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die unter anderen Görlitz, Meißen, Glauchau, Freiberg, Pirna, Dohna, Bad Schandau, Niedersedlitz, Weixdorf (Heimatschau), Pfaffenstein, Radebeul, viele Schulsamm lungen und besonders immer wieder Bautzen erfuhren. Vollkommen neu ist die Frei lichtanlage in Sachsendorf mit der dazugehörenden Schau. Allen diesen Instituten wurde nicht nur Material zur Verfügung gestellt — auch die schwierigen Ergänzungs arbeiten wurden an Hunderten von Stücken durchgeführt —, sondern der Aufbau wurde durch Vermittlung der wissenschaftlichen Unterlagen, durch Auswahl, Be stimmungen und Begutachtungen und durch Mithilfe bei der Beschriftung, Bebilde rung und Textabfassung wesentlich unterstützt, oft überhaupt erst ermöglicht. Die Vermehrung der eigenen Sammlung erfolgte nur zu geringen Teilen durch An käufe, von denen die wichtigsten die der Sammlung Birke, Wurzen (bes. Mesolithi kum), Edler, Neusornzig (bes. Bandkeramik), Dr. Böhme, Dresden (Funde von 0. Hauser), Dr. Preuß, Zwickau (Rügensches Material), Drosihn, Dresden (Feuer steingeräte der Dresdner und Löbauer Gegend), und Schöne, Diera (rechtselbischer Meißner Kreis) darstellen. Dazu wurde die Sammlung Alt-Rathen (bes. Mittelalter) zunächst gesichert und dem Pirnaer Museum im Leih vertrag übergeben. Wesentlich mehr Fundmaterial wurde durch eigene Grabungen und durch Ablieferung gewonnen. Auch andere Museen wurden mit den Ausgrabungsergebnissen (als Leihgabe) be liefert. Außer den laufenden kleinen Rettungsgrabungen haben folgende mehrtägige Unternehmungen seit 1947 stattgefunden: Weißig, Kreis Kamenz, Rocknitzgraben: Jungbronzezeitliche Gräber; Dresden-Bühlau, Dresdner Heide, Abteilung 26: Mittel alterliche Turmanlage; Dresden-Weißer Hirsch, Staatsforstrevier Klotzsche, Ab teilung 14: Mittel-/jungbronzezeitliches Gräberfeld; Salzenforst, Kreis Bautzen: Jüngstbronzezeitliches Gräberfeld; Weinhübel bei Görlitz: Billendorfer Gräberfeld; Dresden Kaditz, Fundstelle 159: Billendorfer Gräberfeld; Caßlau, Kreis Bautzen: Jung-/jüngstbronzezeitliches Gräberfeld; Ebendörfel, Kreis Bautzen: Schnur keramik, Grab ?; Gaußig, Kreis Bautzen: Billendorfer Gräberfeld und unterlagernde Siedlung, Hügelgräber mit Schnurkeramik und Aunjetitz, Steinkisten; Brohna, Kreis Bautzen: Spätslawische Sumpfschanze; Daubitz, Kreis Niesky: Kamm- und Grübchenkeramik; Sachsendorf, Kreis Grimma: Bronzezeitliches Gräberfeld, und Dresden-Neustadt, Meschwitzstraße: Mittelalter und Bronzezeit, Siedlung?. Zur Be reicherung der Sammlung dienten vor allem aber auch die äußerst wertvollen Bronzen (zwei große Gießerfunde und ein Bronzegefäßfund mit 17 schönen Einzelstücken), die viele Keramik und andere Siedlungsreste (große Lehmverstrichbrocken, Mahl steine und Reiber) aus der Knoblochschen Kiesgrube in Dresden-Dobritz/Laubegast. Die osteologische Vergleichssammlung, die zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg in Zusammenarbeit von geologischem Institut und vorgeschfchtlichem Museum geschaffen wurde, ist zunächst wieder übernommen, vollkommen neu durch gearbeitet und ganz wesentlich im letzten Jahr erweitert worden. Dazu gehört auch die Aufstellung einer ausführlichen Kartei. Das Landesamt für Vorgeschichte, das 1947 als Nachfolger des ehemaligen Amtes des Landespflegers für Bodenaltertümer in Sachsen neu geschaffen worden war, konnte von Jahr zu Jahr in steigendem Maße die Geländearbeiten durchführen, die zur Rettung der Kulturwerte, zum Schutze vorgeschichtlicher Anlagen und zur Er kennung und Bestimmung bisher unbekannter fester und beweglicher Bodenalter tümer wichtig sind. Durch die Erweiterung des sächsischen Gebietes um die Kreise Hoyerswerda und Niesky (ehemalige Kreise Görlitz, Rothenburg und Weißwasser), die großen Bauvorhaben und die Intensivierung der Bodennutzung wurden erhöhte Leistungen gefordert. Zu den sich aus den Schutzgesetzen ergebenden Fundbergungen und Notgrabungen kamen besonders in den letzten beiden Jahren größere Plan grabungen und Großvermessungen geschützter Anlagen und Grabungsobjektc. Die Höhenschichtenpläne der Wallanlagcn und der Hügelgräberfelder wurden planmäßig in Angriff genommen.