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WOUMMl UM 's onntag, den 18. November 1900. Nr. 268. 50, Jahrgang Gßlr. Tagesordnung: 1. Kenntnißnahmen. n Da, etwa 200 Meter vom 1. 2. 3. 4. 5. G. R-d-l-d, Stadtverordneten-Borsteher. Tagesordnung: Wahl einer Kommission zur Prüfung der Rechnung des laufenden Jahres. Wahl eines Vorstandsmitgliedes aus der Klasse der Arbeitgeber. Wahl zweier Vorstandsmitglieder aus der Klasse der Arbeitnehmer. Aerzte-Vertrag betr. Etwaige Anträge. (Dieselben müssen schriftlich bis zum 17. November bei dem unter» zeichneten Kassenvorstande eingereicht werden.) die Verwegene zu stürzen; laute Aenßerungen des Unwillens und der Empörung wurden laut. Schutz leute traten dazwischen und führten die Frau ab. Breslau, 16. Nov. Die Verbrecherin ist die 40jährige Wollwaarenhändlerin Selma Schnapka, die im Juni von Oberschl-sien nach Breslau verzogen ist und hier in der Gartenstraße Nr. 83 wohnt. Sie wird von den Hausbewohnern als unzurcchnungfähig geschildert. Sie wohnt in einer kleinen ärmlichen Hintcrhauswohnung und konnte die Mielhe nicht bezahlen, sodaß der Haus wirth die Exmissionsklage anstrengte. Gestern Mittag war Termin, zu welchem sie schon das Beil mitbrachte. Da der Termin vertagt wurde, kam sie gerade auf die Straße, als der Kaiser vorbcisuhr. Nach Berichten von Augenzeugen hatte bei dem Wurf des Beiles der Erb prinz von Sachsen Meininzen, der neben dem Kaiser saß, Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga», Hermsdorf. Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Bahnhof, durchbrach plötzlich in der Gegend der Hotels „Germania" und „Jmpärial" eine exaltirt ussehende Frauensperson in langem, schwarz und weiß carrirten Mantel die Schutzmannskette; in hock Erscheint ;eden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 durch die Post Mk 1,82 frei in's HauS. Das Attentat in Breslau. Die Frau, die das Attentat auf den Kaiser vcr suchte, ist 40 Jahre alt und katholisch. Im Publikum entstand, als das Attentat bekannt wurde, eine ungeheure Aufregung. Die Polizei hatte Mühe, die Frau vor Thätlichkeiten zu schützen. Auf dem Wege nach dem Po lizeirevier sprach sie fortwährend von Leuten, die sie auf gehetzt hätten, und rief: „Ihr habt mir's ja geheißen I" Sie wurde nach kurzem Verhör auf dem Revier dem Polizeipräsidium zugeführt. Nachdem sie das Beil ge worfin hatte, wollte sie cs wieder aufheben um an scheinend ein zweites Mal zu werfen, woran sie indeß durch das Publikum verhindert wurde. Ein Bericht des „Lok. Anz." besagt: Ein seiner Sinne nicht recht mächtiges Weib hat den Versuch gemacht, dem Monarchen Uebles zuzufügen, und wenn auf Bahnhof Hohenstein-Er. dem Betriebe übergeben werden. Die vom 20. d. M. ab in Hohenstein-Er. ab- und eingehenden Güter werden ausschließlich auf dem neuen Boden behandelt, nur die vorher auf dem alten Güterboden entladenen Stückgüter sind bis zum 22. d. M. daselbst abzuholen. In der Zeit vom 20.—22. d. M. wird den Empfängern der Stückgüter die Abholungsstelle auf den Avisen besonders mitgetheilt. Chemnitz, am 16. November 1900. Königliche Eisenvahn-Betriebs-Direktion. Loefer. 14. öffentliche Stadtverordneten-Sitzung Dienstag, de« 20. November IWO, Abends 8 Nhr Hohenstein-Ernstthal, den 17. November 1900. Die Herren Vertreter werden gebeten, sich pünktlich und zahlreich einzufinden. Oberlungwitz, den 10. November 1900. Der Borstand der Ortskrankenkasse für Strumpfwirker. Carl Rother, Bors. 1 dergl. aus der Klasse der Gärtner. Die Wahl der Ausschuhmitglieder findet Montag, den 20. Nov. do. Js. von Vormittags 0 bis Mittags 12 Uhr, und die Wahl der Ersatzmänner an demselben Tage von Nachmittags 2 bis 5 Uhr im Gasthof „zur Linde" statt. Alle stimmberechtigten ansäffigen Gemeindemitglieder werden geladen, sich zur Vornahme dieser Wahlen einzufinden mit dem Bemerken, daß die zur Wahl der Ausschußpersonen bis 12 Uhr, und die zur Wahl der Ersatzmänner bis 5 Uhr nicht Erschienenen nicht zur Theilnahme an den Wahlen zugelassen werden können. Auf den bei dem Wahltermin abzugebenden Stimmzetteln der zu wählenden Ausschuszpersonen sind 1 Gutsbesitzer und 2 Hausbesitzer, und aus den Stimmzetteln der zu wählenden Ersatz männer 1 Gutsbesitzer und 1 Gartenbesitzer so zu bezeichnen, daß über die zu wählenden Per sonen kein Zweifel übrig bleibt. Nach den Bestimmungen der revidirten Landgemeindeordnung vom 24. April 1873 und dem Abänderungsgesetz vom 24. April 1886 sind im Allgemeinen zu diesen Wahlen stimmberechtigt alle Ge- meindemitglieder, welche die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, das 25. Lebensjahr erfüllt haben und im Gemeindebezirke ansässig sind. Wählbar ist jedes stimmberechtigte ansässige Gemeindemitglied, welches im Gemeindebezirke seinen wesentlichen Wohnsitz hat. Einsprüche gegen die Wahlliste, welche von heute an 14 Tage lang bei dem Unterzeichneten zur Einsicht ausliegt, sind innerhalb der in H 42 der revidirten Landgemeindeordnung festgesetzten 7tägigen Frist und zwar bis mit 17. November 1000, Abends 7» Uhr hier zu erheben, Einwendungen gegen das Wahlverfahren aber, nach K 51 der revidirten Landgemeinde ordnung, binnen 14 Tagen nach iur Stimmenauszählung und zwar bis zum 11. Teeember 1000, Abends 5 Uhr bei der Königlichen Amtshauptwannschaft anzubringen. Hermsdorf, den 10. November 1900. Der Gemeiudevorstand. Müller. Bekanntmachung. Nachdem die Aufstellung der Wahllisten für die diesjährige Gemeinderaths-Ergänzungs- wahl erfolgt ist, werden diese Listen vom 14. November a. c. an, vierzehn Tage lang in der hiesigen Gemeindeverwaltung — Polizei-Expedition — zur Einsichtnahme für die Stimmberechtigten und Wählbaren ausgelegt. Einsprüche gegen dieie Wahllisten sind gemäß der Bestimmungen in 8 42 der revidirten Land gemeindeordnung binnen sieben Tagen, also bis zum 20. ds. Mts. bei dem unterzeichneten Ge meindevorstande anzubringen. Gersdorf Bez. Chemnitz, am 13. November 1900. Der Gemeiudevorstand. Göhler. Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grnmbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w für den Verwaltungsbezirk -es Stavtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. OrrgcvTr crüerr öer: TrnDlregoiröeir Ortschaften ßrkkrankenkO für ällMpsickku zu PttluWiß Sonntag, den 18. November 1900, Nachmittags Punkt 4 Uhr: General Versammlung Eichlers Restauration. Der Ausverkauf der Kreisel'ichen Konkursmasse findet nur noch kurze Zeit, und zwar von 2—6 Uhr Nachmittags, statt. Die Preise sind noch weiter herabgesetzt ivorden. als Konkursverwalter. erhobener Hand schwang sie ein Beil, sie stürzte dem Wagen des Kaisers von der Seite her, an der der Erbprinz saß, entgegen, blieb eine Sekunde stehenundschleu- derte dann die Waffe in weitem Bogen in der Richtung auf das Gefährt. Sie hatte zu kurz geworfen; das Beil traf das Hinterrad des Wagens, wurde von diesem bei Seite geworfen und fiel zu Boden. Die Person machte den Versuch, es zu einem zweiten Wurf zu erheben. In demselben Augenblicke hatten sie Schutzleute, sowie zwei Herren aus dem Publikum gepackt. Andere Personen machten Miene, sich aus man auch inanbetracht des kaum tauglichen Mittels, Seiten der Straße, das sie zu diesem Zwecke gewählt hat, nicht von einem eigentlichen Attentat sprechen kann, wenn ferner auch dem wahnwitzigen Beginnen der Person, wie vorweg bemerkt sei, zweifellos jeder politische Charakter fehlt, so ist doh der Schmerz und die Empörung der Breslauer verständlich. Der Kaiser war 1 Uhr 45 Minuten auf dem oberschlesischen Bahnhof von Trachen- berg, wo er als Gast des Oberpräsidenten Fürsten Hatzfeldt dem Waidwerk obgelegen hatte, in Breslau eingetroffen. An der Seite seines Schwagers, des kommandirenden Generals Erbprinz Bernhard von Meiningen, fuhr er im offenen Zweispänner durch die Gartenstroße und die Kaiser Wilhelmstraße hinaus zur Kürassierkaserne, die bei dem Vorort Kleinburg liegt. Jubelnd begrüßte ihn die Menge zu beiden Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Anzeiger für Bekanntmachung. Gemeinderathswahl betreffend. Mit Ende dieses Jahres scheidet aus dem Gemeinderathe ein Dritttheil der Ausschußpersonen aus und zwar: 1. aus der Klasse der Gutsbesitzer: Herr Carl Ernst Beckmann, 2. aus der Klasse der Hausbesitzer: die Herren Strumpffabrikant Friedrich Moritz Barth und Webermeister Anton Müller. Die Ausscheidenden sind sämmtlich wieder wählbar. Gleichzeitig macht sich die Wahl von 2 Ersatzmänner uöthig und zwar: 1 Ersatzmann aus der Klasse der Gutsbesitzer, 2. Uebernahme bleibender Verbindlichkeiten bei Beschleußung der Moltkestraße 3. Wahl derMitglieder für den Ausschußfür die Verhandlungen zur Einbezirkung des Hüttengrundes. 4. Erhöhung der Diätensätze des Krankenhausverwalters. 5. Verpachtung der Rathskellerwirthschaft. 6. Beschußfassung über Auszeichnung hiesiger Arbeiter für Treue in der Arbeit. 7. Richtigsprechung. a. der Schulkassenrechnung von Ernstthal per 1897 und d. Krankenhauskassenrechnungen per 1897 bis mit 1899. Hierauf: Geheime Sitzung. Bekanntmachung. Dienstag, den 20. November 1900 soll der neue Bekanntmachung. Nachdem das Ortsstatut, die Einrichtung von Freibänken für die hiesige Gemeinde betr., ober behördlich genehmigt ist, liegt dasselbe bis 1. Dezember d. I. zu jedermanns Einsicht im Gemeindeamte, wo auch Druckexemplare zu dem Selbstkostenpreis zu erhalten sind, öffentlich aus. Oberlungwitz, am 17. November 1900. Der Gemeindevorstand. Oppermann. Bekanntmachung. Die Einnahme des 4. Termins Gemeindeanlage findet Montag, den 10. November d. I., von Vorm. 9 Uhr bis Mittags 1 Uhr in Rödets Restauration, und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr in der Gemeinde-Expedition statt. HermS-orf, den 14. November 1900. Der Gemeindevorstand. Müller.