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Ich lasse jetzt die Beschreibung folgen, beginnend mit den Stücken bekannten Stiles, und schließe daran die Gepräge mit bisher unbekannter Machart an. MARK MEISSEN Konrad von Wettin (1 127—1156) 1- + 0 DOV... Der stehende Markgraf von vorn in Kettenhemd und Beckenhaube, mit abstehender Schwert- scheide, halt in seiner Rechten das Schwert und in seiner Linken einen normannischen Schild mit Schildbuckel (von der Seite) und eine Fahnenlanze (Leitfahne) mit drei auswärts wehenden Zipfeln. 2 Bruchstücke. — Im Stile von Schwinkowski 16. Die Ähnlichkeit der Machart dieses Brakteaten mit Schwink. 16 ergibt sich neben dem Gesamt eindruck aus der Gestaltung des Helmes und des Schildes; er wird wohl von der Hand des gleichen Stempelschneiders stammen. Über seine Münzstätte läßt sich ebensowenig wie bei seinen Altersgenossen etwas sagen noch auch nur vermuten. Seine Umschriftreste sind viel leicht ein Teil der Worte CONRADVS MARCHIO, vielleicht auch nur die Einleitung einer ähnlichen Trugschrift wie bei Schwink. 16. 2. Unkenntliche Buchstabenreste. Der stehende Markgraf von vorn in Beckenhaube und langem Gewand mit abstehender Schwertscheide hält in der Rechten eine Lanze mit auswärts wehender Fahne und in der Linken einen normannischen Schild von vorn. 1 Bruchstück. — Im Stile von Schwinkowski 16. Von der Inschrift ist noch weniger erhalten und zu erkennen als bei Nr. 1, deshalb noch weniger dazu zu sagen. Auf gleiche Machart wie Schw. 16 deutet vor allem dieselbe Darstellung der Hand, welche die Lanze hält. Das Gewand hat zwar den gleichen Zuschnitt wie das Ketten hemd von Nr. 1, jedoch sind Ringel nicht zu erkennen, wenn man nicht ein paar Unregel mäßigkeiten im Halsteil dafür ansehen will. Ich möchte nicht entscheiden, ob ein langes Ober gewand gemeint ist oder ob durch Stempelabnützung oder schlechte Ausprägung die Ringel des Kettenhemdes unterdrückt worden sind. Mit seiner Abbildung eines Schildes von vorn ist unser Brakteat eine Bildurkunde für eine waffentechnische Einzelheit: Der Schild zeigt keinen Schildbuckel, sondern einen erhöhten Mittelsteg, der ihm etwas Dachform verleiht. 3. ...2MIEM212 MARCIO CVI... Der stehende Markgraf von vorn im langen Gewände hält in der Rechten eine auswärts wehende, dreizipfelige Fahne und in der Linken einen normannischen Schild im Halbprofil. Neben dem Kopfe je ein Stern, beiderseits des linken Beines je ein Punkt. 2 Bruchstücke. Im Stile von: Kat. Bahrfeldt 1299 — Fund Gotha 259a —Kat. Lüb becke 500. Die Inschrift scheint, wenn man sie, wie üblich, über dem Kopfe zu lesen beginnt, (MI)SNIEN- SIS MARCIO CV(NRADVS) bedeuten zu sollen. An der Münze ist als waffentechnische Einzelheit bemerkenswert die durch die Halbprofildarstellung sehr anschaulich heraustretende Form des Schildbuckels.