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) Blick über den Kern eines Zellendorfes der Neubauzone i in Osten. (Modellaufnahme aus dem Planungsheft Nr. 7/2 des Reichsheimstättenamtes.) Gestaltung der deutschen Siedlungslandschaft im Osten Forlnetzung des Inhalts von Heft 12, 19^2. Nachdem mit Heft 12, 1942, einleitend erst ein Umriß von den landschaftlichen Problemen des Ostaufbaues geboten wurde, behandelt diese Ausgabe (und folgende) sowohl die Grundzüge der Raumordnung als auch Einzelplanungen und Einzelheiten für die Dorfgestal tung des näheren. Jede Ordnung und Planung setzt aber eine Umschau unter den naturgegebenen Eigen heiten des Ostlandes voraus. Daher empfiehlt sich u. a. auch das Studium der im folgenden auszugsweise ge würdigten Aufsätze über das Naturgegebene in den Ostlandschaften. Zunächst einiges über „Die Naturgeivalten im Generalgouvernement“, behandelt von Arnold Splettstößer in der Zeitschrift ,,Neues Bauerntum“, S. 321 ff., 1941. Dieser Aufsatz läßt so recht erkennen, wie verschieden die Landschaftsgestaltung in dem keineswegs einheitlichen Generalgouvernement gehandhabt werden muß. Wie dort die Völker schon immer gegeneinander und durch einander gerieten, so herrscht auch ein scharfer Klima kampf, der mit seinem asiatischen Einschlag schier unerträgliche Wärme- und Kältegrade erreicht. Die Reduzierung des Waldes auf 19 v. H., der noch dazu hauptsächlich im südlichen Grenzland liegt, tat das ihrige dazu, die allgemeine Wetterlage zu ver schlechtern und einen eigentlichen Frühling und Herbst, wie wir ihn kennen, nicht entstehen zu lassen. Liegt im Westen des Landes der Schnee knapp 60 Tage, so hält er sich im Osten 90 Tage, im Gebirge sogar 150 Tage; während die Tatra auf 1200 mm Nieder schläge kommt, fallen selbst im Regenschatten der Kreuzberge nur 500 mm. Die äußersten Gegensätze finden sich auch in den Bodenarten und Gelände gestaltungen. „Durch das Auftreten der verschieden sten Standortfaktoren, wie Boden und Klima, ist eine stark unterschiedliche Landschaftsstruktur entstanden. Im Südosten des Landes breitet sich eine reine Ur steppe aus, die noch Reste im Lößstrich nördlich von Krakau erkennen läßt. In anderen Gebieten wieder, besonders im Lößgebiet des Distrikts Lublin, ist eine waldlose Kultursteppe vorhanden, die durch das Fort schreiten der Ackerwirtschaft den letzten Baum zum Verschwinden gebracht hat. Andererseits tragen die Waldgebiete, besonders die Karpaten, teilweise noch eine reine Urwaldlandschaft, die der Mensch infolge der Unaufgeschlossenheit des Landes noch nicht wirt schaftlich ausgenutzt hat. Dazwischen gibt es alle Formen der künstlichen Kultur- und der verschandel ten Naturlandschaft. In dem zuletzt genannten Raum lebt der Wald als Naturgemeinschaft im ewigen Kampf mit den Bewohnern dieses Landes . . Splettstößer kommt dann auf die ursprünglich in wei ten Gebieten vorherrschenden Eichen- und Buchen-