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«ine Lölling zu finden, es recht komplizierter und reiflicher Ueberlcgungcn bedürfe. Als Frankreich 1919 mit seiner Forderung nach Annexion des Saargebiets bei seinen Ver bündeten nicht durchdrang, erreichte es doch, das; das Ge biet für 15 Jahre von Deutschland getrennt, und das; die Kohlengruben Frankreich übereignet wurden. Man stellte hierfür in Versailles die doppelte Begründung auf, das; im Saargebiet eine gemischte Bevölkerung wohne, und daß die Zerstörung der nordfranzösischen Gruben im Kriege cs not wendig mache, Frankreich Ersatz durch die Saarkohle zu gewähren. Es ist heute wohl nicht mehr nötig, über den Wert dieser Gründe noch viele Worte zu verlieren. Im Saarqebiet wohnt seit mehr als 1200 Jahren eine rein deutsche Bevölkerung nnd, was die kohle betrifft, so genügt die Feststellung, das; die nordfranzösischen Gruben schon im Jahre 1925 mehr als in der Zeit vor dem Kriege fördern konnten, und dasz Frankreich — ganz abgesehen von den über Reparalionskonko laufenden deutschen koh- lenlieferungcn, die schon allein einen mehr als vollen Ersah des ganzen Förderungsansfalles der nordsranzösischen Gru ben darslelllen — aus den Saargruben von 1920 bis heule rund 1öü Millionen Tonnen beziehen konnte, während sein durch den Krieg verursachter Förderungsausfall nur 70 Mil lionen Tonnen betrng. Die Volksabstimmung, die in wenigen Monaten statt- findet, wird es ohne Zweifel für alle Welt offenkundig machen, wie ««gerecht und unnatürlich die Regelung von 1919 war. Der gesunde Sinn der Bevölkerung Hal von Anfang an er kannt, das; die wicdervercinignng mit dem deutschen Mutler lande die einzig mögliche Lösung ist, und das; alles andere nur eine Wiederholung nnd Verschlimmerung der verhäng nisvollen Fehler von 1919 sein würde. Nur technische Einzelheiten sind zu regeln Im Zusammenhang mit der Abstimmung und der Be endigung des gegenwärtigen Regimes wird eine Reihe von Einzelfragen zu regeln sein, wie z. B. die Nückübertragung der Kohlengruben an Deutschland, die Währungsfrage, die Wiedereinsetzung der deutschen Verwaltungen usw. Das sind rein technische Fragen, die das politische Grundproblein und sein« Lösung nicht berühren und daher lediglich sekundäre Bedeutung haben. Wenn man seht versucht, alle möglichen Schwierigkeiten in den Vordergrund zu stellen, die mit der Rückgliederung des Gebietes an Deutschland verbunden seien, so sollte man doch bedenken, daß diese Schwierigkeiten, so weit sie überhaupt bestehen, nur eine Folge des unmög lichen, nicht von Deutschland und nicht vom Saargebiet verschuldeten bisherigen Zustandes und seiner endlichen Be seitigung sind. Im übrigen sind aber alle diese Schwierig keiten schon deshalb leicht zu überwinden, weil der Versailler Vertrag selbst die klaren Richtlinien zu ihrer Lösung ent hält. Angesichts gewisser in letzter Zeit laut gewordenen Anregungen möchte ich nur auf einen Punkt mit allein Ernst und Nachdruck Hinweisen. Man sollte sich nicht Re gelungen dieser oder jener Art in die Gedanken kommen lassen, die auf eine Beeinträchtigung der deutschen Souve ränität in der Zukunft hinauslaufen würden. Dafür bietet der Versailler Vertrag keinerlei Handhabe. Es würde vielmehr dein Wesen und dem Sin« der Volksabstimmung widersprechen, wenn man im Saargcbiet ein anderes Regime ausrichten wollte als das, für das sich die Bevölkerung entscheiden wird. Ich hoffe, nian wird auch bei den anderen beteiligte» Stellen erkennen, das; solche Pläne, denen wir niemals unsere Zustimmung geben könn ten, nicht nur dem Vertrag widersprechen, sondern daß ihre Verwirklichung auch ein politischer Fehler wäre, der für die künftige Entwicklung der internationalen Beziehungen die nachteiligsten Folgen haben müßte. Die Ausnahme der Neurath-Rede Anerkennung für Deutschland. Berlin, 20. September. Die Ausführungen des Neichsaußenminislers von Neu rath machten aus die Teilnehmer der Schlußsitzung des In ternationalen Straßenkongresses stärksten Eindruck. Am Schluß der Rede setzte lebhaftes Händeklatschen ein, das auch aus der Diplomalcnloge zu hören war. Die Rede Neuraths wurde in englischer und französischer Sprache wiederholt und schließlich gedruckt in deutscher, englischer und sranzösischer Sprache allen Teilnehmern überreicht. Der Gcneralinjpcktor sür das deutsche Straßenwesen. Dr. Todt, bat die Kongreßteilnehmer, in dieser Rede unser Bestreben zu erblicken, mit unseren Güsten in aller Offen heit über die Dinge zu sprechen, die das deutsche Bolk be rühren. Nach Dankesworten der Delegationen der einzelnen Länder beschloß der Kongreß, seine nächste Tagung im Jahre 1938 in Holland abzuhalten. Auch der Generalsekretär des stündigen Internationalen Straßenkongresses üußerte sich in Worten höchster Aner kennung über die Leistungen des nationalsozialistischen Deutschlands. Londoner Echo. London. Die Rede des Reichsanßcnnünisters von Neurath vor den Delegierten der internationalen Stratzenkonferenz in Berlin wird von der Abcndpresse viel beachtet nnd ausführlich wicdergegcbcn. „Evening News" nennt sie einen neuen Ap pell an die Welt, Verständnis für das neue Deutschland und seine Ziele zu zeigen. Besonders werden die Worte des Freiherr» v. Neurath über die Paktmanic hervorgchobcn. Deutschland will den Frieden Dr. Goebbels an die Mitglieder des Internationale« Strahenkongresses Im Anschluß an die Schlußsitzung des Internationalen Straßenkongresses hatte der Reichsminister für Volksauf klärung und Propaganda, Dr. Goebbels, zu einem Tee- Empfang im Park des Charlottenburger Schlosses gebeten. Sämtliche Kongreßteilnehmer, etwa tausend, die sich aus fünsundfünfzig Nationen zusammensetztcn, waren vcriam- melt; die Reichsminister Frhr. von Neurath, Dr. Frick und von Eltz-Rübenach sowie die diplomatischen Vertreter fast sämtlicher Länder waren anwesend. Dr. Goebbels hieß die Gäste aus der ganzen Welt im Namen der Reichsregierung willkommen. Sie haben Gelegenheit gehabt. Land lind Leute kennenzulernen und aus einem Spezialgebiet die großen Ausgaben, die das junge Deutschland sich gestellt hat, zu studieren. Ich glaube nicht, daß Sie dabei zu dem Eindruck gekommen sind, dasz das Deutsche Reich und Volk Revanche oder Kriegsgelüste hegen; ich glaube, daß Sie im Gegenteil sich durch Augenschein davon überzeugen konnten, daß alle Deutschen den Frieden wollen und die Absicht haben, in Ehre,, und Fleiß ihrer Arbeit naclnugehen. Vizepräsident Professor Le Gavriant dankte im Na men des Kongresses für den großartigen Empfang. Die beste Propaganda hätte bei den Teilnehmern des Kongresses während ihres Aufenthaltes in Deutschland Deutschland selbst gemacht. Man habe Deutschland bei der Arbeit gesehen, man habe das historische Deutschland kcnnengelernt, man habe Deutschland erlebt, wie es sich nm seine Besucher be mühte, und alle, sowohl die Behörden als auch die einzelnen Bürger des Landes, hätten mit der größten Freundlichkeit und Aufmerksamkeit stets den Kongreßteilnehmern die größtmöglichen Erleichterungen und Hilfeleistungen gege ben. Jeder Kongreßteilnehmer nehme einen tiefen Eindruck von dem, was er in Deutschland gesehen und erlebt habe, mit nach Hause. Hetz über die deutslh-sranzWche Verständigung Die Pariser Zeitung „Intransigcant" verössemlicht in großer Aufmachung eine Erklärung, die der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. dem Vertreter des Blattes auf dem Nürnberger Parteikongreß gegeben hat; diese Erklärung ist von Rudolf Heß gegengezeichnet. Das Blatt veröffent licht gleichzeitig den Nachdruck einer kurzen schriftlichen Er klärung von Rudolf Heß mit folgendem Wortlaut: „Eine Verständigung mit Frankreich ist bei gutem Willen aus bei den Seiten meines Erachtens unbedingt möglichl" Rudolf Heß erklärte dem Vertreter des Blattes u- a.: „Die Liebe Hitlers sür den Friede» ist durch die Größe seiner moralischen Persönlichkeit gesichert. Ich kenne de« Führer seit 1920. Ich bin eines der ersten Rlit- glicdcr dcr Partei gewesen und war, ebenso wie der Führer, verachtet nnd auch sechs Monate in der Festung Landsberg. Ich war in gute» nnd schlechten Tagen an seiner Seite. Ich weiß, daß er siir Deutschland große Plane nnd große Pslich- tcn hat, die in seinen Auge» viel wichtiger sind als Erfolge, die er mit den Wassen erzielen könnte. Er will auf geisti gem Gebiet Großes sür sein Volk und damit sür die ganze Welt schassen. Und Ersolgc wie die, die er schon im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit erzielt hat — nnd hier handelt cs sich um einen friedlichen Sieg — find sür ihn die schon- flen vcrwirkliänmgen. Sein Nationalsozialismus wird oe» chönslen Ausdruck im Bau von Straßen und große« Re«, chassungcn finden. Für die großen Ausgabe», die er sich aus den meisten Gebieten gestellt hat, und ganz sicher auf dem Gebiet dcr Kunst — denn er ist Künstler von Ratur — braucht er Frieden und Ruhe für sein Volk. Eine Verständigung mit Frankreich ist bei gutem Wil len auf beiden Seiten meines Erachtens nach unbedingt ! möglich. Und es ist unbestreitbar, daß das deutsche Volk diese Verständigung wünscht. Es ist bezeichnend, daß kein anderer Passus dcr Ncdc des Führers so starken Beifall bei den Zuhörern ausgelöst hat als die Erinnerung an seinen Wunsch nach einer Verständigung mit Frankreich, dem er in seiner kürzlichen Rede in Koblenz Ausdruck gegeben hat. Hitler ist in seinen Reden das Sprachrohr des deutschen Volkes. Ich glaube sehr wohl, daß das französische Volk in seiner Mehrheit ebenfalls eine Verständigung wünscht. Ich möchte aber, daß sich auch die französische Regierung ebenso klar, wie es die Rcichsrcgierung getan hat, und sobald wie möglich für eine Verständigungspolitik ausjpricht, um prak tische Verwirklichungen möglich zu machen." Fall Pleß vor dem Böllerbundrrat Zunächst einmal Ausschußberalung. Genf, 20. September. Der Bölkcrbundsrat trat zu einer öffentlichen Sitzung zusammen, an der auch Litwinow teilnahm. Der Präsident des Völkerbundes, Benesch, begrüßte Litwinow und die anderen Ratsmitglicder, den türkischen Außenminister Nüschtü Bei, den Chilenen Nivas Bicugna und den Spa nier Madariaga. Litw i n o w dankte in einer kurzen Rede, in der er es als ein günstiges Vorzeichen hinstellte, daß Sowjetrußland gleichzeitig mit der Türkei in den Völ kerbundsrat eingetreten sei. Auch Rüschtü Bei gab sei ner Freude darüber Ausdruck, daß er gemeinsam mit „fei nem Freund Litwinow" hier arbeiten könne. Danach berichtete der Vertreter Spaniens Mada riaga über die Beschwerden des Prinzen Pleß wegen der gegen ihn durchgeführten Zwangsmaßnahmen. Ma dariaga schlug dem Völkerbundsrat vor. einen Dreieraus- schuß zur Untersuchung des Streitfalles zu bilden, an dem außer ihm noch die Vertreter Australiens und Mexikos teilnehmen sollten. Dieser Ausschuß müsse das Recht haben, sich in technischer Beziehung jede Hilfe zu sichern und jede Auskunft einholen zu können. Es müsfe versucht werden, einen Ausgleich zu finden zwischen den souveränen Rechten eines Staates und den Wünschen der Minderheit, die sich über eine Diskriminierung beschwere. Die Vorschläge Ma- dariagas wurden ohne Aussprache angenommen. Der Ver treter Polens gab keine Erklärung ab. Nun wird sich also ein vom Rai eingesetzter Ausschuß mit der Pleß-Frage beschäftigen; allerdings erst, nachdem die Zwangsoerwaltung jchon in der Durchführung begriffen ist. Durch die Verschiebung der Pleß-Frage, die schon vor 10 Tagen auf der Tagesordnung des Völkerbundsrates stand, hat der Nat es vermieden, fofort ein Urteil über die Zulässigkeit der Zwangsoerwaltung abzugeben und in die Vorgänge rechtzeitig einzugreifen. Der Gran Chaco-Konflikt Der Völkerbundsrat beschäftigte sich auch mit dem Krieg zwischen Bolivien und Paraguay und vor allem mit der Frage des Verbots der Waffenlieferungen an diese Länder. Zu diesen Verhandlungen nahmen die Vertreter der beiden kriegführenden Staaten am Ratstisch Platz. Auf Aufforde rung des Präsidenten legten die Vertreter Paraguays und Boliviens wieder einmal ihren entgegengesetzten Standpunkt dar. Der Vertreter Boliviens verlangte eine schnelle Ent scheidung über den Konflikt selbst durch die Völkerbundsoer sammlung, und auch der Vertreter Paraguays schloß sich den Friedenswünschen grundsätzlich an. Zunächst wird sich also voraussichtlich die Politische Kommission der Vollversamm lung weiter mit der Frage befassen. Neve Memelbeschwerde Unter den vielen ungelösten Minderheitenfragen ist auch die Memelfrage nun wieder in Genf aufgetaucht. Die Lage im Memclgebiet hat sich bekanntlich in letzter Zeit außerordentlich verschärft, ohne daß die Unterzeichnermächte des Memelabkommens — England, Frankreich, Italien und Japan — bisher eingegriffen haben. Nun ist der Vizeprä sident des Memelländischen Landtages, Schulrat Meyer, in Genf eingetroffen. Er hat, wie in der Schweizer Presse gemeldet wird, die Absicht, hier die Unterzeichnermächte auf die Verletzung des international garantierten Memelstatuts aufmerksam zu machen. In dieser Absicht hat er diesen Mächten eine Beschwerde übermittelt, in dcr die Lage im Memelgebiet eingehend geschildert wird und die nötigen Unterlagen für die Beurteilung beigefügt sind. Die Aus übung des Beschwerderechts ist für die Bewohner des Mc- melgebietes zur Zeit dadurch außerordentlich erschwert wor den, da sie Gefahr laufen, wegen einer solchen Handlung mb vier Jahren Zuchthaus ''estraft zu werden. Ler Führer und die Kirche Eine Ncdc des RcichSbischoss RciGsblschof Al ü llcr hicll im Kuppelsaal der Stadt halle in Hannover eine Rede, i» dcr cr n. a. darauf hin» Ivies, cr sei häufig gefragt worchm, weshalb er sich so für den Nationalsozialismus cinsctzc. Als er zum ersten Mal mit dem Führer znsammengckommcn sei und sein Wesen erkannt habe, habe er gesagt: „Ich gehöre an die Seite dieses Mannes, so lange ich ans Erden lebe." Bei seinem ersten Zusammentreffen mit dem Führer habe cr sich ge sagt, wen» dcr Nationalsozialismus zum Sicgc komme, müsse «»bedingt eine einige Tcutschc Evangelische Kirche vorhanden sein. Ma» könne nicht von den Gegnern dieses Gedankens sprechen sonder» böchstciis vo» dc» Leute», die immer noch nieln recht begriffen, nm Ivas es sich bandele. In de» äußerlichen Tinge» habe der Staat das Recht, ja die Pflicht, ciuzugrcifen. wen» die Kirche nicht von selbst In Ordnung komme. Ter Führer wolle zweifellos das ganze Gcdcmkcngin des Nationalsozialismus zum Gc- samteigcnium des Polkes mache». ES sei hcntr doch so, daß mn» fordern miissc, das« je- dcr, auch derjenige, dcr dc» NativnalsvzialiSmtts »vch nicht ganz verstehe, doch in seine Reihen trete» müsse. Das müsse man auch in diesem Sinne von den P astvrcn dcr Gemeinden verlangen. Sic müßten Kamerad. Freund nnd Berater ihrer Gemeinden sein, und wenn sic das nicht könnten, dann sollten sic abtrctcn. Ter Redner kam dann auch auf die Izwcnfragc z« spreche» und wandte sich gegen die Lcmc, die da sagten, Christus sei doch auch Jude gewesen. Ma» müsse darauf immer erwidern, dasz in jenem Polk stets dcr Mann, der ihm die Wahrheit sagte, umgebracht worden sei, zuletzt der Heiland selbst. Das Christentum sei nicht aus dem Judentum berausgewachsen sondern in stetem Kampf mit ihm entstanden. Der Redner erklärte dann, dem Buchstaben nach seien alle Kirchen in die Rcichskirchc cingeglicdert und wenn das Gesetz beschlossen sei, dann sei cs eben beschlossen. Er fügte hinzu: „Ich sehe mir eine Sache so lange an, wie ich cs kann: wcnn cs aber nicht mehr geht, so soll mau auch wissc», daß ich die Konsegncnzcn so hart zichc, wie sic ge zogen werden müssen." Dcr Reichöbislhof wandte sich weiter den Gerüchten über die Stellung des F-ührcrö zur Kirche zn und erklärte, dcr Führer habe gesagt, daß cr nnch nicht den lciscstcn Ver such machen wolle, an den innersten Kern dcr evangelischen Kirche zn rühren. Im Innern dcr Kirche blieben deren eigene Rechte bestehen. Hier handele cS sich mir darum, äuücrc Dinge endlich zu bereinigen. Wen» die Kirche von selbst nicht zurcchtkomme und Unruhe im Staat entsteht, müsse nnd werde der Staat dafür sorgen, daß diese Un- rithc anfbörc. Ter Ncicbsbischos sprach gegen den Porwurf, d>c deutschen Christen wollten Christus von sciucm Thron stoßen. Piclc, die sich mit dem Nationalsozialismus noch nicht genügend befaßt bäUe», dächten, weil der National sozialismus völkische Ziele verfolge, wolle er Wotan oder einen dcr anderen germanischen Götter aus den Thron er heben. Gewiß gebe cs viele im Nationalsozialismus, die noch nicht den Weg zur Kirche zurückgesnndcn hätten: dar an aber trügen die Evangelischen die Schuld. Niemand dcnkc daran, Christnö vom Thron zu stoßen. Wer als Deutscher mit dieser Nnwnhrhnftigkcit hausieren gehe, den werde cr, dcr Rcichöbischof, anfasscn, daß cr sich ivundcrn werde. Dcr Ncichsbischof schloß: „Mit allem, waS ich bin und habe und kann, gelobe ich, dafür zu sorge«, daß die Deutsche Evangelische Kirche gebaut werde auf daS be freiende Evangelium, daß Wahrheit in dieser Kirche werde und daß ein Geschlecht heranwachse, das fromm und still und stark ist und vom Ewigen die Kraft gewinnt, mit heißem Herzen die unS gestellte Aufgabe anzupackcn. Wer den Aufbau dieser Kirche nicht mitmachen kann, nicht so wie wir kämpfen kann im Dritten Reich, der soll Ruhe geben oder beiseite treten. Tut er cS nicht, so muß ich ihn darn Zwingen. WaS wir wollen, ist eine freie deutsche Kirche." „MeitsgemelnsAllst katholischer Deutscher" aufgelöst. Di« Reichsparteileitung gibt bekannt: Nachdem die Reichsparteilcitung durch ihre Abteilung für den kulturel len Frieden sämtliche kulturellen und das Verhältnis von Staat und Kirchen betreffende Fragen in zunehmendem Maße und unmittelbar bearbeiten läßt, erscheint es im In teresse einer noch strafferen Zusammenfassung dieser Arbeits gebiete nunmehr geboten, auch die zunächst der Arbeitsge meinschaft Katholischer Deutscher überwiesenen Aufgaben in diejenigen der Reichsparteileitung einzubeziehen. Die „Ar beitsgemeinschaft Katholischer Deutscher" stellt daher im Reichsgebiet mit dem heutigen Tage ihre Arbeit ein und löst sich auf. Sie hat im Lause ihrer Tätigkeit in dem ihr zugewiesenen Bereiche wirksam zu einer Versöhnung bei getragen. Für diese ihre Arbeit wird der Reichsleitung und allen Beauftragten hiermit der Dank der Partei ausge sprochen. , Reue Streikunruhen in Amerika Die Zahl der Token aus neun gestiegen. New Zock, 20. September. Die Streikunruhen in den Vereinigten Staaten haben wieder zugenommen. In Waterville (Maine) stürmten Streikposten die Umzäunung einer großen Textilfabrik und zertrümmerten etwa 100 Fabrikfenster durch Steinwürfe. Die Polizei ging mit Gummiknüppeln und Tränengasbom ben vor. Fast gleichzeitig kam es vor einer anderen Fabrik zu heftigen Zusammenstößen. Der Gouverneur hat mehrere Abteilungen Nationalgarde entsandt. In Spartanburg (Südkarolina) bombardierten Streikende eine Textilfabrk? mit Steinen. Bei den Streikunruhen in Nord- und Südkarolina haben bisher neun Personen den Tod gefunden, zahlreiche Arbeiter und Polizeibeamte wurden verletzt.