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Für N«M>»d» mnmlangi »>no«><i»tta S<drt!Mllck« «I». Od«n«i»mIdI,S»rlsI»Mi><> »^„»«ronlwiklui!,. « Mihali«« di« ««Mchd» d« Umtthavptmaim« »d d«, B«zirdro«rbond» Schwarzenberg, der Bülgerm«ü«r zv Gränhat», Lößnitz, ^«»sitdki »no Schneeberg, d« FtnanzSmIer in An« und Schwarzenberg. E» werbm aoherdem verSffenIlicht: Bebanntmachimqm üer Am's«rtcht« ln An«. Schneeberg. Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, des Oberbürgermeisters zn Aue und des Ersten Bürgermeisters z« Schwarzenberg. Verlag L. M. Värlner, «ae. Sachsen. SanpiaesehiNlnsleN« r Aue, l^ernrus Sammel-Nr 2541. DrahNnschritt r Solksfreund Auesochlm. «veschapsflellear Löbnitz (Amt Aue) 2S40. Schneeberg SW und Schwarzenberg S124. » M er »» mun»O«r»a» v« eo mm «.«Im r«N»MUU»<I«r Ak NN Birte»« «» d»-« Sm» d«« Nast»«, «m V«»Lam. b« stn!«rbrechungni d« »m tim« Antgrach«. Nr. S. Dienslag, den 7. Januar 1936. Iahrg. 89. Amtliche Anzeigen. Schneeberg. Die Dienstzeit in der städtischen Verwaltung wird mit Wirkung vom 6. Januar 1936 an wie folgt festgesetzt: ») im Winterhalbjahr (Mitte Oktober bi» Mitte MS^z) Montag bi» Freitag 7>t—12)i, 2—8)4 Uhr, Sonnabend 7)4—1 Uhr; b) im Sommerhalbjahr Montag bis Freitag 7—12)4, 2—6 Uhr, Sonnabend 7—12)4 Uhr. Für die Stadtbank und Sparkasse im Sommer» wie Winterhalbjahr Sonnabends 8—1)4 Uhr. Die öffentlich« Dienstzeit ist folgend«: Stadtdantr Montag bi» Freitag 8—12)4, 4—6 Uhr, Sonnabend 8—12 Uhr. Sparkaffer Montag bis Freitag 8—12)4, 2—4 Uhr, Sonnabend 8—12 Uhr. All« übrigen Abteilungen Montag bis Frkitag 7)4—14)4, Sonnabend 7)4—12 Uhr. Schneeberg, den S. Ian. 1V3S. Der Bürgermeister. Die Oelsperre als -as kleinere Uebel. Warum England -le drohende militärische Niederlage Italiens verhindern möchte. Elne französl che Anslchl. Pari», 7. Ian. Das „Oeuvre* befaßt sich mit der Frage, warum der englische Seneralstab unter allen Umständen so schnell wie möglich dem italienisch-abessinischen Krieg ein Ende fetzen wolle. Nach der letzten Unterredung, die Laval mit dem italienischen Botschafter gehabt habe und m der der Botschafter durchblicken ließ, daß der Due« neue Friedensvor. schlüge erwarte, habe Laval erklärt, daß er nicht mehr da» Geringste zu einem Befriedungsvorschlag tun wolle ohne ein schriftliche» Versprechen Roms, ob die Absichten Italiens und der italienischen Regierung wirklich versöhnlich seien. Der französische Ministerpräsident habe außerdem hinzugefügt, daß der Dreizehnerausschuß in Senf diese neuen Vorschläge machen müßte. Selt dieser Unterredung habe sich jedoch die Lage durch di« italienischen Luftangriffe auf das Note Kreuz sehr erschwert. Die Leidenschaft, mit der man diese jüngsten Ereignisse in Sens verfolgt, sei außerordentlich gross. Der Fall Italien» sei moralisch und sachlich so schwierig geworden, daß selbst l t a l l e u f r e u n d- lich« Mitglieder der französischen Regie- rung der Ansicht seien, daß Italien verloren sei. Wenn Italien nicht selbst daran schuld wäre, so hätte sich ein großer Teil de» Kabinetts aus feiten Laval» gestellt, um die Anwendung weiterer Sühnemaßnah- men, besonder» aber eine Oelsperre, zu verhindern. In London, wo man damit einverstanden zu sein schien, daß sich Italien in Abessinien „totlaufe*, habe der Generalstab jedoch eine entgegengesetzte Meinung gehabt, und Eden habe nicht umhin gekonnt, diese Ansichten zu berücksichtigen. Der eng lische Generalstab wünsche nämlich eine sofortige Be endigung de» afrikanische« Krieges. Denn, falls der Krieg fortgesetzt werde, würden die Italie ner offensichtlich geschlagen werden und ein Sieg von Farbige« über Weiß« in Afrika würde ein schlechte« Beispiel z«m Schade» der Kolonialmächte dar stellen. England befürchte al» Folge einen noch heftigeren Widerstand ln Aegypten, nene Forderungen in Palästina und schließlich größere Auflehnung in Indien. Ferner wolle der englische Generalstab aus Grün den des europäischen Gleichgewichtes verhindern, daß die ita lienische Militürkraft in Europa allzusehr geschwächt werde. Da es schließlich England sein werde, da» zugunsten der italienischen Wirtschaft eine Anleihe werde gewähren müssen, wünsche man nicht, daß diese Anleihe zu groß wird. Au» diese« Gründe« sei der englisch« General st ab entschlossen, dieSühnemaß- nahmen auf da» Oel auszudehnen, da dies allein wirksam sein werde. In London, Paris und Genf sei man der Ansicht, daß der Völkerbundsrat, der am 2V. Januar zusammentritt, die Oel sperre gegen Italien für den 1. Februar an- ordn«» wer de. Gens soll -le Krlegsmelho-en nachprüfen. Genf, 6. Ian. Entgegen den Erwartungen, die man im Dezember in Dölkerbundskreisen hegte, bestätigt es sich, daß vor der am 20. Januar beginnenden ordentlichen Arbeit», ttrauag keine neue Entwicklung in der Behandlung de» italie nisch-abessinischen Streitfall«» eintreten wird. Nach der Rats- entschließung vom 19. Dezember hatte man zunächst ange nommen, daß bereits Anfang Januar entweder der Drei- zehnerausschuß des Rates zur Fortsetzung der Schlichtungs» bemühungen oder der Achtzehnerausschuß der Sanktionskonfe- renz zur Beschlußfassung über neue Sühncmaßnahmen zu sammentreten würde. Die Lage scheint aber für die Beschrei tung des einen sowie des anderen Weges so wenig geklärt zu sein, daß ein Fortschritt erst von einer neuen Aussprache der maßgebenden Vertreter auf der nächsten Ratstagung erwartet wird. Der Rat wird auch darüber zu entscheide« habe«, wa» auf die gegenseitigen italienisch-abessinischen Beschuldigungen über die Verletzung der «riegsregeln getan werden soll. Bis- her hat das Dölkerbundssekretariat für beide Parteien in dieser Hinsicht nur die Rolle eines Veröffentlichungsorganes gespielt. Dl« abessinische Regierung hat jedoch in den letzten Tagen auf Grund oer von italienls^r Seite angekündlgten Verschärfung der Krieg-führung den Antrag auf «ln« Untersuchung durch den Dölkerbundsrat bzw. durch den Dreizehnerausschuß ge stellt. Aehnliche abessinische Anträge sind früher meist unbe- antwortet geblieben, doch scheint in diesem Falle durch die Erregung der öffentlichen Meinung einzelner Länder eine neue Lage eingetreten zu sein. * 60 Todesopfer bei dem Bombenabwurf auf die schwedlsch« Rote-Kreuz-Mission. London, 6. Ian. Wie aus Addis Abeba beerichtet wird, hat der schwedische Pastor Evenson, der in einem Sonderflug zeug des schweoischen Roten Kreuzes in Addis Abeba einge troffen ist, mitgeteilt, daß inzwischen 20 weitere Abessinier, die bei dem Bombenabwurf der Italiener auf die schwedische Rote- Kreuz-Mission verletzt wurden, gestorben sind. Der Bomben überfall hat somit insgesamt 50 Todesopfer gefordert. Stockholm, 6. Ian. Erzbischof Eiden hat im Auftrag der Versammlung der Bischöfe eine Botschaft an das Kirchenvolk der schwedischen Staatskirche erlassen, in der von der Lag« in der Welt und den Pflichten eines Lhristenmenschen die Rede ist. In dieser Botschaft heißt es, daß die Friedensliebe des Volkes mit der Verantwortung gegenüber einer Gemeinschaft der Völker verbunden sein müsse, daß Schweden von den Sicher- heitsmaßnahmen anderer lebe. Auch „Nyha Daglight Alle- handa* schreibt, es sei wünschenswert, daß Schweden nicht nur als Nutznießer der Sicherheitsmaßnahme« anderer lebe. Scharfe Zurückweisung -er Botschaft Roo evells -urch Italien. Rom, 6. Ian. Die Botschaft Roosevelts an den amerika nischen Kongreß, von der in der italienischen Presse bisher nur der Widerhall im Ausland verzeichnet worden war, wird nun mehr am Montag abend auch von maßgebenden römischen Zeitungen eingehend besprechen. Die Kritik Roosevelts an den „diktatorischen Regierungen^ und seine Stellungnahme zum italienisch-abessinijchen Streitfall erfahren dabei eine besonder» scharfe Ablehnung. Das halbamtliche „Giornale d'Italia* schreibt, daß sich Roosevelt mit seinen Ausführungen zu dem ersten Punkt offenkundig an Italien, Deutschland und Japan wende. Die italienische Antwort darauf sei klar und gehe dahin, daß Italien die Vermengung der angeblichen Autokratie des Fa- schismus mit dem Willen zur Friedensbedrohung nicht zulasse. 13 Jahre lang habe der Faschismus sich ruhig verhalten, wah rend über der Welt mit militärischen Besetzungen und der Ver vielfältigung der Rüstungen Sturmwolken hoch zogen. Es sei seltsam, daß ein demokratisches Regime, wie das Roosevelts, das sich die Haltung eines Apostels aller Freiheiten heraus nehme, anderen Nationen die Anwendung ihrer Freiheiten verweigere. Alle Völker hätten das Recht, die Regiernngsform zu wählen, die ihnen passe, und niemand könne sich in ihre Angelegenheiten einmischen. Diese Art von Demokratie werde zu unduldsamem und streitsüchtigem Sektierertum. Die Ge schichte der Welt und die politische Entwicklung müßte füt sie mit dem 19. Jahrhundert aufhören, soll« also nach 20 und mehr Jahrhunderten ununterbrochener Entwicklung zu Stein werden. Noch willkürlicher sei, wie „Giornale d'Italia* weiter ausführt, das Urteil Roosevelts über den nationalen Geist Italiens und die Nichtübereinstimmung zwischen Regierende» und Regierten. Es gehe nicht an, daß sich Roosevelt Macht vollkommenheiten zuschreibe, di« ihm nicht -ustehen, und Vie in Bezug auf Nordamerika anzuwenden sich der Faschismus nicht herausnehmen würde. Das große und reiche Nordamerika brauche nicht mit dem Geld zu rechnen und mache sich mit der Haltung des Monopolisten über den Reichtümern der Erde breit. Neben England verfüge Nordamerika über den Löwen» anteil dieser Reichtümer, zu denen die Vereinigten Staaten, wie das Blatt hinzusetzt, mit Eroberungskriegen gelangten, bei denen di« farbigen Eingeborenenrassen ausgerottet wurden. Das Ergebnis der letzten 20 Jahre italienischer Geduld, wäh rend deren die italienische Bevölkerung um einige Millionen -«genommen habe, sei, daß große Weltreiche der italienischen Auswanderung «nd der italienischen Ausfuhr die Tore ver. schloffen hätten. Gegenüber den Verdächtigungen Roosevelts gegen die autokratisch« Staatsform erinnert da» „Giornale d'Italia* besonder» an die englisch« Demokratie, die weder den Ägyp tern, di« sich doch autonom regier««, noch d«n Maltesern, noch Englan- kommt Aegypten entgegen. Kairo, 7. Ja«. Da« Blatt „Rosa «I Iaffef* berichte^ daß der britisch« Oberkommiffar am Montag abend da» Einver ständnis der Londoner Regierung z» Verhandlungen mit Aegypten ans der Grundlage d«» im Jahr« 193g ausgearbei- teten Vertrage« erhalt«« hab«. G Lo«don, 7. Ja«. „Morning Post* meldet aus Kairo, daß di« wafdistischen Studenten beschloffen hätten, die Jugend der Wafdbewegung nach dem Borbild de, faschistischen Berbände zu organisieren. London, 7. Ian. Die Regierung hat beschloffen, in Mombaffa, dem britischen Hauptstützpunkt in Ostasrika, dem nächst wichtige Berteidigungswerk« z« errichten. O London,?. Jan. „Daily Telegraph* berichtet über ein« sechswöchige Uebungsfahrut eine» starken französischen Flotten geschwaders an der Küste von Marokko al» Beitrag Frankreichs zu den Vorsichtsmaßnahmen l« Mittelmeer. den 300 Millionen Indern das frei« Wort und di« Freiheit des Handeln» zugestrhe. Im übrigen habe Roosevelt trotz seiner zahllosen willkürlichen Gesetze über Industrie und Handel nicht den Unfug der Gangster ausrotten können, so daß der Nationalheld Lingbergh sich zur freiwilligen Verbannung ge nötigt sah, um sein Kind zu retten. Was schließlich den Ent wurf der neue» Neuttalitätsgesetz« betreffe, so wolle Roosevelt weit über die bisherig« Neutralitätsgesetzgebung hinaus gehen. Doch will sich das Blatt auf dir Feststellung beschränken, daß angesichts der von den radikalen Sanktionisten in Genf be stätigten Bedeutung der Oelsperre der Vorschlag Roosevelt im Gegensatz zu jedem Neutralitätsgrundsatz nicht nur eine offene Intervention der Vereinigten Siaaten bedeuten, sondern auch ihre Zustimmung zu der Dölkerbundspolitik und damit eine unmittelbare Unterwerfung unter di« englische Politik dar- stellen würde. Schärfere RentraNtätsgesetze gefordert. Washington, 6. Ian. Zu den Auswirkungen, die die Neu- tralitätsvorlage der Bundesverwaltung im Falle ihrer An nahme auf die Oelausfuhr nach Italien haben würde, wird mitgeteilt: Maßgebende Beamte des Handelsdepartements schätzen, daß sich die Ausfuhr von Rohol nach Italien auf 188 333 Faß und die Ausfuhr an raffinierten Brennstoffen auf 183 000 Faß jährlich beschranken würde. Nach Angaben des Handelsministeriums stellen diese Mengen 18 und 6 Prozent der Gesamteinfuhr Italiens an Rohöl und Benzin dar. Von der Neutralitätsgrupp« des Kongresses wird «ine schärfere Neutralitätsgesetzgebung gefordert. Die Gruppe hat die Ab sicht, im Kongreß eine Gesetzesvorlage einzubringen, die eine Reihe von Bestimmungen, die in der Verwaltungsvorlaae in das freie Belieben des Präsidenten gestellt sind, verpflichtend machen soll. Der erste Vorschlag der neuen Neutralitätsvor- läge soll darin bestehen, das Waffenausfuhrverbot solle auto matisch bei Ausbruch eines Krieges in Kraft treten und nicht nur „nn Verlaufe des Krieges*. Zweitens wird gefordert, daß die Quote für wichtige Grundstoffe auf der Grundlage der Grundlage der Durchschnittsaussuhr dieser Materialien in einer Zeitspanne von fünf Jahren vor Kriegsausbruch fest gesetzt werden soll. Außerdem foll ausdrücklich erklärt werden, daß keinerlei Verpflichtung bestehe, die Verschiffung solcher Grundstoffe nach ausländischen Häfen durchzuführen. Drittens wird eine entschiedene Einschränkung der Kreditgewährung an kriegführende Nationen und viertens schließlich mit bestimmten Ausnahmen ein« Inachterklärung amerikanischer Schiffe, die Kriegsgebiet durchfahren, gefordert. * Albanische» Erdöl für Italien. Wien, 6. Jan. Nach einer Mitteilung des Vertreters der albanischen Regierung haben italienische Ingenieure kurz vor Weihnachten eine 73 Kilometer lange Rohrleitung für Petro leum von Kucove nach Valona ferttggestellt. Das erste italie nische Tankschiff ist am Meihnachtstag von Valona nach Venedig abgegangen. Seither finden regelmäßig Verschiffungen von Petroleum nach Italien statt. Kucove liegt am Devoliflüß im Mittelpunkt des albanischen Petroleumgebietes in der südlichen Hälfte des Landes; Valona ist ein Hafen in der Bucht gleichen Namens, die nach Westen zu auf der Straße von Otranto gegenüber dem Absatz de» italienischen Stiefel» hin offen ist.