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Unauffälligkeit des Materials wird leider dazu beitragen, daß auch weiterhin viele Zufallsfunde nicht erkannt und entdeckt werden. Diese Forschungs- und Erkenntnis lücke darf jedoch beim systematischen Absuchen der Dünen nicht entmutigen oder gar davor zurückschrecken lassen. Mit unserer Fundstelle ist die Westgrenze der Kultur der Kamm- und Grübchen keramik noch nicht erreicht. Kersten * * 3 ) gab Spuren der nordeurasischen Wohnplatz kultur vom Niederrhein bekannt und deutet Verbindungen mit Holland und England an. Auch im Rheinland ist die Bindung an Dünengebiete besonders auffällig. Die Ver bindung zwischen unseren Fundplätzen und den westlicheren ist durch den bestehen den Ausfall Mitteldeutschlands herzustellen noch nicht möglich. Deshalb glaubt Kersten auch an die Verbreitung der Kultur von der Ostseeküste nach der Nordsee, die durch die küstennahen Fundstellen belegbar ist. Dazu kommt die Verbreitung flußaufwärts. Im mitteldeutschen Raum ist die binnenländische Verbreitung nach der Kerstenschcn Westgruppe ohnehin nicht gegeben, da die Dünengebiete nicht zu sammenhängend etwa bis zur niederrheinischen Fundgruppe reichen 4 ). B. v. Richthofen, Die Irdenware des nordeurasischen Kulturkreises der jüngeren Steinzeit in Schlesien, Altschlesien 5, 1934, 67—93). •) Germania 22, 1938, 71—77. 4) Für die Möglichkeit des Vorhandenseins von kammkeramischer Besiedlung der Binnendünen der Magdeburger Gegend s. C. Engel, in: Mannus. VII. Ergänzungsband, 1929, S. 84; C. Engel. Tagungs bericht der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft, 1929 (Bericht über die 50. allgemeine Ver sammlung der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft in Hamburg vom 1. bis 13. August 1928), S. 84 ff; C. Engel. Bilder aus der Vorzeit an der mittleren Elbe, I, 1930, S. 170 ff. — Den Hinweis verdanken wir Herrn Dr. Mildenberger, Leipzig.