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Freitags I ^Uhrg. 1927 n, ». - , Oeffentliche Kritik. — Der Gartenbau im neuen deutsch-französischen Handelsvertrag. — Wie cs ist und wie es sein soll. — Die zoll- und handelspolitischen Maßnahmen des Aus- AUS vLül landes zugunsten seines Gartenbaues. — Der Basenüberschuß. — Aus dem Berufsleben. — Spenden für die durch Hochwasser Geschädigten. — Mitteilungen des Reichsverbandes. — Aus den Landesverbänden und Bezirksgruppcn. — Marktrundschau. Der Gartenbau Im neuen benisch-französischen Handelsvertrag. Von unserem handelspolitischen «-Mitarbeiter. Das am 17. August in Paris ukterzeichnetc Handelsabkommen zwischen Deutschland und Frankreich hat für den deutschen Gartenbau eine außerordentliche Bedeutung. Von einer'allge meinen Kritik dieses Vertrages muß im Rahmen dieses Aufsatzes abgesehen werden. Nur die ^inc Feststellung sei gemacht: Der Vertrag prijrg't in wirtschaftlicher wie in politischer. Hinsicht keine für Deutschland voll befriedigende Lösung.. Wan kann sehr im Zweifel sein, ob dieser Vertrag in seiner Gesamtauswirkung das Ergebnis, der bis herigen Provisorien wesentlich ändern wird. Hinsichtlich des Gartenbaues jedenfalls steht fest, daß Frankreichs Landwirtschaft unter diesem langfristigelt Abkommen noch besser als unter der Geltungsdauer der kurzfristigen Provisorien die Möglichkeit hat, seine billigen Erzeugnisse auf den deutschen Markt zu werfen. Im wesentlichen bedeutet der Vertrag für den deutschen Gartenbau die Beibehaltung des Inhalts der bisherigen Provisorien, allerdings mit einigen Ausnahmen zuungunsten des deutschen Gartenbaues. Die Forderungen des deutschen Obst- und Gemüsebaues bei dem neuen Handels verträge, die durch die Frankenentwertung be günstigten billigeren Produktionsmöglichkeiten Frankreichs zu berücksichtigen und' durch Kontin gentierung oder Zwischenzollsätze eine ungehemmte Einfuhr französischer Gartcnbauerzeugnisse zu verhindern, sind ungehört verhallt. Im Gegen teil, die wenigen Fälle, in denen Frankreichs wie z. B. bei Aepfeln, bisher noch gegenüber seinen Hauptkonkurrenzländern differenziert war, sind vollständig in Wegfall gekommen. Frankreich kann also nunmehr den Konkurrenzkampf mit der deutschen Erzeugung und mit den Nieder landen, Belgien, Italien und Spanien in vollem Umfange aufnehmen. Die bisherigen Provisorien haben bewiesen, daß die Einfuhr aus Frankreich nicht etwa eins entsprechende Verringerung der Einfuhr aus dritten Ländern zur Folge gehabt hat, sondern daß die französische Einfuhr zu der bisherigen Einfuhr noch hinzukam. Die Gesamteinfuhr hat sich also dementsprechend erhöht. Es kann daher gar kein Zweifel darüber fein, daß schon die bisherigen Provisorien dem deutschen Gartenbau eine außerordentlich vermehrte Konkurrenz ge bracht haben, wobei noch berücksichtigt werden muß, daß infolge der kurzen Dauer dieser kleinen Abkommen und der jedesmaligen Ungewißheit ihrer Verlängerung der Einfuhrhandel sich viel fach starke Zurückhaltung auferlegt hatte. Es ist ganz klar, daß, wenn diese Einfuhrhemmungen bei einem für lange Zeit abgeschlossenen Ver trage in Wegfall kommen, die Einfuhr aus Frankreich erheblich zunehmcn und dadurch den schon jetzt so-unerträglichen Druck Italiens nnd Hollands auf den deutschen Markt in einem noch nicht abzusehenden Ausmaße verschärfen wird. Der deutsche Gartenbau muß sich darüber klar sein, daß er auch bei diesem Vertrage wieder einmal der leidtragende Teil sein wird. Die Einfuhrstatistiken der nächsten Monate werden, namentlich hinsichtlich der Obsteinfuhr, lehrreiche Aufschlüsse geben. Es wird sich zeigen, daß Frankreich, nachdem jede Diskriminierung für Obst weggefallen ist, versuchen wird, außer ordentliche Mengen Aepsel nach Deutschland hereinzuwerfen. Nicht verschwiegen werden soll, daß einige kleine Verbesserungen in dem Vertrage auch für den deutschen Gartenbau zu verzeichnen sind. So ist z. B. der Zoll sür zubereitcte Champignons der Nr. 35 auf 50 und 65 RM. erhöht worden. Demgegenüber stehen aber auch Verschlechterun gen, so z. B. eine Zollermäßigung für Erdbeer- pülpe in luftdicht verschlossenen Behältnissen auf 30 RM. Diese Vergünstigung war in der Vor kriegszeit völlig unbekannt. Die französischen Gegenleistungen auf dem Gebiete des Gartenbaues spielen gegenüber diesen deutschen Zugeständnissen keine Rolle. Sie sind der Zahl nach gering und außerdem für den deutschen Gartenbau kaum ausnutzbar, da bei den wesentlich günstigeren Produktionsverhält nissen Frankreichs eine nennenswerte Ausfuhr deutscher Gartenbauerzeugnisse nach Frankreich nicht in Frage kommt. Im übrigen zeigt auch dieser neue Vertrags abschluß, der Frankreich die Meistbegünstigung bringen mußte, welche weittragenden Fehler Deutschland seinerzeit im deutsch-italienischen Vertrag gemacht hat, indem es in wenig hart näckiger Verhandlungsweise völlig unzureichende Gartenbauzölle eingeräumt hat. Oeffentliche Kritik. In der gärtnerischen Fachpresse sind in den vergangenen Monaten zwei Vorgänge erörtert worden, die die breite Oesfentlichkeit des Be rufes in lebhafteste Unruhe versetzt nnd einen Wortstreit über Wesen und Wert des Reichsver bandes ' aitgefacht haben. Auf der einen Seite sind 'Ausführungen' des Herrn Robert Mayer, Bamberg, in Nr. 39 der „Gartenbauwirtschaft" zum Anlaß genommen worden, dem Reichs- vqrband auf sachlichem Gebiete zu unterstellen, daß er die Interessen der Großbetriebe den Interessen der Klein- und Mittelbetriebe voran stelle, während guf der anderen Seite das Aus scheiden des Herrn C. G. Schmidt, Erkner aus der Hauptgeschäftsstelle des Reichsverbandes auf Personellem Gebiete dazu benutzt worden ist, ohne, genaue Kenntnis .vorliegender Tatsachen den Vorwurf zu erheben, daß eine dem Ganzen abträgliche Personalwirtschaft getrieben würde. Wir versagen es uns, die dem Rcichsvcrband und seinen Führern gewidmeten Liebenswürdig keiten, von denen manche Presseorgane einen großen Teil ihres Textes und manche Fach schriftsteller einen kleinen Teil ihres Lebens unterhaltes bestreiten, im einzelnen aufzuführen. Wir haben zu den teils beachtlichen, teils unerheblichen Ausführungen in der gärtnerischen Fachpresse ohne Rücksicht darauf, ob sie als sach liche Kritik oder als unsachliche Hetze zu be werten sind, bislang nicht Stellung genommen, sondern allö die wohlwollenden und übelwollenden Ausführungen in Ruhe zur Kenntnis genommen, wie wir es in konsequenter Haltung nnd in Ucbereinstimmung mit der Meinung aller maß gebenden Organe unseres Neichsoerbandes in den vergangenen Jahren bei derartigen Angriffen stets getan haben. Die Arbeiten des Reichsverbandes und seiner Organe, seiner ehrenamtlichen Führer und seiner Beamten haben jederzeit öffentlich zur Kritik gestanden; es ist von keiner maßgebenden und verantwortlichen Stelle des Reichsverbandes je mals der Wille bekundet worden, die freie Meinung zu unterbinden, so daß jeder Berufs angehörige — mag es nun der Sache oder seiner Person wegen gewesen sein, mag er dazu berufen oder nicht berufen gewesen sein — völlig un behindert durch den Reichsverband seine Meinung so zur Geltung bringen konnte, wie er es für richtig hielt. Die Leitung des Reichs verbandes hat Gewehr bei Fuß gestanden, da sie keine Kritik zu scheuen braucht. Sie hat nur bei wenigen Gelegenheiten dann ihre Meinung zum Ausdruck gebracht, wenn sich die Musiker im Ton vergriffen haben. In Fällen solcher Art hat sie aber nicht von sich aus Antwort gegeben, sondern sie hat diese Fälle dem Hauptausschuß als dem gesetzgebenden Organ des Reichsverban des, das sich aus den Führern aller Landesver bände zusammensetzt, zur Beurteilung unter breitet. In Fortführung dieses Vorgehens ist sie auch in den vergangenen Monaten der öffent lichen Kritik nicht entgegengetreten, sondern hat das Zusammcntreten des Hauptausschusses am 5. und 6. August in München abgewartet, um dort den gewählten Führern aus dem Reiche — denn denen und nicht irgendwelchen An greifern ist sie verantwortlich! — zur Verfügung zu stehen. In eingehender zweitägiger Aus sprache find bei Behandlung der Tagesordnung alle zur Zeit wesentlichen Fragen zur Erörterung und Beschlußfassung gekommen; die Leitung der Hauptgeschäftsstelle hat insbesondere auch das be rechtigte Verlangen gestellt, Tätigkeit und Be setzung der Hauptgeschäftsstelle einer genauen Besprechung zu unterziehen. Die Aussprache wurde seitens des tzauptaus- schusses mit nachfolgendem Antrag beendet: „Nach eingehender Aussprache im Hauptnusschuß wird den Beamten des Reichsverbandes sür ihre zielbewusste und hingebende Arbeit sür das Wohl des Berufes das unbedingte Vertrauen und der Dank des Hauptausschusses, des Hauptvorstandes und des Verwaltungsrates ausgesprochen." Der Antrag wurde einstimmig unter dem Beifall der Mitglieder des Hauptausschusses und der zahlreich anwesenden Gäste angenommen. Mit den Beschlüssen des Hauptausschusses ist in München wiederum auf satzungsmkßigem Wege die Tätigkeit der Organe des Reichsver bandes beurteilt und ihnen Entlastung erteilt worden. Wenn der Hauptausschuß dennoch auf Vorschlag der Hauptgeschäftsstelle seine Zustim mung dazu gegeben hat, daß von uns aus, im Gegensatz zu der bisher beobachteten Zurück haltung gegenüber Aeußerungen in der Fach presse, in Zukunft in besonderen Fällen in der Presse sofort Stellung genommen werden kann, so ist es deshalb geschehen, damit wir rechtzeitig Gelegenheit nehmen können, die Be rufsangehörigen vor einem Treiben und dessen Folgen zu bewahren, das mit dem Ausscheiden des Herrn C. G. Schmidt aus der Haupt geschäftsstelle zum Schaden des gesamten Berufes wieder einzusetzcn scheint. Herr Schmidt hat das dringende Bedürfnis empfunden, nachdem er eine nach seinem Aus scheiden angenommene Stelle als Betriebsleiter eines Gartenbaubetriebes nach wenigen Wochen wieder aufgegeben hat, nicht nur das Nest, in dem er jahrelang warm gesessen hat, zu be schmutzen, sondern darüber hinaus den Versuch zu machen, eine eigene Zeitung, „Dis Harke", herauszugeben und in einer „Reichsdeutschen Gärtnerschaft" dem Rcichsvcrband so etwas wie eine Konkurrenzgründung gegenüberzustellcn. Herr Schmidt scheint dabei willens zu sein, all das zu verwenden, was er in der Hauptgeschäfts stelle in dienstlichen und persönlichen Besprechun gen zur Kenntnis bekommen hat. Da alle Vor gänge im Reichsverbande — auch die vertrau lichen — in jeder Weise die Oesfentlichkeit ver tragen, haben wir bei Lösung des Vertragsver- hältnisses davon abgesehen, Herrn Schmidt die an sich selbstverständliche Pflicht aufzuerlegcn, Angelegenheiten des Reichsverbandcs und seiner Mitglieder, die er zur Kenntnis bekommen hat, nach Lösung des Anstellungsverhältnisses nicht zu persönlichen Zwecken zu verwenden. Herr Schmidt hat jahrelang im Reichsver band an verantwortlicher Stelle mitgearbeitet; daraus kann nur der Schluss gezogen werden, daß er bis zn seinem Ausscheiden den ihm genau bekannten Zielen und Wegen des Reichsver bandes aus Ueberzeugung zugestimmt hat. Wir können nicht annehmen, daß Herr Schmidt seine Ueberzeugung von dem für den Beruf Notwen digen nun Plötzlich grundlegend geändert haben könnte, weil sich der Verwaltungsrat in ein stimmiger Meinung gezwungen sah, die An stellungsbedingungen des Herrn Schmidt auf Grund seiner nicht befriedigenden Leistungen zu ändern. Herr Schmidt hätte genügend Zeit und Gelegenheit gehabt, auf den ihm unterstellten wichtigen Arbeitsgebieten recht Ersprießliches zu leistem Wir haben jedoch in engster Zusammenarbeit das Unzureichende seiner Leistungen erkennen müssen, so daß wir seiner weiteren Tätigkeit recht ruhig entgegensetzen. Wir überlassen es deshalb unseren Mitgliedern, das Verhalten des Herrn Schmidt nach seinem Ausscheiden zu beurteilen. Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. Schetelig Grobben Bernstiel Fachmann. Me es ist und wie es sein soll! Ein betriebswirtschaftlicher Streifzug durch Gartenbaubetriebe. (Vortrag, gehalten von Dr. Ebert- Berlin, aus dem 5. deutschen Gartenbautag.) Als der Reichsverband des deutschen Garten baues entstand, befand sich der deutsche Garten bau im der schwersten wirtschaftlichen Krisis, der er je gegenübcrstand, die der Verbandsleitung eine ungeheure Fülle verschiedenartigster Auf gaben aufdrängte, die sich jedoch in zwei Haupt- gruppcn gut zusammenjasjcn liessen, nämlich in Aufgaben der Absatzförderung, also vorwiegend volkswirtschaftliche Aufgaben, und in Aufgaben der Produktionsverringerung, also vorwiegend betriebswirtschaftliche und betriebstechnische Auf gaben. Beides konnte nicht zu gleicher Zeit in Angriff genommen werden, weil hierzu weder die finanziellen noch die physischen Kräfte der Verbandsleitung ausreichten. Man hat der Ver bandsleitung den Vorwurf gemacht, dass sie zu nächst die erstgenannte Gruppe von Ausgaben in Angriff nahm und darüber scheinbar die technischen Fragen vernachlässigte. Und doch war dies der richtige Weg, denn zunächst musste bei dem vorhandenen Zustand nngepackt werden, denn die Frage der Produktionskostenverringe rung bzw. der Qualitätssteigerung erfordern betriebswirtschaftliche Umstellungen, die nicht von heute auf morgen zu bewältigen sind, und man kann nicht abwarten, bis dies geschehen, und dann crst die Absatzfragen zu lösen suchen. Im Ge genteil: gerade aus der Bearbeitung der Absatz fragen ergeben sich zwingende Ratschlüsse sür die Bearbeitung betriebswirtschaftlicher und be triebstechnischer Fragen. Unsere Berufsange hörigen hatten sich bisher zu wenig um die Absatzfragen gekümmert und daher auch nicht den Einblick gewonnen, der für die eigenen be triebswirtschaftlichen Entschlüsse unumgängliche Voraussetzung ist. Erfreulicherweise bekundeten die Regierungs stellen, vor allem das Reichsernährungsministe rium, Verständnis für die Arbeitsrichtung der Verbandsleitung und unterstützten sie, und wer ehrlich ist, muß zugeben, daß der Reichsverband die Fragen des Absatzes mit Erfolg angegriffen hat. Bis in die weitesten Kreise der Mitglieder ist diese aufklärende Arbeit vorgcdrungen. ES regt sich überall ein frischer Zug, und die Er fahrungen, die fast jeder Einzelne sich zunutze machen konnte, sind derart, daß man ein Stecken bleiben auf dem beschrittenen Wege nicht mehr zu befürchten braucht. Wenn auch noch ständig weitergearbcitet und auf dem Erreichten auf« gebaut werden muß, so ist doch nunmehr dis Zeit gekommen, wo die Verbandsleitung in stärkerem Masse ihre Mittel und Kräfte dem zweiten Aufgabengebiet zuwenden darf und muss: dem der Produktionskostenverringerung auf dem Wege über betriebswirtschaftliche und betriebs technische Massnahmen. Auf diese Notwendigkeit; hinzuweisen und den Boden hierfür mit vor zubereiten, soll das Thema dienen, dessen nicht gerade angenehme Behandlung mir übertragen ist. Es ist deshalb nicht angenehm, weil eS dabei nun einmal nicht ohne eine Anzahl von Hieben abgeht, die mancher nicht gern hört. Freilich fühle ich mich veranlaßt, einige beson ders kitzliche Dinge, die, obwohl sie mancher sicher nicht gern hört, doch gesagt werden müssen, wenn auch schweren Herzens nicht zu sagen, denn man braucht ja auch nicht gleich alles, was man unter sich auszumachen hat, vor den Ohren von Regierungsvertretern auszuplaudern, wenn es andererseits auch nichts schadet, wenn sis hören, daß wir uns aus eigenem Antrieb und ohne die leider schon zu stark in Tätigkeit be findliche Gesetzesmaschine in Anspruch zu neh men, —' bessern wollen. I. Kollegialität. Also beginnen wir mit dem Streifzug durch die Gartenbaubetriebe, unter die wir, wie es sich gehört, alle jene Betriebe rechnen wollen» welche zu Erwerbszwcckcn irgend einen Zweig des Gartenbaues betreiben, gleichgültig, ob der Inhaber „zünftig" sein Fach gelernt hat oder nicht. Halt, hier kommt schon das erste Hinder nis auf unserer Fahrt, und ich sehe schon vor mir Unwillensschatten über manchs Gesichter gleiten. „Mehr Berufsstolz!" hört man aus Krähwinkel. Ach ja, ich wünsche, mancher un- ferer Kollegen Hütte mehr Berufsstolz und be trüge sich bei seinen Handlungen und Geschäften so, daß der Beruf auch auf ihn stolz sein kann. Ich verkenne durchaus nicht den grossen Wert einer ordnungsgemässen fachlichen Ausbildung und denke auch heute noch sehr gerne an meine eigene Lehr- und Gehilfenzeit zurück. Aber daraus kommt es doch letzten Endes nicht an, woher ich meine Kenntnisse und Fähigkeiten habe, sondern daß ich in meinem Fach etwas leiste und daß meine wirtschaftlichen Interessen mit jenen des anderen übereinstimmen, so daß wir beide Nutzen davon haben, wenn wir an einem Strange ziehen, statt daß der Zünftler sich stolz nufbläht, den Nichtzünftigen über dis Achsel ansicht und dabei innerlich schimpft, daß der andere geschäftlich besser abschneidet, obwohl er doch „nicht gelernt hat". Das war die große, von so manchem mit Scheuklappen versehenen Gärtner auch heute noch nicht verarbeitete Tat des Jahres 1924, daß der Rcichsvcrband ge gründet wurde nicht für „gelernte Gürtner", sondern sür Inhaber und Leiter von Betrieben, welche in den großen Frage» gleichgerichtete, gartenbauwirtschastliche Interessen haben, und weiterhin sür alle jene, welche an der Gesamt- förderung des Gartenbaues irgend ein Interesse haben, denn dir Betätigung dieser Interessenten muß bei richtigem Ziel letzten Endes wieder die - >7rc »cKvers verriakts zlusliidr. kreis: kLaqs u. Kreits rusammsogerLkIt jo sm 6 ?k., r. k. kostet 1 ksnstsr 20x30om: 204-30^50x6?k.^3Iil. ^eckeüröüs sckaellst. lislsrb. 8t,kt- Kalts 1 kg 2,30 dl. X. »4 s et in llsipriL e, Srücksrstr. 24.