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Bekanntmachung. — Vom deutschen Bodenseeobstbau. — England wehrt sich gegen die Einfuhr holländischer gartenbaulicher Erzeugnisse. — Gartenbau und Zollpolitik. — Noch. AUö ükül JÜfMl: mals der Lehrgang für die Gartenmeisterprüfung in Bad Köstritz. — Verfammlungs- und Ausstellungs-Kalender. — Stadt Grünberg als Konkurrent. — Mitwirkung de r Berufsoertretungen und Berufsverbände bei den Stueeroeranlagungen. — Aus der Fach- und Tagespresse. — Aus den Landesverbänden und Bezirksgruppen. — Marktrundschau Vom deutschen Vodeusee- obslbau. Don F. Weiland in Ueberlingen. Die erneuten Ausführungen von W. Kar- mann, Karlsruhe, über „Ziele und Wege des Bodenseeobstbaues" in Nr. 101/2 der „Garten- bauwirtschaft". I92S bestätigen, wenn man sich mit denselben eingehender vertraut macht, unsere viel weitergekcnde Uebereinstimmung in oen meisten grundlegenden Fragen, als es auf den ersten Blick den Anschein erwecken könnte. Wir sind uns vollständig darüber einig, daß die heute bestehende Notlage und die vielleicht in be drohliche Nähe gerückte Katastrophe des Boden- secobstbaues ihren eigentlichen Grund hat ein mal in dem unseligen Sortenwirnvarr, dann in der äußerst mangelhaften äußeren Qualität des erzeugten Obstes und schließlich in der völlig unzureichenden, oder richtiger, fast fehlenden Organisation des Absatzes, — all dies in ver hängnisvollster Weise zusammenwtrkend, das Bodenseeobstgebiet, obwohl von Natur zur „Obst kammer Deutschlands" geradezu vorbestimmt, als ernstlichen Konkurrenten des uns erdrücken den Auslandsobstes fast ganz auszuschalten. Ebenso einig sind wir uns, wie viele andere, auch darin, daß diese gefährlichen Mißstände, soll es dazu nicht bald zu spät werden, ungesäumt durch praktische Tat, durch vorbildliche Beispiels- Wirtschaft aus dem Weg geräumt werden müßen, daß einwandfreie erstklassige Qualitätsware (un ter vorheriger Ausscheidung alles Minderwerti gen) in großen Mengen einheitlicher Art und in bester handclsmäßiger Ausmachung wieder aus dem deutschen Markt erscheinen muß. Demgegenüber muß es von untergeordneter Bedeutung sein, inwieweit wir glauben, Er rungenschaften und Fortschritte des uns zur Zeit zweifellos weit überlegenen ausländischen Obst baus als Lehre und Vorbild nehmen zu können, oder auf welche Weise wir glauben, daß die (selbst bei aller erstrebten Kulturverbesserung) beträchtliche restliche Maße nicht erstklassigen Obstes einer zweckmäßigen Verwertung zugesührt werden kann; es sei dies nun durch die bisher hier seit alters heimische Verarbeitung zu Obst wein, der bei guter Qualität (wie ich durch Rücksprache mit Geschäftsführern oer großen be nachbarten schweizerischen „Mostereien" bestimmt weiß) in den größten Mengen bei kleinster Verteilung von den Verbrauchern in den Städten der Schweiz direkt abgenommen wird, oder sei es durch die neuerdings da und dort aufblühende Verwertung zu alkoholfreien Obstsästen. Daß wir am Bodensee auch dieser Frage die lebhafteste Aufmerksamkeit enigmenbringen, möge der kurze Bericht über die Sitzung des Verbands der Bodenseeobstbau vereine vom 26. August v. I. in Salem (vcrgl. „Gartenbauwirtschaft" Nr. 8b) dartun. W. Kor mann darf versichert sein, daß wir Bodenseeobst- züchter nichts freudiger begrüßen würden, als wenn ein großes blühendes Unternehmen der Alkoholfreien Früchteverwertung (nach dem einen oder andern Verfahren) sich hier an der uner schöpflichen Quelle des denkbar geeignetsten Roh materials heimisch machen wollte. Das Bau- mannsche Verfahren der Flächenerhitzung, leider heute noch etwas umständlich und für Großbe triebe weniger geeignet und in seinen Produkten eben doch nicht ganz frei von dem sogenannten „Kochgeschmack", wäre uns hier ebenso willkom men wie das Seitz'sche Entkeimungsverfahrcn, wenn auch leider Lei diesem noch manches an Geschmacks- und Gehaltsstaffen wegfiltriert wird und die vielgenannten Vitamine mehr ge fährdet sind; oder irgendein anderes Verfahren, wenn es nur auf billigem Weg große Mengen guter Produkte zu liefern vermag. So bliebe nun eigentlich im Grund genom men nur noch unsere teilweise gegensätzliche Stellungnahme zu der von mir anfangs nur ganz beiläufig gestreiften Frage obftbaulichcr Genossen schaften, insbesondere zum Zweck des genossen schaftlichen Obstabsatzes. Darüber dürfte sich ja wohl jede Erörterung erübrigen, daß der direkte Absatz vom Erzeuger an den Verbraucher, unter Umständen auch auf dem Weg über Obstmärkte, wie überall so auch hier in mancher Hinsicht die ideale Lösung darstellen, insbes. dem Ersteren die höchsten Preise bringen kann, daß jede Vermitt lung, sei es durch den Händler oder die Ge nossenschaft, durch notwendige Einkalkulation schon der Unkosten und des unumgänglichen „Ri sikozuschlages" dem Erzeuger den Verdienst schmälern muß, wobei noch zuzugeben ist, daß die Preisspanne zwischen Erzeuger- und letztem Ver braucherpreis oft ganz ungebührlich hoch ist. Aber auf eine Frage ist mir Karmann die Antwort schuldig geblieben, und diese Frage muß ich auf Grund genauer Kenntnis der derzeitigen oüstbaulichen Äbsatzverhältnisse hier am See ausdrücklich wiederholen: Wie soll unser kleiner bäuerlicher Obstzuchter, fernab von direkter Ab satzmöglichkeit, fernab von Prioatkundschast und erreichbaren Märkten, seine bescheidene Ernte ver- Lekamilmachung. Velr. Leittagsregeluug. Den vielfachen Wünschen zahlreicher Mit glieder und Bezirksgruppen folgend, hat sich der Hauptausschuß in seiner letzten Sitzung eingehend mit der Beitragsregelung befaßt. Nach längerer Aussprache, in der mit unseren Landesverbands vorsitzenden alle Möglichkeiten der Staffelung er örtert wurden, ist mit 59 gegen 2 Stimmen die Staffelung der Beiträge auf folgender Grundlage beschlossen worden: Es werden 5 Staffeln gebildet und zwar be trägt der Jahresbeitrag: 16.— RM. in der 1. Staffel, Betriebe mit einem Umsatz bis zu 3 606 RM. 18.— RM. in der 2. Staffel, Betriebe mit einem Umsatz bis zu 12 060 RM. 24.— RM. in der 3. Staffel, Betriebe mit einem Umsatz bis zu 25 000 RM. 32.— RM. in der 4. Staffel, Betriebe mit einem Umsatz bis zu 50 000 RM. 64.— RM. in der 5. Staffel, Betriebe mit einem Umsatz über 50 000 RM. In diesen Beiträge» sind die durch die Ein ziehung entstehenden Kosten enthalten. Einschätzung der Mitglieder. Da die Ein stufung der einzelnen Mitglieder von der Haupt geschäftsstelle aus unmöglich ist, soll sie, dem Be schlusse des Hauptausschusses entsprechend, durch die einzelnen Bezirksgruppen erfolgen. In einer besonders einzuberusenden Bezirksgruppen-Vrr- sammlüng soll den Mitgliedern Gelegenheit ge geben werden, sich selbst einzuschätzen; soweit aber die Mitglieder au dieser Versammlung nicht tell- nehmen und auch schriftlich ihre Einstufung nicht mitgcteilt haben, soll die Einstufung durch eine in jener Bezirksgruppcn-Versammlung zu wäh lende 3—5gliedrige Kommission erfolge». Inzwischen haben einzelne Bezirksgruppen bereits zu diesen Bezirksgruppen-Versammlungen eingeladen; wir bitten unsere Mitglieder drin gend, an den Bezirksgruppen-Versammlungen teilzunehmen, um die Einstufung möglichst schnell und reibungslos erledigen zu können. Relchsverband des deutsche» Gartenbaues e.V. Schetelig, Grobben, Bern stiel, Fachmann. werten, ohne Zeit und Verständnis für Sortieren, Verpacken und Versand, ohne jegliche Kenntnis des Marktes und seiner Anforderungen? Wird dieser nicht darauf angewiesen sein, sein Obst un sortiert wahllos dem nächsten Händler oder „Auf käufer" nach dessen Willkür zu Schleuderpreisen zu verkaufen, der es dann seinerseits wieder durch verschiedene Mittelspersonen in wildem Durcheinander auf den Markt wirft, dabei in Konkurrenz mit dem sorgfältig verpackten und sortierten und in gleichmäßigerDadellosigkeit an gebotenen Auslandsobst seinerseits vielleicht so gar noch Verlust hat und überdies deutsche Ware noch weiter in Mißkredit bringt? Und so ist es leider nun einmal mit der Maße unseres Bo denseeobstes. Wieviel non unserm an sich aus gezeichneten Bodenseeobst wird denn wirklich sach kundig und sorgfältig und wirklich reell in Massen erfaßt, in gleich wtiger Sortierung und tadelloser Verpackung als erstklassige Qualitäts ware dem großen Markt zugeführt, unter Ga rantie für Güte und Haltbarkeit, wir sie der Importeur dem Großhändler bietet, so daß Ab schlüffe möglich wären auf stattliche Mengen be stimmter Sorten in einheitlicher Ware, in fest stehender Sortierung und unbezweiselhastcr Qua lität? Mußten wir es nicht erleben, — es ist tief beschämend, dies aussprechen zu müßen, — daß norddeutsche Großhändler, die im letzten Herbst zu uns kamen, um Obst einzukaufen mit der einzigen Bedingung, daß kein Wagen mehr als eine Sorte guter Qualität enthalten dürfe, unverrichteter Dinge wieder abreisen mußten,— jedenfalls zur Freude des importierenden Aus landes? Und wenn hier nun der heimische Handel versagt und der einzelne Erzeuger sich einer un- lösbaren Aufgabe ratlos gegenübersieht, gibt es da, will der Bodcnseeobstbau sich überhaupt noch behaupten, einen anderen Weg, als den der von starkem Gemeinschaftsgeist getragenen Selbst hilfe, des Zusammenschlusses der schwachen Ein zelnen in einem Verein oder einer Genossen schaft? Hier kann in örtlichen Sammelstellen das Obst erst zur einheitlichen marktfähigen Ware gemacht werden, die im Wettkampf mit dem Auslandsobst wieder in Ehren bestehen kann. Aber dieses Gefühl der Schicksalsgemeinschaft darf nicht erst beim Absatz beginnen, es muß sich schon äußern in einheitlichem Sortenanban, in einheitlicher Schädlingsbekämpfung usw., kurz in bewußter Erzeugung einheitlicher Qualitäts ware. Hier liegt wohl die erste und grundle gende Aufgabe unserer Obstbaubeamten, Obst bauschulen (soweit wir hier von solchen über haupt sprechen können) und Obstbauvereine. Und auf manchen von diesen Gebieten, wie in der Aufstellung einheitlicher örtlicher Anbausorti- mcnte oder in der gemeinsamen Schädlingsbe kämpfung mit Hilfe einer Anzahl Motorbaum spritzen, stehen wir hier am Bodensee jetzt wenig stens in erfolgverheißenden Anfängen wirklicher praktischer Arbeit. Die Schwierigkeiten und Gefahren genoßen- schaftlichcn Zusammenschlusses, die Karmann auf Grund vielfacher Erfahrungen leider mit vollem Recht andeutet, glaube ich nicht zu ver kennen; ich bin insbes. ebenso überzeugt, daß es erst langsamer, geduldiger Erziehungsarbeit — und dazu scheinen mir gerade die zunächst kleinen Genossenschaften berufen — bedürfen wird, den richtigen .Gemeinschaftssinn zu weckest, und daß der schließliche Erfolg in allererster Linie von der Wahl der Leiter abhängen wird. Können wir aber aus diesen Wegen, zunächst sicherlich nicht ohne zähen, unverdrossenen Kampf, lang sam aber stetig weiterschreitcn, dann teile ich auch nicht den Pessimismus Karmanns, als müßten wir „es uns abgewöhnen, den aus ländischen Wettbewerb auszuschalten", das wäre doch schließlich die Aufgabe unseres letzten gro ßen Zieles. Aber nur opferbereite Gemeinschafts arbeit und uneigennütziger Gemeinschaftsgeist, vereint mit dem steten Willen zu fortschreitender Tat, kann uns schließlich dieses Ziel erreichen lassen. Gärtnerische SiedlmgspoM. Von F. Schönbrodt in Podelwitz. Mit großem Jntereße habe ich die ver schiedenen Artikel verfolgt, welche sich mit der Hebung unseres Berufs, dem Absatz unserer Er zeugnisse und der besten Verwendung der staat lichen Kredite befaßten. Denkt man zurück, so muß man feststellen, daß der Aufschwung des holländischen Gartenbaues mit der großartigen Steigerung unserer industriellen Entwicklung seit den neunziger Jahren erfolgt ist. Damals,. Ende des vorigen Jahrhunderts waren Ge wächshausgurken auf dem Markte schwer abzu setzen, man bekam vom Händler die Worte zu hören: „Dis Waffergurken können wir nicht ver- kaufen, wir wollen Mistbeetgurken!" Sogar die Straßenhändler wollten nichts davon wissen, da sie zu leicht Druckflecke bekämen. Einige Jahre später, als die hiesigen Gärtner ihre "Versuche meist wieder einstellten und die Holländer ihre Früchte in Seidenpapier und kleinere Kisten auf den Markt brachten, sagten dieselben Leute: „Eure Mistbeetgurken sind zu teuer, eine Gurke ist eine Gurke" und kauften Kistengurken. Auch ein anderer Punkt hat uns ins Hinter treffen gebracht. Dckr deutsche Gärtner hat sich meist in nächster Nähe der Großstädte angckauft. Das schnelle Wachstum der Städte veranlaßte einen großen Teil der Kollegen, ihre baureifen Grundstücke für einen guten Preis bald wieder zu verkaufen. Man konnte vielfach als Rentner leben, und im andern Falle wurde mit der Ein richtung eines neuen Betriebes kostbare Zeit und Kraft verbraucht, während in Holland die Gärt nerei bodenständig ist. Dann liegen unsere Be triebe in allen Richtungen verstreut umher, während dort geschloffene Anbaugebiete geschaffen sind. Die Erfassung der Erzeugnisse durch den Großhandel macht deshalb bei uns große Schwie rigkeiten. Der einzelne opfert viel Zeit und Kraft, seine Waren an den Mann zu bringen. Dieser Umstand erschwert leider auch die Bildung und gedeihliche Entwickelung von Verkaufsgenoffen schaften. Sollen nun die Reichslredite dauernden Nutzen stiften, mußten sie so angelegt werden, daß auch Daueranlagen daraus geschaffen wer den durch Bildung von ausdehnuugsfähigcn An- baugebicten. Es müßte eine gärtnerische Sied lungspolitik eingelcitet werden, damit die junge Generation bodenständig wird und der Groß handel sich für den heimischen Gartenbau in teressieren lernt. Dann lassen sich andere Ziele wie Einheitspackung und Genossenschaften leichter durchsetzen. Auch die Eifersüchteleien der Län der und Provinzen würden dadurch ausgeschaltet und Zersplitterung vermieden. England wehrt sich gegen die Einfuhr holländischer garten baulicher Erzeugnisse. Der Hauptabnehmer der holländischen Gar tenbauprodukte ist immer Deutschland gewesen, and auch nach den neuen Einfuhrzöllen vom 1. 10. 1925 blieb Deutschland bei weitem das belangreichste Ausfuhrland für die holländischen Gärtner. Darum gerade war es für Holland ein so empfindlicher Schlag, daß Deutschland mit seinen. Zöllen kam. Andere Länder, z. B. die skandinavischen Staaten, hatten solche Zölle schon länger, aber das war für Holland nicht von so großer Bedeutung, denn es ist nur wenig Obst und Gemüse, das dorthin exportiert wird. Aber jetzt droht den holländischen Gärtnern und Ex porteuren von einer anderen Seite neue Gefahr — von England nämlich, seinem zweitgrößten Abnehmer. Daß der holländische Export nach England nicht unbedeutend ist, geht aus den Ausfuhrzisfern von 1926 deutlich hervor. Holland exportierte im Jahre 1926 »ach England: 64 Mill. Kilogramm Zwiebeln, 84 „ Tomaten, 23 * „ Frühkartoffel«, 21 * frisches Obst, SO , » Karotten, 8 , , Salat und Gurte», 2^ „ , Tafeltrauben. Der Gesamtwert dieser Ausfuhr nach England betrug 1926 24 370 000 Gulden, das find 36-L des gesamten Ausfuhrwertes von Obst und Ge müse im Jahre 1926, welcher 67 Mill. Gulden betrug. Dieser Import in solcher Menge in ihr Land war und ist den englischen Gärtnern natürlich ein Dorn im Auge, eine Tatsache, die jeder deutsche Gärtner wohl begreifen und mitfühlen wird. Wiederholt sind dann auch schon in eng lischen Gärtnerversammlungcn Stimmen laut geworden, welche Verhinderung dieser freien Einfuhr forderten, z. B. durch Feststellung einer Höchstejnfuhrmenqe in bestimmten Monaten des Jahres oder für das ganze Jahr. Die Engländer richteten ein Gesuch an ihre Regierung und führten an, daß die Holländer ein „ckumpmg" ap den englischen Märkten verursachten, da ihr« Arbeitslöhne, Landpacht usw. ja viel niedriger wären, als in England. . Die holländische Regierung widerlegte offi ziell diese Behauptungen, ebenso die holländischen Organisationen durch Artikel in der englischen Presse. Die englischen Gärtner fanden aber bald eine andere Methode, um die Holländer zu bekämpfen, und fingen an, die holländischen Produkte als gefährlich sür die öffentliche Ge sundheit hinzustellen. Eine solche Aktion kann sür die Holländer sehr gefährlich werden, da die große Masse des Volkes die Tragweite solcher Behauptungen nicht übersehen kann und mit Vorliebe allen Maßnahmen zur Beförderung der öffentlichen Gesundheit zustimmt. Das Einfuhrverbot für frisches Fleisch, das England vor einigen Monaten auch für die Niederlande erließ, weil einige Sendungen aus Belgienmit Maul- und Klauenseuche infiziert waren, läßt deutlich erkennen, daß die englische Regierung vor scharfen Maßnahmen nicht zu rückschreckt. Die „National Farmers Union", der nationale Bauernbund in England, hat in einer Erklärung der Regierung seinen Dank ausgesprochen, daß sie durch dieses Einfuhrverbot das Land von weiterer Verseuchung bewahrt hat, und erklärt weiter, daß es notwendig ist, fortdauernd auf andere Produkte zu achten, wie Kartoffeln und frisches Gemüse, da es sehr gut möglich ist, daß auch durch diese Produkte, ebenso wie durch frisches Fleisch, Maul- und Klauenseuche ein geschleppt werden können. Zum Schluß weist der Bund dann noch dar aus hin, daß infolge des Einfuhrverbotes von frischem Fleisch im letzten Vierteljahr von 1926 nur 21 Fälle von Maul- und Klauenseuche vor kamen, gegen 232 Fälle im letzten Vierteljahr 1925. Auf einer Versammlung im holländischen Landwirtschaftsministerium wurde als Folge dieser englischen Machenschaften festgestellt, daß in Holland alle nur möglichen Maßnahmen ge troffen werden, um die Ueberbringung von Krankheiten durch landwirtschaftliche und Gartcn- bauprodukte zu verhindern, so daß für fremde Regierungen kein Grund zu Mißtrauen vor handen ist. Außerdem ist die Gefahr der lieber« tragung von Maul- und Klauenseuche durch den verbesserten Gesundheitszustand des Viehes sehr vermindert. Im übrigen aber wolle man die Kreiguijss abwarteu mW auf der Hut sein.