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Arsttrs,AprU 1»41 «»„»«»-»»t» «» Lügen «nd Mißerfolge am laufenden Band Und nun, hat den Wieder Tagesangriff aus Malta. »rer Fernsprecher als den wahrhaft schlagenden prophetischen Worte! Am 12.11. 89 erklärten Sie: WMbM MM Offener Bries an Ehurchill. Berlin, 24. April. Reichspressechef Dr. Dietrich folgenden offenen Brief an Churchill gerichtet: Herr Churchill! N. MrlsUeNNtensrL Nie N»e veatee»« Not« Lem» VN» rvMNN«: »otkvvmumvdslt Ist >«ld»tlo»er »lenst »n Vsllc nnä Vnteelnnck Für die vielen Glückwünsche, Geschenke und Blumen zu unserer goldenen Ho chzett, die uns sehr erfreut haben, danken wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten hier durch auf» herzlichst«. Satz««» aNs««»ach «. Urem Emma geb. Flohr. Schwarzenberg, am 25. April 1S41. ,Lch habe beute aus Jugoslawien gute Nachrichten er- halten. Cs ist dies der Augenblick, wo wir im Hinblick auf das Ergebnis dieses Krieges große Hoffnungen haben können. Das Endergebnis ist vielleicht näher, als wir alle glauben.* Tatsächlich, Herr Churchill, Sie hatten wieder einmal recht! Das Endergebnis war wirklich näher, als Sie und Ihre Kum- Herr Churchill, erinnern Lie sich zu guter Letzt — es ist ja noch gar nicht lange her — Ihrer wahrhaft seheri- schen Worte vom 27. März 1941. Was verkündeten Sie doch triumphierend Ihrem Publikum an diesem — für Sie ach so schönen Tage? Lchwarzenoerger — -Anzeiger Vielleicht brauchen Sie auch sonst noch ein Tip, wie Sie Ihr Publikum narkotisieren können? Da sie ja al» Tatsache nur immer ihr« eigenen Worte gelten lassen wollen, will auch ich nur Ihre eigenen Worte sprechen lassen. Eie werden dann sofort erkennen, ein wie großer Prophet Sie immer waren, mit welcher Genauigkeit Ihre Voraussagen eingetroffen sind und wie recht Sie mit allen Ihren Prognosen behalten haben. Am 1.10. 89 sagten Sie dem englischen Doll: ,Zch erkläre heute, daß die zweite große Tatsache darin besteht, daß Hitler aus Ost- und Südeuropa verbannt ist.* Wenden Sie heute Ihre Blicke nach dem Südosten, Herr Churchill! Sie sehen dort die siegreichen deutschen Truppen von Kroatien bis nach Attika und an der Grenze Aegypten« Mtt einem Motor über» Mittelmeer zurück. PK. ... In der Reihe der fast täglichen Angriffe auf Malta erlöste uns endlich wieder der Startbefehl au» der Be reitschaft langer Stunden. Exerziermäßig sauber rollten die Staffeln kettenweise über den Platz, hoben sich immer drei Flugzeuge zugleich vom Boden ab und stiegen gleichmäßig, Meter um Meter in den sonnigen Himmel, bis der Verband in Richtung Malta abkurvte. Bald lag die Insel vor un seren Blicken, beutlich zeichneten sich die Einschnitte des Hafen» La Valetta auf dem dunklen Untergrund des Lande» ab. Run bedurfte es nur noch einiger Befehle unseres Kom mandanten, Oberleutnants L, der gleichzeitig den Verband anführte, und unserHeinkel-Bomber flogen aus der befohlenen Richtung das Ziel an. Noch lag Malta ruhig und friedlich vor uns, ein Eiland in der weiten Fläche des Mittel- meeres, von der warmen südlichen Sonne beschienen. Doch bald würde es vorbei sein mit der Ruhe, bald würde uns die englische Flakartillerie eine heftige Begrüßung entgegen schicken. Wir machten uns fertig zum Angriff. Der aalt heute wieder dem Hafen, den Schiffen darin und seinen Docks und Werstanlagen. Ich lag hinten in der Wanne unter dem Rumpf unserer He 111 und suchte durch das Fenster an meinem MG. vorbei möglichst viel zu sehen. Doch zuerst war es damit nichts. Ich konnte senkrecht in die Tiefe und etwas nach rückwärts schauen. Da war nichts zu erkennen als die graublaue Fläche des Meeres. Die Kameraden flogen in der gleichen Höhe, die konnte ich also nicht beobachten, da ich ja unter dem Rumpf der Maschine lag. Minute um Minute verging so und die Spannung wuchs immer mehr. Nun mußte doch endlich die Küste kommen! Es war allmählich schon un heimlich, so ständig ins Nichts zu schauen und dabei aber zu wissen, daß wir uns doch immerhin mit einer anständigen Stundengeschwindigkeit fortbewegten. Da zog auf einmal nicht weit unter mir ein Helles graues Wölkchen vorbei, ich war schon froh, überhaupt mal etwas zu sehen und guckte mir das kleine Ding an, da entdeckte ich noch weiter rechts und links noch mehr solcher Wölkchen, die ganz plötzlich unter unserem Flugzeug austauchten. Jetzt kam mir erst -um Be- wußtsein, daß doch der Himmel bisher völlig klar war. Wo kamen also die Wolken her? Doch dann wußte ich's auf ein mal: Denn plötzlich bekam unser Flugzeug einen kleinen Stoß, es sagte laut und dumpf „Rums* unter uns und dann zog dicht unter meinem Ausblick eine solche Wolle vorbei. Das war schon die Flakartillerie von Malta! Ruhig und unbewegt klang in der Hörmuschel meiner Kopfhaube die Stimme de» Kommandanten, der noch einige Korrekturen sttr den Anflug gab, unbekümmert um die heftige Abwehr der Flakartillerie, die nun eingesetzt hatte. Immer häufiger und immer stärker rumste es unter uns und neben uns. Oftmals sprang ein Wölkchen dicht unter meinem Fenster in der Wanne auf, daß ich versucht war, den Kopf zurückzuziehen. Dann tauchte auch tief unter uns die Küste auf, wir flogen über Malta. Bald darauf fielen unsere Bomben. Ich sah sie nacheinander herunterpurzeln. Rasch wurden sie kleiner und wurden dann für den Blick von einer leichten Dunstschicht verschluckt, die über der Insel lag. Nur Sekun den spater fielen wieder zwei Bombenreihen unter meinem Fenster vorbei, die Bomben der Flugzeuge hinter uns. Dann sah ich endlich den Hafen unter mir, erkannte die Stadt Tatsachen beweisen, und nur Erfolge verbürgen Erfolg. So ist es immer im Leben. Mit Ihnen aber scheint die Natur ein« Ausnahme gemacht zu haben. Sie sind ein« Abnormität, denn Sie haben ihre Karriere durch eine un- unterbrochene Kette von Mißerfolgen gemacht. Vielleicht liegt das Geheimnis Ihrer erfolgreichen Mißerfolge darin, daß Sie in England tätig sind und infolgedessen mit Recht aus Unkenntnis der wirklichen Tatsachen auf eine horrende Vergeßlichkeit, ein« stupide Gutgläubigkeit und auf überdimensionale Beschränktheit spekulieren können. „Das sehr gerüstete Nazi-Deutschland findet auf der ganzen Linie keinen einzigen freundlichen Blick mehr: Rußland stößt es steinhart zurück, Italien wendet seinen Blick ab, Japan steht vor einem Rätsel und fühlt sich be trogen.* Sie haben wirklich ein beneidenswertes Talent, zwar nicht den Nagel auf den Kopf, aber ihren Daumen auf den Nagel zu treffen: Der deutsch-russisch« Pakt, der Eintritt Italiens in den Krieg an der deutschen Seite, der Beitritt Japan» zum Dreimächtepakt sind die Bestätigung dafür. Sie erklärten am gleichen Tage de« Jahre« 1939: ,Hch gehe soweit zu sagen, daß, wenn wir ohne größere Ereignisse durch den Winter kommen, wir tatsächlich die erste Phase des Krieges gewonnen haben.* England kam ohne größere Ereignisse durch den Winter. Die erste Phase Ihres Siegesfrühlings, Herr Churchill, sah aber anders aus, als Sie es sich träumen ließen: In kühnem Sprung eroberte Deutschland die ganz« strategische Nordsee- flanke Englands und warf Sie in hohem Bogen aus Nor- wegen heraus. Noch am 11. 4. 40 erklärten Sie wörtlich: „Wir haben gewonnen und geerntet. Wir werden nehmen, was wir von diesen norwegischen Küsten brauchen, um dadurch.eine Vermehrung und Verbesserung in der Wirk- samkeit unserer Blockade zu erzielen. Alle deutschen Schiffe im Skagerrak und Kattegat werden versenkt wer den. Wir werden dem Feind nicht erlauben, seine Armee durch diese Gewässer ungestraft zu versorgen.* Sind Sie, Herr Churchill, beute nickt auch der Meinung, daß Sie sich mit dieser Angabe damals ein wenig übernommen haben? „Die Nazis weichen zurück vor der stählernen Front der französischen Armee an der Maginotlinie.* — Das sagten Sie am 12. 11. 39, und am 27. 1. 40 fügten Sie hinzu: ,Lch bin überzeugt, daß die französische Republik sich physisch und moralisch viel stärker entwickeln wiÄ als Deutschland.* Am 17. 9. 1940 aber waren Sie, Herr Churchill, Nein und häßlich und wußten nichts anderes zu stammeln als: „Die bri- tische Regierung vernahm betrübt und erstaunt, daß die von den Deutschen diktierten Bedingungen durch die französische Regierung angenommen worden sind.* Am 10. 2. 1941, nach dem englischen Vorstoß in der Tyrenaika, waren Sie wieder obenauf und zitierten voll Hohn das 7. Kapitel, Vers 7, des Matthäus-Evangeliums: „Bittet, und Ihr werdet empfangen; suchet und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetanl* Wenige Wochen später war bei Ihnen, Herr Churchill, schon nicht mehr Matthäus 7, sondern Matthäi am letzten. In knapp 14 Tagen bekamen Sie von deutschen Panzern, was Si« sich gewünscht hatten! Am 8.11.1939 erklärten Sie dem englischen Doll: ,Hch kann versichern, daß England ganz entschieden die Oberhand über den U-Bootkrieg gewinnt.* Am 19. 12. 1940 aber mußten Sie eingestehen: „Wir müssen den Wiederausbruch einer Gefahr erkennen, die wir vor einem Jahr anscheinend überwältigt hatten.* Am 30. 8.1940 erklärten Eie, Herr Churchill: ,Hn britischen und französischen Seleitzügen ist Sicher- heit.' — Nachdem Sie am 21. 1. 1940 verlüdet hatten: „Der Handel aller Nationen, deren Schiffe unser Geleit annehmen, wird nicht nur leben, sondern sogar blühen.* Am 19. 12. 1940 aber müssen Sie sich abermals selbst mit der Feststellung ohrfeigen: „Die Verluste der Handelsmarine im Atlantik halten sich ständig auf einem sehr beunruhigenden Maßstab.* La Daletta. Die großen Docks am Hafen waren deutlich auszumachen und eine Anzahl dicker und dünner Strich« auf dem Wasser — die Handels- und Kriegsschiffe. Plötzlich zuckte ein kleiner Blitz auf einer Landzunge auf, noch einer, wieder einer — eine ganze Reihe winziger Blitze waren für den Bruchteil einer Sekunde zu erkennen, in kleinen Abständen genau da, wo die wichtigen Hafenanlagen waren. Und gleich darauf an einer anderen Stelle dasselbe: Eine kleine Kette winziger Fünkchen lag im Ziel. Und wieder und wieder, über all im Hafengebiet dieselbe Erscheinung. Die Beobachter hat ten sauber gezielt. Jedes Fünkchen bedeutete ein Loch in den Hafenanlagen der englischen Mittelmeerfestuna, jede Bomben reihe einen Schlag gegen die englische Stellung im Mittel meer. Und Schlag auf Schlag trafen an diesem Tage wieder den Hafen La Valetta und mit ihm einen Teil der Schiffe, di« er ausgenommen hatte. Genau über dem Hafenbecken drehten die Flugzeuge nun ab und nahmen Heimatkurs nach Sizilien. Immer noch schoß die Flakartillerie mit unverminderter Heftigkeit ihr« Salven nach uns, ständig detonierten die Geschosse um uns, bis wir den Feuerbereich endgültig verlassen hatten. Als wir wieder über dem Meer waren, deutete der Kommandant plötz lich nach rechts rückwärts und rief: „Donnerwetter, die Anton- Marie hat etwas abgekriegtl Ihr rechter Motor qualmt!* Da sahen wir es auch. Eine schwarze Rauchfahne zog hinter dem Flugzeug her. Gleichzeitig verlor es rasch an Hohe und flog nun schon tief unter uns. Aber zwei andere Kameraden hat ten sich daneben gesetzt und geleiteten den wunden Vogel. So konnten wir auf Kurs bleiben. Doch bald darauf meldet der Mechaniker: „Unser rechter Motor verliert Benzin!* Eine weiße Spur lief hinter unserem Motor nach. „Verflucht, er brennt ja schon!", sagte nun auch der Kommandant. Doch der Flugzeugführer wollte es nicht glauben, seine Instrumente zeigten noch richtig an. Aber der Oberleutnant hatte diese Flamme herausschlagen sehen. Nun war sie wieder weg. Der Fahrwind hatte sie wohl gelöscht. Aber dann zeigten sich auf dem Armaturenbrett Fehler und schließlich blieb der Motor doch stehen. „Na*, meinte der Flugzeugführer, „immer noch besser, als wenn er gebrannt hätte." Eine Bombenruhe klang aus seinen Worten und ein grenzenloses Vertrauen zu seiner He 111. Sie würde es auch mtt einem Motor schaffen. Und sie schaffte es. Noch einmal gab es eine Klippe zu über winden: Die Landung mit einem Motor war gar nicht ein fach. Aber das überlegene Können des Flugzeugführer« meisterte auch diese sckwierige Aufgabe. Das Flugzeug setzte glatt auf und rollte einwandfrei zu seinem Liegeplatz. Dann betrachteten wir den Schaden am Motor und die nette An zahl Treffer im Rumpf und in den Flächen. Ein Weilchen später als der Verband landete dann auch die Anton-Marie mtt ihrem schadhaften Motor und die Käme- raden, die bis zum Flugplatz bei ihr geblieben waren. Es war eine meisterliche fliegerische Leistung des Flugzeugführers, daß er die weidwunde Maschine doch noch gehalten und bis zu unserem Fliegerhorst gebracht hat. Alle Flugzeuge sind nach diesem erfolgreichen Angriff zu ihrem Heimathafen zurück- gekehrt, wenn auch manche mit erheblichen Tre fern. Ein Mann vom Bodenpersonal sprach es aus, was unbewußt un- allen klar war: „Wenn ihr nur die Maschinen wieder mit- gebracht habt, wir werden sie bald wieder klar haben!" Kriegsberichter Alfred Schufet!. «W-AWM - MW Roch heute Freitag 8 Uhr: „Der rettende Engel* Hamburg—Berlin—München «nd da» herrlich« Salzkammergut geben den Hintergrund zu dieftm sehr heiteren Film mtt Carla Rust, Grete Weiser, Sepp Rist. Iugendverb otl Sonnabend Li, Di«n»tag Di« ti«f« Menschlichkeit di«s«» großen Film», di« Ein maligkeit seiner schön«n Id« und seine im Reichtum echter Gefühl« wurzelnd« Handlung machen ihn kostbar und unvergeßlich! Ilse Werner und Carl Raddatz in den Hauptrollen. Jugendfrei. Anfangszeiten: Sonnabend 7 und S Uhr. Sonntag Nö, V«7 und 9 Uhr. Montag und Dienstag 8 Udr. Sonntag 2 Uhr zur Ktubervorstelluug Wmeschkmqmz, pane glaubten. Nur daß «s wie immer genau andersherum kam! Ihr Pech, Herr Churchill, und Ihr gewohnter Reinfall! Ich bin gespannt, welchen Dreh Sie nun wieder finden wer- den, und hoffe Ihnen mit dieser kleinen Blütenlese au» Ihrem eigenen Munde gedient zu haben. Ich verabschiede mich von Ihnen mit Ihren eigenen Worten vom 22. 1. 1941: „Es liegt mir fern, ein rosige» Bild von der Gegenwart und der Zukunft zu entwerfen. Ich glaube nicht, baß un» das Recht zusteht, andere Farbtöne als nur die dunkelsten zu verwenden, solange unser Doll, unser Weltreich, ja die ganze englischsprechende Welt ein dustere» und mörde risches Tal durchschreiten.* gez.: Dr. Dietrich.