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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn DtN» Zeitung erscheint täglich mir Ausnahme der gesetzliche« Lmm- «ch Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich öS Npf., bei Lteserrmg frei Hautz 8t Rpi. Postbezug monatlich 2.50 RRt. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung bc« Bezugspreises. Zeitungsaukgab« für Abholer äglich 3—v Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätz« bei Wiederholungen »ach Preisliste Nr. 4 — Für daö Erscheinen von Anzeigen in bestimmte« Nummer« und a« bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Grschetnungtztagen bi» oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Berlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftlettrr: Walter Mohr, PulSnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnitz. Verantwortlich für den Heimattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen TeU Walter Mohr, PulSnitz. — D. A. VII.: 2L50. Geschäftsstellen: Albertstraße 2 und Adolf-Httler-Sttaße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, de* Ltadtrates zu Pulsnitz und des Gcmeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen de« Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 182 Sonnabend, den 6. August 1938 90. Jahrgang n» L . V . 1 >1 - ..11 '> - r:ic stM»!«ÜMEUM1lNWMMN»«WWWIWM>WWWWWWMWWWWWWjW8W Nächtliche Besprechungen in Prag Runcimans Besprechungen mit den Sudetendeutschen Las Sekretariat der Mission des Lords Runciman ha; am Freitag folgende Verlautbarung ans-gegeben: Ministerpräsident Dr. Hodscha und Außenminister Dr. Krofta suchten am Freitagvormittag Lord Runciman im Hotel „Alcron" auf, um seinen gestrigen Besuch zu erwi dern. Der Präsident der Republik und dessen Gemahlin luden am Freitag Lord Runciman mit Gemahlin zum Frühstück ein. Die Besprechungen zwischen dem Stab des Lords Runciman und den Vertretern der Sudetendcut- schen Partei, die am Donnerstagabend stattfandcn, wer den am Sonnabend fortgesetzt werden. Interesse Amerikas an der tschechischen Krage? Wie die polnische Presse berichtet, ist der amerikanische Botschafter in Berlin, Hugh Wilson, von Warschau au- >n Begleitung des Berliner amerikanischen Militärattaches >n Prag eingctrosfen. In der polnischen Presse wird mehr fach die Auffassung zum Ausdruck gebracht, daß die Reise Botschafter Wilsons nach Prag nicht ohne politische Be deutung sei; offenbar gehe es ihm darum, mir Lord R u n- c i m a n in Fühlung zu kommen. Cudetcndcutschc Abgeordnete beim Stab Runcimans Wie die „Prager Abendzeitung" meldet, besuchten die vier Mitglieder der Delegation der Sudeten de ut- schen Partei, die Donnerstag nachmittag Lord Run ciman ausgesucht hatten, am Abend die Mitglieder des Stabes Lord Runcimans und haticn mit ihnen eine nahe zu fünf Stunden währende Unterhaltung, die bis 2 Uhr nachts dauerte. Bei dieser Gelegenheit legten sich Mister Stopsord den Standpunkt der Sudetendeutschen Partei zum Gesamtkomplex der nationalen Fragen in de, Tkchccho-Slowakei dar. Sie erläuterten insbesondere ihr Memorandum vom 7. Juni und die Karls.bade Forderungen vom 24. April. Es entspann sieb cum lebhafte Debatte, an der alle drei englischen Herren und die vier Sudetendeutschen teilnahmcn. Lord Runciman wird von den Herren seines Stabes über den Inhalt der nächtlichen Besprechung unterrichtet werden. Der amerikanische Botschafter in Berlin, Hugh Wil- son, der aus wenige Tage in Prag weilt, wird, wie di, „Prager Abendzeitung" ersahren hat, von Außenminister Dr. Krofta am Sonnabend empfangen werden. * Das Sekretariat der Mission Lord Runcimans Hai nach einer Meldung des Tschecho-Slowakischcn Preßbüros am 5. August 1938 folgendes Kommunique ausgcgcben' Lord Runciman empfing heute um 17 Uhr im Hotel „Alcron" den Abgeordneten W. Jaksch, den Vorsitzende,' der deutschen sozialdemokratischen Partei, seiner den Ab« geordneten Taub, den Generalsekretär dieser Parte» und den Sekretär der Partei, Fr. Rehwald, die zusagten, zu Beginn der nächsten Woche ein Memorandum zu über- reichen, das die allgemeinen Ansichten der Deutschen So zialdemokratischen Partei enthalten soll. Finanzjragen des MtwnalMenvrovkms In der nächsten Woche Beratung in Prag Mit der Freitagsitzung des politischen Ausschusses der Minister wurden die Regierungsberatungen diese Woche abgeschlossen. Am Dienstag will Ministerpräsident Dr. Hodza mit dem Finanzminister über Budgetsragen, über die finanziellen und wirtschaftlichen Seiten des Naliona- litätenproblems beraten. Später beabsichtigt der Finanzministcr, »nit den Vertretern der Sudetendeutschen Partei zwecks vorbereitender Verhandlungen über die wirtschaftliche und finanzielle Seite der Nationalitäten- regelung zusammcnzukommen. Der tschechische „Berflwgeryorst". Die Behauptung, daß die tschechischen Flieger, die den auf dieser Karte eingezeichneteu Vorstoß in deutsches Gebiet un ternahmen, sich einfach bei klarstem Wetter „ver flogen" hätte«, ist und bleibt unglaubhaft. Zeichnung: Eisner (M). (Deutscher Matern-Verlag) Entschuldigungen ungenügend Die gewundenen Grenzen der Tfchecho-Slowaket ge statten gewiß keine Langstreckenslüge; dazu ist die Breite dieses SraatSgebildes zu klein. Um so mehr hat die ver- verantwortliche Regierung in Prag die Pflicht, dafür zu sorgen, daß diejenigen, denen sie den Steuerknüppel ihrer Kriegsflugzeuge anvertraul, es verstehen, sich im Gelände zu orientieren. Wer das nicht vermag und i m h e l l ft e n Sonnenschein über die schlesischen Berge hinweg tief nach Deutschland hinein vorstößt, der ist für den Dienst in der tschechischen Militärluftfahrt nicht geeignet. Und ebensowenig derjenige, der etwa gar nicht den Willen har. Umschau zu halten, sondern der geradezu mit Freuden die Grenze übersieht, um bei dieser Gelegenheit in dem bestgehaßten Nachbarlande einmal Umschau zu halten und das Gesehene im Bilde sestzuhalten. Derartige Provokationen kann ein Staar, der sich seiner Veramwor- tun nur entfernt bewußt ist, nicht dulden. Das deutsche Polk, das ehrlich dem Frieden ergeben ist, Hai kein Ver ständnis dafür, wenn ein Land es nicht fertig bringt, die Kriegslüsternen, die die Achtung vor der Grenze des Nach barlandes verloren haben, zur Raison zu bringen. Auf jeden Fall verbietet sich das deutsche Volk für die Zukunft derartige unerbetene Besuche und erwartet von Prag, daß t man dort den tschechischen Fliegern durch wirksame Maßnahmen Respekt vor der deutschen Souveränität bei- bringt! Mit Kundgebungen des Bedauerns, mit Entschuldi gungen und mit formalen Bestrafungen ist das freilich nicht zu erreichen. Gerade daß die neue schwere Grenzver letzung erfolgt ist, nachdem Prag schon bei früheren Zwi schenfällen „Bestrafungen" angekündigt hat. zeigt, daß es dringend notwendig ist, daß diesmal etwas energi schere Maßnahmen ergriffen werden. Diejenigen, die leichtfertig und mit bösem Willen aus dein tschechischen „Verfliegcrhorst" in Deutschland einge- brochcn sind, müssen zu fühlen bekommen, daß sie etwas getan haben, was eine Herausforderung Deutschlands darstellt, eine Sabotage deS F r i e d e n s, — aus daß der gesamten Militärluftfahrt der Tschccho Slowakei die Lust vergeht, noch einmal Erkun- vnngs- und Provokationsflüge nach Deutschland anzutrc- ten. Danncrst ist dieser neue schwere Grenzzwischcnfall bcigclcgt. Kundgebung des Vertrauens Die englischen Frontlämpscr in der Rcichshauptstadt. Anläßlich des Deutschlandbesuches von Angehörigen der British Legion unter Führung des 85jährigen aus dem Weltkriege her bekannten Generals Sir Jan Ha - mil» on gab die Vereinigung deutscher Frontkämpfer- verbände einen Empfang im Hotel Kaiserhof, an dem auch der britische Botschafter in Berlin, Sir Neville Henderson, teilnahm. Der Vizepräsident der Vereinigung deutscher Front kämpferverbände, ^-Brigadeführer Major von Hu mann-Hainhofen, begrüßte die Gäste und würdigte in seiner Ansprache den Einsatz Sir Jan Hamiltons und der British Legion für eine Freundschaft zwischen Deutschland und England. Die gegenseitigen Besuche der Frontkämpfer seien als Kundgebungen des Vertrauens zu werten. So wenig die Frontkämpfer den Krieg vergessen würden, so sehr seien sie mit heiße»» Herzen bereit, eine Wiederholung zu verhindern und die Annäherung zwi schen den großen Nationen zu fördern. Der Führer habe Deutschland Ausgaben von so gewaltigem Umfange ge stellt, daß Deutschland zu ihrer Erfüllung nichts sehnlicher wünsche als den Frieden. Die deutschen Front kämpfer freuten sich, ihre Kameraden im September Wiedersehen zu können. Sir Jan Hamilton dankte darauf in herzlichen Wor ten für die freundliche Einladung nach Deutschland und erwähnte insbesondere die schönen Eindrücke, die der Be lach des Kvfshäuscrs bei den englischen Kameraden hintcr- ' assen hätte. * Die Abordnung der vierzig britischen Frontkämpfer legte zu Ehren der deutschen Gefallenen am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. Rach der Ehren kompanie der Wehrmacht marschierte eine Abordnung des NS.-Ncichskriegerbundes und eine NSKOV.-Abordnung vor den Gästen vorbei. Englands Marineminister in Kiel Aufenthalt Duff Coopers bis Sonntag. Der Erste Lord der englischen Admiralität, Duff Looper, ist in Kiel-Holtenau auf der Admirali- tätsjacht „Enchantreß" eingetroffen, wo er von dem Festungskommandanten Konteradmiral Mewis und dem mglischen Marineattachs Troubridge begrüßt wurde. Die britische Jacht feuerte bei ihrer Ankunft Salut, der von deutscher Seite erwidert wurde. Duff Cooper wird bis Sonntag vormittag in Kiel bleibem General Hamilion beim Führer Der Führer empfing im Berghof auf dein Ober salzbcrg bei Berchtesgaden den zur Zeit mit einer briti schen Frontkämpserabordnung in Deutschland weilenden General Sir Jan Hamilron.