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12. Ostprofil, aus der Brandschuttschicht mit Lehm und Ton bei 21,30 /+0,60 m: Milder Lehm, graubraun mit braunen Fe-Konkretionen. Bei Aufkochen mit KOH kräftige Braunfärbung. Unter dem Mikroskop zahlreiche Pflanzen reste, keine eindeutigen Baumpollen. 13. Ostprofil, oberste Schicht mit verrottetem Holz in Höhe des Steinpflasters; bei 21,80 m/ + 1,30 m: Sandiger Lehm, grau, mit braunen Fe-Konkretionen. Bei Auf kochen mit KOH nur schwache Braunfärbung. Keine strukturellen organischen Reste. Keine Pollen. 14. Westprofil, Grabensohle bei 3,90 m/— 0,20 m: Lehmiger Sand, grau mit zum Teil kohligen Holzresten; darin zusammengebackene grauschwarze Stücke mit Pflanzenresten. Bei Aufkochen mit KOH Braunfärbung. Unter dem Mikroskop zahlreiche Graspollen. Baumpollen: Picea (Fichte), Pinus (Kiefer) verhältnismäßig wenig, Ainus (Erle), Corylus (Haselnuß), 1 Tilia (Linde), Quercus? (Eiche). In den zusammengebackenen Stücken keine Baumpollen. 15. Ostprofil, unter der Humusdecke bei 8,10 m/ + 3,40 m: Sandiger Lehm, hellgrau. Bei Aufkochen mit KOH starke Braunfärbung, zersetzte organische Reste. Graspollen. Keine eindeutigen Baumpollen. Inhalt eines Gefäßes von der Sohle des Vorgrabens: Sandiger Lehm, grau, darin eingebackene Halme, einzelne Kohlestückchen. Bei Aufkochen mit KOH mäßige Braunfärbung. Pflanzenreste. Keine eindeutigen Pollen. Reste der Balken: Graubraune Mulmerde mit stark zersetzten Holzresten, torfartige Stücke. Bei Aufkochen mit KOH starke Braunfärbung. Viel Graspollen. Baumpollen-Auszählung: 1 Präparat 101 Stück. Pinus Picea Betula Ainus Corylus Salix Quercus Kiefer Fichte Birke Erle Hasel Weide Eiche 3 3 10 29 54*) 2 (1?) *) Der starke Anteil an Corylus-Pollen ist mit der überdurchschnittlichen Pollenbildung der Hasel zu erklären. In anderen Proben zahlreiche Betula. Auffallend wenig Pinus. Gefäßreste mit großen Tüpfel gefäßen weisen auf Nadelholz (Pinus?). Die genauere Holzbestimmung bedarf der Schnittunter suchung. Der genannte Durchmesser unserer Schanze von 60 m, der ungefähr dem bei Preusker angegebenen Umfang von 180 Schritt und dem von Schuster mit 200 Schritt ent spricht, bezieht die gesamte Anlage mit ihren Sturzschichten und der Humusdecke in ihrer äußersten Ausdehnung ein. Von Wallkrone zu Wallkrone dagegen messen wir nur 32 m, vorausgesetzt allerdings, daß der Endpunkt unseres Grabens (also der 30 m-Punkt unserer Pläne) annähernd die Mitte der ehemaligen Anlage darstellt. Der äußere Durchmesser der hölzernen Einbauten und gleichzeitig der darauf gestockten, zwischen Trockenmauern eingestampften erhöhten Wallschüttung beträgt wenig mehr als 42 m; ziehen wir davon auf beiden Seiten die Breite dieses äußersten Schutzes mit annähernd 3,50 m ab, bleiben für den Innenraum lediglich noch 35 m. Nun folgt aber nach innen •— wenigstens an der Stelle unseres Schnittes — eine mit vermorschten, waagerechten, senkrecht zum Wallverlauf gelegten Brettern und dünneren Querhölzern gefestigte Auftragungsschicht, die nach innen durch stärkere Balken und davorliegende Steinansammlungen abgeschlossen worden zu sein scheint. Diese bis über 1 m hohe Schicht hat wiederum eine Breite von etwa 5,50 m. Erst dann folgt nach innen zu das Steinpflaster, das wir als Hausboden deuten können. Einschließlich dieses Hauses kommen wir also zu einem inneren Durchmesser von 24 m. Die Kleinheit dieses Raumes wird man bei der Deutung der Anlage mit berück sichtigen müssen. Fassen wir zunächst die Ergebnisse der Grabung zusammen: Die ganze Anlage ist von einem flachen breiten Vorgraben umgeben, der zunächst einmal wohl nur den