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die aus Ilses Augen sprach, als er den M abnahm und in ihre goldenen Locken Me und daun beugte er sich soweit Her der, das; seine L'ppen fast ihr Haar be- Mn. Schmeichelnd glitt seine Hand dar- "n hin. diese reiche, goldene Fülle!" »..»Geben Sie mir eine der Blumen," bat er. Mg löste sie eine erst halberschlossene Knospe "" reiche sie ihm. »Wissen Sie, was da noch fehlt?" Fragend blickte Ilse empor; da raunte er an ihrem Ohr: „Vergißmeinnicht!" Sie erwiderte nichts; als er jedoch ihre Mn im Wasser haschte und festhielt, fühlte 5 wie sie in den seinen zuckten. Am Himmel M hoch der Mond, wie die drei am Ufer Zagten. l Zwar hatte Erich von Wehlen öfter versucht, Ml sreundliche Anrede auch den schweigsamen Masing zum Scherz zu bewegen — allein die Mvort klang stets so gemessen und dann beim Megen des Booles traf ihn, welcher helfend Mitteten wollte, solch feindseliger Blick, daß Wund sich spöttisch verzog. »Nun wandte sich der Graf zu Ilse, die Mud am Schilfe stand und hob mit leisem Mn ihr gesenktes Köpschen empor; über- M sah er die dunklen Augen voll Tränen "Mu. .Zögernd streckte ihr zartes Hündchen, das Me grüne Ranken hellblauer Blüten umfing, ihm entgegen. Es rührte ihn mächtig! ? »Kleines, süßes Mädchen! Dank!" flüsterte ' Nachdenklich und stiller wie zuvor gingen »n ekerer wunderbare« Himmels- !inung schreibt man aus Breege auf i: Am Mittwoch morgen um 6 Uhr zogen das Seebad Breege bei Julius-Ruh bei i Himmel zwei gelbliche Feuerkugeln, ver- n durch ein Feuerband, ganz langsam und g von West nach Ost. Sie kamen von >--Ruh und verloren sich zur Ostsee. (Es ' interessant zu hören, ob diese Erscheinung von andern und an andern Orten wahr- Anien worden ist.) Ter Rendant der Posener städtischen Gas- Wasserwerke, Oskar Hennig, der nach chchlagung von 15 000 Alk. flüchtig wurde, w einer Ortschaft bei Posen verhaftet Auf der Jagd erschossen. Ein schwerer Mnfall wird aus Keppernik im Kreise Neiße Wt. Bei einer in dem Gelände zwischen Maik und Tannenberg abgehaltenen Treib- f wurde der 13 jährige Sohn des Gärtners f, der als Treiber tätig war, von dem Ge- Mworfteher Hoffmann aus Unvorsichtigkeit Mi. Der unglückliche Schütze stellte sich «Illig der Behörde. Todessturz. Ein im kräftigsten Mannes stehender Einwohner von Heyerode stürzte M eines Fehltrittes rücklings die Treppe H Wohnhauses hinab, so daß er, ohne das Mein wiedererlangt zu haben, tags dar- derschstd. Höflich wie ei» Sackträger. Der iu Osburg erscheinende .Bayrische Volksbole' Mnllicht folgendes amüsante Inserat: „Er- M Der ,Regensburger Anzeiger' findet s bemüßigt, in seiner Polemik mit dem Abölen' den Ausdruck zu gebrauchen: Mpsen kann jeder Sackträgcr." Der unter- Mie Verein findet hierin eine Beleidigung Mitglieder und weist deshalb diese namens Mben hiermit energisch zurück. Wenn der w Doklorredaktenr bei einem Geräuse mit f Gegner mit nichts anderem Helsen kann, l ehrliche Arbeiier zu beleidigen, so lut er l herzlich leid. Im übrigen laden wir den A Doklorredaktenr zum Verkehr in unsren M ein und hoffen bei Annahme unsrer Mung, ihn baldigst anderer Ansorücke an- Wöhnen. Verein der Hasen- und Speicher- Mer." 8in Arrestant im Polizeigewahrsam In der badischen Ortschaft Sand- uv war ein Schiffer Faßbender aus Niedcr- !"I> sestgenommen uud in das Gemeinde- phgnis gebracht worden. Dort fing die kW, aus welcher sich der Arrestant zum Dusen niedergelegt hatte, aus noch nicht er- Mer Ursache Feuer, und als man die Zelle W, sand man Faßbender erstickt vor. Eine mysteriöse Diebstahlsgeschichte, r Mn noch mysteriöseren Abschluß gefunden 5 wird aus Wien gemeldet. Vor sechs bis Wochen wurden dem Direktor des Schotten- Masiums Sauer Wertpapiere gestohlen, die ansehnlichen Betrag von 15 000 Kronen Mutierten. Über den Verbleib des Geldes r nichts zn ermitteln. Dieser Tage nun M eine Frauensperson angehalten, als sie M der gestohlenen Pfandbriefe zu veräußern M Vian fragte sie, wie sie zu dem Gelbe "Amen sei, und sie gab an, ein Mann habe >u den ersten Tagen des September den mdbrief zur Hälfte des Wertes verkauft. Ms früher war ein Diener als des Dieb- M verdächtig verhaftet worden, hatte M entschieden seine Unschuld beteuert. Als ^Diener mit der Frau konfrontiert wurde, be- Mete ihn diese mit Entschiedenheit als " Verkäufer des Pfandbriefes. Soweit ist r ^schichte ziemlich alltäglich; das, was sie Mssant gestaltet, hat sich jedoch dieser Tage Wragen. Es wurden nämlich dem bestohlenen Wnasialdirektor von einer Person außerhalb Schottenstiftes sämtliche noch sehlenden Mpapine mit Ausnahme ein r über einen kMen Betrag lautenden ungarischen Prämien- Mhe unter dem Siegel des Beichtgeheimnisses MN zugestellt. Ms Gram. Der Hauptmann der nord- Mkauischen Armee, Bease, der nach Agram Minen war und am Grabe seiner Tochter, die bei einer Vergnügungsfahrt umgekonw.'^Mie Brigg »Barbarie" goldene Schätze Anem Fischer vergangenen Sommer, das Wrack zu kaufen. Da es fast ebensoviel kostete, die Anker, Kupfer beschläge und andre Metallgegenstände heraufzubc- fördern, als dieses alles wert war, so wurde ihm die „Barbaric" zu einem sehr geringen Preise verkauft. Aber der Fischer Burns hatte von einer alten Geschichte gehört, die die Brigg mit einem Schatze in Golddollar im Werte von 24 000 war, einen Kranz niederlegte, wurde am Grabe vom Schlage getroffen. Ein Duell mit Strümpfen. Die Rue du Gönöral Mori zu Paris war in einer der vergangenen Nächte der Schauplatz eines eigen artigen Duells Zwei junge Frauenzimmer, Louise Hanin und Andröe Merle, hatten sich gezankt und beschlossen, den Streit durch einen Zweikampf beizulegen; aber um einen tragischen Ausgang zu vermeiden, waren die gewählten Waffen — zwei Strümpfe, die mit Sand ge füllt waren. Die leicht bekleideten Gegnerinnen schlugen mit ihren gestillten Strümpfen aufein ander los. bis Louise Hanin, von einem heftigen Schlag zwischen den Schultern getroffen, zu geschenkt, der Has Wrack bor einigen Monaten für 20 Mk. kauf».. Die „Barbaric" sank auf dem At lantischen Ozean in der Höhe von Seawall, Neu- Schottland, bei einem schrecklichen Sturm, und die ganze Mannschaft ging mit ihr unter. Da zu jener Zeit noch wenig Rettungsapparate existierten und ihre Nützlichkeit auch gering geschätzt wurde, wurde die Brigg ihrem Schicksal überlassen. Ein Fischer aus Seawall namens Thomas Burns erbot sich im Ver neue I^erkules-Lrunnen ru KerUn. Dieser Brunnen ist auf dem vorderen Teil des Lützowplatzes zu Berlin zur Aufstellung ge langt. Auf dem Unterbau befindet sich eine vier Meter breite Schale, während oben auf einem Postament die Gestalt des jugendlichen Herkules steht. Unten in einem breiten Wasser becken sind vier Figuren - Gruppen angeordnet, welche in verschiedener Weise das Wasser darstellen. Die erste Gruppe bedeutet die Geburt, das Auf quellen des Wassers, die zweite Gruppe seine Bän digung, die dritte Gruppe die Nutzbarmachung des Wassers für Schiffahrt und Handel. Die vierte Gruppe stellt das Wasser als stärkendes und er frischendes Element dar. Der Brunnen ist von Pro fessor Otto Lessing entworfen und in sehr scharf körnigem Sandstein ausgeführt worden. Boden sank. Sie wurde in ein Hospital ge bracht, wo ihr Zustand für höchst ernst erklärt wurde. Mordstatistik in England. In dem Jahrzehnt von 1891 bis 1901 wurden in Eng land 672 Personen wegen Mordes vor die Ge richte gebracht. Von diesen wurden 302 zum Tode verurteilt und 370 teils freigesprochen, teils für unzurechnungsfähig befunden. Von den 302 zum Tode Verurteilten wurde fast die Hälfte zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt und nur 155 wurden wirklich hingerichtet. Während der zehn Jahre gaben die Geschwore nen, welche in England in allen Fällen, wo der Verdacht eines Verbrechens vorliegt, die Todesursache festzustellen haben, 1786mal einen Wahrspruch aus Mord ab. Es konnte also kaum der dritte Teil der Mörder vor Gericht gezogen werden. Der Schatz im Wasser. Nach 70 Jahren ungestörter Ruhe auf dem Meeresgründe hat jetzt Mark in Zusammenhang brachte, der während drei Jahre langen Kreuzens in den südamerikanischen Gewässern angesammelt sein sollte. Mit einiger Mühe bewog er einen Taucher von Halifax, hinüber zukommen und Schritte zur Wiedererlangung des Schatzes zu um. Wie ein englisches Blatt berichtet, haben Burns und der Taucher schon 18 000 Gold dollar (72 000 Mk.) aus dem Wrack geborgen, und der Taucher hatte den Platz von noch 30000 Dollar festgcstellt, so daß jetzt schon der ganze Schatz entdeckt zu sein scheint. Zweimal gestohlene Diamanten. Nach einer Belgrader Meldung stellte sich durch die Verhaftung eines des Juwelendiebstahls be schuldigten königlichen Kammerdieners heraus, daß die Juwelen nicht dem König, sondern der ermordeten Königin Draga gehörten, die bei Inventur beiseite geschafft wurden. Trauerfeicr für gefallene Burenführer in Südafrika. Iu Heidelberg iu Südafrika wurden am vorigen Sonntag die Leichen von acht Führern ans dem Transvaaikcicge ausgcgrabcn und wieder bestattet. Die Leichenfeierlichkeit, dis in der hollän dischen Kirche von Heidelberg stattfand, war sehr würdig und eindrucksvoll. Bor dem Altar standen die acht Särge, eingehüllt in Fahnen i.rit den Farben der früheren Nepuolik und mit Blumen überhäuft. Hunderte von Mitkämpfern der Gefallenen befanden sich unter den Leidtragenden. General de Wet hielt eine feurige Rede. Er pries die Buren, die den Tod für ihr Land starben, und appellierte an alle Afrikander. Er wiederholte, das er nach den Friedensbedingungen von Vereeniging leben und sich nicht mehr mit Politik beschäftigen werde, und er beschwor seine Mitbürger, ihre ganze Energie auf die Erziehung ihrer Kinder zu richten und mit Entschlossenheit in den glorreichen Traditionen ihrer Vorväter zu wirken. — Es soll bei einigen Buren Anstoß erregt haben, daß man den Toten, die auf diese Weise ge ehrt wurden, auch den Feldkornet VanaS zugeseüte, der im Juni 1902 erschossen wurde, weil er den Kapitän Myers ermordet hatte. Man sagt, Botha habe sich aus diesem Grunde von der Trauerfeicrlich- keit ferngehalten. Eine Prinzessin Radziwill, die vor zwei Jahren sich vor Gericht zu Kapstadt wegen Wechselfälschungen zu verantworten hatte und zu längerer Gefängnisstrafe im Besserungshaus verurteilt worden war, ist in Kapstadt aus der Haft entlassen worden. Sie wurde von der Zelle an Bord des Postdampfers befördert und reiste noch denselben Nachmittag nach Europa ab. Der verstorbene Cecil Rhodes, mit dem die abenteuerliche Dame zuerst Beziehungen ge habt und auf dessen Namen sie auch die Wechsel gefälscht hatte, hatte seinerzeit ihre Verfolgung beantragt. Eine indiskrete Frage. Vor einem indischen Militärgericht spielte sich kürzlich eine Verhandlung ab, die den Richtern einen sehr peinlichen Moment brachte. Ein Soldat des in Mhow stehenden Jnsanterie-BataillonS wurde zu 168 Stunden harter Arbeit verurteilt, weil er seinen Korporal „einen Brodrick" genannt hatte. Nach der Verurteilung fragte der Soldat den Gerichtshof, ob er bestraft sei, weil er den Staatssekretär Brodrick oder den Korporal be leidigt habe. Der Gerichtshof schwieg auf diese Frage. Brodrick, der gegenwärtige indische Staatssekretär, wurde bekanntlich wegen seiner Verwaltung des Kriegsamts in der gesamten englischen Presse heftig angegriffen. Gericktskalle. 88 Berlin. Das Kammergericht hatte darüber zu entscheiden, ob von der Polizeibehörde allgemein verboten werden kann, an Trunkenbolde Branntwein usw. zu verabreichen. Im Hinblick auf eine Polizei- Verordnung vom 7. Oktober 1901, die das allge meine Verbot enthält, Personen, die polizeilich für Trunkenbolde erklärt sind, geistige Getränke zu ver abreichen, war ein Gastwirt angeschuldigt worden. Vom Landgericht wurde der Angeschuidigte freigesprochcn, weil die Polizeiverordnung wegen ihrer allgemeinen Fassung nicht als rechtsgüttig angesehen werden könne. Der Revision der Staatsanwaltschaft wurde vom Kammergcricht der Erfolg versagt, da die in Rede stehende Bestimmung der Rcchtsgültigkeit entbehre. Das Kammergericht steht auf dem Standpunkt, daß der Polizeibehörde nicht das Recht zusteht, allgemein das Verabreichen von geistigen Getränken an Trunkenbolde zu verbieten; Privatpersonen können niemals auf Grund einer Polizeivcrordnung mit Strafe belegt Iverden, wenn sie einem Trunken bolde Branntwein verabreichen. Anderseits hat die Polizeibehörde das Recht, Gast- und Schankwirten zu verbieten, an Trunkenbolde geistige Getränke zu ver abreichen, denn nach 8 6 des Polizei-Verwaltungs- Gesetzes vom 11. März 1850 gehören die Wein-, Bier- und Kaffee-Wirtschaften und sonstige Ein richtungen zur Verabfolgung von Speisen und Ge tränken zu den Gegenständen des polizeilichen Ver ordnungsrechts. Kuntes Allerlei. Der bessere Weg. „Hast du Karl gesagt, daß du ihn enterben würdest, falls er darauf beharre, jenes Mädchen zu heiraten?" — „Nein, liebe Ada, das habe ich nicht getan, denn der Dummkopf hätte sie trotzdem gehei ratet, aber ich habe es dem Mädchen gesagt." Deshalb. A.: „Würden Sie nie am Frei tag eine Reise ansangen?" — B.: „Nie!" — A.: „Ich begreife nicht, wie mau so aber gläubisch sein kann." — B.: „Das ist kein Aberglaube, ich bekomme immer erst am Sonn abend Geld!" (,Lach Jahrhe) die drei die saft taghelle Straße zurück und Felix blieb beharrlich an der Schwester Seite. Drinnen im Schloß waren die andern ge mütlich vereinigt und der Duft echter Havannas schwebte schon in bläulichen Wolken durch den Salon. „Ach, seht da, Klein-Jlschen und mit See rosen im Haar?" lachte der Onkel beim Eintritt der jungen Gesellschaft. „Gleicht sie nicht wahrhaftig der Fee im Märchen, die armen Sterblichen Heil beschert?! Wenn's nicht gar zu lächerlich wäre, ich schnitt dem Mädel heut noch die Kur." „Liebster Hellmut!" unterbrach ihn Frau von Franckenberg leise. „Ach was," brummte er, während daS Töchterchen erschreckt nach dem vergessenen Kranze griff; „sie wird's bald oft genug zu hören bekommen. Übrigens wird doch ein Kuß zur „guten Nacht" dem alten Onkel nicht ver- versagt sein!" Lange noch blieb an diesem ereignisreichen Tage den Schloßbewohnern der Schlummer sein, bis endlich der lichten Gegenwart Glück, die Erinnerung an schmerzvolle Zeit, wohl auch ein heimliches Bangen vor kommendem Leid, in Traum uud Schlaf sich verlor. In seinem Zimmer schaute der Graf noch ein Weilchen in den flimmernden Mondschein hinaus. Am Fenster lag das Sträußchen, das Ilse ihm gereicht; er sühne es leicht einen Moment an die Lippen. „Du holdes Kind, welch süßes Geheimnis verriet dein schimmernd Äug'! Du ahnst es selber kaum! Vielleicht war's nur ein oe.- wehendec Hauch, der über deines Herzens Saiten strich." Wie er sich umwandte, blickte aus dem hohen Spiegel sein eigenes schönes Bild ihm entgegen. Mit sehr selbstbewußtem Lächeln legte er die wirren dunklen Locken zurecht. Da fielen ihm die Worte von Ilses Mutter ein; klang's nicht wie leise Sorge aus ihnen? Galten sie nicht gleich einer Mahnung für ihn? Mit leichtem Sinn glitt er darüber hin. „Ah — bah! Die Ilse ist ein Kind, das bald vergißt! Und überdies scheint dieser Felix ja bis an die Ohren in sie verliebt zu sein! Nun denn, Glück auf!" Wie im Fluge verging die Zeit. Fast täglich fuhr der Gutsherr mit seinem brüderlichen Gast auf die weiten wogenden Kornfelder und in die schattig dmrklen Hallen derprächtigenForsten hinaus. Gemeinsam mildem Grasen streiften inzwischen Felix und Ilse umher. Der junge Offizier kannte längst die vielen Lieblingsplätze seiner beiden Kameraden, an welchem „einstmals" etwas „höchstMerkwürdiges" passiert; auch jene Stellen, von denen man ein Nesl voll kleiner Vögel heimlich belauschen, die schönsten Früchte erlangen konnte. In alle „wichtigen" Ereignisse ihres stillen Lebens sand er sich durch die plaudernde Ilse eingeweiht und gewahrte gelegentlich, daß die riesigen Brotschnitten, die sie unter Beteue rung außerordemlichen Hungers erbat, draußen am Gattenzaun in die Hände armer Dorskinder wanderten. Als an einem milden Abend die Herrschaften von ttühos leelenfroh IN der großen Hasellaube des Gartens beisammen saßen, zog der Onkel Klein-Jlschen auf sein Knie. „Warte, kleine Hexe, jetzt wirst du in Fesseln gelegt!" - - Bei den Worten hatte er Reihen großer Korallen von selten schöner Farbe ihr um Hals und Arme geschlungen. Prächtig stand das dunkle Rot zu dem lichten Blondhaar und freudig befangen ließ Ilse die Perlen durch ihre Finger gleiten. Die Blicke des Grafen waren bewundernd auf das schöne Mädchen geheftet; feurig rief er aus: „Zählen Sie auf mich, mein gnädiges Fräulein, ich werde stets Ihr Befreier sein I" „Nehmen Sie sich in acht," war ihre schnelle Erwiderung darauf, „Hexen locken mit schnödem Dank, aus dem heimlicher Zauber erklingt, den Ritter auf grundloses Moor!" * * * Der Tag vor der Abreise war gekommen und hatte noch einige alte Freunde aus der Umgegend nach Althof geführt. In den Sälen des Schlosses herrschte an genehme Kühle, während draußen auf Feld und Flur die Sonne heiß herniederschien. Selbst am Abend war's sehr schwül und unten am Horizont leuchtete ab und zu ein Wetterstrahl aus. Hinter den Bäumen des Gartens stieg der Mond hervor mit eigen glührotem Schein. Der Nachtigall sehnsüchtig Lied klang aus den Anlagen und Rosen- und Jasminbüsche sandten berauschende Duftwolken nach den offenen Schloß- fenstern hinauf. L L (Fortsetzung folgt)