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beilage„ver Zamenbau" f^r.1 ^ummsr 7. 1«. ksbrusr 1-!». 3 6^'s nocd vorücmcüsnsu ^ö^ickLsLtsu cisr 9ucrLtcrtsstsi§sillO§s crus2llnut2sn Züchtungsfragen bet Karotten Wenn man die Zahl der unter verschiedenen Namen im Handel befindlichen Karottensorten mit der in verhältnismäßig engen Grenzen sich be wegenden Variabilität dieser Pflanze vergleicht, so liegt der Schluß nahe, daß es mehr Karottensorten gibt, als natürliche Typengruppen; mit anderen Worten, von jedem Formtypus gibt es eine Reihe von Sorten. Die natürliche Variationsbreite der Form der Karotten läßt sich in vier Typengruppen einordnen: 1. Valerie-Typ, lang, zugespitzt, Beispiele: Rote Riesen, Sudenburger; 2. Duwicker Typ, halblang, stumpf, Beispiel: Lange rote stumpfe, Guerande, aus dem der Wildform am nächsten stehenden Valery-Typ durch eine Mutation entstanden, die sich in dem Sinne auswirkt, daß die Pfahlwurzel verkürzt erscheint. Aendert dieser halblange Typus durch eine weitere erbliche Mutation, -die in ana logem Sinne wirkt, noch weiter ab, dann kommt es zu einer extremen Verkürzung der Pfahlwurzel, dem 3. Pariser Typ. Tritt dagegen eine erbliche Abänderung ein in Lem Sinne, daß die Wurzel ihre ursprünglich kegel förmige Gestalt einbüßt und walzenförmig wird, so entsteht 4. der Nantaise-Typ: Amsterdamer, Erst ling, Marktgärtner seien als Beispiele aus der Liste der im Deutschen Reich zugelassenen Sorten genannt. Variabel ist ferner die Farbe von gelb bis tief orangerot, wobei zu beachten ist, daß die einzelnen Regionen, Kopf, Herz, Rinde recht unterschiedlich im Karotingehalt sein können. Der Umstand, daß diesen wenigen Typen eine übergroße Zahl von Sorten gegenüberstand, ließ eine Sortenbereinigung wünschenswert und segens reich erscheinen, und das um so mehr, als die Durchzüchtung der einzelnen Handelssorten keines wegs einen Grad erreichte, der füglich von einer Sorte verlangt werden kann; es handelte sich viel mehr, vor Ausnahmen abgesehen, in den meisten Fällen um Typengemische, in denen ein Typus mehr oder weniger vorherrscht, die außerdem einen mehr oder weniger hohen Prozentsatz an uner wünschten Abweichungen, wie gelbe Farbe, Wuchs unterschiede, Schosser, zeigten und die besser als „Herkünfte" denn als Sorten zu bezeichnen waren. Von 31 Handelssorten, die in den letzten Jahren im Mendel-Institute in Eisgrub überprüft wurden, erwiesen sich nur 17 als ausreichend typenrein. Der Umstand, daß die Karotte ein Fremdbefruch ter ist, erschwert allerdings die Einengung der Variabilität eines Bestandes auf eine wirklich abso lute Einheitlichkeit. Die gegenseitige Befruchtung innerhalb eines Bestandes von Samenrüben, der nicht streng auf Typenechtheit selektioniert ist, bringt immer wieder das Herausspalten zahlreicher abweichender Formen mit sich. Der Samenbau Fann sich demgemäß der Notwendigkeit nicht ent ziehen, durch unablässige selektive Tätigkeit dieser Verwilderung des Sortenbildes entgegenzuarbeiten. Die dauernde züchterische Kontrolle jeder einzelnen Sorte bleibt auch für solche Sorten eine unabweis- liche Forderung, die derzeit als gut durchgezüchtet gelten können, wenn der Samenbau seiner Auf gabe, die Leistungsfähigkeit der Sorten aus der Höhe zu erhalten, gerecht üverden will. Wenn man aber von züchterischen Eingriffen bei der Karotte etwa überraschende, noch nie dage wesene Erfolge erwarten würde, wäre eine Ent täuschung unvermeidlich. Die Variabilität erschöpft sich in den angedeutetcn Grenzen, etwas Sensa tionelles ist da keineswegs mehr zu erwarten; Sensation ist aber nicht Aufgabe der Pflanzenzüch tung, als Treuhänderin des Erbgutes unserer Kul turpflanzen hat sie dieses wertvolle Gut mit Ruhe und Umsicht zu verwalten und ungeschmälert weiterzugeben. Mit diesen eben besprochenen, sozusagen formalen Forderungen ist aber die Zielgebung der Karotten züchtung keineswegs erschöpft. Wichtiger als eine formale Einheitlichkeit des Sortentypus ist dessen Leistungsfähigkeit. Bei Speisekarotten tritt nun nicht so sehr der Wunsch nach exorbitanter Massen leistung in den Vordergrund als vielmehr die Ver feinerung der Qualität. Dieser Forderung ent sprechend, ist eine Ausbildung der Wurzeln anzu streben, die einen möglichst starken Rindenanteil aufweist, bei möglichstem Zurücktreten des zentralen Gewebezylinders, der die verholzten Leitungs elemente enthält und in der Regel durch geringeren Karotingehalt ausgezeichnet ist. Gleichzeitig ist der Karotin- und der Zuckergehalt möglichst in die Höhe zu treiben. Die Beurteilung des der Selektion unterliegenden Materials ist nicht durch bloße äußerliche Inspek tion möglich, es ist unvermeidlich, das zur An pflanzung als Samenträger zu bestimmende Ma terial auf seinen inneren Bau und Gehalt zu prüfen. Wenn auch der Samenbau bei der für den Verkauf bestimmten, im großen Stile vermehrten letzten Vermehrungsstufe eine so eingehende Unter suchung des Gesamtmaterials in der Praxis nicht durchführen kann, so darf doch die Züchtung bei der Bearbeitung der ersten Vermehrungsstufen auf eingehende UntersuchungsmethodeN" nicht verzichten, wenn sie eine wirkliche Leistungssteigerung beab sichtigt. Und eine solche ist dringend erwünscht. In viel weitgehenderem Zusammenhänge, als dies eine rein äußerliche Betrachtungsweise scheinen läßt. Man wolle nicht vergessen, welch hoher Nährwert den Karotten eigen ist. Becker gibt in seinem Hand buche des Gemüsebaues folgende Vergleichszahlen: Nährwert, ausgedrückt in Wärmeeinheiten (nach M. v. Scheinitz): Frühe Karotten . . . 402,7 Wärmeeinheiten Späte Karotten... 396,2 „ Wirsing 266,0 „ Spinat . . . . . 203,0 „ Grüne Erbsen . . . 809,1 „ Nach der Pirquetschen Messung des Nährwertes, die nicht auf Feststellung des Kalorienwertes be ruht, sondern den gesamten Nähreffekt in Vergleich mit dem Nähreffekt einer Gewichtseinheit Milch setzt, besitzen die Karotten beispielsweise mehr als den doppelten Milcheinheitswert (KOiA) als Salat, Gurken, den doppelten im Vergleich zu Tomaten und Spargel und fast den doppelten des Sauer krauts. Lsson6srs iür 6sn Lcknitt xsssiFNEt Spielarten der Die Sommeraster, Lsllistepbus cdinensis, eine unserer beliebtesten Sommerblumen, zeichnet sich durch eine außerordentliche Mannigfaltigkeit der Formen und Farben aus. Ihre Ursprungsform ist zu uns aus China gekommen, wo sie noch heute wild wächst. Ein Typ dieser Primitivform wird ja auch in unseren Gärten unter dem Namen „Ein fache China-Aster" gebaut. Sie ist ungefüllt und ähnelt den Margueriten unserer Wiesen. Im Laufe der jahrzehntelangen Kultur sind nun eine Menge Veränderungen des ursprünglichen Typs aufgetreten, die dann von dem nach etwas Neuem suchenden Gärtner herausgelesen und wei- tergezüchtet wurden. So war es vor allem das Er scheinen der Blütenfüllung, welches den Blumen freund besonders fesselte. Und diese Füllung wurde durch die Kunst des Züchters bis zur höchsten Voll kommenheit gesteigert. Heute sind die meisten Han delssorten der Aster gefülltblumig und innerhalb der gefüllten Rassen gibt es wiederum eine große Anzahl von Spielarten, die sich besonders durch ihren Blütenbau voneinander unterscheiden. Wir haben es ja bei der Asterblume nicht mit einer ein zelnen Blüte zu tun, sondern mit einem ganzen Blütenstand, der sich aus unendlich vielen kleinen Einzelblütchen zusammensetzt. Sie sitzen auf einem Blütenboden, die Aster gehört daher zur Familie der Korbblütler. Die fünf Blütenblätter eines Ein zelblütchens sind bei manchen Rassen zu einer Röhre verwachsen, bei anderen wieder ist diese Röhre an der einen Stelle ausgeschlitzt, so daß sie Bedeutungsvoller als der ziffernmäßig ausdrück bare Nährwert ist aber die von der modernen Medizin gerade der Karotte in besonders hohem Maße zugesprochene diätetische Wirkung; der hohe Vitamingehalt erhebt die Karotte fast zum Range einer Heilpflanze. Die Durchforschung der Varia bilität der Karotte auf Unterschiede im Vitamin gehalte, die Heraushebung von Sorten, welche in dieser Beziehung ein Maximum an Leistung auf weisen, ist gerade weil die Pflanze züchterisch in dieser Hinsicht noch nicht durchgearbeitet ist, ein Feld, das wesentliche Fortschritte verspricht und von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Es mag dahingestellt bleiben, ob eine Abschätzung der Menge des Karotingehaltes genügt, oder ob es der Ausarbeitung eigener Prüfungsmethoden bedürfen wird, um das, was der Karotte ihren spezifischen Wert verleiht, auf das Maximum des Erreichbaren zu steigern. In der angedeuteten Richtung liegen noch manche züchterische Möglichkeiten offen, so daß es geradezu geboten erscheint, dieses von der Züch tung bisher ein wenig stiefmütterlich behandelte Objekt einer eingehenden Bearbeitung zu unter ziehen. Zusammenfaffend kann nochmals hervorgehoben werden: Wir hatten zu viele Sorten, die vom Reichsnährstand durchgeführte Bereinigung des Sortenwesens war dringlich und segensreich. Die Karottensorte ist ein Variantenstrom, der unter steter züchterischer Kontrolle gehalten werden muß, um vorhandene leistungsfähige Typen auf der Höhe zu halten. Diese selektive Tätigkeit des Samen baues zielt nicht auf Gewinnung neuer Typen, son dern auf Erhaltung des wertvollen Erbgutes. An gesichts der eben erst erfolgten Sortenbereinigung darf von Neuzüchtungen füglich verlangt werden, daß sie wesentliche Fortschritte über das bisher Ge botene darstellen; solche sind in formaler Hinsicht kaum zu erwarten, wohl aber von gründlicher züch- terischer Bearbeitung des Objektes mit Hinblick auf die noch keineswegs erschöpften Möglichkeiten von Qualitätssteigerungen, die angesichts des hohen diätetischen Wertes der Karotte von großer Bedeu tung sind. Or. ?r. brimmel. Sommerastem wie eine Zunge aussieht. So unterscheiden wir röhrenblütige und zungenblütige Astern. Die röhrenförmigen Blütenblätter können ent weder kurz sein, dann sehen sie aus wie geschoren. Zu dieser Gruppe gehören die Pompon-, die Kugel-, die Röhr- und die Liliput-Aster; oder die röhrenförmigen Blütenblätter sind lang und nadel artig, dann haben wir den Typ der Strahlen- Aster und der Record-Aster. Genau so gibt es auch unter den zungen blütigen Astern kurzpetalige und langpetalige. Die kurzen Blütenblätter sind dann dachzieqelariig nach außen übereinandergelegt und bilden Blüten stände, wie wir sie bei der Victoria- Aster und ihren Spielarten finden. Das Gegenteil dazu fin den wir bei der Paeonien - Aster. Hier krallen sich die Spitzen der Blütenblätter nach der Mitte des Blütenkorbes zusammen. Eine Mittelstellung Mischen diesen beiden Blütenformen nimmt die Rosen-Aster und ihre Verwandten ein. Hier ragen die Blütchen ohne Krümmung gerade nach oben. Wieder anders ist es bei den lanablütigen Rassen. Die Zungenblütchen sind da entweder ihrer Längs achse nach eingerollt, so daß sie aussehen wie eine Röhre oder Nadel und den Strahlen-Astern ähneln, oder sie sind quer zur Längsachse gelockt und locker gekräuselt. Die erstere Form finden wir bei der Unicum-Gruppe, zu der auch die deutsche Meister- Aster gehört. Die letztere Form tritt uns in der Straußenfeder- Aster und ihren Verwandten Killt Killt 2. Killt K. entgegen, zu denen wir die Hohenzollern-, Komet-, Bubikopf- und Kalifornische» Riesen-Astern rechnen können. Wenn wir nun noch die halbgefüllte Sonnenschein-Aster erwähnen, so wären die Haupt blütenformen der Sommer-Aster genannt. Diese einzelnen Blumen-Typen verbinden sich nun mit den verschiedensten Wuchsformen. In den obigen Beispielen wurde ausschließlich die hohe Wuchsform angeführt, die etwa zwischen 40 und 80 cm schwankt. Die gleichen Blütenformen kann man sich aber auch auf halbhohen und niedrigen (Fortsetzung nächste Seite.) ' ^ünLiiF. — zlllll. 4: L7auiaiLs-K)>p. l^llätt/ri§ von Kincke un» "0^ /(snottNFolloii von 'kinFellatt in tte^ null t(op/ unFlln§iiF. — 6: Karirer 7^?- -4oo..- t-ximmet (v/