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VORWORT Vor fünf Jahren, am 13. Februar 1945, war durch den Terrorangriff auf Dresden und die Zerstörung des Zwingers auch unser Landesmuseum für Vorgeschichte und die Dienststelle des damaligen Landespflegers für Bodenaltertümer (nachmals Landes amt für Vorgeschichte) vollkommen vernichtet worden. Aus den Resten und Trüm mern wurde der neue Weg gefunden, der anfangs infolge der allgemeinen Not nur langsam vorwärts führte, dann aber durch die gefestigte Hoffnung und weitgehende staatliche Unterstützung — besonders verstärkt seit dem Beginn des Vorjahres — einen ungeahnten Auftrieb erfuhr. Wenn uns auch in der Vielfalt der großen Auf gaben keine „wissenschaftliche Muße“ bleibt, so soll immerhin unsere Arbeit wieder in Berichtsform erscheinen. Die Veröffentlichungen können und sollen nicht nur der Fachwelt durch die Herausstellung und Bearbeitung neuerer Probleme etwas sagen, sondern sie müssen jetzt wenigstens am Anfang im Sinne einer größeren Breitenarbeit verstärkt weitere Teile der Bevölkerung für unsere Arbeit und unsere Ziele inter essieren, um sie so an der Erkenntnis des Fortschritts seit Beginn aller Kulturentwick lung teilhaben zu lassen. Von dieser etwas breiteren Grundlage aus wird dann in den folgenden Jahren eine zunehmende Spezialisierung möglich sein. Die oben an geführten Erwägungen forderten auf besonderen Wunsch die Aufnahme eines all gemein gehaltenen EinführungsVortrages und die etwas erweiterte Form der Bekannt gabe der Brohnaer Grabung im Rahmen unserer Veröffentlichung. Sonst ist mit unserem Buch zunächst einmal die reine Berichterstattung und die Bekanntgabe wichtiger Neufunde angestrebt worden. Es wird in Zukunft die Stellung Sachsens als Mittlerin im deutschen Raum zu Polen und der Tschechoslowakei herauszuarbeiten sein, wie ja der Elb weg als Verbindungslinie zu Böhmen von unserem Amt bereits an anderer Stelle zum Ausgangspunkt einer Untersuchung gemacht wurde 1 ). Als Vermittlerin des Wissens über die vorgeschichtliche Entwicklung Sachsens führen wir in mancher Beziehung die beiden Reihen „Mitteilungen aus dem Staatlichen Museum für Mineralogie, Geologie und Vorgeschichte“ und „Sachsens Vorzeit“ fort. Geplant und in Vorbereitung sind Veröffentlichungen wichtiger Neufunde als Kataloge. Hoffen wir, daß es uns gelingt, unserer Arbeit immer neue Freunde zuzuführen und durch unsere Beiträge an der Erforschung der ungeschriebenen Menschheitsgeschichte teilzuhaben. Die Entwicklung der Werkzeuge, der Wirtschaft und der Gesellschaft werden dann immer klarer herausgestellt werden können. Dresden, April 1950. W. Coblenz Nachtrag: Seit November 1950 ist das vormalige Landesamt für Vorgeschichte dem Landesamt für Volkskunde und Denkmalspflege als Inspektionsbereich Boden altertümer angegliedert worden. 1) Prähistorische Zeitschrift XXXIV/XXXV, 1949/50, S. 62 ff.