Volltext Seite (XML)
WWWAWM --- SNSWKL ! Jahrg. 94, I Nr ss I 1 Freitag, den 28. April 1941 I» z Uzen 89 6ÜV IM?, in «Isa 8fr1ecli!«cli«a 6«Hv8»»vrR. Wettere Schläge der Luftwaffe gegen die flüchtenden Brite«. Wieder S Transport- und Materialfchiffe versenkt und 10 große Dampfer beschädigt Horthy beim Führer. FLHrerha»ptq«artier, 24. April. De, Führer hat heute den Reichsverwese, de» Königreich«» Ungar«, Admiral ». Horthy, in seinem Lanptquartier zu einem Besuch empfangen. Der Reichsvenveser ist am gleichen Tage nach Budapest zurückgekehrt. Berlin, 24. April. Das OberkommandoderWehr- macht gibt bekannt: Die Luftwaffe führte am 28. April abermals schwere Schlüge gegen die in griechischen Gewässern für die Flucht britischer Truppen zusammengezogenen Schiffseinheiten. Sie vernichtete fünf Transport- und Material, schiffe mit insgesamt 21 SV« «RT. und be- schädigte zehn große Schiffe, von denen einige in Brand geriete«, so erheblich, daß mit dem völlige« Verlust weiterer Schiffe gerechnet «erden kann. Bei diese« Angriffen, denen auch zweiHilsskriegsschiffe zum Opfer fielen, wurde ferner ein gerstörer durch Bombenvolltreffer schwer beschädigt und et» viermotorige« englische« Flugboot in Brand geschossen. Damit verlor der Gegner in den letzten drei Tage« 8 S 6 0 0 BRL. de« für die Flucht des englischen Expeditions korps in Griechenland bereitgestellte» Schiffsraumes. * Rette sich, wer kau»! Aus Istanbul wird berichtet, daß in den letzten Tagen eine große Zahl von griechischen zivilen und militärischen Persönlichkeiten das griechische Festland verlassen habe und nach den Inseln im östlichen Aegäischen Meer geflohen sei. Der griechische Sender in Ehalkis sei durch deutsche Bomben zerstört worden. Dadurch sei jede telegraphische Verbindung zwischen Griechenland und der Türkei unterbrochen. — Reuter hatte bekanntlich gemeldet, daß der griechische Kronprinz mit dem König von Athen nach Kreta gefahren sei. Jetzt wird in Istanbul bekannt, daß der griechische Kronprinz schon seit einer Reihe von Tagen von den Engländern auf Kreta in Gefangen- schäft gehalten wird. Die britischen Gefangenen, die von deutschen Panzern auf der Rückzugsstraße der Engländer aufgegriffen würden, machen einen völlig abgekämpften und erschöpften Eindruck. Ein altgedienter Sergeant, der mit seiner Abtei lung gefangen genommen wurde, erklärte: „Seit drei Tagen haben wir kaum ein Auge zugetan. Jedesmal, wenn wir tob- müde am Straßenrand niedersanken, um eine kurze Stunde zu schlafen, schreckte uns der Ruf hoch: Deutsche Panzer hinter uns! Wenn wir uns dann vor den Panzern in Sicherheit glaubten, erfolgten jene schrecklichen Bombenangriffe aus der Luft, denen wir nichts entgegenzusetzen hatten." Peter I» Transjordanle«. Ankara, 25. April. Der flüchtige König Peter traf gestern in der transjordanischen Hauptstadt Amman ein, wo er mit seiner Begleitung einige Tage als Gast Abdullahs weilen wird. Der Emir gab für ihn ein Essen, an dem zahl- reiche englische Persönlichkeiten teilnahmen. Wie verlautet, will Peter als „Tourist" auch Bagdad besuchen. O Zwetkowltsch berichtet. Sofia, 24. April. Der frühere jugoslawische Minister- Präsident gwetkowitsch, der von den Umstürzlern in Risch fest gesetzt worden war und beim Einmarsch der deutschen Truppen frei wurde, berichtet über den Putsch der Offiziere in Belgrad: Er selbst habe noch versucht, den regierungstreuen Komman- danten der Nationalgarde anzurufen, doch seien im gleichen Augenblick Fliegeroffiziere in sein Schlafzimmer eingedrungen und hätten ihm erklärt, der Umsturz sei. durchgeführt und er und seine Frau seien verhaftet. Erst nach drei Tagen wurde das Ehepaar gwetkowitsch nach Risch gebracht und dort inter- niert. Als am 7. April die ersten deutschen Panzerwagen in Nisch auftauchten, hätte die Wache die Flucht ergriffen. Unerschütterliche Freundschaft/ Budapest, 25. April. Ministerpräsident Bardossy hielt gestern seine Antrittsrede im Abgeordneten- und im Ober haus. Er zollte der Leistung der Honveds in den besetzten Südgebieten Anerkennung. Das Regierungsprogromm über- nehme er unverändert von seinem Vorgänger Grafen Teleki. Zur Außenpolitik erklärte er, das freundschaftliche Verhältnis zwischen Ungarn und den Achsenmächten beruhe auf Gegen- seitigkeit. Ungarn verdanke seine großen Erfolge der gemein- samen Kraft des Deutschen Reiches und Italiens. Die ganze Nation sei Hitler und Mussolini dankbar. Britische Falschmeldungen über Spanien «nd Pvrtngal. Ablenkungsmanöver zur Vertuschung der Balkankatastrophe. Aus Lissabon wird gemeldet: Nachdem man in Lon don eingesehen hat, daß nach den schweren Schlappen in Jugoslawien und Griechenland in diesem Raum nichts mehr gegen das Großdeutsche Reich unternommen werden kann rM daß dort keine Propaganda mehr die Tatsachen der bri tischen Niederlage aus der Welt zu schaffen vermag, beginnt die britisch« Agitation nunmehr auf der iberischen Halbinsel mit einer Großaktion zu dem Zweck, die Aufmerk, samkeit der Welt von der britischen Balkankatastrophe abzu- lenken. Eines der bekanntesten britischen Mittel, um von einem unbequem gewordenen Thema loszukommen, ist die Verbreitung falscher Gerüchte. So werden zur Zeit in Portugal dunkle Nachrichten verbreitet, deren Ur- sprung immer auf die in der britischen Botschaft angestellten Agenten und Provokateure zurückzuführen ist. Wenn man diesen Gerüchten Glauben schenken würde, dann stünden die deutschen Truppen schon vor den Toren Lissabons, und dann wäre in Spanien eine Revolution gegen General Franco ausgebrochen. Wieder andere dieser Provokateure verbreiten die Behauptung, daß Spanien an Portugal ein Ultima- t u m gerichtet hätte und die Besetzung von Lissabon und anderen portugiesischen Häfen durch spanische und deutsche Truppen verlange. In den Kreis der von britischen Agenten ausgestreuten Gerüchte werden auch die Vichy-Regierung und die Regierung Roose- velts einbezogen. Englische Zeitungen werden bewußt in den Dienst dieser Ablenkungsmanöver gestellt, indem z. B. die „News Ehronicle" verlangte, daß England sich an Ländern wie Spanien nicht uninteressiert erklären könne, wenn sich dort dramatische Ereignisse vorberekten. England müsse Spanien Bedingungen vorlegen, die zu erfüllen seien, wenn Spanien weiter als neutral« Macht behandelt werden wolle. Welcher Art diese Bedingungen sein sollen, wird ebenfalls von „News Ehronicle" angedeutet: Franco müsse aufgefordert werden, eine politische Amnestie zu ge- währen. All diese Gerüchte, Falschmeldungen und aufhetzenden Forderungen sind nur zu werten als Ergebnis des englischen Die heutige» Wehrmachtsbericht« lieg«« z»r Zeit »och sicht vor. Da» Ende »am Liede. Bevor d«r griechische Exkönig nach Kreta floh, hatte er das Ministerpräsidium, da» er nach der Ermordung Koryfi» in einer Anwandlung von Größenwahn selbst übernommen hatte, an den plötzlich aufgetauchten Börsenjobber Tsuderos übergeben. Dieser Herr ist mit ausgerissen, nicht ohne, ähnlich wi« sein „König", «inen Aufruf an da» dahelmgebliebene griechisch« Volk gerichtet zu haben, in dem er auch seinerseits die von den Engländern verratenen Landsleute zum Weiterkämpfen auffordert. Damit ist der Begriff de» Anstand» ins Gegenteil verkehrt und die Würde genau so vor die Hunde gegangen wie bei der «lenden Flucht des Exkönigs der Nor- weger sowie der Exkönigin der Niederlande und ihre» Schwie gersöhne». Di« griechisch« Epirus- und Mazedonien-Armee hat sich nicht an den Sinn des Aufrufs gehalten sondern bedingungslos kapituliert, weil sie für England keine Blutopfer mehr bringen wollte. Der König der Griechen und sein Vertrauens mann Tsuderos schreien, der militärische Waffenstillstand — In Wirklichkeit handelt es sich nicht um einen Waffenstillstand, sondern um eine Kapitulation — sek ein voreiliger Akt ge wesen. Und Tsuderos scheut sich überdies nicht, tapferen Sol daten vorzuwerfen, sie hätten di« Nerven verloren. Es bann den Griechen überlassen bleiben, diesen Herren für ihre Frech heit di« Hosen straff zu ziehen, wenn sie sie erwischen. Dieser Tsuderos macht dann in einem Aufruf noch eine Verbeugung vor den Kriegsverbrechern, zu denen er selbst gehört. „In diesem so peinlichen, aber gleichzeitig so großen Augenblick, wo ich mit dem heroischen König nach Kreta ab- reise, ist es mir ein Bedürfnis zu sagen, daß ich wirklich stolz bin auf die nationale Politik, durch welche di« unbezähmbare griechische Seele charakterisiert wird." Also: Der Augenblick der Flucht ist für Tsuderos groß, der flüchtende König ist .Heroisch", und die Politik dieser politischen Stvauchritter ist ein Gegenstand des Stolzes! Mr meinen, daß wohl falten so viel Dummheit in wenigen Worten zum Ausdruck gekom men ist, wie in diesem Satze der ministeriellen Proklamation. Und das Ende vom Liede? Georg und seine Regierung»- männer werden irgendwo englisches Gnadenbrot zu essen bekommen, und die unbezähmbare griechische Seele wird von Herrn Roosevelt, ähnlich wie die serbische, mit dem Der- sprechen abgefunden werden, einen Scheck im Wert« von höchstens 50 000 RM. für ihre treuen Dienste zu erhalten. Im übrigen wird Churchill, solange das noch möglich ist, unter irgend einem blöden Vorwand die Blockade über Griechenland verhängen, womit für die griechischen Mägen ein unbezähm barer Hunger verbunden sein würde, wenn nicht di« dorische Organisation auch hier einspringen würde. Während die letzten griechischen Truppen vor den Toren Athens sich für die flüchtenden Engländer aufopfern, sucht Churchill bereits neue Opfer. Diel gibt es in Europa nicht mehr von dieser Sorte. Immerhin, so sagt er sich, würde es den Krieg bis zur Wirksamkeit amerikanischer Unterstützung verlängern, wenn z. D. Spanien und Portugal irgendwie ge- zwungen würden, Hilfsstellung für England zu leisten. Roose- velt ist sicher damit einverstanden, denn auch er wünscht sich noch einige Zeit — um den englischen Zusammenbruch voll- ständig werden zu lassen und sich noch einige Brocken aus der Konkursmasse für sich zu sichern. Die Achse jedenfalls kann ohne Aufregung abwarten, was aus diesem Spiel der beiden Herzensfreunde schließlich herauskommt. E. V. D<mk«»k»»dgeb»»g der befreite» Mazedonier 1« Soft«. Unten Bilder vom Führer, von Victor Emanuel und von König Doris. Die Aufschrift der Plakat« heißt: „Ein Volk, ein König, ein Reich". (Assoeiated-Preß-M.) Wunsches, di« Augen der Welt, die zur Zeit auf den Balkan gerichtet sind, abzulenken von der Katastrophe, die sich dort vollzieht. Pulverexplofion auf de« Azore«. Wie das Kriegsministerium in Lissabon mitteilt, entstand in der Artilleriekaserne der Stadt Horta auf den Azoren eine heftige Pulverexplofion. Das Unglück hatte den Tod von zwölf Soldaten und einer Zivilperson zur Folge. Ein Offi- zier und weitere acht Mann wurden verletzt, davon fünf schwer. Die Kaserne ist zerstört. Italienisch« Ehrung für S««eral Rommel. Rom, 24. Avril. Generalleutnant Rommel, dem Führer d«s deutschen Afrikakorps, wurde di« Tapferkeitsmedaille in Silber von General Garriboldi in Gegenwart des Ministers Teruzzi auf dem Schlachtfeld überreicht. Agram, 25. April. Da» Regierungsblatt schreibt unter dem Titel „Die künftige kroatische Souveränität und Staat- lichkeit", Kroatien werd« eine Volksgemeinschaft sein, auf den- selben Grundsätzen aufgebaut wie das Großdeutfche Reich und der italienische Faschismus. Auf dem wirtschaftlichen Gebiet werd« eine ganz natürliche Zusammenarbeit im Sinne der europäischen freien Gemeinschaft stattfinden.