworden ist, die Ueberfahrt nach China gut bestanden haben. Alle Pferde waren bereits an den Sattel gewöhnt oder zum Ziehen benutzt worden, sodaß zu erwarten ist, daß sie im Felde zu gebrauchen sein werden. Aus Deutschland sind, allerdings unter An wendung sehr hoher Kosten, 26 auserlesene Offiziers pferde mit nach China genommen worden; sie haben trotz der großen Gefahren, die mit der Durchfahrt durch das Rothe Meer verbunden sind, die Ausreise nach China gut überstanden. Von 300 französischen Pferden, welche die Fahrt über das Rothe Meer machen mußten, sind gegen 60 Pferve zu Grunde gegangen. Dir« I Russen kannten Moltsä Chinesi Stanitz russisch Zimm« russisch aber i Auf d Getrei! mongo Chines leute, fchäftei Chinef oder wird, Arbeit wenn die Cl Ziffer, politif ganisationsplan zu einer zu errichtenden städtifchen Fortbildungsschule für Mädchen mit einer diesen Plan befürwortenden Resolution. — Nüdlitz, 16. Nov. Heute früh verunglückte beim Dreschen im Gute seines Vater» der WirthschaftS- gehilse Max Schmieder an der Dreschmaschine. Dem Bedauernswerthen ist der linke Arm zweimal ge brochen und der Daumen von der linken Hand ab gerissen worden. — Stollberg, 16. November. Gestern Abend — Ueber „Warum sind so viele Men schen nervös" sprach im Verein „Volkswahl" in Dresden Herr Dr. med. Stegmann vom Stadt-Jrren- und Siechenhause. Seit 10 Jahren sei die Zahl der Nervenkranken in stetem Wachsen begriffen. Die Ur- des Nervensystems, deS Gehirns und Rückenmarkes zu suchen. Zur Stärkung und Ernährung deS Nerven- ystemS sind Ruhe und Erholung, besonders genügen- rer Schlaf unbedingtes Erforderniß. Ein Gesunder braucht täglich unbedingt 7 bis 8 Stunden, ein Kind mindestens 10 Stunden Schlaf, ferner sei darauf zu achten, daß außer der Berufsarbeit noch große An forderungen durch GemüthSbewegungen, Kummer, Sorge rc. an das Nervensystem gestellt werden. Genuß von Alkohol — geradezu Nervengift —, übertriebene Vergnügungssucht, Ueberanstrengung seien verwerflich. Betreffs der zweckmäßigen Ernährung ist die wechselnde Kost, Ruhe und Behaglichkeit bei Einnahme der Mahl zeiten zu empfehlen, überhaupt ist eine eigene gemüth- volle Häuslichkeit dem überhand nehmenden Wirths- hausleben vorzuziehen. Wegen der erblichen Belastung sind keine zu großen Befürchtungen nöthig, da diese bei zweckentsprechender Haltung von Generation zu Generation abnimmt und später ganz aufhört. Bei Erziehung der Kinder wird jetzt viel gesündigt durch falsche Ernährung, Verabreichung von starken Bieren, nächtliches Aufhalten in Vergnügungsstätten rc. Kinder brauchen Schlaf. Nach weiteren Mittheilungen über Kleidung — nicht zu warm, nicht zu kalt — bemerkte Redner am Schluffe, daß Jeder selbst die Mittel zur Verhütung und Abminderung der Nervosität in sich habe, durch Erholung, besonders heitere Stimmung, Fernhalten unnützer Sorgen, geeignete Lebensführung und zweckmäßige Wahl seines Berufes. — Wir verweisen aus das Inserat des Elektrizi tätswerkes an der Lungwitz in der heutigen Nr. unseres Blattes, laut welchem das Werk hinsichtlich der Benutzung elektrischer Kraft außerordentliche Er leichterungen gewährt. Die Bedeutung des elektrischen Motors für Hausindustrie und Landwirthschaft ist eine ' sehr große. — Die Papiernoth ist noch nicht gehob n, sie - scheint eher noch schlimmer geworden zu sein und er streckt sich jetzt sogar auf das Einpackpapier, die sog. Makulatur; der Preis für diese ist in vielen Städten auf 8—10 Pfg. das Pfund gestiegen. Daß die Papierfrage den Reichstag beschäftigen wird, ist sicher - anzunehmen. Die „Westd. Volksztg." schreibt in dieser Beziehung: „Der Papierzoll war gedacht als Schutz zoll, d. h. er sollte die deutsche Papierindustrie gegen l die damals übermächtige Concurrenz des Auslandes ' schützen. Diesen Schutz hat die deutsche Papierindustrie anscheinend jetzt nicht mehr nöthig; jetzt ist es das Zeitungsgewerbe, welches gegen eine ungehörige Brand schatzung durch die Papierindustrie geschützt werden l muß, und dies kann nicht wirksamer geschehen, als l durch die möglichst bald durchzuführende Aufhebung des Zolles auf Druckpapier. Die verbündeten Re gierungen haben keine Veranlassung, einem diesbezüg lichen, seitens der großen Mehrheit des Reichstages > an sie gestellten Ansinnen nicht stattzugeben, und es ' ist dafür gesorgt, daß der Reichstag alsbald nach seinem Zusammentritte zu dieser Frage Stellung nehmen kann." Verleger der „Westd. Volksztg." ist - Herr Fusangel, Mitglied der Centrumssraktion des Reichstages. Danach scheint es, als ob die Papier- - vertheuerung im Centrum sehr übel empfunden und einen Anstoß zur Beseitigung der Papierzölle zur Folge haben wird. Ter Krieg um Transvaal. Am 10. Oktober brachten die Buren durch (Ecke des Roßmarktes) ein frecher Diebstahl verübt wor den. Der Dieb ist durch das Fenster in den Laden gestiegen und hat aus dem Ladentische den Geldkasten gezogen und damit das Weite gesucht. Der Kasten, der über 70 Mk. enthielt, ist leer vor dem Thore des Bäcker Krindeschen Hauses gefunden worden. — Auerbach i. V., 16. Novbr. Heute Mittag kurz nach 1 Uhr wurde auf hiesigem unteren Bahnhof durch vorläufig noch unermittelte Ursache unter gewaltiger Detonation die Feldschmiede des Bau unternehmers Ferdinand Moches aus Zwickau, welcher die Erdarbeiten für den Bahnhofserweiterungsbau ausführt, mittels Dynamit in die Luft gesprengt, sämmtliche Fensterscheiben des Bahnhofsgebäudes wur den hierbei demolirt, Decken und Wände desselben be schädigt, sowie auch die Telegraphenleitung mehrfach zerrissen. Zwei beim Bahnhofserweiterungsbau be schäftigte Arbeiter büßten hierbei ihr Leben ein. Mit dem Zuge um 6 Uhr abends trafen, vvn Zwickau kommend, mehrere höhere Eisenbahnbeamte auf der Unfallstätte ein. Die Ursache der Explosion ist noch nicht mit Bestimmtheit ermittelt, doch ist ein Vauauf- seher verhaftet worden, der Dynamit angewärmt haben soll. — Ein auf Zucht und Ordnung haltender Theaterdirektor ist unstreitig Herr Felix Schleichardt in Leisutg. Er schreibt im „Leisn. Tagebl." im Anzeigentheil: Frl. Frieda Wittenbecher und Frl. Frieda Jost, Schauspielerinnen, sind von mir Knall und Fall entlassen, weil sich dieselben, zwei allein stehende Damen, trotz wiederholter Verwarnung sehr oft bis nach Mitternacht, ja oft bis gegen Morgen, auf der Straße oder wer weiß wo aufgehalten haben. Wes von solchen Damen zu denken ist, weiß jeder mann. Hochachtend Felix Schleichhardt." Lengenfelv, 15. Novbr. Der modernen Be wegung folgend, haben auch die Mitglieder der hie sigen Bäckerinnung die Backpreise erhöht. Der Kuchen kostet fürderhin 8 Pfg., der Stollen bis zu 5 ^fund 15 Pf., ein Stollen über 5 Pfund 20 Pf. zu backen. Die hohen Kohlenpreise sind auch hier die Ursache der Steigerung. — Plauen, 16. Nov. Eine große Versamm lung der in den Textilbetrieben beschäftigten Schiffchen sticker beschloß einstimmig infolge Nichtbewilligung ihrer Lohnforderung, am kommenden Sonntag in den Generalstreik einzutreten. — Ein Raubanfall wurde Nachts aus Herrn vr. meck. Seidel aus Niederau bei Weinböhla ver übt. Dieser verpaßte den letzten Zug und trat den Heimweg zu Fuß an. In der Waldung zwischen Coswig und Weinböhla wurde er von Strolchen überfallen und seiner Baarschaft und goldenen Uhr beraubt. — Leipzig, 15. Nov. In der Nacht zum 21. Mai d. I. wurde aus der in Naundörfchen ge legenen Wohnung der Grünwaarenhindlerin Grüne wald mittelst Einbruchs eine Kassette gestohlen, die einen Baarbeirag von 3000 Mk. und Werthpapiere im Gesammtwerth von etwa 97000 Mk. enthielt. Die Thäter hatten sich heute vor der 3. Strafkammer des hiesigen Landgerichts zu verantworten. Angeklagt waren Schlosser und Mechanikus Hugo Bruno Arthur Liebernickel, Heizer Friedrich Carl LouiS Rothe, Eisen dreher Heinrich Joseph Burckhardt und die Kontrolirte Auguste Minna Gerhardt. Der eigentliche Dieb ist Liebernickel. Rothe hatte die Sache ausbaldowert und mit Burckhardt und der Gerhardt Wache gestanden. Nach der That begaben sich Liebernickel, Burckhardt und die Gerhardt zu Fuß nach Naunhof, um das gestohlene Gut im Hause des Vaters von Liebernickel zu verstecken. Allein schon in Liebertwolkwitz wurde ihnen die Last zu schwer. Am Colmberge zerschlugen sie die Kassette auf der Straße und Liebernickel ver theilte an Jeden von den Betheiligten baareS Geld, im Ganzen etwa 700 Mark. Mit dem Reste des baaren Betrags und mit den Werthpapieren begab er selbst sich nach Naunhof und vergrub Alles im Walde bei Lindhardt. Dann reiste er nach Dresden. Als er nach Leipzig zurückkehrte, wurde er verhaftet. In zwischen hatten Burckhardt fiv- die Gerhard eine Vergnügungsreise ins Elsaß unternommen; sie wurden bei ihrer Rückkehr ebenfalls sestgenommen. Die ver grabenen Werthpapiere wurden ausgegraben und der Bestohlenen wieder zugestellt. Das Urtheil lautet gegen Liebernickel: 6 Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ehrenrechtsverlust, Polizeiaufsicht; Rothe: 4 Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ehrenrechtsverlust: Burckhardt: 3 Jahre Zuchthaus: die Gerhardt: 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus. — AuS dem Vogtlande. Die an der Straße ach Lengenfeld zu gelegene Mineralwafferfabrik von Wolf in Treuen ist am Montag Abend bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Dem Besitzer erwächst ein — Glauchau. Der Bezirk Glauchau des König!. Sächs. Militärvereinsbundes tritt am Sonntag, den 18. Novbr., Nachmittags 3 Uhr, im „Theater lokal" hier zusammen. Auf der Tagesordnung stehen u. a. folgende Punkte: Bericht über den Bezirk; Wahl des BezirkSkassirerS; Neugründungen von Ver einen; Aufnahmen von Ehrenmitgliedern und außer ordentlichen Mitgliedern, die nicht Militär gewesen sind; Nachtrag zu den Vereinssatzungen auf Grund des bürgerlichen Gesetzbuches. Referent Herr Ober amtsrichter Kautzsch; Sammlung sür die deutschen Krieger in China; Bericht über das Jubiläum des Militär-Lebensversicherungsvereins. Referent Herr Kamerad Roesger. Jeder Verein muß durch einen Kameraden vertreten sein, der sich durch die Vollmacht als Vertreter ausweisen muß. — Chemnitz, 15. Nov. Bei Ausgrabungen in der Glockenstraße stieß man in der Tiefe von 1*/z Meter auf einen versteinerten Baumstamm. Der Um fang des Stammes beträgt an dem bis jetzt sichtbaren Teile etwa 3 Meter. Beide Enden liegen noch in der Erde, so daß die Länge noch nicht ersichtlich ist. Neben diesem größeren ist noch ein kleiner zweiter Stamm sichtbar. Die weitere Ausgrabung und Berg ung des interessanten Fundes soll seitens des städtischen BauamteS erfolgen. — Crimmitschau, 14. November. Das seil dem 28. vor. M. vermißte Schulmädchen Elsa Elisabeth Fritzsche von her ist noch nicht aufgefunden worden. Das Mädchen hat sich wegen eines leichten Vergehens von Hause entfernt und hält sich vermuthlich unter falschen Angaben irgendwo auf. Die Angehörigen de» Mädchens sprechen auch die Vermuthung aus, es sei nicht ausgeschlossen, daß sich letzteres einer der Sckaubudengesellschaften des letzten Jahrmarktes an geschlossen habe. — Oelsuitz i. G. (Wiederverpachtung der RathskellerS.) In der letzten Gemeinderathssitzung theilte der Vorsitzende mit, daß dem Beschlusse der letzten Gemeinderathssitzung gemäß mit dem Raths- kellerpächter Herrn Leichsenring über die Höhe des zu zahlenden Pachtzinses verhandelt worden sei und daß letzterer erklärt habe, pro Jahr künftig 4000 Mk. Pacht zinsen zahlen zu wollen. Herr Claus hat als Pachtpreis 5000 Mk. pro Jahr geboten. Einstimmig wurde be schloffen, den Pachtvertrag mit Herrn Leichsenring auf weitere sechs Jahre zu verlängern, wenn Herr L. jährlich 5000 Mk. Pachtzins zahlen will, wobei dem Pächter die Benutzung und die Erträgnisse aus dem freien Platze vor dem RathSkeller, ausschließlich des früheren Kranich- gebäudes, zugestanden sein sollen. Herr L. soll sich bis zur nächsten Gemeinderathssitzung über Annahme dieser neuen Pachtung erklären. Lehnt Herr Leichsenring die Fortsetzung des Pachtvertrages bei dem vom Gemeinde- rath bestimmten Pachtpreise von 5000 Mk. ab, so soll der Pachtvertrag bei den gleichen Pachtbedingungen und der gleichen Puchtsumme nnt Herrn Claus, auf welchen Leider läßt die Einigkeit unter den Mächten fort gesetzt zu wünschen übrig. Neben Nordamerika sondert sich auch Japan mehr und mehr ab. Die „Köln. Ztg." meldet aus Petersburg: Der dortige erste Secretär der japanischen Gesandtschaft äußerte gegenüber einem Berichterstatter, die japanische Regierung habe gleichfalls beschlossen, ihre Truppen aus Peking zurückzuziehen. Der Beschluß solle ver wirklicht werden, sobald die Verhandlungen darüber zu Ende geführt feien, wieviel Soldaten in der Resi denz zum Schutze der Gesandtschaften zurückbleiben sollten. Wenn über diesen Punkt eine Einigung zu Stande gekommen sei, würden die japanischen Truppen sofort nach der Heimath befördert. Nach der Ansicht Japans würden die bestimmt bis zum Frühjahr dau- ernden FriedenSverhandlungen beschleunigt werden, wenn alle Mächte dem Beispiel Rußlands folgten. AuS Peking wird gemeldet, Prinz Tsching und fachen seien in den immer höher geschraubten Am die Pachtung überzugehen hat, abgeschloffen werden. — Wüstenbrand. Am 13. Nov. wurde die großer Schaden. — Im Lengenfelder Mühlgraben, der iwe zur Abwehr, den einen Arm erhoben. Der Kaiser Li-hvng-tschang hätten den Grasen Waldersee um eine sprächen des modernen Lebens, in dem steten Hasten über 60 Meter lange Eisenbahnüberbrückung, welche mußte den Vorfall ebenfalls beobachtet haben, er ver- Besprechung ersucht; sie würden wahrscheinlich nächster der neueren Zeit, Sucht nach Gewinn und unzweck-durch die Bahnhofserweiterung nothwendig wurde,