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Die Bayern in clen Vogesen. Von nncl fern Gencbtskalle ^"'"^""Untersuchungsgefängnis. Posten usw^ zu zehn bezw elf Jahren Gefängnis unglücklicher Familienoerhällnisse faßte verurteilt worden Sie wären am 14. September ^^frau des Maurers Selle in Berlin Len auf Wache in Thorn kommandiert, entfernten sich mit ihrem kleinen Enkelkind aus aber heimlich und machten eine Bierreife durch Kleben zu scheiden. Während das Kind I die Stadt, von der sie total betrunken zurück- die nicht genannt werden wollte, für Herbert Hammer die Summe von sünfzehntausend Mark zu dessen freier Verfügung deponiert sei- Da der Bank der Aufenthaltsort Herberts mcht bekannt sei, bitte sie Herrn Krüger, diese Nachricht Herbert zu übermitteln und seine genaue Adresse bekannt zu geben. Erstaunt sah Herbert auf. »Sie wußten nichts davon?" fragte Herr Krüger. .Kein Sterbenswort!" »Nun, ich denke, das Geld kommt von Ihrem Vater . .." .Mag sein, obgleich ich es nicht glaube. Auf jeden Fall kann ich das Geschenk nicht an nehmen." .Nicht so rasch, lieber Freund. Ich glaube, daß Las Geld eine Art Entschädigung sein soll.. .Wofür?" .Dafür, daß Ihre Schwester jetzt Herrin von Hammersau ist" .Davon weiß ich nichts." .Ja, aber wissen Sie denn nicht, daß Ihre Schwester verheiratet und Ihr Vater in die Stadt gezogen ist?" .Das ist mir alles neu." „Nun, ich sehe schon. Sie haben hier als vollständiger Einsiedler gelebt. Alle diese Neuigkeiten haben wir durch Else Martini er fahren, die wieder bei Ihrem Vater lebt, der schwer krank geworden ist und sie bat, zu ihm zurückzukehren. Auch der alte Martini wohnt jetzt in der Stadt. Marlinikenfelde hat er seinem Sohn übergeben, wie Ihr Vater Sam- mersau Ihrer Schwester. Das junge Ehepaar wohnt jetzt in Hammersau." starb, konnte die Mutter am Leben erhalten werden. Unter dem Verdacht des Mordes wurde Frau S. in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Dort hat die Unglückliche durch Erhängen ihrem Leben ein Ende gemacht. Warnemünde-Giedscr. Der Güterver kehr zwischen Warnemünde und Gjedser ist wieder ausgenommen worden. Diebstahl in der Villa eines früheren Ministers. Unbekannte Diebe sind in die Villa des Exministers und jetzigen italienischen Gesandten in Paris Marchese Tittoni einge brochen und haben Wertsachen aller Art, Me daillen uiw. gestohlen. Man weiß noch nicht, ob auch Dokumente gestohlen worden sind. Ein persischer Dampfer gesunken. Der vor drei Wochen von Konstanza mit einer Natibor. Wegen Majestätsbeleidigung in drei Fällen und wegen Losreißens von öffentlich angeschlagenen Bekanntmachungen, wie der Mobilmachungsorder usw., hatte sich der 48 jährige Zimmermann Franz Katzian aus Wehowitz, Kr. Leobschütz, vor der Strafkammer zu verant worten. Der Angeklagte, ein körperlich herunter gekommener und ' geistig minderwertiger Mensch, hatte bald nach dem Bekanntwerden des ruch losen Attentats aus das österreichische Thron- solgerpaar wiederholt öffentlich seine Freude über diese fluchwürdige Tat Ausdruck gegeben. An schließend hieran hotte er sich in despektierlichen Äußerungen über Kaiser Wilhelm ergangen. Das Urteil lautete auf neun Monate Gefängnis. für Konstantinopel bestimmten Petroleum- ladung abgegangene persische Dampfer „Schiraz" ist überfällig., Alan glaubt, daß er im Schwarzen Meer mit Mann und Maus untergegangen ist. da ein den Namen des Dampfers tragender Rettungsgurtel gefunden wurde. Vom Taifun vernichtet. In Kiautschou hat ein Wirbelsturm die Landungsmole zer stört. Zwanzig japanische Segelboote sind dabei gesunken. Bombenattentat. Ein geheimnisvolles Bombenattentat wird aus Montreal ge meldet. Neun von Ausländern bewohnte Gebäude wurden in die Luft gesprengt. Die Häuser waren zum größten Teil von Russen bewohnt. Zwei Personen, die vordeigingen, als die Explosion erfolgte, sahen zwei Männer vor der Halle des einen Hauses eine Bombe niederlegen. Kurz darauf lagen die neun Häuser 'in Trümmer. Die Bewohner tonnten fast alle gerettet werden. Danzig. Die Reservisten Koniesny und Krause waren vom Kriegsgericht wegen Gehor samsverweigerung, tätlichen Angriffs auf einen Posten uswf zu zehn bezw. elf Jahren Gefangms Die wackeren Bayern, vor deren „fürchter lichem" Hurra die Frommen so gewaltigen Respekt haben, sind schon vom 70 er Feldzug her bekannt dafür, daß sie auch m Krugsnot ihren Humor nicht verlieren, und daß sie in allen Lagen als treffliche Lebenskünstler zu glänzen wissen. Ein hervorstechender Zug im bayrischen Militär ist u. a. das Bedürfnis nach guter Verpflegung, dem ein ebenso hervorragendes Talent, sich dieie verschaffen, zur Seiie steht. Aber auch sonst i findet und erfindet der Bayer rasch alles, was ihm für die Erfordernisse des Augenblicks dienlich erscheint. Reicht z. B. zur Beförderung der Transportiahrzeuge, auf denen man alle mög lichen „requirierten" Lebensmittel und ähnliche schöne Dinge iür den täglichen Gebrauch verstaut hat, das vorhandene Pferdematerial nicht aus, so werden flugs ein paar Rinder aus dem nächsten Stall als Zugtiere angespannt, und siehe da, die Sache geht vorzüglich. Den Posten beleidigten und schlugen sie, zmn Wachesteben waren sie nicht wachzubekommen. Jetzt nahm das Oberkriegsgericht in der Be rufungsinstanz zugunsten der Angeklagten an, daß sie sinnlos betrunken gewesen seien, und so wurde das strenge Urteil des Kriegsgerichts in folgender Weise abgeändert: Die Angeklagten werden unter Zubilligung des Schutzes des § 8, 1 des Gesetzes zu drei bezw. fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Guben. Vom Schwurgericht wurde der 29 Jahre alte Töpfer Emil Zingelmann aus Sommerfeld, der am 1. Juli 1914 seinen beiden kleinen Kindern im Alter von einem Jahre und von drei Jahren die Kehle durchschnitten und sie durch Schläge mit einem Hammer auf den Kopf so schwer verletzt hatte, daß beide Kinder sofort starben, zum Tode verurteilt. »> ^in Wunsch Graf Zevvelius. Im ^nslazarett in Konstanz wurde den Ver- Ödeten kürzlich vom Grasen Zeppelin ein ^4 abgestattet. Der Graf gab den Ver- scherzhaften Rat, möglichst rasch zu werden, damit sie den in nicht allzu , r Ferne stehenden Siegeseinzug der nach mitmachen könnten. Unter an- gab er für sich selbst noch der Hoffnung nAuck, wenn es einmal über den Kanal «^England gehe, daß er diese Fahrt noch fachen könne. tzp^"huuug für ein Zevvelin-Lnftschiff. Konsul Karl Grebe in Kassel hat eine rin--"""9 von 2000 Mark für die Mannschaft Zeppelin-Luftschiffes ausgesetzt, das sich Uber London kriegerisch betätigt. Ferner fy." iür jede von Truppen des 11. Armee- erbeutete russische oder sranzösische Fahne d°,,„Mrk demjenigen, der die Fahne in °°Men Besitz gebracht hat. oder seinen An- Origen, falls er selbst im Kriege fällt. Vas Absuchen -es Schlachtfeldes. Das Gelände, auf dem eine kriegerische Handlung stattgefunden hat, muß nach deren Beendigung abgesucht werden, in erster Linie, um die Verwundeten zu bergen und sie sowie auch die gefallenen Soldaten vor der Berau bung durch plünderndes Gesindel, vor den -Hyänen des Schlachtfeldes", zu stützen. Die Kriegs-Sanitätsordnung legt die Pflicht der Absuchung jedem Truppenteil auf, der ein 'aefechtsfeld behauptet. Es ist dies eine sür ale Kulturstaaten gleich gültige Anordnung, °>e international im Artikel 3 des Genier Abkommens vom Jabre 1906 niedergelegt ist. Das eigentliche Absuchen des Schlacht- Ues nach Verwundeten, um sie der ärztlichen Mge zuzuführen, ist Sache der Sanitäts- wmpagnien. Das Personal sür diesen Dienst 'ann, wenn notwendig, aus den nächsten noch Wt ganz eingerichteten Feldlazaretten ver- ' arkt werden, und werden dazu auch Träger- alonnen der freiwilligen Krankenpflege in An- Mch genommen. Aber auch beim Gesund- Wsdienst im Felde spielt das Absuchen des Schlachtfeldes eine sehr bedeutende Rolle. Aen Kommandos, die zum Beerdigen der Mallenen bestimmt sind, wird Sanitäts- berlonal unter dem Befehle eines Sanitäts- Mziers zugeteilt, und diesem fällt auch die Merstühung jenes Offiziers zu, der nach der bewirkten Absuchung des Schlachtfeldes das Mnde darauf zu prüfen hat. ob auch tat- Mich alles das beerdigt, verscharrt und überhaupt beseitigt ist, was zur Verwesung klangt. . Wenn nun Truppen längere Zeit auf Ge- 'chlsfeldern oder in deren Nähe verbleiben. Ue augenblicklich in dem wochenlangen Aellungskampf in Nordfrankreich, so ist die Buchung des Schlachtfeldes eine Maßregel hoher Wichtigkeit, denn davon hängt der Uundheitszustand der Truppen in hohem We ab. Auch bei Belagerungen von jungen, die längere Zeit in Anspruch KMen, wie es bei Paris und Metz im 1870/71 der Fall gewesen ist, unterliegt i°^ Absuchen der Schlachtfelder der nnausge- - ? en Vorsorge seitens der militärischen Be- Waber und ihrer Sanitätsorgane. Die Gräber auf dem Schlachtfelde sind so -Wordnen, daß von ihnen aus eine Ver- A^chterung des Wassers oder der Luft in Mnhäusern in der Nähe des Schlachtfeldes eintreten kann. Die Kriegs-Sanitäts- ^°nung verlangt, daß Gräber, namentlich Mengräber, nicht innerhalb von Ortschaften, A an Landstraßen, auf tiefliegenden ^bsen, in unmittelbarer Nähe von Ouellen Wasserläufen, oder in engen Schluchten werden. Die Anwohner sind zu ver- ^ssen, die Grabstätten der Schlachtfelder je A der Jahreszeit zu besäen und zu be izen, oder, wenn die Gräber in der Elle > Zureichend angelegt sind, Desinfektionen oder >Mifsckmttungen vorzunehmen. ^gesehen, noch nie hatten Felder und Wiesen h. guten Stand gezeigt. Es war, als wenn § Leben in den alten vorkommenen Winkel ^zogen war. ^ls der Oberamtmann an einem schönen ^"Mngstage kam, war er sehr erstaunt über guten Stand und das nette Aussehen des "°NHofes. e haben Sie das angefangen, Herbert?" le M kr lächelnd. „Der Hasenwinkel hat sich '°rmlich verjüngt." l^-Es freut mich, wenn Sie mit mir zufrieden hiM entgegnete Herbert. „Ich habe ge- °üet. das ist alles." tüchtig haben Sie gearbeitet," sagte >>»,8er, mit Teilnahme in das hagere ge- Gesicht und die ernsten Augen Herberts d'e all den kecken Jugendübermut ver- Z hatten. km^er letzte Winter hatte Herbert zu einem "dn Manne heranretfen lassen. ^-Doch nun kommen Sie," fuhr der Ober» fort, „wir wollen in Ihr Zimmer ^>i, ich habe eine andere Angelegenheit mit zu besprechen." ^'Hoffentlich keine unangenehme, Herr Ober- Mmann." -Aein — ich denke, eine ganz angenehme." dem einfach und ländlich eingerichteten k^er Herberts nahm Krüger aus dem tz^urzledernen Sofa Platz und zog seine ^^tasche hervor, der er einen Brief ent- — lesen Sie." sagte er und reichte 'Ult den Brief. ^Dieser kam von dem Bankier des Ober- Manns, der anzeigte, Laß von einer Seite, Vermischtes. Was im Felde geraucht wird! Ein Major von der in Verden garnisonierenden Artillerie hat für seine Landwehr- und Mu nitionskolonne die Verdener Mitbürger uin -Rauchbares" gebeten und zur Begründung dieser Bitte in einem Feldpostbriefe folgendes geschrieben: „Wenn Sie den aus den Pfeifen dieser Kolonnen aufsteigenden Rauch riechen konnten, so könnte ich mir alle weiteren Worte sparen. Es ist selbst für Kriegsnasen schlimm; M lieben alten Tabakstädtchen Verden würde er Entsetzen auslösend wirken. Trotzdem kann ich im Interesse der Sache nicht umhin, ihn zu analysieren. Wenn Ihnen möglich ist. vor dem Weiterlesen eine gute Zigarre anzustecken, rate ich dringend zu. Auch ein Kognak in „Viel Glück .. ... -Sie sagen das mit einem spöttischen Lächeln. Vielleicht kommt nicht viel Glück daber heraus — doch das ist nicht unsere Sache. Für Sie gilt es zu überlegen, ob Sie jetzt nicht ernsthast eine Versöhnung mit Ihrem Vater suchen wollen, denn die Gefahr liegt nahe, daß Hammersau, das doch eigentlich Ihnen schallen mußte. Ihnen verloren geht. Der Gatte Ihrer Schwester scheint darauf hinzuarbeiten, daß Hammersau ganz in seinen Besitz übergeht." „Mag er," entgegnete Herbert düster. „Ich hänge nicht an dem Besitz, den ich init einer Erniedrigung meiner selbst erkaufen muß." „Es handelt sich um Ihren Vater, Herbert!" „Er hat nicht wie ein Vater an mir ge handelt. Er kann nicht beanspruchen, daß ich ihm kindliche Ehrfurcht und Ergebenheit ent gegenbringe." „ . „Aber was wollen Sie beginnen?" „Ich befinde mich sehr wohl hier." „Und wenn Sie die Stellung verlieren?" «Wollen Sie mich fortschicken?' „Ich gewiß nicht. Aber es können Um stände eintreten — kurz, lieber Herbert, ich muß Ihnen sagen, daß die Domänenkammer sich entschlossen hat, Hasenwinkel zu verkaufen. Ich selbst habe vor einem Jahre diesen Antrag gestellt, da der Hof nur eine Last sür die Do- mäne ist, ein einfacher Mann aber ganz gut sein Auskommen auf ihr hat, wenn er nur fleißig ist. Die Kammer möchte nun einen ein fachen Landwirt hierher setzen — dann sind Sie hier überflüssig." „Das würde mir allerdings sehr schmerz lich sein," sagte Herbert traurig. .Ich habe gretfbarer Nähe kann nichts schaden. Ich nehme an. Sie sind jetzt vorbereitet. Also: Getrockneter Kaffeesatz, dem zur Milderung als kostbarer und sehr seltener Zusatz wieder getrocknete Teeblätter in geringer Menge zu geführt sind, getrockneter Klee. Kastanien- und Wallnußblätter, getrocknete Luzerne (Luzerne blüten ist Sonntags-Nachmittagsmischung), Kartoffelkraut (hier ebenso selten, wie im Kreise Verden häufig zu haben). Rohrschnitzel. Ich darf wohl aufkören, ich nehme an, Sie haben den Kognak auch schon aus. Wenn man einen „Raucher" fragt, ob's Halbwegs schmeckte, dann spuckt er aus, versucht das vom beißenden Rauch verzerrte Gesicht wieder in normale Falten zu legen und sagt: „Nee. Herr Major, und in Verden gibl's so schönen Tabak: wenn man davon noch mal was kriegen könnte i" Der kleine Gedächtniskünstler. Ein Vater schreibt den .Münchener Neuesten Nach richten': Wie merkt man sich wohl die Daten, an denen die wichtigsten Festungen in diesem Kriege gefallen sind? Mein Zehnjähriger hat es herausgesunden. Er sagt: Papa, am 7. August fiel Lüttich. am 8. September Maubeuge, am 9. Oktober Antwerpen. Jetzt müßte nur am 10. November noch eine fallen! Das wäre aber fein! — An welche denlt wohl der kleine Rechenkünstler? AriegsereigniNe. 16. Oktober. Ein deutsches Unterseeboot bringt durch Torpedoschuß den englischen ge schützten Kreuzer „Hawke" in der Nordfee zum Sinken. 17. Oktober. Verlust der deutschen Torpedo boote „8 115". „8 117". „8 118" und .8 119" im Kampfe mit englischen Zer störern. — In Brügge und Ostende werden große Waffenvorräte und 200 Lokomotiven erbeutet. — Heftige Kämpfe bei Warschau. 18. Oktober. Vormarsch der deutschen Truppen bei Lyck. — Die Verluste Ler Russen bei den Angriffen auf das von ihnen befreite Przemysl werden auf 40 000 Tote und Ver wundete angegeben. 19. Oktober. Das englische Unterseeboot „L 3" vernichtet. — Unsere Truppen dringen gegen Düniirchen vor. — Aufstand der Muselmanen im Somaliland gegen die Engländer. — Ein deutscher Kreuzer zer stört die im Bau befindliche iranzüsische Eisenbahnlinie Dschibuti—Adis Abeba. — Angriffe Ler Franzoten in der Gegend von Lille werden unter starken französischen Ver lusten von den Unsern abgewiesen. 20. Oktober. Der japanische Kreuzer „Takat- schw" durch Auslaufen auf eine Mine in der Kiautschoubucht gesunken. 254 Tote. — Die Deutschen greisen Nteuport an der bel gischen Küste an. — Feindliche Vorstöße bei Lille, Arras und Roye werden zurück- gewiesen. — Beschießung des montenegri nischen Hafens Antioari durch österreichische Kriegsschiffe. — Alle russischen Truppenteile aus Ungarn vertrieben. — Zahlreiche Russen in Galizien gefangen. 21. Oktober. Heftige Kämpfe an der belgisch- französischen Küste. Englische Kriegsschiffe unterstützen das Feuer. Ein englisches Torpedoboot in Grund geschossen. — Bei Lille wird der Feind an mehreren Punkten geworfen, 2000 Engländer gefangen ge nommen. — Japan besetzt die gesamten Karolinen-, Marianen- und Marschall» insetn im Stillen Ozean. — Langsames siegreiches Vorrücken der Österreicher in Galizien. 22. Oktober. Der preußische Landtag bewilligt anderthalb Milliarden Mark für Linderung der durch den Krieg entstandenen Notlage. — Die deutschen Truppen dringen an der belgisch-französischen Küste vor. — Czerno witz wirü von den Österreichern besetzt. Erinnerungen aus großer Seit. Herr Gott im Himmel, welche Wunderblume Wird einst vor allem dieses Deutschland sein! Ferdinand Freiligrath. Der Gott, der Eisen wachsen ließ, Der wollte keine Knechte. Ernst Moritz Arndt. Das Neue dringt herein mit Macht. den stillen Winkel lieb gewonnen. Ihm galt meine erste selbständige Arbeit — und ich habe hier meinen Frieden gefunden." »Also Sie würden gern hierbleiben?" „Ja. . „Auch als Besitzer von Hasenwinkel?" „Ja. Aber wie sollte ich den Hof erwerben können?' „Sie müßten aber als einfacher Landwirt, ja, als Bauer hier leben." „Ich verlange nicht mehr." „Ist das Ihr Ernst?" „Mein voller Ernst." „Nun denn — so sollen Sie Besitzer von Hasenwinkel werden!" „Wie wäre das möglich „Hören Sie zu. Die Regierung will den Hof für sünfzigtausend Mark verkaufen; sie verlangt eine Anzahlung von zwanzigtausend Mark, der Rest soll unkündbar zu zwei und ein halb Prozent auf dem Gut stehen bleiben. Das sind fehr günstige Bedingungen. Man will eben kein Geschäft aus dem Verkauf machen. Nun haben Sie da die fünfzehntausend Mark. .." „Die aber nicht mir gehören!" «Doch, sie gehören Ihnen! Sie stehen bei meinem Bankier auf Ihrem Konto, sind also Ihr Eigentum. Seien Sie nicht hartnäckig, lieber Herbert. Von wem das Geld auch kommen mag, von Ihrem Vater oder von Ihrer Schwester, Sie können das Geld mit gutem Gewissen annehmen. Ihre Verwandten sind Ihnen diese kleine Unter stützung wohl schuldig." Tg, is (Fortsetzung solgt^