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Erfolg zu buchen war. Diese Arbeit, die außerdem noch geringe Teile der Gelände- und Fundkarten einbrachte, konnte im Frühjahr 1946 abgeschlossen werden. Im Sommer desselben Jahres wurden in über 1200 großen Kisten die ausgelagerten Muscumsbestände aus Weesenstein und Pillnitz zurückgeführt und in behelfsmäßigen Magazinen untergebracht. Für diese Arbeiten standen eine oder zwei Personen zur Verfügung, zeitweise fielen auch diese aus. Vom März 1946 an wurde im Ständehaus Fuß gefaßt, und es wurden zunächst zwei kleine Arbeitsräume gewonnen. Bei der allgemeinen Dresdner Raumnot war es sehr schwer, laufend Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Ende 1948 und besonders in den letzten zehn Monaten gelang es aber durch äußerste Anstrengung, die Diensträume und vor allem die Werkstätten um ein Vielfaches zu erweitern und so die Voraus setzung für reibungslose Arbeit zu schaffen. Diesem Umstand, der inzwischen laufend erfolgten Personalauffüllung und der finanziellen Auswirkung der Ersten Kultur verordnung vom März 1949, ist neben dem allgemeinen Arbeitsschwung die so merk liche Aufwärtsentwicklung des letzten Jahres zu danken, die in diesem Ausmaß kaum erhofft, geschweige denn erwartet worden war. Unsere Arbeit hat sich von der reinen Bergung in den Jahren 1945 und 1946 laufend gesteigert und kam immer mehr auf unsere eigentlichen Aufgaben zu. Bis Anfang 1949 wurden für das gesamte Personal wöchentlich fachliche Schulungen durchgeführt, die auch die neuen Kräfte mit dem Material, der Arbeitsweise und den Kulturgruppen vertraut machen sollten. Der Berichterstatter glaubt damit, nicht nur das allgemeine Arbeitsintercsse gehoben, sondern auch die innere Verbindung zur Arbeit verstärkt zu haben. Darüber hinaus wurden die Brücken zwischen dem Wissenschaftler und dem technischen Personal gefestigt und verbreitert. Zur Personalergänzung und -auffüllung wurden in den Werkstätten Lehrlinge ein gestellt, die sich noch an den älteren Kräften schulen konnten und deren Erbe an treten mußten. Noch 1946 waren nur folgende Stellen besetzt: 1 Leiter, 1 wissen schaftlicher Assistent, 1 wissenschaftliche Zeichnerin, 1 Modelleurmeister, 1 tech nischer Angestellter, 1 Modelleurlehrling (ab 1948 Modelleur). Nach dem Ausscheiden des Herrn Direktor Dr. Bierbaum und des Modelleurmeisters (im 74. Lebensjahre) am 31. Januar 1949 ist im April 1950 folgender Stand auf zuweisen: Leiter: Dr. Werner Coblenz Restaurator: Artur Pietzsch Wissenschaftliche Zeichnerin: Hertha Möckel Grabungs- und Museumshandwerker: Josef Protiva Modelleur: Günter Löwe Archiv-, Bibliotheks- und Katalogverwalterin: Gertraude Theurich Technischer Angestellter und Graphiker: Edmund Pünsch Verwaltungsangestellte: Edith Meißner Reinigungskraft: Hedwig Lüdecke Modelleurlehrling (ab 1947): Curt Freitag. Dieses gesamte Personal steht zunächst auf dem Etat des Landesmuseums für Vor geschichte. Auch für das Landesamt für Vorgeschichte, das sich gerade zur Zeit der Berichterstattung durch die verwaltungsmäßige Lösung aus dem Verband der Staat lichen Museen, Schlösser und Gärten im vollkommenen Neu- und Aufbau befindet, werden in nächster Zeit Zugänge zu verzeichnen sein. Das unter maßgeblicher Mit arbeit des Herrn Ministers für Volksbildung entstandene neue Schutz- und Förderungs gesetz, dessen Rahmen bedeutend weiter gefaßt ist als der des bestehenden, wird nach beendeter Diskussion auch in den anderen Ländern der Deutschen Demokrati schen Republik eine nochmalige Vergrößerung des Mitarbeiterstabes auch in den Kreisen notwendig machen und nach sich ziehen. Eine verwaltungsmäßige Änderung