Volltext Seite (XML)
^nrsfgsnpr»fs:Lr.psMrsNs 4Vps. (1mm 18 ps.j.plairvoi'SOhrlftio Vo^uksodlsg. Vis/Vufnukims srkolgt in cksn ntlokstseesiostbsesn ^ummsi-. — srsklsmslionsn nun bis SIsgs nach ^nscrkisinsnruiLssig.— Ssisgsxsmpianv nun uutVsniungsn gsgan^ontosnsstr.—pllnpsdlsn clunoki uncksutliodsstzlsnusknipt ksinsdisktung. Ssi Linri sbung clurLb Ssi-lLbt ocl.i.Xonkui'svsi'fabi'.ILI Itciss dsi'scrbn.Rabatt fort. Ssrllyspnvls ^srlc 1.—monsiNok. — Knrssgsnsnnsstm s: SsnNn 8^V48, Pniscjnichi8tn. 16, nsdsn cksn (ZllntnsnmsnktkLlIs. — Oib SLkisuclsnsnrsigsn Linck von cisn VsnöffsnUiotzung ausgssoblosssn. — vsn^uktnaggsbsn gibt ckunod ciis ^ukgsbs clss inssnats ssin ^invsnstllnclnis sb: pnsiss untsn clsn SLtzisucksn- ptsisgl'snrsösrVsi'bLnöswsgruIasson. — Onküilungsont Ssnlin-dlitts. AjA -^ilH MM UW.40->V^!^0 Ar. 31 42. Jahrgang der Lerbandszeitung. Berlin, Dienslag, den 19. April 1927 7--- ' 7^ . ' i s Erscheint Dienstags u. Freitags Zahrg. 1927 ÄN8 ÜL!N ^plllllk' Vorsicht beim Einkauf holländischer Blumenzwiebeln. — Landwirtschqftspolitischer Rückblick aus das erste Vierteljahr 1927. — Eine Anregung für das gärtnerische Ausstellungswesen Obstbauliches. — Zur Preisbildung im Frühjahr 1927. — Aus den Steuergesetzen. — Aus den Landesverbänden und Bezirksgruppen. — Marktrundschau. LandwirlschaflspMscher MMick aus das erste Viertel jahr M7. Von unserem Handelspol. — ^Mitarbeiter. Das abgelaufene Vierteljahr gibt Anlaß zu einem Ruckblia auf wirtschaftspolitische Er eignisse, die sich auf das Arbeitsgebiet der heimischen Landwirtschaft einschließlich des Obst- u. Gemüsebaues beziehen. Eine Fülle von Maß nahmen ist von Reich- und Länderregierungen rngeregt worden, um die Erzeugung aus eigenem Grund und Boden immer mehr zu steigern. Auch Naßnahmen der beteiligten Wirtschaftskreise haben immer größere Förderung von seiten solcher Stellen erfahren, die berufen sind, für eine gesteigerte Erzeugung von Nahrungsmitteln aus eigener Scholle einzutreten. Hier sei ganz besonders an die Forderung der Gartenbau wirtschaft erinnert. War es bisher üblich, daß landwirtschaftliche Fragen von einem großen Teil unserer Bevölkerung als einseitige Ausflüsse der Profitsucht betrachtet wurden, so gewinnt, lebhaft unterstützt durch das Eintreten .'der ernsthaften Presse, die Ueberzeugung immer weiteren Raum, daß von dem Ergehen der Landwirtschaft doch mehr abhängt als die Lebensführung der Grundbesitzer. Ganz im Gegensatz zu Amerika, wo die städtische Be völkerung oft vor noch nicht langer Zeit die Scholle verlassen hat, besteht leider in Deutsch land gerade in bestimmten Kreisen unserer städtischen Bevölkerung oft ein geradezu groteskes Mißverständnis über die Bedeutung unserer Volkslandwirtschaft und Gartenbau im Rahmen der heimischen Gesamtwirtschaft überhaupt. Es Ist erstaunlich, mit welchem naiven Unverständ nis weite Kreise Fragen landwirtschaftlicher Art betrachten, ohne zu bedenken, daß die in Land-, Forstwirtschaft und Gartenbau erzeugten Werte ein Vielfaches dessen darstellen, was die In dustrie produziert! Das abgelaufene Vierteljahr hat erneut zu inner Reihe von Handelsoertragsoerhandlunqcn geführt, ohne daß erklärlicherweise irgendwelche Abschlüsse bis jetzt haben erzielt werden können. Von den Verhandlungen sind vor allem die mit Frankreich, der Tschechoslowakei und Griechen land zu nennen, während die Verhandlungen mit Polen abgebrochen und die mit Spanien noch nicht wieder ausgenommen worden sind. Daß die heimische Landwirtschaft im weitesten Sinne des Wortes an den zurzeit stattfindenden Ver handlungen in erheblichem Maße interessiert ist, dürfte bekannt sein. Die Beratungen mit Frank reich betreffen, wie aus dem Abschluß früherer Provisorien mit diesem Lande bereits bekannt, u. a. Erzeugnisse des französischen Frühgsmüse- baues. Die deutsche Gartcnbauwirtschast, hier bei ist die Nordwestdeutschlands besonders leb haft interessiert, steht einem Abkommen mit Frankreich mit recht gemischten Gefühlen gegen über. Befürchtet sie doch, daß französisches Früh- aemüse erneut zu so billigen Preisen nach Deutschland geworfen werden kann, daß Absatz möglichkeiten für die einheimische Erzeugung nur in geringem Ausmaße bestehen! Die Be fürchtungen der Interessenten sind aus dem Grunde verständlich, weil der deutsche Garten bau gerade in letzter Zeit einen ganz erheblichen Aufschwung genommen hat: erhebliche Mittel aus eigenem Bestände und solche von Reich und Ländern sind in ihm angelegt worden und haben zum Bau von Frühgemüsebeeten und Treibhäusern Verwendung gefunden. Der Gartenbau glaubt daraufhin erwarten zu kön nen, daß mit der Hergabe dieser Mittel auch ein zolltarifarischcr Schutz der in den Neuan lagen gewonnenen Erzeugnisse verbunden wer den soll. Es sind ganz bedeutende Mittel, die zum Ausbau des heimischen Gartenbaues Ver wendung finden sollen, insbesondere zur Er zeugung von Tomaten, Gurken und Frühgcmüse. Es ist" durchaus verständlich, daß hierbei er wartet wird, daß in größerem Maße als bisher deutsches Geld im Lande bleibt. Das Reich und die beteiligten Verbände wären jedenfalls schlechte Geschäftsleute, wenn sie in dem gleichen Augenblick, wo Mittel zum Ausbau der heimischen Erzeugung gegeben werden, zolltarifarisch we sentliche Erleichterungen für die Einfuhr aus ländischer Erzeugnisse planen sollten. In diesem Zusammenhang sei erneut gerade auf zahlreiche Aeußerungen aus Kreisen hingewiesen, die stets ernst genommen werden wollen, und die mit aller Deutlichkeit ausgesprochen haben, ein land wirtschaftlicher Zollschutz sei eine Angelegenheit, die vollkommen überholt sei, um so mehr, als an einem sogenannten Schutzbedürfnis der heimischen Landwirtschaft zahlreiche Vertragsverhandlnngen der letzten Jahre Not gelitten hätten! Diese Aeußerungen zeigen, wie auch in manchen deutschen 'Wirtschaftskreiscn über derartige Pro- Vorsicht beim Einkauf HMMcher vlumenzwlebeln. VereinVarurtgen ;um Schuhe des deutschen Käufers. Wir haben bereits in Nummer 17 der „Gartenbauwirtschaft" unsere Mitglieder auf die dringende Notwendigkeit hingewiesen, beim Einkauf von holländischen Blumenzwiebeln die Lieferungsbedingungen zu beachten und aus drücklich Garantie für-die Sorten echtheit und Gesundheitder Zwiebeln und ein Rügerecht nach F e stP el bb ar- leit von Mängeln zu verlangen." Auf Grund der in der Zwischenzeit mit dem holkän- schen Blumenzwiebel-Export-Verband eingelei teten Verhandlungen hat bereits eine Vorbe sprechung zwischen einem Vorstandsmitglied dieses Verbandes und der Hauptgeschäftsstelle stattgefunden, in der wir unten näherer Be gründung die Notwendigkeit einer Abänderung der bisherigen Lieferungsbedingungen'betonten und gleichzeitig unsere Wünsche, die- den obigen Erfordernissen Rechnung tragen, inr ein zelnen bekanntgaben. Der-Vertreter des hol ländischen Verbandes hat die grundsätzliche Be reitwilligkeit auch seines Verbandes- zur Neu fassung der Lieferungsbedingungen > zum - Aus druck gebracht und erklärt/ über unsere For derungen bei der nächsten Sitzung -seines Ver bandes eine Entscheidung- -herbeisühren - zu wollen. ..... ... In der Zwischenzeit haben wir einen Ent wurf der abgeänderten Verkaussbedingungen in einer Fassung, die auch den Interessen der deutschen Abnehmer Rechnung trägt, -schristlich dem holländischen Verband unterbreitet. Da eine endgültige verbindliche- Vereinbarung über die Lieferungsbedingungen, - zu - der auch die maßgebenden Organe - des - h-oliändi-- schen Verbandes erst Stellung- nehmen müssen- nicht vor einigen Monaten herbeigeführt werden kann, sehen wir uns veranlaßt, auf die wich tigsten Punkte unsere Mitglieder - schon fetzt hinzuweisen und die nachstehenden - Richtlinien zur dringenden Beachtung anzuempsehlen: 1. Beim Kaufabschluß sollen'nur solche Auf träge, die von Firmeninhabern oder von Vertretern mit A b sch ku ß v'v l l m a ch - ten entgegengenommen werden, mitUebev- gabe des Bestellscheines -sofort für- beide Teile verbindlich sein/ sonstige Aufträge erst mit der schriftlichen Bestätigung ihre Gültigkeit bekommen. Personnlaus weise und Abschlußvoll machten sind deshalb genau nachzuprüsen. 2. Das Rücktrittsrecht der holländischen Lieferantenfirmen ist in der Weise zu be schränken, daß es nur dann zulässig ist, wenn s) der Käufer zur Zeit der Lieferung . seine . srüheren Verpslichtungen gegen- . , .über einem Mitglied« des holländischen . Bluinenzwiebel-Export-Verbandes noch . nicht erfüllt hat und die verkaufende Firma bis spätestens 1. August . . daraufhin den Rücktritt erklärt; ' d) "die Auskunft über den Käufer un- - - günstig lautet und die Lieferfirma innerhalb einer Frist von drei Wochen nach Abgabe der Bestellung die Ausführung des Auftrages ab- - - lehnt: - 3. Hinsichtlich der Mängelhaftung ist zu ver ¬ einbaren, daß - S) bet Verkäufer mangelfrei« Lie ferung, insbesondere Echtheit der "Sorten'und Gesundheit der Waren garantiert; , b) Reklamationen, soweit sie die Größe . und sonst äußerlich erkennbare Mängel betreffen, innerhalb von acht . .Tagen nach Empfang der Waren; Rügen hinsichtlich der Echtheit und der Gesundheit der Sorten innerhalb von acht Tagen nach Erkennbarkeit von Män geln vorzunehmen sind; ch.alle .Reklamationen mittels e Inge schrie denen Briefes dam Verkäufer mitzuteilen sind, wobei die Minderwertigkeit möglichst durch vor herige Beiziehung von Sachverständigen bestätigt werden soll. Nicht nur im eigenen Interesse, sondern auch zur Unterstützung unserer schwebenden - Verhandlungen bitten wir alle Mitglieder, jetzt -schon Bestbllüngennür dann'aufzugeben, wenn - ber den noch üblichen' Bedingungen die vor- - stehenden ' Abänderungen von der Gegenseite - zugebilligt werden. Von dem endgültigen Ab- - schluß der Verhandlungen werden wir in der „Gartenbauwirtschaft" berichten. lia. bleme gedacht wird. Sie beweisen eine außer- ordentlich kurzsinnige Denkungsart und vergessen vollkommen, daß das Deutsche Reich, das den Krieg verloren hat, in Fragen des Zollschutzes gerade für landwirtschaftliche Erzeugnisse be deutend schlechter dasteht, als der größte Teil seiner Nachbarstaaten. Die französischen, schwei zerischen, tschechoslowakischen und polnischen Zoll sätze sind teilweise so hoch, daß sie den Fortgang der deutschen Verhandlungen mit diesen Ländern jedenfalls nicht beschleunigt haben! Die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Polen steht dahin, ebenso besteht im Augenblick noch Unklarheit, ob und wann die Handels vertragsverhandlungen mit Spanien erneut stattfinden sollen. Bekanntlich ist der spanische Handelsvertrag vom Mai 1926 nur auf 1 Jahr geschloffen worden. Im übrigen steht Deutsch land zur Zeit in Verhandlungen mit der Tschechoslowakei und hat es hier mit einem ausgesprochenen Agrarstnate zu tun. Jedenfalls sind ausweislich der Reichsstatistik Erzeugnisse der tschechoslowakischen Landwirtschaft einschließ lich der Gartcnbauwirtschast führend bei der Ein fuhr nach Deutschland. Aber schon in diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß es sich hier um Waren handelt, die, wie Hopfen, Gerste und Malz, im Jahre l926 in weit größeren Mengen nach Deutschland gebracht werden konn ten als im Jahre 1925,! Die Landwirtschaft entnimmt aus diesen Zahlen, daß das deutsche Zollnivcau bei diesen Erzeugnissen bereits so niedrig ist, daß ein Entgegenkommen im Zoll satz bei diesen Waren nicht mehr in Frage kommt. Es zeigt sich auch hier, daß die Zollsätze der Zolltarisnovelle des Jahres 1925 alles andere als genügend sind, uni wichtige Produktions zweige der heimischen Landwirtschaft gebührend zu schützen. Ob das kommende Vierteljahr den Abschluß verschiedener Vertrüge bringen wird, steht dahin. Die deutsche Landwirtschaft und mit ihr der Obst- und Gemüsebau wird jedenfalls mit ge spannter Aufmerksamkeit dem Laufe der Dinge folgen. Sie wird es sich nicht versagen können, bei hierzu sich bietender Gelegenheit zu betonen, daß eine gesteigerte Erzeugung ohne den un umgänglich notwendigen Schutz gegen das über mäßige Hereinströmen des ausländischen Wett bewerbs sich nicht nur für unsere Landwirtschaft, sondern im wohlverstandenen Interesse unserer Gejamtwirtschaft verbietet. Eine Anregung für das gSrl- aecische Aasslellaugswesen. Von Dipl-Gartenb.-Jnsp. Max Weber in Berlin. Es kann nicht bestritten werden, daß bisher alle gärtnerischen Ausstellungen im Bemühen, Spitzenleistungen zu zeigen, im Grunde ge nommen eindringlicher zum Fachmann? spra chen als zum großen Publikum, welches doch gerade der Verbraucher aller Gartenbau-Er zeugnisse ist. Meines Erachtens wurde auf Ausstellungen immer verabsäumt, die vielen ernsten Blumenliebhaber durch entsprechende Hinweise für die Anzucht der Gewächse und für die sachgemäße Pflege häuslicher Blumen und Pflanzen zu interessieren und ihre Kennt nisse zu vertiefen. Mit zunehmendem Ver trautsein wird zweifellos — trotz allgemeiner wirtschaftlicher Notlage — die Liebe zur Pflanzenwelt größer werden und somit der Absatz gärtnerischer Erzeugnisse durch erhöhten Bedarf die erwünschte Steigerung erfahren. Durch die Presse und Lichtbilder-Vorträge kann eine entsprechende Aufklärung allein nicht in dem nötigen Maße erreicht werden. Aber aus Gartenbau-Ausstellungen sollte künftig nicht nur die vielfältige Farben- und Formcnfchön- heit unserer Gewächse durch geschmackvolle Gruppierung einzeln, in Massen oder in Ver arbeitung aus die Besucher eindrucksvoll wir ken, sondern letztere sollten an geeigneten Stellen durch geschickt angebrachte kleine Tafeln auch auf wertvolle Eigenschaften der betref fenden Erzeugnisse aufmerksam gemacht werden. Gleichzeitig könnte da neben sorgsältiger Eti kettierung auf die Dauer und Eigentümlichkeiten der Anzucht, mehr oder weniger stichwort artig, hingewiesen werden. Ich verkenne durchaus nicht die sich dabet technisch und redaktionell ergebenden Schwierig keiten, denn es gilt, den leicht leserlichen, einprägsamen Wortlaut aus kleinstem Raum unterzubringen und dem Ganzen geschickt ein zuordnen. Es genügt nicht allein die gestal tende Arbeit eines „künstlerischen Leiters", welche lediglich Schönheitswerte zu vermit teln bestrebt ist, sondern sie bedarf heutzutage der Unterstützung eines sich in den Gartenbau einsühlenden Werbesachmannes, der ge wissermaßen sür eine geistige Vertiefung der Eindrücke Sorge zu tragen hat. Ein gedruckter, mit Ratschlägen für die Blumenpslege ausge statteter „Führer", oder sonstige Werbeschriften vermögen diese Ausgabe auch nicht vollkommen zu lösen, da sie meistens nicht die gebührende Beachtung finden. Darum versuchen wir end lich einmal die Belehrung am Ausstellungs gegenstand selbst! In dafür einzurichtenden Gruppen ist das gewiß nicht schwer. Das Publikum soll nicht nur von den viel artigen gärtnerischen Erzeugnissen entzückt sein, sondern soll unbedingt auch deren Ansprüche und Eigenheiten durch kurze werbende und belehrende Hinweise kennen lernen. Das Ver ständnis sür Blumen und Pflanzen sür die mühevolle Gärtnerarbeit während der ost lang wierigen Anzucht und die dadurch bedingte Preisbildung dürste auch auf diesem Wege gefördert werden. Die wirtschaftlich notwen dige Hebung des Absatzes einheimischer Gärt nereierzeugnisse wird dann nicht ausbleiben. Bisher aber trug m. W. leine Ausstellung dieser zeitgemäßen Notwendigkeit in dem vor stehend angedeuteten Sinne Rechnung. VWaMes. Von Ziesche in Bachern (Obb.). -Das neue Gewand, die- neue Struktur unseres Reichsverbandes iü den letzten Jahren hat sicher viel Gutts gebrächt und ist der Neu zeit und den heutigen wirtschaftlichen Verhält nissen angepaßt. Es ist auch sicher, daß nach den überall austretenden ersten Kinderkrank heiten der Ausbau und die sür richtig erkannte Entwicklung weitere Fortschritte macht. Vom praktisch-wirtschaftlichen Standpunkt betrachtet, ist es auch das Richtige, alle Zweige unseres Gartenbaues zu vereinigen, um unserem Ge samtberufe die seste Stütze zu geben, welcher er heute bedarf. So ist auch unser Obstbau mit seinen' Nebenarten in den Reichsvcrband aus genommen und verschmolzen worden. So ganz mit Freuden hat allerdings ein großer Teil unserer Obstzüchter diese Verschmelzung nicht hingenommen, und wie man aus gelegentlichen Gesprächen hört, denken viele noch mit Weh mut an die schönen Tagungen des früheren Pomologenvereins und Reichsbundes für Obst- und Gemüsedau zurück. Mancher Freund wurde dort gewonnen, und die Versammlungen und Veranstaltungen hatten etwas an sich, was man als Familienangelegenheit bezeichnen konnte. Die Hauptmitglieder kannten sich fast alle und betrachteten sich als zur großen Familie gehörig. Während der arbeitsreichen Monate blickte man auf den fernschimmernden Punkt der Tagungszeit unseres Polnologenvereins und schasste mit doppeltem Eiser an den gemein samen Aufgaben seines Verbandes. Und so groß war auch die Freude des Wiedersehens zur ge gebenen Zeit und der Austausch der jeweiligen Erfahrungen mit all den vielen alten und neugewonnenen Berufskollegen. Dieser persön liche Austausch soll nicht gering angeschlagen werden, und aus diesen kleinen Zirkeln ist später auch mancher größere Gedanke und An regung entstanden, welche in der Praxis des Verbands- und Berufslebens zum Ausdruck kam. Ich möchte nochmal wiederholen, ein großer Teil unserer Obstzüchter bedauert das Auslassen unserer srüheren so warmen, im Sinne der Familie gehaltenen Zusammenkünfte und der sonstigen Maßnahmen und Anregungen. Fußend auf meine obigen Darlegungen, würden es viele der Unseren begrüßen, wenn der kurze Bericht über die dritte Sitzung des Fachausschusses für Obstbau in Nr. 13 der „Gartcnbauwirtschast", jenen Satz vom Auf leben der Obstzüchtertagungen in die Praxis setzen würde. Der Kontakt würde ein engerer und fruchtbarer sein und sicher dem Einzelnen und dem Gesamtverbande zum Leg n gereichen.