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7^5 21. Seplember. Sonnenaufgang 5.43 Sonnenuntergang 18.03 Monduntergang 3.08 Mondaufgang 17.08 1832: Der schottische Dichter Walter Scott in Abbotsford gest. (geb. 1771). — 1860: Der Philosoph Arthur Schopen hauer in Frankfurt a. M. gest. (geb. 1788). — 1800: Der Fliegerofsizier Max Immelman» in Dresden geb. lgest. 1016). — 1023: Der Schriftsteller Ferdinand Avenarius in Kämpen auf Sylt gest. (geb. 1856). * Tas falsche Nehme« von Kurven führt innncr wieder zu Unfällen. Henle mittag gegen 13 Uhr suhr an der Straßcnkrcu- zung Scbnitzer-Heruwnn-Göring- und Zankenstraße ein von einer Dame gesteuerter Kleinkrastwagen beim Ausweichen vor einem die Kurve schneidenden Lastkraftwagen an den Fnßweg vor dem Eckardtschcn Grundstück. Es entstand nur leichter Sachschaden. Falsche Reichsbanknolen über 1000 Reichsmark. Von den im Umlauf befindlichen Ncichsbanknotcn über 1000 NM mit dem Ausgabedatum vom 11. Oktober 1924 ist, wie die Reichsbank mitteilt, eine Fälschung festgestellt worden, die an nachstehenden Merkmalen zu erkennen ist: Allge mein ähnlicher Gesamteindruck: Die gemusterte Blindprä- gung ist rechts und unten meist etwas schwächer geprägt. Im männlichen Bildnis, vom Beschauer aus gesehen, fehlt dem rechten Auge die untere Helle Lidabgrenzung. Unter der Nasenmitte befindet sich eine aussallende klecksartige Zeichnimgsstelle. Die untere Lippe ist nach rechts breitge- zogcn, statt abschließend nach oben gerundet. Im Worte „Oktober" des Ausfertigungsdatums ist im Anfangsbuch staben „O" die durchgehende Schlinge unten geöffnet statt geschlossen. Die Rückseite ist allgemein dunkler gefärbt. Die Nummcrntypen sind ähnlich, aber mit stumpferer Färbung aufgedruckt. Für die Aufdeckung der Falschmünzcrwerkstatt und dahinführende Angaben hat die Neichsbank eine Beloh nung bis zu 3000 NM ausgesetzt. — Rückkehr von Kinder» auö Erholungsstätten. Tie von der RcichSbahu-Bczirksfürsorgc Dresden des Eiscubahuvcrcins Sach sen nntergcbrachtcn Kinder kehren wie folgt zurück: aus Rhein felden «Baden) am 22. September, auS LcuggricS (Obb.) am 25. September, aus Gmain bei Bad Rcichcnhall am 26. September, aus Buchwald lRsgb.) am 27. September und aus Kreuznach am 27. September 1934. — Konfirmanden bei Weihnächte- nnd Thcatcranssührnttgen. (lpr.) Tas Sächsische Ministerium sür Volksbildung hat augc- orduct, das; Konfirmanden nach Möglichkeit nicht zu Wcihnachts- aufführungcn mit den dazu notwendigen Proben hcrauzuzichcn sind. Wo den 1. Klassen der Volksschule Thcatcrausführuugeu vor der Schulentlassung geboten werden sollen, sind sic nicht für die Sonntage Lätarc und Judica sowie für den Palm sonntag anzuscpcn, da diese Tage für die Konfirmaudcuprüfuu- gcn nnd die Konfirmationen frciznhaltcn sind. — Vorläufig keine Verlegung des Rechnungsjahres. In seiner Münchner Rede vom 26. Juni 1934 hatte der Staatssekretär des Rcichsfinauzministcriums im Rahmen des Stcucrrcformplancs auch die Abficht erwähnt, das Rechnungsjahr für das Reich, Län der und Gemeinden so zu verlegen, daß cs mit dcm Kalcuoerjahr zusammcnfällt. Dicsc Absicht wird für das Ncchnungsjahr 1935 noch nicht durchgcführt wcrdcn, so daß dicscS dcn Zeitraum vom 1. April 1935 bis 31. März 1936 umfassen wird (Sächs. Vcrw.- Blatt v. 18. 9. 34.) — Errichtung neuer Freistellen. Für Gemeinden, Bczirksvcr- bände und sonstige Körperschaften bietet sich Gelegenheit, ohne Aufwendung hoher Kosten besonders gut begabten, aber bedürf tigen Schülern und Schülerinnen den Besuch einer höheren Schule durch Ucbcrnahmc des Schul- und Kostgeldes sowie dcs Wohnungs- nnd Aufwandgcldcs sür das Schüler- oder Schülc- rinncnhcim zu ermöglichen. Hohnstein. S t a d t v e r o r d n c t c u s i tzu n g. Kenntnis wurde genommen von einer für die Sommcrfrischc durchgcführ- ten Sch a u s c n st e r r c k l a m c, von der Zusage der Sächsi schen Werke wegen Maßnahmen zu der Beseitigung der Störungen in der Stromzusührung bei Gewittern, von dem aufgcstclltcn Wintcrfahrplan für die Eilautobns- linic Dresden—Hohnstein, dcn nntcrnommcncn Schritten wegen an der weiter Verwendung der Bnrg. Der Landaustausch mit den Landwirten Gerschel und Bruno M a i wegen Bereitstellung von Land sür die Ncbcnerwcrbssicdlnng Wird nach Ausschußvorschlag genehmigt. Mit Vergebung der Wasserleitungsarbeiten zu der Ncbencrwerbssicdlung wird der Wafferwerksausschnß beauftragt. Der Ankauf einer Klein- moto r s p r i tz c und Zubehör wird genehmigt. Tas Kollegium stimmt einem Verbot wegen Befahren dcs Fußwcgcs von dcm Frcmdcnhofe „Sächsische Schweiz" nach der Oberen Straße zn. Auf das Schankkonzcssionsgcsuch des Bäckermeisters Hacker wird die Bedürfnisfrage einstimmig verneint. Einem vorliegen den Gesuche nm Aufhebung der G c t r ä n k c st c u c r stimmt das Kollegium zu. Städtische Rechnungen wcrdcn nach Vorschlag dcs Finanzausschusses einstimmig richtiggcsprochcn und der Kasscnvcrwaltung Entlastung erteilt. Hohnstein. Eine Sicherheitsnadel verschluckt. Von besonderem Glück war ein fünfjähriges Kind eines hiesigen Landwirts begünstigt. Es hatte beim Spielen die Sicherheits nadel von einem Fcstzcichcn in dcn Mund gcnommcn und ver schluckt. Am nächsten Tag ging die Nadel auf natürlichem Wege ab, so daß cs von einer Operation verschont "blieb. — Der Aus - ban der staatlichen Wartenberg st raße nnd der von Hohnstein nach Hcesclicht führenden Polenztal st raße schreitet rüstig vorwärts. Immerhin wird die Fertigstellung vor Endc^ nächsten Jahres kaum möglich sein, da viel Fclsarbcitcn und große Bodenbcwcgnngcn erforderlich sind. Die Straßen wer den durchweg auf 12 Meter verbreitert. Es sind mehrere hundert Pflichtarbcitcr beschäftigt, und zwar ans Hohnstein und den um liegenden Orten. Der Bau ist damals mit Schutzhäftlingcn be gonnen worden. Heidenau. Tödlicher Unfall. Der in Heidenau, Krenz- straße 14, wohnhafte Elcktromeister Richard Feder geriet am Dicnstagnachmittag in dcn Oxchushcnrichwcrken in Langcnhcn- ncrsdorf mit der Starkstromleitung (20 000 Volt) in Berührung nnd war sofort tot. — Unfall. An der unterhalb der „Pech hütte" gelegenen Jlscguelle rutschte am Mittwochvormittag in der elften stunde ein pinger Mann beim Trinken aus und fiel, mit dcm Kopf nach untcn, in die etwa einen Meter tiefe, ausge- maucrte Grube, durch die das abflichcndc Wasser läuft. Dcr junge Mann erlitt vermutlich eine Gehirnerschütterung und wurde ins Johanniterkrankenhaus gebracht. Bischofswerda. B i e n e n°F a u l b r u t s e u ch e aur- gebrochen. Durch den zuständigen Seuchenwart wurden die Bienenbestände in Großhänchen erneut einer Durchsicht unterzogen und dabei die Faulbrutseuche bei achtzehn Bie nenvölkern festgestellt. Daraufhin wurde die Abtötung der erkrankten Völker angeordnet. Durch diese Seuche ist die bisher blühende Bienenzucht in Großhänchcn aus neun Völ ker zusammengeschmolzen. Zur Umvcllerkalaskrophc im Erzgebirge. Unser Bild zeigt Feuer wehr, SA. und Einwoh ner von Dippoldiswalde bei den Netlungsarbei- ken. Silje siir die geschädigten Bauern Jin Auftrag des Landcsbauernführers Körner unter nahmen der Hauptabteiluugslciter 2 der Landesbauernschaft, Bcnncwiß, und der Hauplstabsleitcr Dr. Mentzel gemeinsam mit dem Krcisbauernführer von Dippoldiswalde, Helwr- Neichslädt, eine Besichtigung des Unwcttergebietes im Ost- erzgcbirge und ließen sich von dcn Geschädigten genauestens unterrichten. Die Landcsbauernschaft wird durch ihre Sachverstän digen die landwirtschaftlichen Schäden genau scststcllen las sen und so die Unterlagen beschaffe» sür Aufräumungs- arbeitcn, Hilfs- und Vorbeugungsmaßnahmen. Wie vom Amt für volkswohlfahrk bei der Gauleilung Sachsen der NSDAP mitgeteilt wird, hat die NSV für die von einem schweren Unwetter heimgesnchten Volksgenossen im Oesllichcn Erzgebirge 20 000 RM gestiftet. Bautzen. 3 9 Einbrüche aufgeklärt. Die Kri- minalnbteilung teilt mit, daß die seit Juli 1934 wegen eines Einbruches in das Löbauer Arbeitsamt in Untersuchungs haft befindlichen 25 und 17 Jahre alten Iohannes Albert und Max Leonhardt von hier 35 Einbrüche, Einbruchs- verjuche, Kraftwagen- und andere Diebstähle, die sie in der Zeit von Mai bis Juli ds. Js. m Bautzen, Kamenz, Nei chenbach (O.-L.) und Görlitz begangen hatten, gestanden haben. Die Einbrecher gingen in äußerst dreister Weise vor, indem sie teils am Tage, teils in der Nacht mit Sperr haken oder Nachschlüssel in Dachkammern, Wohnungen und Geschäftsräume eindrangen und dort in der Hauptsache Geld nnd Wertsachen, aber auch Kleidungsstücke, Lebens- und Genußmittel stahlen. In vielen Fällen stahlen sie am Schluß solcher Diebcsfahrten einen Kraftwagen von der Straße und brachten damit ihre Beute nach Bautzen. Dresden. Nochmals Frühling? Aus allen Tei len Sachsens laufen Meldungen über ungewöhnliche Natur erscheinungen ein. Blühende Apfelbäume, Erdbeerernte im September, Fliederblüte im Spätsommer sind in diesem Jahr „an der Tagesordnung". Nun kommt aus Meißen und Königsbrück die Kunde, daß dort — Maikäfer einge fangen wurden. Stollberg. Vom Blitz erschlagen. Im Queren- bachtal bei Niederdorf wurde der 68 Jahre alte Berainvalide Dost vom Blitz erschlagen. Der Blitz suhr dem Greis in den Kopf und trat aus der Brust wieder heraus. Hut, Hemd und Hose des Alten wurden zersetzt, die Zigarren, die er bei sich hatte, zerstückelt fortgeschleudert. Versammlung des christlichen Frauendienstes Am vergangenen Montag hielt der christliche Fraucndienst unserer Kirchsahrt im Hotel znm Goldncn Engel hier seine MonatSvcrsammlung ab. Sie wurde wie üblich mit Choralgcsang eröffnet. Pfarrer Meincl-Bad Schandau, der Curator der christlichen Francnschast, sprach dann über das Bibclwort aus dcnl Jakobnsbricfc: Seid aber Täter dcs Wortes nnd nicht Hörer allein. An der Hand dieses Wortes verbreitete er sich über die rechte Wirksamkeit einer christlichen, mit der Kirche verbundenen Fran. Rach dem Gesänge eines Chorals nahm die Führerin der christlichen Francnschast, Fran Pfarrer Schlcttcr, das Wort nnd bcgrüßtc dic Anwesenden, insondcrhcit dic, dic dcn Abcnd mit ihrcr Knnst verschönen wollten, die Dresdner Konzertsänge rin Frl. Marianne Böhme nnd ihren Begleiter, Siegfried Har tig, dcn Sohn nnscrcs Kantors. Bcidc brachten Kompositionen zu Gehör, sechs Lieder mit Klavierbegleitung, dic allc ans dcr Fedcr Paul Hartigs, nnscrcs knnstbcgabtcn Kantors, stammtcn nnd dic znm Tcil an diesem Abende ihre Urauff ü h rnng er lebten. Paul Hartig hat nns schon mancherlei Schönes beschert. Ich denke an seine großen Chorwerke, die er zum Tcil mit Orchc- stcr schuf, au seine kontrapunktischcn Bcarbcitungeu von Chorä len im strengen Satze Bachs, an seine zahlreichen L-capella-Chörc für kirchliche Mnsik, die Wohl für jeden Kirchcnchor etwas bieten. Und nnn ein Neues: Das Lied! Uud man muß ehrlich ge stehen, cs ist ihm gelungen. Er hat mit seinen Licdcrn, deren Texte besonders ansgewählt sind, etwas Prächtiges geschaffen. Die crstcn drei Lieder, dic vorgctragcn wnrdcn, tragen ernsten Charakter und sind mehr lyrischer Art. Sie heißen: Ucbcr ein Kleines, Nimm hin Dein Weh, Vom entschwundenen Stcrnlein. Die anderen drei hatten mehr weltlichen Charakter. Unter ihnen ist das Wicgcnlicdchen ein Kabinettstück feinster Art. Ganz präch tig ist das Erntelied nnd mit dramatischen Figuren balladen ähnlich: Der Fahnenträger. Dic Dresdner Konzertsängerin Frl. Marianne Böh m e hatte es sich znr Aufgabe gemacht, diese Kom- positioncn znm Vortrag zn bringen. Sie ist uns keine Fremde. Hat sie nns doch mit ihrcr Knnst schon manchmal in den Musika lischen Andachten gedient. Ihre Altstimme hat an Höhe gewon nen uud cutspricht jctzt mehr ciuem Mezzosopran von angeneh mer Klangfarbe. Ihr Organ ist frei von Trübungen und son stigen Fehlern. Ihre Tongebung ist natürlich nno ihre Aus sprache klar und deutlich. Uud so gelangen ihr die Lieder, dic immcrhin vicl fcincs musikalisches uud seelisches Verständnis er fordern, ganz gut. Die Begleitung am Klavier hatte Siegfried Hartig übernommen, der soeben seine Studien am Kirchcn- Wettervoraussage der Sächsischen Landeswetterwarte für dcn 21. September. Zeitweise lebhafte Winde ans westlichen Richtungen, meist ' trüb nnd kühl, zeitweise Niederschläge. i musikalischen Institut iu Leipzig bccudct hat. Er entledigte sich dieser Aufgabe mit gutem Geschick uud wußte alle Schwierigkei ten verständnisvoll zu bewältigen. Beiden, der Sängerin nnd ihrem Begleiter, wurde reicher Beifall zuteil, der sich auch auf den mit anwesenden Komponisten bezog. Nach einer Panie er griff dic Vorsitzende das Wort und machte verschiedene Mittei- . lungcn. Auch der Cnrator, Pfarrer Meinel, sprach nochmals j nnd tvarb besonders sür den christlichen Hclfcrdicnst. Mit einem gemeinsamen Schlußgcsang endete dic Veranstaltung, die vicl Erhebendes und Schönes geboten hatte. —.— Kirchweihfest und Attarjubiläum in Reinhardtsdorf. Beide Tage dcs Kirchweihfestes hatten im Kirchspiel Rein- hardtSdorf in diesem Jahre eine besondere Bedeutung. In dcm SonnIagSgvttcsdicnst am 16. Scptcmbcr sammcltcu sich mit dcr übrigen Gemeinde eine große Anzahl der kirchlichen Jubilare, welche 1884 oder 1909 in der schönen alten Torfkirchc getauft, konfirmiert oder getraut worden waren. Dcr Ortspfarrcr prc- digtc übcr Joh. 6, 68—69: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des cwigcu Lebens, und wir haben geglaubt uud cr- kannt, daß du bist Christus, dcr Sohn dcs lebendigen Gottes. Die Liebe dcr Gcmcindc zu ihrcr Kirchc wurzelt zuletzt darin, daß wir in ihr die Möglichkeit haben, dcm Hcrrn Christus zu bc- gcgucn. Hcrr, wohin sollen wir gehen? Dorthin, wo wir dein Wort hören! Torthin, wohin dein Wort nns weist. Gott ist überall — in jedem Blatt, in jedem Ticrlcin, in icdcm Men schen. Aber wir erkennen ihn dort nur, wcuu wir ichn schon gc- fundcn haben in seinem Wort. Das hören wir in dcr Kirche. Darum wissen wir, wohin wir gehen mit unserer Frcudc ans dcn Höhcpnnktcn dcs Lcbcns, mit unteren Fragen und Sorgen und mit nnsercr Schuld uud mit unserem Leid. Dankbar erinnern sich die Jubilare dcr großen Gottesstunden, die sic in dicscr Kirche erlebten. Das beste an diesem Worte Gottes ist aber, daß cs nns übcr dic sichtbarc Kirchc hinauswcist: zn dcn Aufgaben unseres Lcbcns nnd hinüber in dic Ewigkcit. Dicscm Worte muß die Kirche unbedingt treu bleiben, denn dies Wort ist eben nnr in ihr zu finde». Nach dicscm Worte verlangt unsere Seele, wenn wir die Erfahrungen großer Lebensabschnitte von 25 und 50 Jahren überblicken. Ter Spruch, im Starnberger Schloß geschrieben, ist unsere Bitte: Hcrr, gib mir, was mich führt zu dir, Hcrr, nimm mir, was mich trcnnt vor dir, Hcrr, nimm mich mir und gib mich ganz zu cigcu dir. — Nach der Prcdigt wurden die Namen dcr crschicncncn Jnbilarc vcrlcscu nnd dcr Verstorbenen gedacht. Tic ganze Gemeinde betete das Vaterunser und die Jubilare feierte« das heilige Abendmahl uud wurden für ihren weiteren Lebensweg am Altar cingcsegnct. Ter Kirchcnchor schmückte dic eindrucksvolle Feicr mit zwei wundcrvollcu vier- stimmigcu Lobliedern: Nun preiset allc Gottcs Barmherzigkcit (von Äweustcrn) und Erhabcn, o Hcrr, übcr allcs Lob (von Grcll). Eine glcichc Fcier hat übrigens am 27. August zum Kirchweihfest iu Krippen stattgefnndeu. Der Montag galt dcm 250jährigen Jubiläum des Altars dcr Kirchc iu Nciuhardtsdorf. 1677 errichtet, wurde er durch dic Einfügung dcr drci großen Oelgcmäldc 1684 fertig- gestellt. Er ist ein Barockaltar von seltener Schönheit. Auch die Altargcräte: Leuchter, Kruzifix, Kelch, Hostieubüchse uud Altarbibcl sind vou auserwählter Schönheit nnd ebenso alt oder -noch älter als der Altar. In dcr Prcdigt übcr Psalm 26, 6—8 „Ich halte mich, Hcrr, zu deinem Altar" ging Pfarrer Rasch ans die Bedeutung des Altars in dcr cvangclischcn Kirche ein. Er ist nicht Ovfcrstältc im Sinne der heidnischen oder jüdischen Altäre. Das Opfer Christi hat alle anderen Opfer in den Schat ten gestellt. Aber eben an dieses Opfer zn erinnern durch Bil der, .Kerzen und Kruzifix ist seine Aufgabe. Und er dient der Gemeinde, dieses Opfers Gnade anznnchmcn im heiligen Abend- mahlc. Er wird zu einer ernsten Mahnung, nns nicht mit ein zelnen Opfern nnd guten Taten zu begnügen, sondern uns sel ber zn opfern und unseren Willen in den Dienst Gottes zn stel len. Darum ist dcr Altar die Stätte der Anbetung. Es gibt Menschen, die vor dcm Altar leben und solche, die ohne Altar leben. Wer bezeugen kann: „Ich halte mich, Herr, zu deinem Altar", meint damit nicht nur dcn häufigen Gang zur Kirche, sondern eine ganz bestimmte Lebenshaltung vor dem Angesicht Gottcs. — Dcr Kinderchor sang unter Leitung von Kantor Geipel schlicht nnd rein das zweistimmige Lied: „Die Welt singt Gottcs Preis". — In seiner Prcdigt wies dcr Geistliche auch daraus hin, daß die Kirchc täglich osfenstchl und von den Gemcindcglicdern zu kurzer, stiller Andacht benutzt werden möge. Auch von Fremden wird die Kirche von Reinhardtsdorf gern be sucht. Biele sind überrascht, so viele wertvolle Altertümer und Zeugnisse der Frömmigkeit unserer Vorfahren in ihr zn finden. Jedenfalls ist die Kirche ein Kleinod, dessen sich die Gemeinde - Reinhardtsdorf gar nicht genug sreueu kann.