Volltext Seite (XML)
Nr. 64. 12. 8. 1927 ^Die Garten bauw krischt oitten uns von den in den Tageszeitungen r'chienencn 6Nll-Artiteln stets ein Beleg exemplar etnsendcn zu wollen. *6!>v Jie heilkräftigen Stoffe des ödstes. Dis heilkräftigen Stoffe im Obst bilden neben den mineralischen Salzen vor allem die orga nischen Säuren und der Zuckergehalt. Die organischen Säuren kommen in allen Obstarten gemischt vor. So dominiert die Apfelsäure bei Birnen, Aepfeln, Kirschen, Pflaumen und Apri kosen. Die Weinsteinsäure ist den Trauben in erhöhtem Mage eigen und die Zitronensäure gehört den Johannisbeeren und Stachelbeeren an. Die Heidelbeere und die Preiselbeere ent- halten auch Gerbsäure. Alle diese Obstsäurcn wirken auf den menschlichen Magen in vorteil hafter Weise ein. Sie gewinnen auf die Ver dauung dadurch Einfluß, daß sie die zerlegende und zersetzende Tätigkeit des Magens unterstützen. Die Obstsäuren haben aber auch die Eigenschaft, die Pilze und Bakterien, die mit unserer täg lichen Nahrung in den Organismus eintreten und Gärungsprozesse im Darm Hervorrufen, zu töten und 'zu vernichten. Es verläuft daher die Verdauung nach reichlichem Obstgenuß viel ruhiger und gesünder, und das Anitreten von Darm^airv wird zum grossen Teile unmöglich gemacht. Aus diesem Grunde sollten Personen init Anlage zu Blähungen sich den Obstgenuß ganz besonders angelegen sein lassen. Wie die organischen Säuren und mineralischen Salze ist auch der Gehalt an Zucker allen Früchten eigen. Der letztere ist allerdings sehr schwankend. Ost hat ein und dieselbe Frucht einen ungleichen Gehalt an Zucker. Diese Erscheinung findet darin ihre Aufklärung, weil der Zuckergehalt nichts festliegendes ist, da er ja erst im Wege der Reifung der Frucht zustandekommt. Es kann also eine Birne, die man im halbreifen Zustande erntete, eine viel geringere Zuckerziffer haben, als wenn man von dem gleichen Baume einige Zeit später dis Früchte einbringt, die dann natürlich einen höheren Zuckergehalt haben, weil die inzwischen fortgeschrittene Reifung den Zucker vermehrt hat. Der Kürbis hat die niedrigste Zuckerziffer, die Weintraube die höchste. Sie enthält zirka 14V6 Prozent davon. Acpfcl und Birnen haben gewöhnlich 7 bis 8 Prozent Zuckergehalt, Zwstschen etwa 6 Prozent, die Pfirsiche 4,6 Prozent, während die Kirsche mit 10 Prozent in der Nähe der Weintraube rangiert. Unter den Beeren ist die Stachel beere mit 7 Prozent Zuckergehalt ausgerüstet, die Erdbeere dagegen hat 6 Prozent und die Himbeere 3 Prozent Zucker. Wir bitten, die mit *6PV gezeichneten Artikel durch die Pcesscwartc den Tageszeitungen zuzustellcn. Mancher lernt eben nie ans! Eine nette Geschichte wird aus der Altmark berichtet. Vor einiger Mit besuchte eMReisMtm der die Ortschaften in der Nähe von Arendsee und pries den Landwirten einen Elektrokultur apparat an. Auf einem 40—12 in hohen Mast aufgebaut, sollte der Apparat die atmosphärische Lust aufsaugen und durch Drähte in die Erde leiten (!). Durch die „elektrische Düngung" würde der andere Dünger vollständig überflüssig werden. Den Stallmist brauche man nicht mehr, man könne ihn einfach verbrennen, wie das z. B. in Rumänien geschehe. Man könnte 20 Jahre hintereinander Roggen bauen. Die besten Anfangserfolge würden aus Oedlfin- dereien erzielt. Einige Landwirte bestellten auf Probe einen Apparat, der einschließlich Mon tage und Draht 120 M. kosten sollte. Dis Bezahlung sollte erst erfolgen, wenn man prak tische Erfolge sähe. Die Besteller warten bis heute auf ihren Apparat. Ein Landwirt hatte fogar einen großen Flecken Oedland umgepflügt und wollte dort Anfang Juni noch ein Ver suchsfeld anlegen. Die „Oesterreichische Lebensmittelzeitung" bringt folgende beachtenswerten Mitteilungen: Eine einheitliche übslpaüung für Oesterreich. ... In einer Konferenz der österreichischen Obstbauinfpektoren wurde auf Grund eines Referates von Hosrat Lüschuig die deutsch amerikanische Normalpackung für ganz Oester reich in Aussicht genommen. Noch im Laufe des Monates Juni soll dieselbe in Klosterneu burg vorgesührt und überprüft werden. . . . Standardisierung der italienischen Lodenprodulle. Wie wir aus bestinformierter Quelle er fahren, sind in Italien Vorarbeiten im Gange, um eine Standardisierung aller exportierten Bodenprodukte in die Wege zu leiten. Man denkt schließlich, eine vollständige Vereinheit lichung des Agrarexportes aus diese Weise zu erzielen und die jetzt vorkommenden handels störenden Differenzen bezüglich Qualität derart in Zukunft unmöglich zu machen. Vor allem sollen Exporttypen geschaffen werden, die durch klassenmäßige Bezeichnung auch eine Vereinsachung des Handelsverkehrs mit sich bringen werden. Außerdem will man noch eine amtliche Kontrolle bezüglich der Ein haltung dieser Typen schaffen, um so, durch Androhung der Einverleibung in eine schwarze Liste, unlautere Gebarungen jo weit als irgend möglich zu verhindern. Ebenso soll die Verpackung vereinheitlicht werden. Zu diesem Zwecke muß man sich aber erst über die Handelsgebräuche der ver schiedenen Plätze orientieren, da solche cinge- -lebte Usancen, eventuell Vorurteile sehr schwer zu überwinden wären. Rückkehr zum Freihandel? Don Prof. Dr. Max I. Wolff in Berlin. „Berliner Tageblatt" Nr.320.vom 9.Juli 1927. Die nachstehenden Ausführungen kennzeichnen u. E. die handelspolitische Lage Deutschlands sehr richtig. Der Verfasser hält sich davon srei, unter dem Einfluß der Wcltwirtschaftskon- ferenz einseitig und unbedingt auch auf handelspolitischem Gebiete deutsche „Vor leistungen" zu fordern. Er stellt viel mehr sehr richtig fest, daß Deutschland als die schwächste und meistbelastetc Wirt schaftseinheit ein Recht darauf hat, die zollpolitische Abrüstung der großen Wett bewerbsstaaten erst einmal abzuwarten. Daß die mißliche Lage der gesamten Landwirtschaft in einem so ausgesproche nen Freihandelsblatte, wie dem „B.T", derart anerkannt wird, scheint uns ein bedeutender Erfolg der großen Auf- klärungsoffensive der gesamten landwirt schaftlichen Spitzenverbände zu sein. Die Schriftleitung. Noch vor wenigen Jahren galt es als Be weis eines gereiften nationalokonomischen Ur teils, auf die liberale Wirtschastslehre, die vor einem Jahrhundert als ewige Wahrheit ange betet wurde, mit einem überlegenen Lächeln hinabzublicken. Die Ucbcrwindung des Frei- hauckklsdogmas wurde von der Theorie wie von der Praxis als Fortschritt betrachtet. Das kleine Häuflein der Manchestcrleute bildete im besten Fall eine Schar begabter, auch wissen schaftlich hochstehender Führer ohne nennens werte Gefolgschaft. Der Schutz der nationalen Arbeit, wie ihn Bismarck verkündet hatte, schien der volkswirtschaftlichen Weisheit letztes Wort, und nach diesem nicht immer richtig verstandenen Rezept ummauerten sich die Völ ker mit Zollschranken, die der äußeren Kon kurrenz den inneren Markt verschließen sollten. In der Praxis hat sich an diesem Zu stand auch heute nicht viel geändert, im Gegen teil, nach dem Weltkriege ist der Protektionis mus noch üppiger gediehen. Die während der Feindseligkeiten neu entstandenen Industrien konnten ohne das höchste Maß von Schutz zoll nicht existieren und der neue französische Zolltarif, mag er auch noch nicht Gesetz ge worden sein, zeigt am klarsten, wie ein berech tigter wirtschaftlicher Gedanke überspannt wer den kann. Eine Reaktion war unvermeidlich. Die Schäden des Freihandels sind heute ver gessen, dis des übertriebenen Schutzzolles spürt man täglich am eigenen Leibe, und so ist es gekommen, daß man sich zu ersterem wieder hingezogcn fühlt. Die Theorie steht dem Schutzzoll kritisch gegenüber, die Produktion fühlt sich durch ihn beengt, und diese Tendenzen haben auf der Genfer Weltwirtschaftskonferenz und der Stockholmer Tagung der Internatio nalen Handelskammer einen kräftigen Ausdruck gefunden. In beiden Versammlungen hat man den Abbau der verkehrshindernden Zollschran- , ken agpfopdert, und in dieser Forderung liegt, zum mindesten stimmungsmäßig, eine Abkehr vop dem Gedanken des Schutzzolles und eine Rückkehr zur Idee des Freihandels. Als Bismarck vor einem halben Jahrhundert zum Schutzzoll überging, geschah- es, weil bei der vorhandenen Schwierigkeit des Absatzes die jüngere deutsche Industrie von der älteren englischen erdrückt wurde. Die Absicht war, ihr den inneren Markt zu sichern und sie dadurch auf eine feste Basis zu stellen, auf der sie den Kainpf um den Export ausnchinen konnte. Durch die Verminderung der Kauf kraft, die als Folge des Krieges und der In flation nicht nur in Deutschland eingetreten ist, hat der innere Markt an Bedeutung ver loren. Er besitzt nicht mehr die frühere Auf nahmefähigkeit, die gesteigerte Produktion braucht ein erweitertes Absatzgebiet und er wartet nach Beseitigung der Zollschranken ein solches zu sinden. Die zahlreichen Vorschläge der Sozialisie rung und der Planwirtschaft, die nach dem Kriege in Deutschland auftauchten, haben sich als undurchführbar erwiesen. Wenn der Auf- bau der Wirtschaft bis zu einem gewissen Grade gelan", ,o ist es nur der Privatinitiative zu danken. Die Gemeinwirtschaft ist wohl fähig, bestehende Betriebe zu übernehmen und nach den überlieferten Methoden weiterzusühren, aber ihr fehlt die schöpferische Kraft der Per sönlichkeit. Sie ist es, die vor einem Jahr hundert die Industrie aufgebaut, die Arbeits gelegenheit für Millionen geschaffen und da für gesorgt hat, daß dort Tausende leben können, wo früher einige hundert vegetierten. Wenn das private Unternehmertum damals solche Leistungen vollbracht hatte, warum sollte es sie nicht wiederholen, wenn man ihm wieder dieselbe Freiheit gewährte, wenn man die Persönlichkeit von allen hindernden Fesseln erlöst? Warum sollte sie unter dieser Voraus setzung nicht die neuen Absatzgebiete erobern, die die Produktion benötigt? Das Versagen der Sozialisierungspläne hat das Verständnis für die Bedeutung der freien Privatwirtschaft er schlossen. Es ist richtig, daß nur die Persönlichkeit Werte schasst und daß sie dazu freien Spiel raum braucht, es ist auch zuzugeben, daß die nationalen, durch Hollmauern abgegrenzten Staaten räumlich kerne hinreichenden Absatz gebiete mehr bilden. Das beweisen die inter nationalen Abmachungen am besten, die die Industrie mit der ausländischen Konkurrenz zu tresfen bemüht ist, aber es fragt sich, ob diese durch eine wechselseitige starke Herab setzung der Zölle wirksam ergänzt werden können, vor allem ob Deutschland dabei für seine Wirtschaft etwas gewinnen kann. Es besteht die große Gefahr, daß die deutsche Landwirtschaft dabei der fremden Konkurrenz ausge liefert wird, und wenn diese auch im Gegensatz zu Handel und In dustrie nur noch ein Drittel unse- rer Bevölkerung beschäftigt, so ist der Wert ihrer Produktion, wie Landrat von Hertzberg kürzlich in einer ausgezeichneten Broschüre dargelegt hat, noch immer um einige hundert Millionen größer als der der gesamten Industrie. Allein der Wert der deutschen Milcherzeugung übertrifft mit vier Milliarden den von Kohle, Erz und Kali, der sich insgesamt nur auf zweieinhalb Milliarden beläuft. Aber wenn man von die ser Rücksichtnahme auf die Land wirtschaft ganz absicht, so wäre es selbst unter den heutigen Umstän den für die deutsche Industrie ein gefährliches Experiment, auf den bestehenden Zollschutz mehr oder weniger zu verzichten.*) Die Tüchtigkeit der deutschen Unternehmer soll gewiß nicht in Zweifel gezogen werden, an Rührigkeit, Umsicht und wirtschaftlicher Ein sicht sind sie sicher allen ihren ausländischen Kollegen gewachsen, wenn nicht überlegen, aber vermögen diese persönliche» Vorzüge die sach liche Ungunst der Lage auszugleichen, die Nach teile, denen die deutsche Industrie im Vergleich mit der fremden Konkurrenz unterworfen ist? Sie ist in einem Maße vorbelastet wie keine andere, sie zahlt die höchsten Steuern und trägt die schwersten sozialen Lasten sowie die Verpflichtungen aus dem Dawesvertrag. Dazu arbeitet sie noch mit hochverzinslichem frem den Kapital statt mit eigenen Mitteln. Bei einem Wettbewerb müssen die Waffen gut und gleich sein, bei dieser ungleichen Ver teilung von Licht und Schatten müßte Deutsch land mit Notwepdigkeit bei der freien Kon kurrenz ins Hintertreffen geraten. Ein wesent licher Abbau der gegenseitigen Zölle würde der begünstigten fremden Industrie zwar den deutschen Markt, der schlechter gestellt ist, aber nicht den ausländischen eröffnen. Der Schutz zoll war und ist, wie schon sein Name besagt, stets der Schutz des wirtschaftlich Schwächeren: leider sind wir durch Versailles die Schwä cheren geworden. Nur wenn die Ungleichheit beseitigt wird, könnte die deutsche Industrie auf ihre Zölle verzichten. ') (Von uns gesperrt. Schriftleitung.) GeschMche Der Geschäftsstelle sind weitere Angaben erwünscht über: 542 Gerth, Otto, Gärtnerei, Gößnitz in Tbü gen. 543 Kahl, H., Gbtr., Berlin-Lichtenberg, Wolfgangstr. 544 Meinecke, Erich, Gärtner, Berlin- Steglitz, Düppelstr. 6. 545 Löfgren, L, Gunnelbo, Lerum bei Gothcnburg. 546 Eil selb, August, Halle, Am Rosen garten 110. 547 Golsner, Josef, WörisHofen. 548 Jun ge, P., Cassel. 549 Labisch, Gebr., Stolp. 550 Schmitz, Johann, Köln-Ostheim. 551 Schloßgärtncrei Unterlind. 552 Voß, Heinrich, Lokstedt-Hamburg. 553 Rjabinin, I. N., Saratow (Rußl.). 554 Rüssel, Eduard, Pjatigorsk (Ruß land). 555 Sahar off, N. K-, Neu-Peterhof (Rußland). 556 Glotow, W., Jaroslaw (Rußland). 557 SSyretz, Handelsgärtnerci, Kiew (Ruß land). 558 Katscherowsky, I., Moskau (Ruß land). Mitteilungen. 559 Storzeus, W. A., Kiew (Rußland). 560 Ko schell, Otto, Kiew (Rußland). 561 Wosynin, J.W., Saratow (Rußland). 562 Weidinger, V., Kiew (Rußland). 563 Heide, F., Pardubitz (Rußland). 564 Knapik, Jan, Presov (Tschechoslov.). 565 Krtika, Jos., Pilzen (Tschechoslov). 566 Melcher, Karl, Turn-Teplitz. 567 Korta , Franz, Schles.-Ostrau (Tschecho slowakei). 568 Nemejc, Johann, Stralonitz (Tschecho slowakei). 569 Ple stil, V., Bydcicta (Tschechoslov). 570 Leixner, Kl.-Skalitz. 574 N au m a nn ,. Albert, Meißen 572 Wimmer, Paul, Wien. Besondere Veröffentlichung. Laut „Reichsanzeiger" Nr. 470 vom 22. Juli 1927 ist über das Vermögen des Baumschulen- besitzcrs Ernst Lüdt in Halstenbek-Krupun der die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses angeordnet worden. Der Baum schulenbesitzer Hinrich Dierks in Eggerstedt bei Rellingen ist zur Geschästsaufsichtsperson bestellt. Benutzt die Mahn- und Auskunftstellen des Aeichsverbandes. 1. Schlesische Garlenbauwoche in Liegnitz. Im Rahmen der „Gngali" fand vom 31. Juli bis 5. August 1927 die 1. Schlesifche Gartenbauwoche in Liegnitz statt. Die Garten bauwoche stand unter dem Motto: „Was Schlesiens Gartenbau not tut!" Sie war eine großzügige Kundgebung für die Interessen des schlesischen und darüber hinaus des gesamten deutschen Gartenbaues. Nachdem zunächst am 30. und 31. Juli der Verbandllrg des Deut schen Gärtnerverbandes, am 31. Juli der 1. Deutsche Obergärtnertag und am 1. August die Tagung des Prov.-Verbandes der Garten bauvereine Schlesiens und des Verbandes Schlesien des Bundes Deutscher Baumschulen besitzer stattgefunden hatte, versammelten sich die in den Landesverbänden Schlesien und Oberschlesien im Reichsverüand des deutschen Gartenbaues e. V. einheitlich zusammcnge- schlossenen Gärtner am Dienstag, den 2. August, in der Aula des Lyzeums am Hindenburgplatz zu Liegnitz. Die nach den interessanten Vor trägen des Gartenbauinspektors Löbner, Bonn, und des Gartenbauoberinspektors Adolf Langer, Helmstedt, gefaßten Entschließun gen wurden, wie die der vorausgegangencn Tagungen, auf der großen Gartcnbaukundgc- bung, am Mittwoch, den 3. August, zur Ver lesung gebracht. Auch die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst e.V., Ortsgruppe Breslau, in Gemeinschaft mit anderen Vereinigungen, tagte am 2. August 1927, wobei Garteningenieur Hanisch, Carlowitz b. Breslau, und Reichs tagsabgeordneter Gustav Hülser, Berlin, die Vorträge übernommen hatten. Die Bez.-Gr. Liegnitz u. Umg. im Reichsverband des deutschen Gartenbaues e.V. veranstaltete am Dienstag, den 2. August, einen vorzüglich gelungenen Be grüßungsabend. Die große Gartenbaukundgebung, an welcher Vertreter aller Verbände und Vereinigungen des schlesischen Gartenbaues teilnahmen, wurde am 3. August, 10 Uhr, in der Aula des Lyzeums am Hindenburgplatz durch den Vor sitzenden der Gartenbauwoche, Oekonomierat Stämmler, Liegnitz, eröffnet. Neben Ver tretern des Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten sowie der zuständigen sonstigen Behörden nahm eine große Anzahl von Ehrengästen, unter ihnen der Präsident der Schlesischen Landwirtschaftskammer und der Oberbürgermeister der Stadt Liegnitz, teil. Es wurden nachfolgende Vorträge gehalten: a) „Wirtschaftsfragen des Gartenbaues". Be richterstatter Dr. Hermann Reisch le, Berlin. b) „Die Gärtnerausbildung". Berichter statter Oekonomierat Schindler, PUl- nitz. d) „Wege zur Belebung des Wein- und Obst baues im nördlichen Niederschlesien". Berichterstatter Landrat Dr. Ercklenz, Grünberg. Nach Schluß der großzügigen und überaus gelungenen Tagung wurde zunächst eine Wein probe vom Grünberger Rebensaft veranstaltet. Anschließend fand eine gemeinsame Tafel in der „Gugali" statt. Am 4. und 5. August wurden Ausflüge nach Bad Salzbrunn, Breslau usw. veranstaltet. Die 1. Schlesische Gartenbauwoche wie auch die „Gugali" haben ihren Zweck, Zeugnis von dem tatkräftigen Streben des schlesischen Gar tenbaues nach Besserung seiner Existenzgrund lagen abzulegen, voll und ganz erbracht. Den Veranstaltern, die keine Mühe, Arbeit und Kosten gescheut haben, sei an dieser Stelle der Dank nicht nur des schlesischen, sondern des gesamten deutschen Gartenbaues ausge sprochen. Möge auch der finanzielle Erfolg der „Gugali" die aufgewandte Arbeit lohnen. Ausstellung „Blumen und Akchle" in Franksuri a. M. in der Festhalle vom 18- September bis 2. vllober 1827. Die Ausstellung zergliedert sich in: I. Sonderschau: Allgemeine Herbstblumen schau vom 18.—22. September 1927; II. Sonderschau: Chrysanthcmenschau vom 23.-27. September 1927; III. Sonderschau: Nelken-, Dahlien-, Gladio- lcnschau vom 28. September bis 2. Ok tober 1927; IV. Ständige Pflanzen- und Blumenschau. Der letzte Anmcldetermin ist der 20. August d. I. Auskunft erteilt für Blumen und Pflan zen die Bez.-Gr. Frankfurt bzw. deren Ge schäftsstelle, EschcrSheimer Landstr. 350, für Obst und Gemüse Gartcninspcktor Paul Lange, Wiescnstr. 68. Da nur noch wenige Plätze zur Verfügung stehen, ist es dringend für die einzelnen Firmen, die sich noch an der Ausstellung beteiligen wollen, erjordcrlich, ihre Anmeldung bis zum angesetztcn Termin zu vollziehen. Tchristleitung: K. Fachmann, Berlin. Der- antwortlich sür den wirtschaftspolitischen Teil: K. Fachmann, Berlin; sür die Verbands nachrichten: R. Sievert, Berlin; für tue Marktrundjchau: i. V.: Dr. Chrrstopeit, Berlin. Verlag: Gärtnerische Verlagsgescllschaft m.b.H., Berlin SW 48. Druck: Gebr, Rades? kt, Berlin SW 48.